Golf-Physiotherapie (eBook)
280 Seiten
Georg Thieme Verlag KG
978-3-13-202121-1 (ISBN)
Dieter Hochmuth, Golf-Physiotherapie 1
Innentitel 4
Impressum 5
Abkürzungsverzeichnis 6
Vorwort 7
Inhalt 8
Anschriften 14
Herausgeber 15
1 Einleitung 16
Die Geschichte des Golfsports 16
Topspieler ihrer Zeit und ihre Einflüsse 16
Golf – vom Elite- zum Breitensport 16
Die Zukunft des Golfsports und des Golfunterrichts 16
Schwungvorbilder ihrer Zeit 18
2 Das „Handwerkszeug“ – der Golfschläger 23
Schlägergriff und Schlägermaterial 23
Schlägerkopf 23
Lie-Winkel 24
Schaftmaterialien 24
Schaftflexibilität 25
Kick Point 25
Torque – Verdrehung 25
Schaftlänge 25
Prävalenz von Rückenbeschwerden im Golfsport mit Blick auf die Schlägerlänge 25
Schwungbahnen 26
Treffmoment 27
Club-Fitting 27
Statisches Fitting 28
Dynamisches Fitting 28
N1-neuromuskuloskelettales Club-Fitting 28
N1-neuromuskuloskelettales Club-Fitting – Aufwärmprogramm 29
3 Der präventive biomechanisch optimierte Golfschwung (GPT) nach Schwungsequenzen 37
Einleitung 37
Ansprechposition – Setup 37
Tipps 37
Weitere wichtige Erklärungen zur Ansprechposition 38
Beginn der Aufschwungphase – One-piece-Takeaway 45
9-Uhr-Position des Schlägerschaftes im Aufschwung 47
9-Uhr-Position des linken Armes im Aufschwung 48
Vor Ende der Aufschwungphase 49
Ende der Aufschwungphase – Top of Backswing (ToB) 50
Erste Abschwungphase – 9-Uhr-Position des linken Armes (parallel zum Boden) 50
Zweite Abschwungphase – 9-Uhr-Position des Schlägerschafts (parallel zum Boden) 51
Der Treffmoment – Impact 53
Beginn der Ausschwungphase (Bremsphase) – Follow Through 54
Das Ende des Golfschwungs – Finish 55
4 Alternating Pattern 56
Einleitung 56
Gewichtsverlagerung beim vollen Golfschwung 57
X-Faktor Stretch 58
Schlägerkopfbeschleunigung 60
Das Gleichgewicht während eines vollen Golfschwungs 60
Statisches und dynamisches Gleichgewicht 61
Standgleichgewicht 61
Balanciergleichgewicht 61
Drehgleichgewicht 61
Das multiple Dreh- und Hebelsystem im vollen Golfschwung 62
Drehmomente 64
Drehmomente im Übergang zum Abschwung 64
Drehmomente in der Abschwungphase 65
Sind sich Ansprech- und Treffmomentposition wirklich ähnlich? 65
5 Anatomie 68
Golfspezifische Anatomie und biomechanische Beweglichkeit nach Schwungphasen 68
Das Becken – Stabilisationszentrum des vollen Golfschwungs 68
Ansprechposition – Setup 70
Erste Aufschwungphase – One-piece-Takeaway 71
Zweite Aufschwungphase bis Ende – Top of Backswing (ToB) 74
Erste Abschwungphase – Forward Swing 75
Zweite Abschwungphase – Acceleration 78
Treffmoment – Impact 79
Durchschwung bis Ende des Golfschwungs – Finish 79
Power Drives mit links 80
Ausgewählte Übungen aus Quick-Test/Pro 81
Myofascial X-Factors des vollen Golfschwungs 83
Muskuläre Dynamiken der Rumpfmuskulatur 84
Muskuläre Dynamiken am Schulterblatt 84
Muskuläre Dynamiken an der unteren LWS 85
Balancelinien im vollen Golfschwung 86
Balancelinie in der Ansprechposition, Körperrückseite (Setup) 86
Balancelinie im Aufschwung – rechte Körperseite 86
Balancelinie vor Ende des Aufschwungs – Treffmoment bis Ende des Golfschwungs linke Körperseite
Balancelinie im Durchschwung bis Ende des Golfschwungs – vordere Körperseite 87
6 Fehlbewegungen und Beschwerden 88
Muskel- und Gelenkbeschwerden nach Schwungphasen 88
Mögliche Muskelbeschwerden zu Beginn bis Ende des Aufschwungs (ToB) 88
Mögliche Beschwerden an Gelenken, Kapseln, Sehnen, Bändern und Knochenhaut zu Beginn bis Ende des Aufschwungs (ToB) 89
Mögliche Muskelbeschwerden im Abschwung 89
Mögliche Beschwerden an Gelenken, Kapseln, Sehnen, Bändern und Knochenhaut im Abschwung 90
Mögliche Muskelbeschwerden im Treffmoment (Impact) und in der ersten Durchschwungphase 91
Mögliche Beschwerden an Gelenken, Kapseln, Sehnen, Bändern und Knochenhaut im Treffmoment (Impact) und in der ersten Durchschwungphase 92
Mögliche Muskelbeschwerden in der zweiten Durchschwungphase bis zur Bremsphase 93
Mögliche Beschwerden an Gelenken, Kapseln, Sehnen, Bändern und Knochenhaut in der zweiten Durchschwungphase bis zur Bremsphase 94
C-S-i-Position – Folgen unökonomischer Ansprechpositionen und Haltungen 95
C-Position bei Rundrücken 95
S-Position bei Hohlrundrücken (Hyperkyphose und -lordose) 99
i-Position mit Becken- und Rumpfrücklage 102
Ausgewählte Übungen und Tests aus GPT Quick-Test/Pro zu den C-S-i-Positionen 104
Station 1: Multi-Balance-Koordination 104
Station 2: Spiraldynamik 104
Station 3: ischiokrurale Muskulatur, M. erector spinae 105
Station 4: M. glutaeus, M.?piriformis 105
Station 5: M. latissimus dorsi, M. serratus posterior/inferior, Fascia thoracolumbalis 106
Station 6: M. pectoralis major und minor, Skapula 107
Station 7: En-bloc-Drehung 107
Station 8: Beckenwippe 109
Station 9: M. levator scapulae 109
Station 10: Janda Overhead 110
Station 11: Brücke 110
Station 14: Ida-Rolf-Funktionstest 111
Häufige Fehler und ihre Folgen 112
Schlägerschaft zu kurz 112
„Kopf still halten“ – des Golfers Fluch? 115
Die Golferschulter – erklärt nach Schwungsequenzen 122
Schwungphasenanalyse bei Golferschulter 122
Auswahl der Übungen 125
Das Knie des Golfers 133
Funktionell anatomische und biomechanische Analyse eines vollen Golfschwungs mit einem Driver vom Tee 133
Golfphysiotherapeutische und sportmedizinische Konsequenzen 134
Physiotherapeutischer Ansatz im Hinblick auf die Schwunganalyse von Tiger Woods 135
Fehlbewegungen bei physiologischen und orthopädischen Einschränkungen 136
Laterales Hyperkompensationssyndrom des Knies 136
Varusstellung der Kniegelenke (O-Beine) 136
Valgusstellung der Kniegelenke (X-Beine) 137
Piriformis-Syndrom 138
Vorderes Tibialissyndrom (M. ?tibialis anterior) 139
Rektus-Phänomen 139
Pronator-teres-Syndrom 140
HWS-Hyperextension 141
7 Therapie und Selbsthilfe 143
Golfspezifische Befunderhebung – Vorgehensweise 143
Golfequipment für die Analyse 143
Videoanalyse des Golfschwungs 147
Beispiel einer biomechanischen und funktionell-anatomischen Schwunganalyse 148
Fazit der Analyse 162
Standpositionen bei physischen Einschränkungen 163
Klärung der Begrifflichkeiten 163
Paralleler Stand (nicht empfohlen) 164
Paralleler geöffneter Stand 165
Offener geöffneter Stand 165
Offener geöffneter Stand mit zum Ziel gerichteten rechten Vorfuß 165
Offener geöffneter Stand – engere Standbreite 166
Geschlossener geöffneter Stand 166
Geschlossener, mit linkem Vorfuß zum Ziel geöffneter und etwas engerer Stand 166
Entlastungen, Tipps und Selbsthilfe bei Beschwerden 167
Fuß 169
Knie 179
Hüfte 184
LWS und Iliosakralgelenk 189
BWS und HWS 198
Schulter 202
Ellenbogengelenk 204
Handgelenk 207
Daumengelenk 209
Golfen mit Sehhilfen 212
Erste-Hilfe-Utensilien 213
8 Golfspezifische myofasziale Ganzkörpertherapie 214
Einleitung 214
Behandlungstechnik 215
Aponeurosis plantaris und Lig. plantare longum 215
Golfspezifische Begründung der Behandlung 215
Fuß – Quergewölbe 216
Golfspezifische Begründung der Behandlung 216
Laterale Unterschenkelmuskulatur 216
Golfspezifische Begründung der Behandlung 216
Articulatio genus (Kniegelenk) 217
Golfspezifische Begründung der Behandlung 217
Tractus iliotibialis bis M. ?tensor fasciae latae 217
Golfspezifische Begründung der Behandlung 217
Adduktorengruppe und M. ?vastus medialis 217
Golfspezifische Begründung der Behandlung 218
Fußrücken 218
Golfspezifische Begründung der Behandlung 218
M. obliquus internus und externus abdominis 218
Golfspezifische Begründung der Behandlung 219
Aponeurose der Mm. obliquus externus abdominis und rectus abdominis 219
Golfspezifische Begründung der Behandlung 219
Schultergelenk 219
Golftechnische Begründung der Behandlung 220
Oberarm 220
Golfspezifische Begründung der Behandlung 220
Extensoren und Flexoren der Unterarme 220
Golfspezifische Begründung der Behandlung 220
Hand (1) 221
Golfspezifische Begründung der Behandlung 221
Hand (2) 222
Golfspezifische Begründung der Behandlung 222
Finger 222
Golfspezifische Begründung der Behandlung 222
M. pectoralis major et minor 223
Golfspezifische Begründung der Behandlung 223
Mm. trapezius, infraspinatus und deltoideus 224
Golfspezifische Begründung der Behandlung 224
Dehnung der Wirbelsäule 224
Golfspezifische Begründung der Behandlung 224
Tractus iliotibialis, Kniekehle, M. popliteus 225
Golfspezifische Begründung der Behandlung 225
Unterschenkel 225
Golfspezifische Begründung der Behandlung 225
M. gastrocnemius 226
Golfspezifische Begründung der Behandlung 226
Mm. biceps femoris, semimembranosus, semitendinosus und popliteus 226
Golfspezifische Begründung der Behandlung 226
Mm. glutaei, longissimus dorsi und erector spinae 227
Golfspezifische Begründung der Behandlung 227
LWS und Sakrum 227
Golfspezifische Begründung der Behandlung 227
Mm. quadratus lumborum und transversus abdominis und Fascia thoracolumbalis 228
Golfspezifische Begründung der Behandlung 228
Fascia thoracolumbalis 228
Golfspezifische Begründung der Behandlung 228
BWS und Mm. latissimus dorsi und trapezius 228
Golfspezifische Begründung der Behandlung 229
HWS 229
Golfspezifische und physiologische Begründung der Behandlung 229
Kopf 230
Os zygomaticum 230
Mandibula 230
Os frontale – Behandlung der Falx cerebri 230
Os parietale 231
Golfspezifische Begründung der Behandlung 231
Nachruhe nach myofaszialer Ganzkörpertherapie 231
Myofascial-X-Factors-Behandlung eines vollen Golfschwungs 231
Arbeitsweise von Muskeln 231
Behandlung 232
Fascia thoracolumbalis, M. glutaeus maximus links und rechts, M. latissimus dorsi 232
M. adductores, Mm. obliqui und Mm. intercostales 232
M. serratus anterior, Mm. rhomboidei, M. splenius capitis, M. levator scapulae 233
Unterarmflexoren und -extensoren und M. triceps brachii caput longum 233
Impulsgebung mit Kinesio-Tape 234
Eine Auswahl impulsgebender Kinesio-Tapes 234
9 Golfspezifisches Training 239
Anmerkungen zu einem golfspezifischen Training 239
Golfspezifisches Training und Aufwärmen 239
Physiologische Wirkung des Aufwärmens 239
Funktionelles Golftraining zur Verbesserung der Mobilität im Golfschwung 240
Übung 1: Mobilisation des M. quadriceps femoris und derHamstrings 240
Übung 2: Standwaage 240
Übung 3: Thoracal Stretch 241
Übung 4: Einbeinstand 241
Übung 5: Raupe 241
Übung 6: Rumpfdiagonale 242
Plyometrisches Training 242
Übung 1: Medizinball – Seitwurf aus stabilem Stand 242
Übung 2: Medizinball – Bodenpass 243
Übung 3: Medizinball – schnelle Rumpfrotationen 243
Übung 4: Medizinball – Slam 244
Kinästhetisches Training 244
Kinästhetisches Training im Golfsport 244
Praxisnahe Beispiele 245
Propriozeptive Kompressionskleidung 245
Golfspezifische Übungen 245
Technikverbesserung 246
Balance 250
Stabilität 253
Beweglichkeit 255
10 Glossar 259
11 Literatur 262
Sachverzeichnis 264
1 Einleitung
Dieter Hochmuth
1.1 Die Geschichte des Golfsports
Darüber, wer das Golfspiel erfunden hat, gibt es in der Literatur unterschiedliche Aussagen und nach wie vor herrscht zu dieser Frage Uneinigkeit.
Wir schließen uns der Meinung an, dass laut historischer Niederschrift bereits im März 1457 von King James II. ein Verbot des Golfspiels für seine Bogenschützen erteilt wurde, da diese sich mehr mit dem Golfspiel beschäftigten als mit Zielübungen mit Pfeil und Bogen (▶ [6]).
1603 wurde als erster Golfschlägerbauer urkundlich William Mayne von King James den VI. zum Royal Club Maker ernannt (Wikipedia: Golfsport).
1.2 Topspieler ihrer Zeit und ihre Einflüsse
-
1875: das erste Golfbuch: A keen hand (▶ [19])
-
1900: Harry Vardon: Vardon-Griff
-
1920: Bobby Jones, Walter Hogan
-
1957: Ben Hogan „The Modern Fundamentals of Golf“ (▶ [31])
-
1960er und 1970er Jahre: Palmer, Nicklaus und Player
-
1980er Jahre: Jimmy Ballard und David Leadbetter – die großen Muskeln bestimmen das Golfspiel.
-
2000er Jahre: Tiger Woods, So spiele ich (▶ [90]).
Die Aussagen der Topspieler ihrer Zeit beruhen überwiegend auf ihrer persönlichen und individuellen Gefühlswahrnehmung der Bewegungsabläufe ihres Golfschwungs und weniger auf wissenschaftlich gestützten Analysen. Betrachtet man die Golfschwünge im Vergleich zu den Aussagen, sind zum Teil gravierende Unterschiede festzustellen.
1.3 Golf – vom Elite- zum Breitensport
Die Entwicklung des Golfsports vom Elite- zum Breitensport in Deutschland aber auch in anderen europäischen Ländern hat im vergangenen Jahrzehnt eine enorme Beschleunigung erfahren. In den angelsächsischen und skandinavischen Ländern ist die Anzahl der Golfspieler im Verhältnis zur Einwohnerzahl doppelt so hoch wie in Deutschland (▶ [13]). Man kann auch eine positive Imagebildung des Golfsports durch Golf spielende Ex-Olympiasieger oder Weltmeister anderer Sportarten beobachten.
Immer mehr Personen wechseln aus den verschiedensten Gründen zum Golfsport. Viele können ihre oft jahrzehntelang ausgeübte Sportart aufgrund von Verletzungen oder Abnutzungserscheinungen in Gelenken, Sehnen, Bändern und Muskeln nicht mehr ausüben. Sie bringen also schon eine Verletzung in den neu zu erlernenden Bewegungsablauf des Golfschwungs mit, oder Golf ist die erste Sportart, die sie im Alter von 50 oder darüber beginnen.
Golf entwickelt sich immer mehr vom Freizeit- zum Leistungssport. Es kommt vermehrt zu einem Missverhältnis zwischen dem technomotorischen und dem konditionellen Anforderungsprofil (Ballreich u. Schöllhorn 1992 in ▶ [50]).
Die physische Belastung für Bänder, Sehnen, Muskulatur und Gelenke wird oft unterschätzt. Spätestens nach der ersten Trainingsstunde mit dem Golflehrer wird vielen bewusst, dass es nicht so leicht ist, den ruhenden Ball mit einem harmonischen Bewegungsablauf zu treffen. Die folgenden Kapitel sollen Ihnen aus golfphysiotherapeutischer und biomechanischer Sicht in Theorie und Praxis eine eigene Analyse Ihres Golfschwungs ermöglichen und eine Erklärung dafür bieten, wenn es nach der Golfrunde oder auf der Driving Range (Übungswiese) einmal hier und da „zwickt“.
Jeder Golfspieler, gleich welcher Spielstärke, muss sich in Zukunft mit den neuen Erkenntnissen der Biomechanik und golfspezifischen funktionellen Anatomie auseinandersetzen, um
-
sich nicht schon als Jugendlicher zu schädigen,
-
lange seinen geliebte Golfsport als Amateur ausüben zu können,
-
möglichst lange erfolgreich im Profi-Golfsport sein zu können, ohne schwere Verschleißerscheinungen zu riskieren.
Etwa 30 % der Golfprofis auf der Tour spielen mit einer Verletzung (▶ [25]).
1.4 Die Zukunft des Golfsports und des Golfunterrichts
In den letzten Jahren hat sich der Golfunterricht gewandelt. Im Vordergrund steht nun nicht mehr allein der weite Ballflug, sondern die Person mit ihren individuellen physikalischen Möglichkeiten, welche über den Schläger den Ball zum Ziel bewegt. Der Schlüssel hierbei liegt unserer Meinung nach in der Analyse von Geist-Körper-Griff-Schläger-Impact-Ballflug. Aus Sicht der Golflehrer wird dies aus golftechnischen Gründen etwas anders gehandhabt. Sie beginnen nach der Vorgabe ihres Verbands mit Ballflug-Impact-Schläger-Griff-Körper.
Aus golfphysiotherapeutischer Sicht gehen wir in umgekehrter Reihenfolge an eine Analyse heran. Auch bei einem verunglückten Schwung kann das Schlägerblatt square, also im rechten Winkel, an den Ball kommen und somit der Ballflug perfekt sein, aber die Ausführung des Schlages kann aus biomechanischer und funktionell anatomischer Sicht zu körperlichen Problemen führen. Lehrende und behandelnde Fachprofessionen, die mit Golfspielern arbeiten, sollten die Ergebnisse und Spielerfolge prozessorientiert und nicht ergebnisorientiert beurteilen. Die Spielerfolge stellen sich hierbei gegenüber dem ergebnisorientierten Training etwas später ein, dafür aber konstanter. Wir bevorzugen vor allem bei erwachsenen Golfanfängern, Kindern und Jugendlichen ein differenzielles Lernen. Es wird dabei vermehrt auf das persönliche Erfühlen der ausgeführten Bewegung Wert gelegt.
Diese Vorgehensweise verlangt vom Golflehrer Engagement und Mut. Dem Golfschüler muss die Vorgehensweise erklärt werden. Eine Ausgewogenheit von Theorie und Praxis im Golfunterricht ist gefragt:
-
den Bewegungsablauf des Golfschwungs zuerst mit offenen Augen ohne Schläger erlernen, danach mit geschlossenen Augen
-
im nächsten Schritt den Golfschwung mit offenen Augen und einem Golfschläger (z.B. einem mittleren Eisen) durchführen, danach mit geschlossenen Augen
-
danach den Golfschwung mit offenen Augen ausführen und mit dem Schläger den Ball schlagen
-
Bälle bei geschlossenen Augen mit einem viertel, einem halben und zuletzt einem vollen Schwung schlagen
-
Erproben und Erfühlen verschiedener Ansprechpositionen, auch auf unterschiedlichen Bodenverhältnissen und Unebenheiten und selbst auf instabilen Untergründen z.B. Aeromatte.
Dies sollen nur ein paar Beispiele sein, um einen Einblick in das differenzielle Lernen zu geben. Im Vordergrund steht dabei, über die körpereigene Wahrnehmung die Balance zu schulen und den Bewegungsablauf über die eigene Körperwahrnehmung abzuspeichern.
Nicht nur im Profisport können die folgenden Professionen zur Betreuung in Anspruch genommen werden:
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Golfcoach
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Athletiktrainer
-
Mentalcoach
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Ernährungswissenschaftler
-
Sportmediziner
-
Golf-Physiotherapeuten.
Jede der Professionen aus dem Betreuungsstab versucht, den Golfspieler symbiotisch und mit den anderen Professionen ergänzend und in Abstimmung zueinander optimal zu betreuen:
Der Sportphysiotherapeut wird mit einer speziellen golfspezifischen Ausbildung zum Golf-Physio-Trainer (EAGPT). Eine besondere Rolle spielt dabei die Golfschwunganalyse unter gesundheitlichen Aspekten, bei der die biomechanischen und funktionell anatomischen Abläufe sowie die daraus resultierenden oder bereits bestehenden körperlichen Beschwerden analysiert werden (▶ Abb. 1.1).
Wir haben dazu ein golfspezifisches Behandlungskonzept in problemorientierter Behandlungsstrategie (POBS) erarbeitet. Dieses besteht aus
-
Analyse,
-
aktiver und passiver Behandlung, präventiven und rehabilitatorischen Maßnahmen und
-
physiotherapeutischem Körpertraining.
Abb. 1.1 Rolf Klöttschen (Golf-Physio-Trainer, EAGPT; links) und Martin Kaymer (Golfprofi; rechts) bei der Videoanalyse eines Schwungs aus biomechanischer und funktionell-anatomischer Sicht.
Diese Konstellation der Betreuung richtet sich nicht nur an den Golfprofi, sondern sie ist zumindest in gleicher oder ähnlicher Form zeitweilig auch...
| Erscheint lt. Verlag | 19.8.2015 |
|---|---|
| Verlagsort | Stuttgart |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Gesundheitsfachberufe |
| Schlagworte | Golf • Golferarm • Golferellenbogen • Golfschwung • Golftechnik • Golftraining • Golf-Training • Sport-Physiotherapie |
| ISBN-10 | 3-13-202121-0 / 3132021210 |
| ISBN-13 | 978-3-13-202121-1 / 9783132021211 |
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