Sensomotorisches System (eBook)
706 Seiten
Georg Thieme Verlag KG
978-3-13-153181-0 (ISBN)
Anschriften 6
Geleitwort 7
Vorwort 8
Inhaltsverzeichnis 9
I Grundlagen 16
1 Grundlagen der Behandlungsstrategie 18
1.1 Verbesserung der aktiven Belastbarkeit und Belastungsverträglichkeit 19
1.2 Verbesserung der koordinativen Leistungsfähigkeit 20
1.3 Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeiten und der Kraftfähigkeiten 21
1.4 Die fünf Aspekte des Therapieprozesses 22
II Physiologie 38
2 Physiologie des sensomotorischen Systems 40
2.1 Biologische Grundlagen – Reaktions- und Aktionsfähigkeit lebender Organismen 40
2.2 Sensomotorisches System – Schnittstelle zwischen Mensch und Umwelt 57
2.3 Grundprinzip der Bewegungspro-grammie-rung und Bewegungsregulation 111
2.4 Muskeltonus – biophysikalische und neurophysiologische Zustandsgröße 122
3 Logistiksysteme des sensomotorischen Systems: die funktionelle Kette der aeroben Energieversorgung – Regulationssysteme der Homöostase und der Koordination der Organfunktionen 133
3.1 Funktionelle Kette der Sauerstoffversorgung und der aeroben Energieversorgung 133
3.2 Regulationssysteme der Homöostase 162
3.3 Regulationssysteme zur zentralen Koordination der Organfunktionen 169
4 Physiologie der Hauptbeanspruchungen des sensomotorischen Systems 180
4.1 Sensomotorische Fähigkeiten und Fertigkeiten 180
4.3 Sensomotorische Koordination – koordinative Fähigkeiten 184
4.4 Schnelligkeit und die konditionelle Fähigkeit Kraft 233
4.5 Kraft – sensomotorische Koordination und Muskelhypertrophie 237
4.6 Konditionelle Fähigkeit Ausdauer 240
5 Diagnostik der Leistungen des sensomotorischen Systems: Koordination – Ausdauer – Kraft 243
5.1 Formen der Diagnostik 243
5.2 Diagnostik der Koordination 250
5.3 Diagnostik der Ausdauer 258
5.4 Diagnostik der Kraft 276
6 Physiologie der Nozizeption und Wahrnehmung von Schmerzen 290
6.1 Grundlagen 290
6.2 Strukturen der Nozizeption und der Schmerzverarbeitung 294
6.3 Psychologische Aspekte des Schmerzes 312
6.4 Einfluss von Schmerz auf Psyche, Erleben und Verhalten 315
6.5 Plazeboeffekte 322
7 Klinik, Physiologie und Pathophysiologie der manuellen Therapie 325
7.1 Manualtherapeutische Interventionen in der klinischen Praxis 325
7.2 Manipulationen und Wirkungen 329
7.3 Paraspinale Muskulatur 334
7.4 Funktionsstörungen und neurophysiologische Folgen 338
7.5 Somatoneurovegetative Verknüpfungen/ Wirkungen 343
7.6 Somatonozizeptive und nozizeptive Afferenzen und deren Wirkungen 347
8 Physiologie des Alterungsprozesses 354
8.1 Alterungsprozess im sensomotorischen System 354
8.2 Theorien des Alterungsprozesses 356
8.3 Altersbedingte Veränderungen der Strukturen des SMS 359
III Pathophysiologie 382
9 Deadaptationsprozesse durch Inaktivität und Immobilisation 384
9.1 Merkmale der Inaktivität bzw. Immobilisation 385
10 Pathophysiologie des sensomotorischen Systems nach Verletzungen und bei degenerativen Gelenkerkrankungen 390
10.1 Funktion des sensomotorischen Systems nach Verletzungen 390
10.2 Funktion des sensomotorischen Systems bei degenerativen Gelenkerkrankungen und nach Gelenkprothesen 417
10.3 Hilfsmittelunterstützte therapeutische Interventionen 429
11 Pathophysiologie des Low Back Pain 455
11.1 Das Bewegungssegment als kleinste morphologische und funktionelle Einheit 455
11.2 Bewegungssegment und sensorische Versorgung 458
11.3 Bewegungssegment und Durchblutung 459
11.4 Bewegungssegment und paraspinale Muskelaktivität 462
11.5 Bewegungssegment und posturale Kontrolle 463
11.6 Zyklus „pain– muscle spasm– pain“ und „pain adaptation model“ 465
11.7 Spezifischer Low Back Pain 472
11.8 Unspezifischer Low Back Pain 473
11.9 Mechanismen der Schmerzauslösung 474
12 Chronische ernährungs- und altersbedingte metabolische Azidose 488
12.1 Säure-Basen-Homöostase 488
12.2 Konzept der eubikarbonatämischen metabolischen Azidose 491
12.3 Altern als Ursache der metabolischen Azidose 494
12.4 Auswirkungen der chronisch ernährungs- und altersbedingten metabolischen Azidose auf den Gesundheitszustand 497
12.5 Diagnostik der alters- und ernährungsbedingten metabolischen Azidose 507
12.6 Prophylaxe, Therapie und Kompensation der alters- und ernährungsbedingten Azidose 508
VI Training und Therapie 512
13 Physiologie des Zyklus Belastung- Beanspruchung – Ermüdung – Erholung – Adaptation 514
13.1 Zyklus: Belastung – Beanspruchung – Ermüdung –Erholung – Adaptation 514
13.2 Zyklus Belastung – Beanspruchung – Ermüdung – Erholung aus sensomotorischer und neurovegetativer Sicht 519
13.3 Wechselbeziehungen im Zyklus Belastung – Beanspruchung – Ermüdung – Erholung 548
13.4 Erholung der neurovegetativ-chronotropen Tonuslage 551
14 Training der sensomotorischen Hauptbeanspruchungsformen Koordination, Ausdauer und Kraft 571
14.1 Training als Konzept der Prävention, Therapie und Rehabilitation 571
14.2 Training: Definition, Begriffe, Zielstellung und Merkmale 572
14.3 Lernprozess des Koordinationstrainings 581
14.4 Trainingsgesichtspunkte 584
14.5 Training der koordinativen Fähigkeiten 588
14.6 Training der Ausdauer 598
14.7 Training der Kraft 606
14.8 Beanspruchungen durch die medizinische Trainingstherapie 615
V Anhang 654
Abkürzungen 656
Literaturverzeichnis 658
Sachverzeichnis 686
Abbildungsnachweis 707
1 Grundlagen der Behandlungsstrategie (S. 3)
Wolfgang Laube
Die Einordnung der physikalischen Therapieformen, der manualtherapeutischen Techniken, der Physiotherapie, der medizinischen Trainingstherapie und des Trainings in den Therapie- bzw. Rehabilitationsprozess erfordern eine grundlegende, an der Physiologie orientierte Behandlungsplanung. Aus der Sicht der Physiologie lässt sich – unabhängig von üblichen Methoden und Konzepten – ein grundlegendes Behandlungskonzept beschreiben, das für alle Patienten unabhängig von der Verletzung oder der zugrunde liegenden Erkrankung gilt und zur Anwendung kommen muss.
Begründen lässt es sich aus den Erkenntnissen der physiologischen und pathophysiologischen Forschung, die in diesem Buch ausführlich beschrieben und erklärt werden. Im Einzelfall werden zwar die Schwerpunkte verändert und der zeitliche Ablauf modifiziert werden müssen, nicht aber das Prinzip. Indikation. Dieses prinzipielle therapeutische Vorgehen soll nun näher beschrieben werden.
Es kommt sowohl bei Patienten nach der operativen Versorgung akuter Verletzungen des Stütz- und Bewegungssystems (SBS) zur Anwendung als auch bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit über- und fehlbelastungsbedingten Erkrankungen des SBS (z.B. aseptische Nekrosen, Chondropathien, Enthesopathien). Selbstverständlich greift es auch bei der konservativen und nach der operativen Therapie chronisch degenerativer Erkrankungen des SBS (Koxarthrose, Gonarthrose, Spondylarthrose, Low-Back- Pain-Syndrom etc.).
Die gleichen Therapieelemente gelten aus der Sicht der Physiologie und Pathophysiologie auch für Patienten aller Gebiete der inneren Medizin. Hier hervorzuheben sind die Patienten mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und mit Stoffwechselerkrankungen. Onkologische Patienten haben infolge der fachspezifischen Therapieformen, und hier bevorzugt der Chemo- und Strahlentherapie, eine ausgeprägt reduzierte Ermüdungsresistenz, die nur durch ein akzentuiertes, angepasst aufgebautes und dosiertes Ausdauertraining zu behandeln ist. Koordination, Ausdauer, Kraft.
Natürlich variieren je nach Grunderkrankung die aktuell bevorzugt angestrebten Ziele und somit die eingesetzten Metho-den, Therapiemittel und der Zeitrahmen. So stehen beim traumatologischen und orthopadischen Patienten nach der fachspezifischen operativen oder konservativen Behandlung und der Beherrschung von Heilungs- und Entzundungsreaktionen alle sensomotorischen Beanspruchungsformen in der Reihenfolge Koordination, Ausdauer und Kraft im Therapieplan.
Der internistische und onkologische Patient wird insbesondere die Ausdauer trainieren und die Koordination nicht vernachlassigen. Die Kraft steht weniger oder erst spater auf der Tagesordnung. Alterungsprozess. Auch der physiologische Alterungsprozess (Kap. 8) verlangt eine komplexe aktive praventive und haufig zugleich therapeutische Strategie.
Diese beinhaltet ein sensomotorisches Lerntraining, um die zentralnervosen Strukturen und Funktionen der Bewegungsregulation zu erhalten. Sinnvoll kombinieren lasst sich diese Aufgabe mit dem mentalen Training zur Konditionierung der kognitiven Funktionen. Des Weiteren sollten das Ausdauertraining zur Sicherung der aeroben Leistungsfahigkeit als Antiapoptosetraining und das Krafttraining zur Erhaltung der Muskelstruktur als Antisarkopenietraining wichtige Elemente der physischen Aktivitat sein.
Restitutio ad optimum. Die Therapie kann erst dann als erfolgreich angesehen werden, wenn Schmerzen reduziert, die krankheits- bzw. verletzungsspezifischen Therapien erfolgreich durchgefuhrt wurden und die Funktionsfahigkeit des sensomotorischen Systems einschlieslich der Logistiksysteme und Regulationsmechanismen im Sinne der Restitutio ad optimum wiederhergestellt sind.
Aus der Sicht der aktiven Lebensgestaltung bedeutet dies: der Patient kann die Bewegungshandlungen des Alltags wieder sicher und zielfuhrend ausfuhren (Aufgabe: sensomotorisches Lernen oder Umlernen), er hat fur die alltaglichen Belastungen eine ausreichende Ermudungsresistenz und/oder verbesserte Durchblutungsverhaltnisse (Aufgabe: Ausdauer, insbesondere Langzeitausdauer II) und er kann die mit seinen Alltagstatigkeiten verbundenen Lasten bewaltigen (Aufgabe: Kraft).
Diese Zielstellungen sind nur auf der Grundlage der Kenntnisse der Pathophysiologie, der Physiologie und Leistungsphysiologie, verbunden mit der Umsetzung der Prinzipien des Trainings als stabile Ergebnisse zu erreichen. Hierfür muss der Patient auch lernen, welche physischen Aktivitäten warum und wie ausgeführt werden müssen (pädagogische Komponente des Trainings). Nur so kann er zur Selbstständigkeit motiviert werden und diese erfolgreich erhalten.
| Erscheint lt. Verlag | 18.11.2009 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Physiofachbuch | Physiofachbuch |
| Co-Autor | Christoph Anders, Christian Angleitner, Georg Blümel, Andreas Kannenberg |
| Verlagsort | Stuttgart |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Gesundheitsfachberufe |
| Medizin / Pharmazie ► Physiotherapie / Ergotherapie | |
| Schlagworte | Alte Menschen • Anatomie • Anpassungsfähigkeit • Behandlungseffekte • Bewegungsapparat • Biomechanik • Erkrankungen • ER KRANKUNGEN • Funktion • Herz-Kreislauf-System • Leistungsphysiologie • Muskelkater • Nervensystem • Peripheres Nervensystem • Physiologie • Physiotherapie • Prävention • Rehabilitation • Schmerzbehandlung • S CHMERZBEHANDLUNG • SCHMERZBEHANDLUN G • Schmerzen • Schmerzpatienten • SCHMERZPATIEN TEN • Sensomotorik • Sensomotorisches System • Sportmedizin • Struktur • Therapie • Therapieeffekte • Trainingseffekte • Trainingswissenschaften • Verletzungen • VERL ETZUNGEN |
| ISBN-10 | 3-13-153181-9 / 3131531819 |
| ISBN-13 | 978-3-13-153181-0 / 9783131531810 |
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