Praxisbuch Verhaltenssucht (eBook)
Thieme (Verlag)
9783132002111 (ISBN)
Oliver Bilke-Hentsch Klaus Wöfling
Innentitel 4
Impressum 5
Geleitwort 7
Geleitwort 8
Vorwort der Herausgeber 10
Inhaltsverzeichnis 11
Anschriften 16
Herausgeber 16
Mitarbeiter 16
1 Grundlagen 20
1.1 Familiäre Rahmenbedingungen 21
1.1.1 Heutige Situation der Familien 21
1.1.2 Bedeutung der Familie für Jugendliche und Erwachsene 21
1.1.3 Verhaltenssucht und familiärer Kontext 23
1.1.4 Förderung des Suchtverhaltens oder Schutz durch die Familie 24
1.1.5 Auswirkungen nicht stoffgebundener Abhängigkeit auf die Familie 25
1.1.6 Therapie von Verhaltenssucht und familiärer Kontext 25
1.1.7 Familie als Ziel präventiver Strategien 27
1.2 Methodische klassifikatorische Fragestellungen 28
1.2.1 Verschiedene Klassifikationen 28
1.2.2 Ein langerWeg zur Klassifikation 30
1.3 Erklärungsmodelle der Verhaltenssucht 32
1.3.1 Neurobiologische Sicht 32
1.3.2 Lernpsychologische Grundlagen einer Verhaltenssucht 36
1.3.3 Psychodynamik der Verhaltenssüchte 41
1.3.4 Systemische Sicht 49
1.4 Gedanken zur Medien- und Informationsgesellschaft 58
2 Pathologisches Glücksspielen 63
2.1 Definition und Subtypen 64
2.1.1 Allgemeine Definition 64
2.1.2 Integriertes Pfadmodell: Subtypen für die Entstehung des problematischen Glücksspielens 65
2.2 Spezifische Epidemiologie 66
2.2.1 Kinder und Jugendliche 66
2.2.2 Erwachsene und altersbedingte Zusammenhänge 68
2.2.3 Migranten 69
2.2.4 Gender 70
2.3 Klinische Symptomatik 70
2.3.1 Fallbeispiel 70
2.3.2 Diagnostische Kriterien 74
2.4 Komorbidität 74
2.4.1 Süchte 75
2.4.2 Affektive Störungen und Angststörungen 76
2.4.3 Persönlichkeitsstörungen 76
2.4.4 Bestätigung der Befunde 76
2.4.5 Geschlecht und Alter 77
2.4.6 Kausalität der Komorbidität mit psychischen Störungen 78
2.4.7 Somatische Begleiterkrankungen 78
2.4.8 Erschwerte Diagnostik und Therapie der Glücksspielproblematik 79
2.5 Störungsmodelle für pathologisches Glücksspielverhalten 79
2.5.1 Integratives Störungsmodell 81
2.6 Diagnostik 83
2.6.1 2 Diagnosesysteme: ICD-10 und DSM-IV 83
2.6.2 Diagnosekriterien 84
2.6.3 Differenzialdiagnostik 86
2.6.4 Störungsspezifische Charakteristika im diagnostischen Prozess 86
2.6.5 Psychometrische Verfahren 87
2.7 Therapie 87
2.7.1 Evidenzbasierte Verfahren 87
2.7.2 Klinische Empirie 90
2.7.3 Therapie des pathologischen Glücksspielens: therapeutische Settings 93
2.8 Fazit und Ausblick 96
2.8.1 Fazit 96
2.8.2 Ausblick: zunehmende Problematik durch Internetspiele 97
3 Exzessiver und abhängiger Internet-, Computer-und Mediengebrauch 99
3.1 Definition 100
3.1.1 Merkmale von Medien 100
3.1.2„Mapping the Internet“ 100
3.1.3 Subtypen des Konsums 100
3.2 VirtuelleWelten im Internet 101
3.2.1 Kennzeichen virtueller Welten 101
3.2.2 „KontrollierterKontrollverlust“ 102
3.3 Spezifische Epidemiologie 103
3.3.1 Kinder 103
3.3.2 Jugendliche 103
3.3.3 Erwachsene 104
3.3.4 Ältere Menschen 104
3.3.5 Migranten 105
3.3.6 Gender 105
3.4 Klinische Symptomatik 105
3.4.1 Definitionen 105
3.4.2 Versuch einer Beschreibung der klinischen Symptomatik 105
3.5 Komorbidität 109
3.5.1 Depressiver Formenkreis 109
3.5.2 Substanzmissbrauch 110
3.5.3 Angststörungen 110
3.5.4 Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung (ADHS) 111
3.6 Störungsmodelle 111
3.6.1 ICD-10: Impulskontrollstörung 111
3.6.2 Deutschland: 2 Modelle 111
3.7 Diagnostik 113
3.7.1 Diagnosekriterien 114
3.7.2 Diagnostische Einschätzung 115
3.7.3 Fragebogeninstrumente 115
3.7.4 Fazit 117
3.8 Therapie 118
3.8.1 Prävalenz und Versorgungsangebote 118
3.8.2 Evidenzbasierte Verfahren 118
3.8.3 Klinische Empirie 122
3.8.4 Rehabilitation 125
3.9 Prognose und Ausblick 126
4 Suchtartiges Kaufverhalten 128
4.1 Definition 129
4.1.1 Allgemeine Definition 129
4.1.2 Subtypen 129
4.2 Spezifische Epidemiologie 129
4.2.1 Bevölkerungsbasierte Stichproben 129
4.2.2 Klinische Stichproben 130
4.3 Klinische Symptomatik 131
4.4 Komorbidität 133
4.4.1 Zwanghaftes Horten 133
4.5 Störungsmodelle 134
4.5.1 Kognitive Modelle für pathologisches Kaufverhalten 134
4.5.2 Kognitiv-behaviorales Phasenmodell 134
4.6 Diagnostik 136
4.6.1 Klinisches Interview 136
4.6.2 Selbsterhebungsinstrumente 136
4.7 Therapie 137
4.7.1 Evidenzbasierte Verfahren 137
4.7.2 Klinische Empirie 139
4.8 Fazit und Ausblick 140
4.8.1 Ausblick 140
5 Exzessives Sexualverhalten 141
5.1 Einleitung und Definition 142
5.1.1 Annäherung an eine Klassifizierung 142
5.2 Epidemiologie 143
5.3 Klinische Symptomatik 143
5.3.1 Diagnosekriterien nach Kafka 144
5.3.2 Heterogenes Störungsbild mit multiplen Spezifikatoren 145
5.4 Komorbidität 145
5.4.1 Ergebnisse aus Lebenszeitprävalenzstudien 146
5.4.2 Ergebnisse aus Punktprävalenzstudien 146
5.5 Klassifikation 147
5.5.1 Zwangsspektrumsstörung 147
5.5.2 Impulskontrollstörung 147
5.5.3 Verhaltenssüchte 147
5.5.4 Dysregulierte sexuelle Appetenz 150
5.6 Ätiologie und Störungsmodelle 153
5.6.1 Neurobiologische Aspekte 153
5.6.2 Psychologische Entstehungsmodelle 153
5.7 Diagnostik 155
5.7.1 Gesprächsführung 155
5.7.2 Die Anamnese 155
5.7.3 Differenzialdiagnostik 157
5.7.4 Standardisierte Diagnostikverfahren 158
5.8 Therapie 160
5.8.1 Allgemeines 161
5.8.2 Basisbehandlung- Beratung 161
5.8.3 Spezifische Psychotherapie bei hypersexueller Störung 162
5.8.4 Selbsthilfegruppen bei hypersexueller Störung 165
5.8.5 Pharmakologische Behandlungsoptionen 167
6 Suchtartiges Bewegungs- und Sportverhalten 168
6.1 Einleitung 169
6.2 Definition 169
6.2.1 Allgemeine Definition 169
6.2.2 Subtypen 172
6.3 Epidemiologie der Sportsucht 174
6.4 Klinische Symptomatik 175
6.4.1 Entzugssymptome 175
6.4.2 Kontrollverlust 176
6.4.3 Maladaptive Kontinuität 176
6.4.4 Soziale Vernachlässigung und Konflikte 176
6.4.5 Nicht intendierter Exzess 177
6.4.6 Zwanghaftigkeit 177
6.4.7 Aufwand 177
6.4.8 Toleranzentwicklung 178
6.4.9 Ernährung, Nahrungsergänzung oder Medikamenteneinnahme 179
6.5 Komorbidität 179
6.5.1 Körperbild- und Essstörungen 179
6.5.2 Zwangsstörungen 180
6.5.3 Sonstige Begleitstörungen 180
6.6 Pathogenese der Sportsucht 181
6.6.1 Sozialisationsmodell: biopsychosoziale Bedingungen der Entwicklung primärer Sportsucht 182
6.6.2 Selektionsmodell: Sportsucht als funktionales Sekundärphänomen 183
6.6.3 Vulnerabilitätsmodell: Folgeerkrankungen der Sportsucht 183
6.7 Diagnostik 183
6.7.1 Metakriterien der Diagnosestellung 183
6.7.2 Erfassung der Sportsuchtsymptome 185
6.7.3 Differenzialdiagnostik 187
6.7.4 Körperliche Diagnostik 187
6.8 Sport- und bewegungsbezogene Therapieempfehlungen 188
6.8.1 Grundprinzipien 188
6.8.2 Therapieziele 189
6.8.3 Methoden 189
6.9 Fazit und Ausblick 190
7 Suchtartiges Arbeitsverhalten 191
7.1 Definition 192
7.1.1 Allgemeine Definitionen 192
7.1.2 Subtypen 194
7.2 Spezifische Epidemiologie 195
7.2.1 Kinder 195
7.2.2 Jugendliche 195
7.2.3 Erwachsene 195
7.2.4 Ältere Menschen 196
7.2.5 Migranten 196
7.2.6 Gender 196
7.3 Klinische Symptomatik 197
7.4 Komorbidität 199
7.4.1 Burnout 199
7.4.2 Weitere Komorbiditäten 202
7.5 Störungsmodelle 202
7.5.1 Pathogenese der Arbeitssucht 202
7.5.2 Phänomen Kontrollverlust 203
7.6 Diagnostik 204
7.6.1 Klassifizierung 204
7.6.2 Diagnostische Hilfsmittel 205
7.6.3 Mehrdimensionale Diagnostik 205
7.7 Therapie 207
7.7.1 Evidenzbasierte Verfahren 207
7.7.2 Klinische Empirie 208
7.7.3 Rehabilitation 212
7.8 Prognose und Ausblick 213
7.8.1 Prognose 213
7.8.2 Ausblick und Folgerungen 213
8 Suchtaspekte bei weiteren Formen menschlichen Verhaltens 215
8.1 Hautbezogene Suchtstörungen 216
8.1.1 Definition 216
8.1.2 Epidemiologie 216
8.1.3 Klinisches Bild 216
8.1.4 Psychopathologische Befunde und Klassifikationen 216
8.1.5 Therapie 218
8.1.6 Zusammenfassendes Fazit 219
8.2 Doping im Alltag und im Breitensport 219
8.2.1 Einleitung 219
8.2.2 Epidemiologie 219
8.2.3 Hirndoping mit synthetischen Neuropsychopharmaka 220
8.2.4 Phytopharmaka und biogene Drogen 223
8.2.5 Doping im Breiten- und Freizeitsport 223
8.2.6 Ausblick und Fazit 224
8.3 Anorexia nervosa - eine Abhängigkeitserkrankung? 224
8.3.1 Einleitung 224
8.3.2 Definition 224
8.3.3 Epidemiologie 225
8.3.4 Klinisches Bild 225
8.3.5 Ätiologie 227
8.3.6 Prognose und Fazit 228
8.4 Adipositas und Binge-Eating-Störung 229
8.4.1 Einleitung 229
8.4.2 Epidemiologie 229
8.4.3 Gemeinsamkeiten von Adipositas und klassischen Suchterkrankungen 229
8.4.4 Neurobiologische Grundlagen 230
8.4.5 Fazit 233
Literatur 234
Sachverzeichnis 256
1 Grundlagen
1.1 Familiäre Rahmenbedingungen
Gottfried Maria Barth
In der Behandlung und Erforschung von Suchtstörungen spielte der Faktor Familie schon immer eine bedeutende Rolle. Neben zahlreichen evaluierten familientherapeutischen Ansätzen zur Suchttherapie sind familiäre Aspekte der Suchtentstehung, aber auch der Suchtprävention erarbeitet worden ▶ [744]. Allerdings wurden bisher fast ausschließlich stoffgebundene Abhängigkeiten betrachtet, wohingegen die Veröffentlichungen zum Thema Familie und nicht stoffgebundene Sucht noch spärlich sind. Dabei spielt gerade hier die Familie in vielfacher Hinsicht eine besonders bedeutsame Rolle, die deshalb einleitend beschrieben werden soll.
1.1.1 Heutige Situation der Familien
Die Wohn- und Lebensformen in den deutschsprachigen Ländern haben sich in den vergangenen Jahrzehnten beträchtlich gewandelt. Dabei stellt sich die Frage, ob man generell von einer instabilen Familiensituation für die heutigen Kinder ausgehen kann. Zwar ist in der alten BRD die Familienkonstellation weitgehend gleich geblieben; hier hat sich v.a. die Anzahl der Familien mit Kindern verringert. In den neuen Bundesländern sank dagegen die Anzahl der Geschwister von 1990 bis 2000 und gleichzeitig ist der Anteil an Einzelkindern gestiegen. Fast die Hälfte der jüngeren Kinder lebt nicht mehr mit einem Elternpaar zusammen ▶ [191]. Für die Erwachsenen hat sich mit dem höheren Anteil von Alleinlebenden und von kinderlosen Paaren die Lebenssituation dahingehend verändert, dass sowohl der Rückhalt durch die Familie, aber auch die Verantwortung für andere Familienmitglieder abgenommen haben.
Veränderte Lebensbedingungen Aus diesen Angaben ist jedoch nicht ersichtlich, ob sich die tatsächlichen Belastungen der Familienmitglieder in der heutigen Zeit verändert haben. Zur Klärung dieser Frage sind die veränderten Lebensbedingungen zu berücksichtigen, die nicht nur durch eine geringere Personenzahl pro Familie (und damit weniger potenziellen Vertrauenspersonen), sondern auch durch eine erhöhte berufliche Inanspruchnahme der Eltern sowie eine gestiegene Armutsrate charakterisiert sind. Dabei haben Alleinerziehende und Familien mit mehreren Kindern das höchste Armutsrisiko ▶ [118]. Insgesamt war bis 2005 eine Zunahme des Armutsrisikos festzustellen, die zwar in den Folgejahren durch die gute konjunkturelle Entwicklung gebremst wurde, während jedoch die Verteilungsungleichheit weiter zugenommen hat ▶ [117]. Mit der Armut steigt das Risiko körperlicher und auch psychischer Erkrankungen.
Fazit
Schwindender Rückzugsort, Herausforderung durch mediale Vernetzung
Zusammengenommen muss man befürchten, dass weniger Jugendliche und Erwachsene heute in ihrer Familie einen verlässlichen Rückzugsort erleben, als dies früher der Fall war. Demgegenüber ist aber die gesamte Familie durch die neue mediale Vernetzung mit ganz neuen Herausforderungen konfrontiert, die sowohl Chancen als auch Risiken bezüglich eines Suchtverhaltens darstellen (▶ Tab. 1.1).
| Medium | Risiken/Belastung | Chancen |
| Fernsehen | Zeitverlust, Gewaltverherrlichung, Konsumförderung | Informationsquelle, Gemeinschaftserleben |
| Handy | Erreichbarkeitszwang, Risiken der Fotofunktion, Reduzierung der Kommunikation auf SMS | Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten |
| PC | „autistisches“ Objekt, das Aufmerksamkeit von anderen abzieht, ausufernder Zeitvertreib, Gewalttraining | rationelleres Arbeiten, Kommunikationsförderung bei gemeinsamem Familiengerät |
| Spielkonsolen | Verdrängung kreativer Beschäftigung, Gewalttraining | gemeinsame Spielmöglichkeiten |
| Internet | Onlinesucht, exzessives Spielen, Einkäufe und Pornografie frei zugänglich, Subkulturen („Pro-Ana“, Selbstverletzung, Suizidforen …), Bestellung von Suchtstoffen | unerschöpfliche Informationsmöglichkeiten, rationelles Einkaufen, verbesserte Kommunikation (E-Mail, Skype), Rundfunk und Fernsehen |
| Smartphone | Verlagerung exzessiver Internetnutzung an nicht kontrollierbare Orte | Chancen des Internets ortsunabhängig, erweiterte Kommunikation (WhatsApp etc.) |
In gut integrierten Familien mit guter psychischer Stabilität bedeuten die Veränderungen durch die neuen Medien überwiegend Chancen, wohingegen stark belastete Familien Gefahr laufen, dass die neuen Medien zu einer wenig konstruktiven Pseudobewältigung genutzt werden und dabei zu direkt gefährlichem Verhalten oder in eine weiter belastende Abhängigkeit führen.
1.1.2 Bedeutung der Familie für Jugendliche und Erwachsene
Merke
Die Bedeutung der Familie kann für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nach wie vor nicht hoch genug eingeschätzt werden.
1.1.2.1 Prägende Kommunikation
Dabei ist nicht nur in erster Linie die Kindheit hervorzuheben, in der das kleine Kind dem Versorgungs- und Kommunikationsangebot seiner Eltern weitgehend ausgeliefert ist. Der Säugling bemüht sich von Beginn an selbst um eine Kommunikation mit seinen Eltern, deren Antwort er aber letztendlich nicht in der Hand hat. Er ist also ganz davon abhängig, ob die Eltern emotional und zeitlich in der Lage sind, dem Säugling verlässlich zu antworten. Jedoch ist auch für Jugendliche neben dem emotionalen Rückhalt das familiäre Forum für gegenseitige Auseinandersetzungen von großer Wichtigkeit.
Zahlreiche Untersuchungen belegen schließlich einen für die Erwachsenen wohl insgesamt umfassenden protektiven Effekt von Partnerschaft und Familie, welche auch die Lebenserwartung beeinflussen. So kann die Ehe das Sterberisiko für Männer und Frauen deutlich senken, während eine Scheidung dieses im Vergleich zu Ledigen auch erhöhen kann ▶ [394].
Bereits vor der Geburt beginnend und in den ersten Lebensjahren umfassend prägend ist das Gelingen einer adäquaten reziproken Kommunikation zwischen Eltern und ihren Kindern. Hierbei spielen Mentalisierungsprozesse eine herausragende Rolle, welche bestimmen, wie im weiteren Leben mit seelischen und sozialen Herausforderungen umgegangen werden kann.
1.1.2.2 Mentalisierungsprozesse
Die Mentalisierung wird durch ein adäquates Auffangen (Containment) und Rückspiegeln der kindlichen Affekte unterstützt. Beide Momente sind abhängig von der Fähigkeit der Eltern, sich auf das Kind einzulassen und eigene induzierte Affekte auszuhalten. Mit zunehmendem Alter des Kindes bedeutet das Aushalten der Affekte nicht nur ein passives Auffangen, sondern auch ein adäquates Antworten auf die Affekte. Aggressionen müssen in der Art ernst genommen werden, dass sie auf einen Widerstand und eine angemessene Antwort treffen können, da ihre affektive Energie sonst nicht abgeladen werden kann. Dies erfordert eine hohe Präsenz und...
| Erscheint lt. Verlag | 8.10.2014 |
|---|---|
| Verlagsort | Stuttgart |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete |
| Schlagworte | Arbeitssucht • Bewegungssucht • exzessives Kaufen • Glücksspielen • Glücksspielsucht • Internetsucht • Kaufsucht • moderne Süchte • pathologischer Internetgebrauch • Pathologisches Glücksspiel • Sexsucht • Sportsucht • Verhaltenssucht • Verhaltenssüchte |
| ISBN-13 | 9783132002111 / 9783132002111 |
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