Kinderwunschsprechstunde (eBook)
VIII, 202 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
9783540267355 (ISBN)
Beratung bei Kinderwunschpaaren? Rationale Diagnostik zur Abklärung bei unerfülltem Kinderwunsch? Therapieoptionen und ihre Chancen und Risiken?
Priv. Doz. Dr. M. Ludwig, tätig in einer der größten Kinderwunschzentren, zeigt anschaulich, wie Sie Kinderwunschpaare in Ihrer Praxis betreuen können. Zahlreiche Fallbeispiele demonstrieren, worauf Sie Ihr Augenmerk richten sollten. Schritt für Schritt werden Sie durch die endokrinologische Grundlagen und aktuellen Studien der Reproduktionsmedizin geführt, so dass Sie konkretes Handeln daraus ableiten können.
Profitieren Sie für Ihre Praxis vom Erfahrungsschatz eines Experten auf dem Gebiet der Kinderwunschbehandlung!
Prof. Ludwig arbeitet am Endokrinologikum Hamburg und hat schon viele Kinderwunschpaare beraten und behandelt.
Prof. Ludwig arbeitet am Endokrinologikum Hamburg und hat schon viele Kinderwunschpaare beraten und behandelt.
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
1 Physiologische Grundlagen 9
1.1 Einleitung 10
1.2 Stadien der Follikelreifung 10
1.3 Aufbau der Gonadotropine 12
1.4 Funktion vom LH und FSH 12
1.5 Wirkung von LH und FSH bei der Follikelreifung 13
1.6 Regulationsmechanismen im Regelkreis Hypothalamus-Hypophyse- Ovar 16
1.7 Inhibine, Aktivine und Follistatin 17
1.8 Die Lutealphase 17
1.9 Endokrine Lebensphasen der Frau 19
Literatur 22
2 Natürliche Familienplanung 23
2.1 Mittelschmerz 24
2.2 Zervikalschleim 24
2.3 Basaltemperaturkurve 25
2.4 Computergestützte Hormonbestimmung und Konzeptionsoptimierung 29
Literatur 29
3 Hormonanalytik zur Zyklusdiagnostik 31
3.1 Follikelphase und Ovulation 32
3.2 Lutealphaseninsuffizienz 36
3.3 Die eingeschränkte ovarielle Reserve 37
3.4 Hyperprolaktinämie 39
3.4.1 Hyperprolaktinämie 39
3.4.2 Prolaktinome 41
3.4.3 Medikamentöse Therapie 41
3.5 Schilddrüse und unerfüllter Kinderwunsch 44
3.6 Hyperandrogenämie 45
3.6.1 Grundsätze 45
3.6.2 Seltene Differenzialdiagnosen bei Hyperandrogenämie 46
3.6.2.1 Androgenbildende Tumoren 46
3.6.2.2 Androgenrezeptordefekt 46
3.6.3 Adrenaler Enzymdefekt 47
3.6.4 Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS) 50
3.6.5 Therapie der Hyperandrogenämie 52
3.6.6 Metformintherapie bei PCOSyndrom und kosmetischer Problematik 57
3.6.7 Metformintherapie bei PCOSyndrom und Kinderwunsch 59
Literatur 62
4 Systematischer Ansatz zur Diagnostik und Therapie bei Kinderwunschpaaren 65
4.1 Einleitung 66
4.2 Anamneseerhebung 66
4.3 Infektionsscreening 69
4.4 Bedeutung des männlichen Faktors – Spermiogramm 70
4.5 Amenorrhoe 72
4.6 Normales Spermiogramm und Oligo-/Amenorrhoe, Hyperandrogenämie, PCO-Syndrom 73
4.7 Abklärung des Tubenfaktors: Wann und wie? 77
4.8 Bedeutung der Endometriose im Rahmen der Kinderwunschbehandlung 80
4.8.1 Einleitung 80
4.8.2 Bedeutung der Endometriose per se als Sterilitätsfaktor 82
4.8.3 Endometriose ohne vorhandenen Kinderwunsch 84
4.9 Myome 88
4.10 Pathologischer Tubenfaktor 91
4.11 Idiopathische Sterilität 96
4.11.1 Einleitung und Begriffsbestimmung 96
4.11.2 Ursachen der idiopathischen Sterilität 97
4.11.3 Therapie der idiopathischen Sterilität 100
4.12 Auffälliges Spermiogramm 103
4.13 Einfluss des Faktors »Alter« auf die Therapieentscheidung 109
4.14 Einfluss der »Kinderwunschdauer« auf die Therapieentscheidung 112
Literatur 118
5 Lebensführung und Konzeptionschancen 121
5.1 Einflussfaktor »Nikotinabusus« 122
5.2 Einflussfaktor »Übergewicht« 122
Literatur 125
6 Grundlagen der ovariellen Stimulation 127
6.1 Einleitung 128
6.2 Finale Follikelmaturation/Ovulationsinduktion 128
6.3 Beurteilung des Endometriums 128
6.4 Möglichkeiten der Stimulation 130
6.4.1 Clomifen-Zitrat 130
6.4.2 Gonadotropin-Stimulation 131
6.4.3 Überwachung des Stimulationszyklus 135
6.4.4 Protokolle unter Verwendung von GnRH-Agonisten 136
6.4.5 Protokolle unter Verwendung von GnRH-Antagonisten 138
6.4.6 Lutealphasenunterstützung 138
6.4.6.1 Einleitung 140
6.4.6.2 Applikation von Progesteron 140
6.4.6.3 Positive Wirkung von transvaginalem Progesteron 141
6.5 Ovarielles Hyperstimulationssyndrom 142
6.5.1 Einleitung 142
6.5.2 Pathogenese des OHSS 144
6.5.3 Therapie des OHSS 144
Literatur 146
7 Aufklärung zu Schwangerschaft und Geburt nach assistierter Reproduktion 147
7.1 Einleitung 148
7.2 Risiko von entzündlichen Komplikationen, ektopen und heterotopen Schwangerschaften 148
7.3 Abortrate nach Sterilitätsbehandlung 150
7.4 Mehrlingsrisiko 150
7.5 Schwangerschaftserkrankungen 152
7.6 Risiken bei der Geburt der Kinder 153
7.7 Fehlbildungsrate 154
7.8 Die Bedeutung des unerfüllten Kinderwunsches als Risikofaktor für Schwangerschaft und Geburt 155
Literatur 157
8 Individuelle Therapieentscheidung 159
8.1 Einleitung 160
8.2 Beispiele zur Entscheidungsfindung 164
8.2.1 Beratung vor und während der Entscheidungsfindung bei einer IVF/ICSI-Behandlung 164
8.2.2 Aufbau eines langfristigen Entscheidungsbaumes 166
8.2.3 Langdauernder Kinderwunsch 167
8.2.4 Negative Begleitfaktoren 167
8.2.5 Ablehnung der Behandlung aufgrund gesundheitlicher Risiken 168
8.2.6 Akute prämature Ovarialinsuffizienz (POF «premature ovarian failure«)
8.2.7 Alternative Beratung bei mehreren Optionen 172
Literatur 172
9 Anhang 175
9.1 Antiandrogene Medikamente (zur Therapie zugelassen) 176
9.2 Prolaktinhemmende Medikamente (zur Therapie zugelassen) 176
9.3 Prolaktinfreisetzende Medikamente 177
9.4 Gesetzliche Grundlagen für die Beratung und Durchführung einer Kinderwunschbehandlung 181
9.5 Umgang mit statistischen Angaben bei der Entscheidungsfindung 182
9.6 Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und der Krankenkassen über ärztliche Maßnahmen zur künstlichen Befruchtung (»Richtlinien über künstliche Befruchtung«) 184
Leistungsvoraussetzungen 184
Methoden 186
Medizinische Indikationen 187
Umfang der Maßnahmen 188
Beratung des Ehepaares und Überweisung zur Durchführung der Maßnahmen 188
Berechtigte Ärzte 188
Empfehlungen zur Qualitätssicherung 189
In-Kraft- Treten 190
Übergangsregelung 190
Anlage I – Muster Behandlungsplan 191
9.7 Anamnesebögen für Frau und Mann 192
Stichwortverzeichnis 201
A 202
B 202
C 202
D 202
E 202
F 202
G 202
H 203
I 203
J 203
K 203
L 203
M 203
N 203
O 203
P 203
Q 204
R 204
S 204
T 204
U 204
V 204
W 204
Z 204
4 Systematischer Ansatz zur Diagnostik und Therapie bei Kinderwunschpaaren (S.58-59)
4.1 Einleitung
Kurzüberblick
Die Besonderheit der Anamneseerhebung bei Kinderwunschpaaren liegt in der Tatsache, dass es sich stets um zwei Partner handelt, die zum einen individuell abgeklärt, zum anderen aber immer in der Gesamtschau betrachtet werden müssen. Nur so wird es möglich sein, dem einzelnen Paar in Diagnostik und Therapie gerecht werden zu können. Vergleichbar ist die Situation des Kinderwunschpaares im Bewusstsein des behandelnden Arztes mit einem Mosaikbild, welches sich aus vielen einzelnen Bausteinen zusammensetzt.
Beim Austauschen nur eines dieser Bausteine wird sich das Gesamtbild schnell ändern und zu einem anderen Vorgehen oder einer anderen Empfehlung führen. Wie wahrscheinlich in keinem anderen Gebiet bedingt die Kombination aus zahlreichen anamnestischen Faktoren sowie diagnostischen Befunden schlussendlich das weitere diagnostische und therapeutische Vorgehen.
! Hier ist auch zu beachten, dass sich tatsächlich im Rahmen der Diagnostik und Therapie stets nur Empfehlungen ableiten lassen. Keiner der Schritte, der wegen des Kinderwunsches unternommen werden kann, stellt ein »Muss« dar.
Es wird sich niemals um eine lebensbedrohliche Situation handeln, die eine sofortige Intervention erfordert. Insofern muss jeder Schritt, und das gilt es bereits bei der Anamneseerhebung festzuhalten, vom Paar selber entschieden und gemacht werden. Bereits bei der Anamneseerhebung muss man das Paar durch eine »non-direktive« Beratung in die Lage versetzen, durch Kenntnis von Chancen und Risiken selbstbewusst eigene Entscheidungen zu fällen. Das ist die Grundlage aller weiteren Ausführungen in diesem Kapitel. Es geht um die evidenz-basierte Reproduktionsmedizin, bei der der Arzt, gestützt auf Studienergebnisse, seine Empfehlung für Diagnostik und Therapie anhand der ganz individuellen Paarkonstellation ausrichtet.
Es muss in der heutigen Zeit möglich sein, Entscheidungen auf der Basis eben solcher Zahlen zu treffen und nicht aus dem Bauch heraus Empfehlungen abzugeben oder aber – schlimmer noch – einen standardisierten Ablaufplan jedem Paar, unabhängig von der individuellen Situation, anzubieten und durchzuziehen. Der reproduktionsmedizinisch tätige Arzt wird insofern nicht nur gynäkologisch/geburtshilfliches Wissen, sondern darüber hinaus Wissen über die Andrologie, Humangenetik, Endokrinologie, Reproduktionsbiologie und Epidemiologie ansammeln müssen, um seiner Verantwortung gerecht zu werden.
4.2 Anamneseerhebung
Die Anamneseerhebung umfasst im wesentlichen vier Punkte:
1. Individuelle Anamnese der Partner
2. Familienanamnese der Partner
3. Zyklusanamnese
4. Sexualanamnese
Die individuelle Anamneseerhebung darf sich dabei nicht nur auf mögliche reproduktionsmedizinisch relevante Punkte, wie z. B. abdominelle Voroperationen oder stattgehabte Adnexitiden beschränken. Sie muss insbesondere bei der Frau auch berücksichtigen, inwieweit sich aus der Anamnese relevante Faktoren für Schwangerschaft und Geburt eruieren lassen. So kann es z. B. sein, dass die Patientin über ein Hüfttrauma, eine Beckenringfraktur im Rahmen eines Autounfalls berichtet, die nachfolgend traumatologisch versorgt worden war. Dies wird für die eigentliche Kinderwunschbehandlung kaum Relevanz haben, sollte jedoch insoweit bereits prä-therapeutisch abgeklärt werden, um zu prüfen, inwieweit sich daraus eventuell Konsequenzen für die Geburt eines Kindes ergeben. Vor der Behandlung können durchaus Röntgenuntersuchungen aktualisiert werden – dies wird in der Schwangerschaft und kurz vor der Geburt nicht mehr so möglich sein.
| Erscheint lt. Verlag | 4.10.2005 |
|---|---|
| Zusatzinfo | VIII, 202 S. 111 Abb. |
| Verlagsort | Berlin |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Gynäkologie / Geburtshilfe |
| Schlagworte | Infertilität • IVF • Kinderwunsch • Reproduktionsmedizin • Risiken • Sterilität |
| ISBN-13 | 9783540267355 / 9783540267355 |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasserzeichen und ist damit für Sie personalisiert. Bei einer missbräuchlichen Weitergabe des eBooks an Dritte ist eine Rückverfolgung an die Quelle möglich.
Dateiformat: PDF (Portable Document Format)
Mit einem festen Seitenlayout eignet sich die PDF besonders für Fachbücher mit Spalten, Tabellen und Abbildungen. Eine PDF kann auf fast allen Geräten angezeigt werden, ist aber für kleine Displays (Smartphone, eReader) nur eingeschränkt geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. den Adobe Reader oder Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. die kostenlose Adobe Digital Editions-App.
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich