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Gesundheitsökonomische Evaluationen (eBook)

eBook Download: PDF
2007 | 3., vollst. überarb. Aufl. 2007
XX, 600 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-49559-8 (ISBN)

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Gesundheitsökonomische Evaluationen -
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Die finanzielle Situation im Gesundheitswesen ist angespannt. Ökonomische Sachverhalte gewinnen gegenüber medizinischen an Bedeutung. Gesundheitsökonomische Studien wägen Kosten und Nutzen medizinischer Maßnahmen ab und leiten daraus Prioritäten ab. Praxisorientiert stellen die Autoren Grundlagen und aktuelle Forschungsergebnisse vor. Eine große Hilfe zur praktischen Durchführung von Evaluationsstudien für Nicht-Ökonomen und Experten. In der 3. komplett aktualisierten Auflage: neue Entwicklungen (z.B. NICE, IQWiG, Implementierung von Kosten-Nutzen-Analysen) und Themen (z.B. Budget Impact Modelle). Plus: Auswirkungen auf die Lebensqualität.

Vorwort zur dritten Auflage 5
Vorwort zur zweiten Auflage 7
Vorwort zur ersten Auflage 9
Inhaltsverzeichnis 12
Teil A: Methodische Grundlagen 20
1 Einführung 21
1.1 Ökonomie im Gesundheitswesen 21
1.2 Kurze Begriffsabgrenzung 24
1.3 Relevanz der Studien für Deutschland 25
1.4 Verwendung von gesundheitsökonomischen Studien 29
2 Die Entwicklung der Gesundheitsökonomie und ihre methodischen Ansätze 31
2.1 Prolog 31
2.2 Was ist Gesundheitsökonomie? 32
2.3 Geschichte der Gesundheitsökonomie 35
2.4 Ansätze der Gesundheitsökonomie 38
2.5 Epilog 40
3 Gerechtigkeitsethische Überlegungen zur Gesundheitsversorgung 41
3.1 Einleitung 41
3.2 Gerechte Gesundheitsversorgung als Verteilungsproblem 42
3.3 Gerechte Gesundheitsversorgung als Rationierungsproblem 43
3.4 Das erste Gerechtigkeitsproblem der Medizin oder Warum die Verteilung der medizinischen Versorgungsleistungen nicht allein dem Markt überlassen werden darf 46
3.5 Es gibt kein Recht auf eine maximale Gesundheitsversorgung 55
3.6 Das zweite Gerechtigkeitsproblem der Medizin oder Rationalisierung und Rationierung in der Gesundheitsversorgung 58
4 Die Berechnung von Kosten und Nutzen 66
4.1 Einleitung 66
4.2 Datenquellen für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen 66
4.3 Kosten und Nutzen im Gesundheitswesen 68
4.4 Die Erfassung von Kosten- und Nutzeneffekten 76
4.5 Zusammenfassung 79
5 Grundformen gesundheitsökonomischer Evaluationen 81
5.1 Vorbemerkungen 81
5.2 Studien ohne vergleichenden Charakter 82
5.3 Studien mit vergleichendem Charakter 92
5.4 Zusammenfassung 108
6 Das QALY-Konzept als prominentester Vertreter der Kosten- Nutzwert- Analyse 111
6.1 Das Konzept der qualitätskorrigierten Lebensjahre ( QALYs) 111
6.2 League-Tables 122
6.3 Exkurs: Negative Lebensqualität und Lebensqualität von ungeborenem Leben 130
6.4 Kritische Würdigung der im QALY-Konzept enthaltenen Annahmen 134
6.5 Mögliche Alternativen zum QALY-Konzept 142
7 Das Schwellenwertkonzept 154
7.1 Einführung 154
7.2 Das Kosten-Effektivitäts-Schwellenwertkonzept 156
7.3 Optimaler Schwellenwert oder optimales Budget? 157
7.4 Ansätze zur Festlegung von Schwellenwerten ohne Budgetbeschränkung 158
7.5 Ansätze zur Herleitung eines optimalen Schwellenwerts bei Budgetbegrenzung 164
7.6 Diskussion der Ansätze 167
7.7 Ist der Schwellenwert alles? 170
7.8 Weitere Kriterien zur Generierung eines multiplen Schwellenwerts 172
8 Grundprinzipien einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung 181
8.1 Auswahl des optimalen Zeitpunkts der Analyse 181
8.2 Offenlegung der Perspektive 182
8.3 Berücksichtigung aller relevanten Alternativen 184
8.4 Bewertung anhand des Opportunitätskosten-Ansatzes 186
8.5 Grenzbetrachtung 187
8.6 Diskontierung 192
8.7 Sensitivitätsanalysen 199
8.8 Transparenz 202
8.9 Publikation 203
8.10 Finanzierung 204
8.11 Durchführende Institution 205
Teil B: Das Studiendesign: Field Research und Desk Research 206
1 Datenherkunft 207
1.1 Systematisierung der Ansätze 207
1.2 Top down- vs. bottom up-Ansatz 209
1.3 Retrospektiver vs. prospektiver Ansatz 210
2 Field Research 213
2.1 Klinische Studien 213
2.2 Exkurs: Der Stichprobenumfang einer Evaluationsstudie 220
2.3 Naturalistische Studiendesigns 254
2.4 Exkurs: Non-Compliance 257
2.5 Datenbankanalysen 263
2.6 Delphi-Methode 265
2.7 Kritische Würdigung des Field Research 272
3 Evidenzsynthese: Meta-Analysen und Entscheidungsanalysen 273
3.1 Meta-Analyse als Instrument zur quantitativen Synthese von Forschungsergebnissen 273
3.2 Exkurs: Evidenz-basierte Medizin (EBM) 276
3.3 Formale Entscheidungsanalyse 283
3.4 Kritische Würdigung der vorgestellten Ansätze 320
4 Budget Impact Modelle 323
4.1 Einleitung 323
4.2 Methodik der Modellentwicklung 326
Teil C: Bewertung von Lebensqualitätseffekten 330
1 Lebensqualität als Ergebnisparameter in gesundheitsökonomischen Studien 331
1.1 Notwendigkeit der Messung von Lebensqualität in gesundheitsökonomischen Studien 331
1.2 Die Definition der Begriffe Lebensqualität und Gesundheit 333
1.3 Die Messung der Lebensqualität 335
1.4 Profilinstrumente und Indexinstrumente 338
1.5 Krankheitsspezifische und generische Messinstrumente 340
1.6 Ordinale und kardinale Messinstrumente 342
1.7 Zusammenfassung 343
2 Nutzentheoretische Lebensqualitätsmessung 345
2.1 Identifiziertes versus statistisches Leben 345
2.2 Methodologische Standards des Messens 349
2.3 Rating Scale 353
2.4 Standard Gamble 357
2.5 Time Trade-off 371
2.6 Person Trade-off 379
2.7 Zahlungsbereitschaft (Willingness-to-pay) 380
2.8 Bewertung der vorgestellten Methoden 392
3 Der SF-36 Health Survey 396
3.1 Gesundheitsbezogene Lebensqualität als Größe in der Gesundheitsökonomie 396
3.2 Die Entwicklung des amerikanischen SF-36 Health Survey 398
3.3 Der deutsche SF-36 Health Survey 401
3.4 Diskussion 409
4 Der EQ-5D der EuroQol-Gruppe 412
4.1 Lebensqualität in gesundheitsökonomischen Analysen 412
4.2 Die Konzeption des EQ-5D 414
4.3 Der Aufbau des EQ-5D 416
4.4 EQ-5D Index 417
4.5 Psychometrische Gütekriterien 421
4.6 Fazit und Ausblick 422
5 Der Health Utility Index (HUI) 424
5.1 Entstehungsgeschichte und Einordnung 424
5.2 Der Health Utility Index Mark 2 (HUI 2) 426
5.3 Der Health Utility Index Mark 3 (HUI 3) 429
5.4 Diskussion 433
Teil D: Qualität und Akzeptanz gesundheitsökonomischer Evaluationsstudien 435
1 Institutionen der Vierten Hürde 436
1.1 Institutionelle Einbindung der Kosteneffektivität in Erstattungs- und Preisregulierung medizinischer Leistungen 436
1.2 Internationale Entwicklungen der Vierten Hürde 441
1.3 Nutzenbewertung von Arzneimitteln in Deutschland 448
1.4 Ausblick 452
2 Health Technology Assessment (HTA) 454
2.1 Einleitung 454
2.2 Zum Begriff der Technologie und des HTA 455
2.3 Der HTA-Prozess 458
2.4 Methoden des HTA 463
2.5 Gesundheitsökonomische Aspekte 467
2.6 HTA und Rationierung 470
3 Die Standardisierung der Methodik: Guidelines 477
3.1 Die Entwicklung in Deutschland 477
3.2 Deutsche Empfehlungen zur gesundheitsökonomischen Evaluation – Revidierte Fassung des Hannoveraner Konsens – der Hannoveraner Konsens Gruppe 485
3.3 Consensus on a Framework for European Guidelines - Declaration of the EUROMET Group - 491
4 Die Übertragbarkeit internationaler Ergebnisse auf nationale Fragestellungen 496
4.1 Die Bedeutung multinationaler Daten in gesundheitsökonomischen Studien 496
4.2 Die Vergleichbarkeit der Ressourcenverbräuche und Kosten in multinationalen Studien 499
4.3 Ansätze zur Übertragung von Studienergebnissen in andere Gesundheitssysteme 504
4.4 Fazit 511
5 Der gesundheitspolitische Nutzen von Evaluationsstudien 514
5.1 Problemstellung 514
5.2 Gesundheitsökonomische Evaluationen 515
5.3 Das gesundheitspolitische Nutzenpotenzial 519
5.4 Anwendungshindernisse für gesundheitsökonomische Erkenntnisse 526
5.5 Künftige Aufgaben zur Verbesserung der Nutzung 536
5.6 Zusammenfassung 537
6 Ausblick 539
Abbildungsverzeichnis 543
Tabellenverzeichnis 547
Abkürzungsverzeichnis 550
Literaturverzeichnis 554
Stichwortverzeichnis 590
Autorenverzeichnis 599

2 Die Entwicklung der Gesundheitsökonomie und ihre methodischen Ansätze (S. 13-14)

J.-M. Graf v. d. Schulenburg
Forschungsstelle für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung, Universität Hannover

2.1 Prolog

Zwischenzeitlich kann man die Gesundheitsökonomie als etabliertes Fach bezeichnen, das sich auch schon bereits – wie das für ein etabliertes Fach üblich ist – in verschiedene Teilgebiete ausdifferenziert hat. Zu nennen sind hier als Subdisziplinen z. B. die mikroökonomisch basierte Entscheidungstheorie, welche sich u. a. mit dem Verhalten von Versicherten, Ärzten und Krankenversicherungen beschäftigt, , die auf der neoklassischen Wohlfahrtstheorie aufbauende ökonomische Evaluationsforschung und Pharmakoökonomie, die betriebswirtschaftlich orientierte Krankenhausökonomie und die mit der Versorgungsforschung und der Public Health Forschung verwandte ökonomische Gesundheitssystemforschung. Insbesondere die gesundheitsökonomische Evaluationsforschung hat in den letzten Jahren an Bedeutung hinzugewonnen, da die Diskussion um die Notwendigkeit der Rationierung in den gesetzlichen und öffentlichen Gesundheitsversorgungssystemen die Gesundheitspolitik dominiert, Institutionen – wie das schwedische LFN, das englische NICE und das deutsche IQWiG – gegründet worden sind, welche zur Aufgabe haben, die Nutzen und Kosten von medizinischen Leistungen zu evaluieren und immer häufiger die Frage stellt, ob die zusätzlichen Kosten von z. B. innovativen Arzneimitteln durch deren zusätzliche Nutzen gerechtfertigt sind. Der Arbeitsmarkt für Gesundheitsökonomen war nie so gut wie heute.

Gesundheitsökonomie gehört – wie die Umweltökonomie, die Bildungsökonomie und die Arbeitsökonomie – zu den so genannten „Bindestrichökonomien", bei der das gesamte Instrumentarium der ökonomischen Theorie auf spezifische Fragestellungen und konkrete Zusammenhänge in einem Wirtschaftsbereich angewandt wird. So verwenden gesundheitsökonomische Studien industrieökonomische, makroökonomische, mikroökonomische und finanztheoretische Ansätze und Modelle. Hinzu kommt, dass die Analyse ökonomischer Vorgänge des Gesundheitswesens durch eine Disziplin allein gar nicht leistbar ist. Ohne die Beachtung medizinischer, soziologischer, technologischer, politischer und psychologischer Erkenntnisse ist es dem Ökonomen kaum möglich, nutzbringende Erkenntnisse in diesem Bereich zu erarbeiten. Gesundheitsökonomie ist somit auf interdisziplinäre Zusammenarbeit angewiesen. Dies wird insbesondere deutlich durch das Lehr- und Forschungsgebiet Public Health.

In diesem Beitrag wird nach einer Definition des Begriffes Gesundheitsökonomie ein kurzer geschichtlicher Rückblick zu der Entwicklung dieses Faches gegeben. Im Anschluss darin werden einige zentrale Fragestellungen und vor allem Ansätze der gesundheitsökonomischen Forschung herausgearbeitet. Da Pharmakoökonomie ein Teilgebiet der Gesundheitsökonomie ist, sollte sie den Bezug zur gesundheitsökonomischen Forschung und zur generellen ökonomischen Forschung nicht verlieren, da sie sonst leicht zu einer reinen theorielosen Technik verkümmert.

2.2 Was ist Gesundheitsökonomie?

Ein wissenschaftlicher Untersuchungsgegenstand bedarf einer Definition. Eine Definition sollte operational sein, d. h. man sollte mit ihr arbeiten können und sie sollte weder zu weit noch zu eng sein. Leider liegt keine Definition für die Gesundheitsökonomie vor. Als auf der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik die Frage nach einer Definition gestellt wurde, war die Antwort: 1. Gesundheitsökonomie ist das, was Gesundheitsökonomen machen, und 2. „ein Gesundheitsökonom ist keiner, der die Gesundheitsausgaben schon deshalb für zu hoch hält, weil sie zu hoch sind." Dies deutet darauf hin, dass Gesundheitsökonomie mit Kostendämpfung gleichgesetzt wurde, obwohl sich Gesundheitsökonomen diesen Schuh ungern anziehen.

Erscheint lt. Verlag 19.4.2007
Zusatzinfo XX, 600 S. 86 Abb.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
Medizin / Pharmazie
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Wirtschaft Volkswirtschaftslehre
Schlagworte Assessment • Evalutationen • Gesundheit • Gesundheitsmanagement • Gesundheitsökonomie • Gesundheitsökonomische Evaluation • Gesundheitsversorgung • Gesundheitswesen • Health Technology Assessment • Pharmakökonomie • Qualitätsmanagement
ISBN-10 3-540-49559-2 / 3540495592
ISBN-13 978-3-540-49559-8 / 9783540495598
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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