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Scheintod (eBook)

Zur kulturellen Bedeutung der Schwelle zwischen Leben und Tod um 1800
eBook Download: PDF
2008 | 1. Auflage
338 Seiten
Transcript Verlag
978-3-8394-0856-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Scheintod -  Gerlind Rüve
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»Scheintod« ist ein Neologismus des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Er verweist auf ein modernes Todesproblem: Mit ihm wird die Angst des sich »nur noch mit sich selbst identisch« (Luhmann) verstehenden Individuums vor einem Selbstverlust thematisiert, die eng mit der Verzeitlichung der Gesellschaft sowie der anthropologischen Transformation seit der Aufklärung zusammenhängt. Welche Bedeutung kommt dem Tod zu nach Überwindung der christlich-mittelalterlichen Seelenvorstellungen im Zuge der Aufklärung? Die Studie rekonstruiert die wechselseitigen Bezüge zwischen Wissen und Tod, die der Bildung dieses Begriffs zugrunde liegen. Die soziale Reichweite des Scheintodes wird mittels konkurrierender Deutungsmuster und kultureller Praktiken des Umgangs mit Tod und Sterben untersucht, zu denen neben Diskursen aus der Medizin oder Theologie religiöses und überliefertes Wissen zählen.

Gerlind Rüve (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Medizinischen Hochschule Hannover. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Wissenschafts- und Medizingeschichte.

INHALT 5
Eine Kontingenzerfahrung im 18. Jahrhundert im Verhältnis von Wissenschaft und Tod 7
Scheintod um 1800. Randphänomen und allgemeine gesellschaftliche Problemlagen 37
Schein als Täuschung, Tod als Verwandlung. Semantische Befunde 39
Von Totengeistern zu Scheintoten, vom Moment des Todes zum Prozess 51
Wahlverwandtschaften. Gesellschaftliche Eliten und Scheintod 69
Scheintod und die Erschütterung der heilsgeschichtlichen Erwartung. Zusammenfassung 95
Scheintod in den Medien der Aufklärung. Verbreitung, Adressierung, Reaktionen 99
Geschichten über das Lebendigbegrabenwerden in einem neuen Frame 100
Der frühneuzeitliche Staat reagiert. Rechtliche Kontinuitäten und Diskontinuitäten an der Grenze zum Tod 132
Theoretisches Wissen und neue Handlungsanweisungen. Die Durchsetzung medizinischer Ansprüche 144
Medizinisch-anthropologische Konstruktionen und Strategien in der Öffentlichkeit. Zusammenfassung 153
Frühzeitige Beerdigungen. Bestattungspraktiken auf dem Prüfstand 155
Konflikte um Bestattungsfristen in Oldenburg 1803. Zwei Anthropologien treffen aufeinander 157
Beharrungskräfte und neue Möglichkeiten der Zuordnung. Katholiken, Protestanten, jüdische Gemeinden und die Beerdigungszeiten 168
»Keine Leiche darf vor Ablauf von drei Tagen beerdigt werden«. Bestattungsfristen werden Sache des Staates 199
Medizinische Ansprüche und kulturelle Praktiken. Zusammenfassung 208
Vom Zentrum zurück an die Peripherie. Der Scheintod im weiteren 19. Jahrhundert 211
Ein Scheintodfall aus dem Jahr 1833. Scheintote vor Ort 212
Die Ausdifferenzierung des Scheintodes. Wissen, Technik, Bevölkerungsgruppen 236
Volksaberglauben, Psychoanalyse und Einzelfälle. Die Umdeutung des Scheintodes 255
Wissenschaftliche Umorientierungen und Marginalisierung des Scheintodes. Zusammenfassung 272
Zusammenfassung und Ausblick. Scheintod und verzeitlichte Gesellschaft 275
Dank 299
Abkürzungen 301
Quellen- und Literaturverzeichnis 303
Quellen 303
Sekundärliteratur 318
Register 333

Erscheint lt. Verlag 16.6.2008
Reihe/Serie Science Studies
Science Studies
Science Studies
Verlagsort Bielefeld
Sprache deutsch
Maße 140 x 140 mm
Gewicht 476000 g
Themenwelt Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Medizin / Pharmazie Allgemeines / Lexika
Technik
Schlagworte Cultural History • Culture • Emotionen • Geschichtswissenschaft • History • history of medicine • History of Science • Kultur • Kulturgeschichte • Medicine • Medizin • Medizingeschichte • Moderne • Science • Tod • Wissenschaft • Wissenschaftsgeschichte
ISBN-10 3-8394-0856-3 / 3839408563
ISBN-13 978-3-8394-0856-8 / 9783839408568
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