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Reinhard Pharmazeutische Biologie (eBook)

Grundlagen für Studium und Praxis
eBook Download: PDF | EPUB
2016 | 8. Auflage
657 Seiten
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart
9783804735460 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Reinhard Pharmazeutische Biologie -  Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart
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Die biologischen Grundlagen der Pharmazie

Der 'Reinhard' bietet als didaktisch ausgereiftes Standardwerk alles, was Studierende von einem hervorragenden Lehrbuch erwarten

• die überzeugende Kompetenz von vier Hochschullehrern
• eine vorbildliche Ausstattung
• viele überarbeitete und neue Abbildungen und Fotos

Neu: Jetzt mit den Inhalten der Humanbiologie.

Da das Werk auch benachbarte Wissensgebiete erschließt, eignet es sich ebenso als Nachschlagewerk für alle praktisch tätigen Apotheker.

Vorwort 6
Inhaltsverzeichnis 8
1 Einleitung 12
1.1 Sachkunde § 50 AMG und Prüfungsgebiete 12
1.2 Gebrauchsinformation (Beipackzettel) für dieses Buch 13
Teil I - Fragen 14
2 Gesetzliche Bestimmungen/Begriffsbestimmungen 16
2.1 Fragengebiet 1: Was müssen Sie in dieser Prüfung wissen? 16
2.2 Fragengebiet 2: Für welche freiverkäuflichen Arzneimittel brauchen Sie Sachkunde/keine Sachkunde? 17
2.3 Fragengebiet 3: Abgrenzung von Arzneimitteln zu anderen Mitteln (Lebensmittel, Diätetika, Kosmetika, Medizinprodukte) 19
2.4 Fragengebiet 4: Fertigarzneimittel und Nicht-Fertigarzneimittel (auf direktes Verlangen des Kunden hergestellt) 21
2.5 Fragengebiet 5: Welche Arzneimittel dürfen Sie abfüllen und welche nicht? 23
2.6 Fragengebiet 6: Kennzeichnung von Arzneimitteln – Verpackung (§ 10) und Packungsbeilage (§ 11) 24
2.7 Fragengebiet 7: Zulassung und Prüfung von Arzneimitteln 26
2.8 Fragengebiet 8: Behördenbefugnisse, Haftung und Pflichten des sachkundigen Einzelhändlers 27
2.9 Fragengebiet 9: Wichtige Begriffe – DAB, Charge, Herstellen und Inverkehrbringen 29
3 Freiverkäufliche und apothekenpflichtige Arzneimittel 31
3.1 Fragengebiet 10: Das Sortiment übersehen, Anlagen zur Verordnung nach § 45 AMG 31
3.2 Fragengebiet 11: Das Sortiment übersehen, Instanttees – Anwendungsgebiete und erlaubte Pflanzen (Anlagen 1d und 1e) 33
3.3 Fragengebiet 12: Negativliste, verbotene Pflanzen (Anlage 1b) 35
3.4 Fragengebiet 13: Negativliste, verbotene chemische Stoffe (Anlage 4) 37
3.5 Fragengebiet 14: Negativliste, Krankheitsliste (Anlage 3), Arzneimittelgesetz (AMG) und Heilmittelwerbegesetz (HWG) 38
3.6 Fragengebiet 15: Veränderung von Arzneimitteln und Stoffen/Zubereitungen mit Mindest- oder Höchstkonzentration 39
4 Begriffsbestimmung und Darreichungsform, Beschaffenheit, Zubereitungsformen, Inhaltsstoffe 41
4.1 Fragengebiet 16: Stoffe, Stoffgruppen – Zuordnung 41
4.2 Fragengebiet 17: Unterschiede zwischen Stoffen und Zubereitungen aus Stoffen 42
4.3 Fragengebiet 18: Pflanzenteile und Wirkstoffgruppen von Heilpflanzen 44
4.4 Fragengebiet 19: Heilpflanzen – Anwendungsgebiete und Wirkungen 46
4.5 Fragengebiet 20: Mineralstoffe – Mengen- und Spurenelemente 47
4.6 Fragengebiet 21: Vitamine und ihre Wirkungen 48
4.7 Fragengebiet 22: Sonstige Stoffe wie chemische Stoffe, Desinfektionsmittel, Flohhalsbänder, Hühneraugen-/Hornhautmittel 49
4.8 Fragengebiet 23: Darreichungsformen, fiktive Arzneimittel, Gegenstände 51
5 Lagerung und Abgabe 55
5.1 Fragengebiet 24: Lagerung 55
5.2 Fragengebiet 25: Abgabe von Arzneimitteln, Verfalldatum 56
6 Gefahren, Wirkungen und Nebenwirkungen 58
6.1 Fragengebiet 26: Arzneimittelrisiken, Gegenanzeigen, Neben- und Wechselwirkungen 58
6.2 Fragengebiet 27: Gefahren bei alkoholhaltigen Arzneimitteln 60
6.3 Fragengebiet 28: Tierarzneimittel 61
7 Werbung 63
7.1 Fragengebiet 29: Heilmittelwerbegesetz – Fachkreise, Laien, Kennzeichnung und Produktbereiche 63
7.2 Fragengebiet 30: Heilmittelwerbegesetz – Verbotene Werbung außerhalb der Fachkreise/Strafen 66
Teil II - Lösungen 70
8 Gesetzliche Bestimmungen/Begriffsbestimmungen 72
8.1 Lösungen zu Fragengebiet 1 72
8.2 Lösungen zu Fragengebiet 2 73
8.3 Lösungen zu Fragengebiet 3 73
8.4 Lösungen zu Fragengebiet 4 74
8.5 Lösungen zu Fragengebiet 5 75
8.6 Lösungen zu Fragengebiet 6 75
8.7 Lösungen zu Fragengebiet 7 76
8.8 Lösungen zu Fragengebiet 8 77
8.9 Lösungen zu Fragengebiet 9 77
9 Freiverkäufliche und apothekenpflichtige Arzneimittel 79
9.1 Lösungen zu Fragengebiet 10 79
9.2 Lösungen zu Fragengebiet 11 80
9.3 Lösungen zu Fragengebiet 12 80
9.4 Lösungen zu Fragengebiet 13 81
9.5 Lösungen zu Fragengebiet 14 82
9.6 Lösungen zu Fragengebiet 15 82
10 Begriffsbestimmung und Darreichungsform, Beschaffenheit, Zubereitungsformen, Inhaltsstoffe 84
10.1 Lösungen zu Fragengebiet 16 84
10.2 Lösungen zu Fragengebiet 17 85
10.3 Lösungen zu Fragengebiet 18 85
10.4 Lösungen zu Fragengebiet 19 86
10.5 Lösungen zu Fragengebiet 20 87
10.6 Lösungen zu Fragengebiet 21 87
10.7 Lösungen zu Fragengebiet 22 88
10.8 Lösungen zu Fragengebiet 23 89
11 Lagerung und Abgabe 90
11.1 Lösungen zu Fragengebiet 24 90
11.2 Lösungen zu Fragengebiet 25 90
12 Gefahren, Wirkungen und Nebenwirkungen 92
12.1 Lösungen zu Fragengebiet 26 92
12.2 Lösungen zu Fragengebiet 27 93
12.3 Lösungen zu Fragengebiet 28 93
13 Werbung 95
13.1 Lösungen zu Fragengebiet 29 95
13.2 Lösungen zu Fragengebiet 30 96
Teil III - Drogen 98
14 Drogenmerkmale 100
15 Drogenabbildungen 104
15.1 Blattdrogen 104
15.2 Blütendrogen 105
15.3 Fruchtdrogen 107
15.4 Krautdrogen 108
15.5 Rindendrogen 110
15.6 Samendrogen 110
15.7 Wurzeldrogen 111
Teil IV - Testprüfungen 112
16 Prüfungsfragen IHK Sachkunde 114
17 Testprüfung 1 115
17.1 50 Fragen beantworten 115
17.2 Fünf Drogen erkennen 122
18 Testprüfung 2 124
18.1 50 Fragen beantworten 124
18.2 Fünf Drogen erkennen 130
Teil V - Lösungen zu den Testprüfungen 132
19 Lösungen zu Testprüfung 1 134
19.1 Lösungen zu den 50 Fragen 134
19.2 Lösungen zu den fünf Drogen 135
20 Lösungen zu Testprüfung 2 136
20.1 Lösungen zu den 50 Fragen 136
20.2 Lösungen zu den fünf Drogen 137
Sachregister 138
Der Autor 142

1

Zytologie


Wolfgang Kreis

1.1Morphologische Grundlagen der Zelle


Das Leben auf der Erde hat im Lauf der Evolution eine ungeheure Vielfalt von Organismen hervorgebracht. Die drei Domänen der Lebewesen (Bacteria, Archaea, Eukarya) haben vieles gemeinsam: Ablauf der Glykolyse (» Kap. 4.5.2), semikonservative Replikation der DNA (» Kap. 3.3), genetischer Code (» Kap. 3.1.3), Synthese von Proteinen durch Transkription und Translation (» Kap. 3.2.3), Besitz von Plasmamembranen (» Kap. 1.3), Ribosomen (» Kap. 1.4.9) und andere.

In Gestalt von Archaea, Bakterien, Protisten, Pilzen, niederen und höheren Pflanzen, den verschiedenartigsten Organismen im Tierreich begegnet uns das Leben in den unterschiedlichsten Organisations- und Differenzierungsstufen, in einer überwältigenden Formenfülle. Zudem begegnet man einer Vielfalt physiologischer Leistungen sowie der Anpassung an unterschiedliche Lebensbedingungen.

Alle Lebewesen sind aus Zellen aufgebaut, aus einer Zelle die Einzeller, z. B. Bakterien, aus vielen Zellen die Vielzeller. Die Zelle ist die kleinste, noch selbstständig lebensfähige morphologische Einheit. Auch im vielzelligen Organismus sind die einzelnen Zellen relativ selbstständig. Unter bestimmten Bedingungen können aus dem Verband herausgelöste Zellen in geeigneter Nährlösung lange weiterleben, sich teilen und vermehren. Viren, Viroide und Prionen zählen nicht zu den Lebewesen; sie nehmen eine Sonderstellung ein (» Kap. 6).

Einzelne Zellen eines vielfältig differenzierten Organismus können über die genetische Information des gesamten Organismus verfügen. Aus bestimmten, aus Pflanzen isolierten Zellen können wieder ganze Pflanzen regeneriert werden. Solche Zellen sind omnipotent.

Die Zelle steht mit ihrer Umgebung in einem stetigen Energie- und Stoffaustausch. Sie kann auf Änderungen ihrer Umgebung reagieren. Hierbei spielen vielfältige zelluläre Strukturen und Prozesse zusammen (Rezeptoren, Signaltransduktionskaskaden, Genexpressionskontrolle etc.). Zellen können sich durch Teilung oder Sprossung (Hefe) vermehren. Man kann die Zelle in Partikel aufteilen, welche außerhalb der Zelle in sogenannten zellfreien Systemen noch Teilfunktionen erfüllen können. Alle Funktionen, die einer lebendigen Substanz zugeordnet sind, können jedoch nur innerhalb der elementaren Funktionseinheit Zelle erfüllt werden.

Merke

Zellen können nur aus Zellen hervorgehen, entweder durch Teilung oder bei der Befruchtung durch Verschmelzung von Zellen. Stoffwechsel, Wachstum und Vermehrung sind charakteristische Eigenschaften der lebenden Zelle.

Zellen begegnen uns in den verschiedensten Differenzierungsformen. Bereits die einzelligen Lebewesen zeigen vielfältige, morphologische und physiologische Abwandlungen dieser Grundeinheit des Lebens. Noch vielfältiger abgewandelt ist die Zelle in den vielzelligen hochdifferenzierten Organismen. Hier begegnen uns Zellen als Leitelemente, als Nervenzellen, als Epidermiszellen, als Drüsenzellen, als Assimilationszellen, als Blutzellen usw.

Zellen können verschiedene Formen und Größen besitzen. Dies entspricht ihren unterschiedlichen Funktionen. Die kleinsten Zellen finden sich bei Bakterien. Mikrokokken haben einen Durchmesser von etwa 0,2 µm. Die Größe einer Tier- oder Pflanzenzelle liegt zwischen 10 und 200 µm. Jedoch gibt es von diesen Durchschnittsgrößen sehr starke Abweichungen (» Tab. 1.1, » Abb. 1.1).

Tab. 1.1 Zellgrößen

Zelle

Größe ca.

Lein (Fasern)

5 cm

Mark (Parenchymzelle)

0,4 mm

Epidermiszelle

0,05 mm (50 µm)

Escherichia coli

0,003 mm (3 µm)

Abb. 1.1 Größen­ordnungen von Zellen und Molekülen

Vereinfachend kann man sagen, dass die Größe von Viren im unteren Nanometer-, die von Bakterien im unteren Mikrometer- und die von Zellen höherer Lebewesen im oberen Mikrometer-Bereich liegt.

1.1.1Zellen der Bakterien, Samenpflanzen und Säugetiere


Eine Zelle ist vom Protoplasma erfüllt. Im Protoplasma von Eukaryonten lassen sich Zellkern und Zytoplasma unterscheiden. Das Zytoplasma besteht aus einer hyalinen, flüssigen Grundsubstanz, dem Cytosol, und den darin eingebetteten Zellorganellen und Einschlüssen. Eukaryontische Zellen besitzen in der Regel einen Zellkern, sie sind monoenergid. Dieser ist durch eine Doppelmembran, die Kernhülle, vom Zytoplasma abgetrennt und besteht aus Kernplasma (Karyoplasma), Chromosomen und Nukleoli. Manche Zellen haben mehrere Zellkerne, sind also polyenergid. Kernlose Zellen, wie Zellen in Siebröhren oder Erythrozyten, haben nur eine sehr kurze Lebensdauer. Prokaryonten besitzen nur sogenannte Kernäquivalente (Nukleoide). Diese lassen sich im Mikroskop nach entsprechender Anfärbung als unregelmäßig geformte Strukturen erkennen.

Das Protoplasma ist immer von einer Hülle umgeben, die es nach außen begrenzt, der Plasmamembran. Diese Plasmamembran ist eine Lipoproteidmembran, die in ihren Grundstrukturen und in ihrem chemischen Aufbau bei den Zellen aller Lebewesen weitgehende Übereinstimmungen zeigt. Bei tierischen Zellen ist der Plasmamembran eine sehr dünne Schicht von Glykolipiden, Glykoproteinen und Mucopolysacchariden aufgelagert. Diese Schicht, die Glykocalyx, trägt u. a. Antigenstrukturen und Hormonrezeptoren. Sie spielt eine wesentliche Rolle bei immunologischen Vorgängen, bei Wechselwirkungen zwischen Zellen und bei der Kommunikation der Zelle mit der Außenwelt. Tierische Zellen besitzen jedoch keine den pflanzlichen Zellen vergleichbare Zellwand (» Tab. 1.2).

Tab. 1.2 Beispiele für Unterschiede zwischen pflanzlichen und tierischen Zellen

Parameter

Tierische Zelle

Pflanzliche Zelle

Zellwand

+

Zentralvakuole

+

Plastiden

+

Streckungswachstum

+

Glykocalyx

+

...

Erscheint lt. Verlag 24.5.2016
Mitarbeit Anpassung von: Theodor Dingermann, Wolfgang Kreis, Karen Nieber, Horst Rimpler, Ilse Zündorf
Zusatzinfo 690 farb. Abb., 98 farb. Tab.
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Pharmazie
Schlagworte Arzneipflanzen • Cytologie • Grundstudium • Humanbiologie • Pharmazeutische Biologie • Systematik Pflanzenreich
ISBN-13 9783804735460 / 9783804735460
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