Kopfschmerzen (eBook)
348 Seiten
Georg Thieme Verlag KG
9783132005013 (ISBN)
Charly Gaul, Hans Christoph Diener (Hrsg.): Kopfschmerzen – Pathophysiologie, Klinik, Diagnostik, Therapie 1
Innentitel 4
Impressum 5
Vorwort 6
Inhaltsverzeichnis 7
Anschriften 17
Teil 1 Allgemeiner Teil 20
1 Entwicklung und praktische Bedeutung der Klassifikation von Kopfschmerzerkrankungen 21
Einleitung 21
Aufbau der Internationalen Kopfschmerzklassifikation 22
Anwendung der Kopfschmerzklassifikation 23
2 Kopfschmerzanamnese/Kopfschmerzinterview 25
Einleitung 25
Ablauf und Inhalte des Anamnesegesprächs 26
Erstgespräch 26
Zeitlicher Ablauf der Kopfschmerzen 26
Kopfschmerzcharakter 27
Ursachen der Kopfschmerzen 28
Medikation und bisherige Diagnostik 28
Verhalten des Patienten in der Attacke 28
Befinden des Patienten zwischen den Attacken 29
Allgemeine Anamnese des Patienten 29
Zusammenfassung 29
Kopfschmerzkalender 29
Inhalte und Indikationen 29
Kopfschmerzkalender 30
Arten von Kopfschmerzkalendern 30
3 Kopfschmerzdiagnostik und Kopfschmerz als Notfall 35
Kopfschmerzdiagnostik 35
Einleitung 35
Klinische Untersuchung 35
Ältere Patienten mit Kopfschmerzen 36
Apparative Zusatzuntersuchungen 36
Kopfschmerz als Notfall 40
Warnsymptome für sekundäre Kopfschmerzen/Red Flags 40
Therapie von Kopfschmerzen als Notfall 40
4 Bildgebung beim Kopfschmerz (klinische Routine und Forschung) 43
Einleitung 43
Bildgebung in der Notaufnahme 43
Bildgebung bei primären Kopfschmerzerkrankungen 43
Migräne 43
Kopfschmerz vom Spannungstyp 44
Trigeminoautonome Kopfschmerzen und andere seltene primäre Kopfschmerzen 44
Bildgebung in der Kopfschmerzforschung 44
Morphometrische Veränderungen bei primären Kopfschmerzerkrankungen 44
Funktionelle Bildgebung bei primären Kopfschmerzerkrankungen 45
5 Klinisch-psychologische Kopfschmerzdiagnostik 46
Einleitung 46
Kopfschmerzanamnese und psychometrische Diagnostik 46
Aktuelle Kopfschmerzsymptomatik 46
Kopfschmerzentwicklung und -verlauf 46
Einflussfaktoren und Schmerzverarbeitung 46
Subjektive Beeinträchtigung 47
Psychische Beschwerden 47
Familienanamnese, individuelle Entwicklung und aktuelle Lebenssituation 48
MASK-P 48
Diagnose nach ICD-10 49
Pragmatisches Vorgehen zur klinisch-psychologischen Diagnostik 49
6 Psychische Komorbidität von Kopfschmerzerkrankungen 50
Definition und Bedeutung 50
Häufigkeit psychischer Komorbidität 50
Depressive Störungen und Angststörungen 50
Zwangsstörungen 51
Posttraumatische Belastungsstörungen 51
Schlafstörungen 52
Komorbidität im klinischen Kontext 52
Schmerz und Depressivität 52
Schmerz und Ängste 53
Schmerz und Zwänge 54
Schmerz und Trauma 55
Schmerz und Schlaf 55
Nicht krankheitswertige psychische Haltungen und Denkmuster („Migränepersönlichkeit“) 55
Fazit 56
Teil 2 Diagnosespezifischer Teil 58
7 Migräne 59
Klassifikation, Klinik und Diagnostik 59
Klassifikation 59
Klinik 60
Migränetrigger 62
Chronische Migräne 63
Familiär hemiplegische Migräne 63
Vestibuläre Migräne 64
Kindliche Migräne 64
Migränekomplikationen 65
Epidemiologie und Verlauf 65
Komorbidität 66
Historie 66
Diagnostik 67
Migräne: Pathophysiologie 68
Einleitung 68
Genetik der Migräne 69
Neuroanatomie der Migräne, meningeale Nozizeption und Kopfschmerzentstehung 69
Vasomotorische Vorgänge und vaskuläre Migränetheorien 71
Neurogene Entzündung und neuroinflammatorische Migränetheorie 71
CGRP-Freisetzung und migränetherapeutische Wirkung von CGRP-Rezeptorantagonisten 72
Migräneaura, Cortical spreading Depression und familiäre hemiplegische Migräne 72
Übertragungsmechanismen im Trigeminuskern und zentrale Migränetheorien 73
Sensibilisierung, kortikale Hyperexzitabilität und chronische Migräne 74
Hypothalamische Vorgänge, Migränezyklus und Prodromalsymptome 74
Deszendierende Hemmung, Migräneinitiation und Migränetermination 74
Zusammenfassung 75
Akuttherapie und medikamentöse Prophylaxe der Migräne 75
Behandlung der akuten Migräneattacke 75
Prophylaxe der Migräne 80
Chronische Migräne 84
Klassifikation/Definition 84
Anamnese 85
Differenzialdiagnosen 85
Epidemiologie 86
Pathophysiologie 86
Risikofaktoren der Chronifizierung 86
Therapie 87
Fazit 90
8 Kopfschmerz vom Spannungstyp 91
Definition, Klinik und Diagnostik 91
Definition und Klinik 91
Diagnostik 92
Verlauf 94
Epidemiologie 94
Kopfschmerz vom Spannungstyp: Pathophysiologie 95
Einleitung 95
Sporadischer und episodischer Kopfschmerz vom Spannungstyp 95
Chronischer Kopfschmerz vom Spannungstyp 96
Akuttherapie und medikamentöse Prophylaxe der Kopfschmerzen vom Spannungstyp 97
Einleitung 97
Therapie der akuten Attacke 97
Prophylaxe des Kopfschmerzes vom Spannungstyp 98
9 Trigeminoautonome Kopfschmerzen 100
Epidemiologie, Klinik und Diagnostik 100
Einleitung 100
Clusterkopfschmerz 101
Paroxysmale Hemikranie 104
Short-lasting unilateral neuralgiform headache attacks: SUNCT und SUNA 104
Hemicrania continua 105
Trigeminoautonome Erkrankungen im Kindesalter 106
Trigeminoautonome Kopfschmerzen: Pathophysiologie 106
Akuttherapie und medikamentöse Prophylaxe 107
Einführung 107
Clusterkopfschmerz 108
Hemicrania continua 116
Paroxysmale Hemikranie 116
Short-lasting unilateral neuralgiform Headache Attacks 116
10 Trigeminusneuralgie und andere Neuralgien 118
Trigeminusneuralgie 118
Klassifikation, Epidemiologie, Diagnostik und klinisches Bild 118
Therapie der Trigeminusneuralgie 120
Weitere Neuralgien und Neuropathien 122
Akute und postzosterische Trigeminusneuropathie 122
Posttraumatische Trigeminusneuropathien 123
Invasive Therapie der Trigeminusneuralgie 123
Überblick 123
Perkutane Injektionsbehandlung 123
Radiofrequenzablation 124
Ballonkompression 124
Operative Verfahren 125
Radiochirurgische Therapie 126
11 Anhaltender idiopathischer Gesichtsschmerz und andere orofaziale Schmerzen 128
Einleitung 128
Neuroanatomie 128
Klinische Evaluation und Differenzialdiagnose 128
Myoarthropathie des Kausystems 130
Anhaltender idiopathischer Zahn- und Gesichtsschmerz 130
Therapeutische Prinzipien 131
Ärztliches Gespräch 132
Pharmakotherapie 132
Nicht pharmakologische Therapie 132
12 Sekundäre Kopfschmerzen 133
Epidemiologie und Klassifikation 133
Klinische Hinweise 134
Krankheitsbilder 135
Entzündliche Erkrankungen 135
Kopfschmerzen bei nicht erregerbedingten entzündlichen Erkrankungen 137
Kopfschmerzen bei vaskulären Erkrankungen 138
Kopfschmerzen als Folge einer Störung der Homöostase (ICHD-3 Gruppe 10) 142
Kopfschmerzen bei einer psychiatrischen Erkrankung 145
13 Zervikogener Kopfschmerz 146
Epidemiologie 146
Klinik 146
Diagnosekriterien 146
Pathogenese 148
Differenzialdiagnostik 148
Apparative Diagnostik 149
Therapie 149
Medikamentöse Therapie 149
Physiotherapie 149
Physikalische Therapie 150
Schmerzpsychologische Therapie 150
Invasive Therapie 150
14 Posttraumatischer Kopfschmerz 151
Definitionen und Klassifikation 151
Epidemiologie 151
Klinik 152
Diagnostik 153
Differenzialdiagnostik 154
Verlauf 155
Therapie 156
Medikamentöse Therapie des akuten posttraumatischen Kopfschmerzes 156
Medikamentöse Therapie des persistierenden posttraumatischen Kopfschmerzes 156
Nichtmedikamentöse Therapie 156
15 Kopfschmerz bei Hirntumoren und intrakraniellen Eingriffen 159
Klinisches Bild 159
Pathophysiologie 160
Therapie 161
16 Kopfschmerzen bei Veränderungen des Liquordrucks 162
Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Liquorflusses 162
Liquorunterdruck- und Liquorüberdrucksyndrom 162
Liquorunterdrucksyndrom 163
Idiopathische intrakranielle Hypertension 167
17 Kopfschmerz und Augenerkrankungen 172
Pathophysiologie 172
Kopfschmerzsyndrome mit Augenbeteiligung 172
Idiopathische Kopfschmerzsyndrome und Kopfschmerz vom Spannungstyp 172
Migräne mit und ohne Aura 172
Clusterkopfschmerz und trigeminoautonome Cephalgien (TAC) 173
Andere trigeminoautonome Kopfschmerzen 173
Kopfschmerz durch Erkrankungen von Auge oder Orbita 173
Erkrankungen des Auges 173
Herpes zoster ophthalmicus 173
Verletzung des Auges durch Fremdkörper 174
Trigeminoautonomer Augenschmerz nach Augenoperation 174
Vaskulär bedingte Augenschmerzen 174
Dissektionen 174
Riesenzellarteriitis (Arteriitis temporalis) 175
Vaskuläre idiopathische Okulomotoriusparese 175
Infiltrative Prozesse der Orbita 175
Inflammatorische Prozesse der Orbita 176
Endokrine Orbitopathie 176
Tolosa-Hunt-Syndrom 176
Symptomatische Trigeminusneuropathien 177
Raeder-Syndrom 177
Fehlsichtigkeit und Kopfschmerzen 177
18 Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch 178
Definition und Klassifikation 178
Epidemiologie 179
Komorbiditäten 179
Symptomatik des Kopfschmerzes durch Medikamentenübergebrauch 180
Pathophysiologie 181
Therapie des Kopfschmerzes durch Medikamentenübergebrauch 181
Aufklärung und Verhaltensmodifikation 181
Praktische Durchführung der Medikamentenpause 182
Verhaltenstherapeutische Maßnahmen 183
19 Kopfschmerz und Schlaganfall 185
Epidemiologie und Ätiologie von Kopfschmerzen bei einem Schlaganfall 185
IHS-Klassifikation und klinische Charakteristika 185
Differenzialdiagnose bei Patienten mit Kopfschmerzen und Schlaganfall 186
Reversibles zerebrales Vasokonstriktionssyndrom 186
Primär isolierte ZNS-Vaskulitis 187
Arteriitis temporalis 187
Kopfschmerzen als Folge der Sekundärprophylaxe nach Ischämie 187
Migräne und Schlaganfall 187
Pathophysiologie, Epidemiologie und Risikofaktoren 187
Diagnostik 188
Therapie von Patienten mit Migräne und Schlaganfall 189
20 Andere (seltene) Kopfschmerzerkrankungen 190
Einleitung 190
Erkrankungsbilder 190
Primärer Hustenkopfschmerz 190
Primärer Kopfschmerz bei körperlicher Anstrengung 192
Primärer Kopfschmerz bei sexueller Aktivität 192
Primärer Donnerschlagkopfschmerz 193
Primärer Kopfschmerz bei Kältestimulation 194
Primärer Kopfschmerz bei äußerem Druck 194
Primärer stechender Kopfschmerz 194
Münzkopfschmerz 195
Primärer schlafgebundener Kopfschmerz 195
Neu aufgetretener persistierender täglicher Kopfschmerz 196
Epicrania fugax 196
Syndrom des explodierenden Kopfes 197
21 Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter 198
Hintergrund 198
Diagnosezuordnung 199
Primäre Kopfschmerzen 199
Sekundäre Kopfschmerzen 202
Diagnostik 204
Anamnese und klinische Untersuchung 204
Systematische Beurteilung der erhobenen Befunde 205
Weiterführender diagnostischer Work-up 206
Patientenführung 207
Diagnosegespräch und Psychoedukation 207
Diskussion des geplanten maßgeschneiderten Therapiekonzepts 208
Klinischer Follow-up 208
Therapiekonzept primärer Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter 208
Nichtmedikamentöse Maßnahmen 208
Pharmakotherapie 209
Medikamentöse Therapie der episodischen Syndrome im Kindesalter 212
Therapie der idiopathischen intrakraniellen Hypertension 213
22 Kopfschmerzen im Alter 214
Einleitung 214
Primäre Kopfschmerzen im Alter 214
Migräne 214
Kopfschmerzen vom Spannungstyp 215
Clusterkopfschmerz 216
Trigeminusneuralgie 216
Idiopathischer schlafgebundener Kopfschmerz 216
Primäre chronische tägliche Kopfschmerzen 216
Sekundäre Kopfschmerzen im Alter 216
Riesenzellarteriitis (Arteriitis cranialis) 217
Schmerzhafte Mononeuropathien 217
Herpes zoster 217
Zerebrale Blutungen: Speziell subdurale Hämatome 217
Zerebrale Ischämien 217
Symptomatische (sekundäre) Trigeminusneuralgie 217
Schlaf- und Atmungsstörungen 217
Metabolische Störungen 218
Medikamenteninduzierte Kopfschmerzen 218
23 Kopfschmerzbehandlung in der Schwangerschaft 219
Epidemiologie und Pathophysiologie 219
Diagnostik 219
Therapie der Migräne in der Schwangerschaft 219
Akuttherapie der Migräneattacke in Schwangerschaft und Stillzeit 220
Prophylaxe der Migräneattacke in Schwangerschaft und Stillzeit 221
Therapie des Kopfschmerzes vom Spannungstyp 222
Therapie des Clusterkopfschmerzes 222
24 Plazebo und Nozebo im Kontext der Kopfschmerztherapie 224
Definition 224
Pathophysiologische Mechanismen 224
Erwartungs- und Lernprozesse als zentrale psychologische Mechanismen der Plazeboantwort 224
Neurobiologische Mechanismen der Plazeboanalgesie 224
Bedeutung von Plazeboeffekten für die medizinische Therapie 225
Plazeboeffekte in Studien zur akuten oder vorbeugenden Behandlung von Kopfschmerzen 225
Beitrag von Plazeboeffekten zu aktiven pharmakologischen und anderen Behandlungen 226
Ausnutzung von Plazeboeffekten und Vermeidung von Nozeboeffekten im klinischen Alltag 226
Teil 3 Spezielle und nichtmedikamentöse Therapie 228
25 Ausdauersport 229
Einleitung und Definition 229
Physiologie 229
Physiologische Wirkungsweisen 229
Psychosoziale Wirkungsweisen 230
Schlussfolgerung 231
26 Physiotherapie 234
Theoretisches Konzept zum Einsatz physiotherapeutischer Maßnahmen bei Kopfschmerzen 234
Evidenz von physiotherapeutischen Maßnahmen 235
Schmerz- und Funktionsanalyse als Grundlage der Physiotherapie 235
Anamnese 235
Inspektion, Funktionsuntersuchung, Palpation 235
Physiotherapeutische Maßnahmen 238
Korrektur der Körperhaltung 238
Spezifische Therapie des oberen gekreuzten Syndroms nach Janda 239
Therapie myofaszialer Triggerpunkte 240
Physiotherapie bei Myoarthropathie des Kausystems 241
Aktives Selbstmanagement 241
Eigenständige Triggerpunkttherapie 241
Gesichts-/Kopfmassage 241
Wärme- und Kältetherapie 241
Die Suche nach aufrechterhaltenden Faktoren und Änderung des Alltags 242
Adhärenz 242
27 Entspannungsverfahren 243
Einleitung 243
Wirkung von Entspannungsverfahren 243
Anwendung von Entspannungsverfahren 244
28 Biofeedback 245
Einleitung 245
Biofeedback bei Kopfschmerzen 245
Biofeedback bei der Migräne 245
Biofeedback beim Kopfschmerz vom Spannungstyp 246
Zur Evidenz der Biofeedback-Behandlung bei Kopfschmerzen 246
Einsatz der Biofeedbackbehandlung 248
Schlussfolgerung 248
29 Patientenedukation 249
Einleitung 249
Inhalte der Patientenedukation 249
Möglichkeiten der Informationsvermittlung 252
30 Multimodale Therapie des chronischen Kopfschmerzes 253
Definition 253
Verhaltensmedizinischer Ansatz 253
Indikation 254
Assessment 254
Behandlungsbausteine 255
Psychologische Schwerpunktsetzung 256
Das Team der multimodalen Therapie 256
Evidenz 257
Hindernisse für eine multimodale Perspektive 258
Fazit 258
31 Psychotherapie mit Kopfschmerzpatienten 259
Einleitung 259
Behandlungsverfahren 259
Kognitive Verhaltenstherapie 259
Psychodynamische Ansätze 265
Achtsamkeitsinterventionen 266
Hypnotherapie 268
Syndromspezifische Behandlungsansätze 270
Migräne 270
Kopfschmerzen vom Spannungstyp 272
Clusterkopfschmerz 273
Fazit und Ausblick 276
32 Komplementäre und alternativmedizinische Therapieverfahren in der Kopfschmerzbehandlung 278
Häufigkeit und Gründe für die Nutzung alternativmedizinischer Verfahren 278
Daten zur Wirksamkeit alternativmedizinischer Therapien 279
33 Neuraltherapie 281
Lokalanästhetika 281
Durchführung der Neuraltherapie 281
Definition und Konzept der Neuraltherapie 281
Neuraltherapeutisches Vorgehen in der Kopfschmerzbehandlung 281
Fazit 288
34 Therapeutische Nervenblockaden 289
35 Transkutane elektrische Nervenstimulation und transkranielle Magnetstimulation 291
Transkutane Nervenstimulation 291
Transkranielle Magnetstimulation 291
TMS in der Akuttherapie der Migräne 292
TMS in der Prophylaxe der Migräne 292
36 Neuromodulation bei Kopfschmerzen 293
Einleitung 293
Nichtinvasive Therapieoptionen 293
Transkranielle Magnetstimulation 293
Stimulation des N. vagus zur Akuttherapie und Prophylaxe 293
Nichtinvasive Stimulation des N. supraorbitalis zur prophylaktischen Behandlung der Migräne 295
Invasive Therapieoptionen 295
Tiefe Hirnstimulation 295
Die N.-occipitalis-Stimulation zur Behandlung von therapierekratärem Clusterkopfschmerz und chronischer Migräne 296
Stimulation des Ganglion sphenopalatinum 297
Ausblick 298
37 Begutachtung von Kopfschmerzen 299
Einführung in die Begutachtung von Kopfschmerzerkrankungen 299
Voraussetzungen zur Begutachtung von Kopfschmerzen 299
Anamnese, Angaben zu den Beschwerden und der Untersuchung 300
Spezielle Kopfschmerzanamnese 300
Befunde der körperlichen Untersuchung 301
Apparative Untersuchungen 301
Laboruntersuchungen 301
Testpsychologische Verfahren 302
Plausibilitätsprüfung 302
Bewertung von Kopfschmerzen 303
Krankheitsbilder 304
Primäre Kopfschmerzerkrankungen 304
Sekundäre Kopfschmerzen 304
38 Sozialrecht, Rente und Rehabilitation 307
Einleitung 307
Schwerbehinderung 307
Rente 308
Rehabilitation 309
39 Literatur 312
Sachverzeichnis 345
1 Entwicklung und praktische Bedeutung der Klassifikation von Kopfschmerzerkrankungen
Charly Gaul
1.1 Einleitung
Die erste Kopfschmerzklassifikation erschien 1962 und wurde vom Ad-hoc-Komitee des National Institutes of Health erarbeitet ▶ [1]. Abgelöst wurde diese Klassifikation von der ersten Internationalen Kopfschmerzklassifikation 1988. Eine Überarbeitung erfolgte mit Erscheinen der zweiten Auflage der Internationalen Kopfschmerzklassifikation ICHD-II im Jahr 2004 sowie mit der Beta-Version der dritten Klassifikation ICHD-3 beta 2013 ▶ [4] ▶ [5] ▶ [6]. Die neueste Klassifikation der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft soll in die überarbeitete Version der Internationalen Krankheitsklassifikation (ICD) übernommen werden, sodass künftig die ICD-11 die Kopfschmerzklassifikation abbildet ▶ [6]. Problem der aktuellen ICD-10-Version ist, dass die Kopfschmerzerkrankungen nur wenig differenziert erfasst werden und die Mehrzahl der Diagnosen letztlich nicht in der ICD-10 auftaucht. Als Betaversion wird sie bezeichnet, da ihre Klassifikationskriterien noch im Alltag erprobt werden sollen; es ist nicht zu erwarten, dass es schwerwiegende inhaltliche Veränderungen zur endgültigen Version geben wird. Für die Kopfschmerzforschung, Patientenversorgung und die Wahrnehmung von Kopfschmerzen als Gesundheitsproblem ist eine differenzierte Anwendung der Klassifikation essenziell.
Ohne eine präzise klinische Beschreibung sind klinische Forschung und systematische Weiterentwicklung der Kopfschmerztherapie nicht möglich. Nur präzise Krankheitsdefinitionen, wie sie bei seltenen Erkrankungen zunächst aus Fallserien entstanden, lassen die Abgrenzung neuer Entitäten zu und sind dann die Voraussetzung für klinische Studien zur Therapie. Gut nachvollziehen lässt sich das am Beispiel des primär schlafgebundenen Kopfschmerzes (Hypnic Headache): Hier existierten zunächst nur Einzelfalldarstellungen, dann wurden Fallserien publiziert und aus diesen eine klinische Entität definiert, die in die Kopfschmerzklassifikation einging und entsprechend klinischer Beschreibungen angepasst wurde. Hier wurde das ausschließliche Auftreten nach dem 50. Lebensjahr, was zunächst postuliert worden war, schließlich als Diagnosekriterium aufgegeben ▶ [5] ▶ [6], weil zwar überwiegend, aber nicht ausschließlich, ältere Menschen betroffen sind. Ebenso wurde die minimale Auftretenshäufigkeit von 15 auf 10 Tage im Monat reduziert ( ▶ Tab. 1.1) (Kap. ▶ 20.2.9). Möglicherweise werden diese Diagnosekriterien aber auch künftig weiter verändert, wenn weitere Patientengruppen publiziert wurden, da bereits jetzt Patienten mit autonomen Begleitsymptomen publiziert werden, die nach den Diagnosekriterien nicht diesem Krankheitsbild zugeordnet werden können ▶ [7]. Ein anderes Beispiel ist die Zuordnung der Hemicrania continua in der ersten Klassifikation zu den trigeminoautonomen Kopfschmerzerkrankungen, in der ICHD-II zu den „anderen primären Kopfschmerzerkrankungen“ und in der ICHD-3 beta wieder zu den trigeminoautonomen Kopfschmerzerkrankungen ▶ [2] ▶ [5] ▶ [6] (Kap. ▶ 9).
Eine Folge neuer pathophysiologischer Annahmen ist die Aufgabe der Diagnose „ophthalmoplegische Migräne“ die nun in der ICHD-3 beta als „wiederkehrende schmerzhafte kraniale Neuropathie“ von der Migräne zu den Gesichtsschmerzen wechselte. Grund hierfür sind neue Studien, die bildgebend belegen, dass es sich um eine demyelinisierende Neuropathie okulomotorischer Nerven handelt ▶ [3] ▶ [6] (Kap. ▶ 17.2.2). Dies zeigt jedoch, wie problematisch eine primär klinisch begründete Klassifikation sein kann, wenn ein Krankheitsbild pathophysiologisch durch neue Erkenntnisse anders verstanden wird.
Tab. 1.1 Gegenüberstellung der Diagnosekriterien des primär schlafgebundenen Kopfschmerzes in der ICHD-II und der ICHD-3 beta als Beispiel der Veränderungen von Klassifikationskriterien (modifiziert nach: ▶ [5] ▶ [6]).| Kriterium | ICHD-II | ICHD-3 beta |
| Benennung | 4.5 Primär schlafgebundener Kopfschmerz | 4.9 Primär schlafgebundener Kopfschmerz |
| Beschreibung | Kopfschmerzattacken von dumpfer Qualität, die den Patienten immer aus dem Schlaf erwecken | Häufig wiederkehrende Kopfschmerzattacken, die ausschließlich aus dem Schlaf heraus auftreten, zum Erwachen führen und maximal 4 h anhalten, die nicht von charakteristischen Begleitsymptomen begleitet sind und keiner anderen Pathologie zugeordnet werden können. |
| Diagnostische Kriterien | A. Dumpfer Kopfschmerz, der die Kriterien B–D erfüllt. B. Kopfschmerz beginnt ausschließlich im Schlaf und erweckt den Patienten C. Der Kopfschmerz weist mindestens zwei der folgenden Charakteristika auf: 1. tritt wenigstens 15 Mal/Monat auf, 2. hält mindestens 15 min nach dem Aufwachen an, 3. Kopfschmerzbeginn nach dem 50. Lebensjahr D. Keine autonomen Symptome und nicht mehr als eines der Begleitsymptome Übelkeit, Photophobie oder Phonophobie E. Der Kopfschmerz ist nicht besser durch eine andere ICHD-3-Diagnose zu erklären. | A. Wiederkehrende Kopfschmerzattacken, die die Kriterien B–E erfüllen. B. Kopfschmerz beginnt ausschließlich im Schlaf und erweckt den Patienten. C. Der Kopfschmerz tritt an mehr als 10 Tagen im Monat über mehr als 3 Monate auf D. Der Kopfschmerz hält mindestens 15 min und nicht länger als 4 h nach dem Aufwachen an. E. Keine kranialen autonomen Symptome und keine Ruhelosigkeit. F. Der Kopfschmerz ist nicht besser durch eine andere ICHD-3-Diagnose zu erklären. |
| Anmerkung | Eine intrakraniale Erkrankung muss ausgeschlossen sein. Eine Unterscheidung von einer der trigemino-autonomen Kopfschmerzerkrankungen ist für eine erfolgreiche Behandlung erforderlich. |
Eine klare Struktur der Kopfschmerzdiagnostik und differenzierte Einteilung der Kopfschmerzerkrankung sind auch Voraussetzung für eine erfolgreiche diagnose- oder syndromspezifische Therapie. Der Vorteil der Internationalen Kopfschmerzklassifikation ist hierbei seit der ersten Version (ICHD I) aus dem Jahr 1988 ▶ [4] die Tatsache, dass die klinischen Symptome und Syndrome Grundlage der Diagnostik sind. Es ist möglich, die Verdachtsdiagnose aller Kopfschmerzerkrankungen allein auf die Anamnese und die Angaben des Patienten zu stützen. Die operationalisierten Kriterien einer systematischen Kopfschmerzklassifikation lösen hierbei alte Begriffe, wie „klassische Migräne“ oder „atypischer Gesichtsschmerz“, die im klinischen Alltag wenig weiterhelfen, ab. Darüber hinaus werden pathophysiologische Zuschreibungen aufgegeben, wie „Muskelkontraktions-Kopfschmerz“, die ohnehin nicht dem...
| Erscheint lt. Verlag | 7.9.2016 |
|---|---|
| Verlagsort | Stuttgart |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete |
| Schlagworte | Entspannungsverfahren • HWS BESCHLEUNIGUNGSTRAUMA • IDIOPATHISCHER GESICHTSSCHMERZ • KOPFSCHMERZANAMNESE • Kopfschmerzbehandlung • Kopfschmerzdiagnostik • Kopfschmerzen • Kopfschmerzerkrankung • KOPFSCHMERZKLASSIFIKATION • KOPFSCHMERZNOTFALL • Magnetstimulation • MEDIKAMENTENÜBERGEBRAUCH • Migräne • multimodale Therapie • Neuralgien • Neuraltherapie • neurostimulation • OROFAZIALER SCHMERZ • Patientenedukation • Schlaganfall • SEKUNDÄRE KOPFSCHMERZEN • SPANNUNGSKOPFSCHERZ • Spannungstyp • TENS • TRIGEMINOAUTONOME • Trigeminusneuralgie • ZERVIKOGENER KOPFSCHMERZ |
| ISBN-13 | 9783132005013 / 9783132005013 |
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