Linux Netzwerktechnik Grundlagen (eBook)
277 Seiten
Dargslan s.r.o. (Verlag)
978-0-00-099584-1 (ISBN)
Meistern Sie die Linux-Netzwerktechnik mit diesem praxisorientierten Leitfaden - Von den Grundlagen bis zur professionellen Netzwerkadministration
Entdecken Sie die Macht der Linux Netzwerkkonfiguration mit dem umfassendsten deutschen Fachbuch zur Linux-Netzwerktechnik! Dieses expertengepräfte Handbuch verwandelt komplexe Netzwerkkonzepte in verständliche, sofort anwendbare Praxis - speziell für Linux-Umgebungen optimiert.
Warum dieses Buch Ihr Karriere-Booster ist:
Als Systemadministrator Linux benötigen Sie mehr als nur Grundkenntnisse. Dieses Buch liefert Ihnen das tiefgreifende Verständnis, das in modernen IT-Infrastrukturen gefordert wird. Von Container-Orchestrierung bis Cloud-Computing - Linux dominiert die Netzwerklandschaft, und mit diesem Wissen positionieren Sie sich als unverzichtbare Fachkraft.
Umfassender Inhalt für alle Erfahrungslevel:
Egal ob Sie Linux Anfänger sind oder bereits Erfahrung mitbringen - dieser strukturierte Lernpfad führt Sie systematisch von den Netzwerk-Basics bis zur Meisterschaft. 11 praxisnahe Kapitel plus 5 wertvolle Anhänge mit Cheat-Sheets, Konfigurationsbeispielen und Interviewfragen machen dieses Buch zu Ihrem unverzichtbaren Referenzwerk.
Praxis steht im Mittelpunkt:
Linux Netzwerktools beherrschen: ip, netstat, ss, tcpdump, wireshark
Netzwerk Troubleshooting systematisch angehen und lösen
Firewall-Konfiguration mit iptables und modernen Sicherheitskonzepten
DNS, Routing, IP-Adressierung in realen Linux-Umgebungen
Service-Konfiguration und Daemon-Management
Ideal für DevOps-Engineers und IT-Profis:
In der Container- und Cloud-Ära ist Linux Netzwerk-Expertise gefragter denn je. Ob Kubernetes-Cluster, Docker-Container oder Cloud-Infrastruktur - verstehen Sie die Netzwerkgrundlagen und implementieren Sie professionelle Lösungen mit Linux.
Ihre Lernerfolge auf einen Blick:
Netzwerkprobleme eigenständig diagnostizieren und beheben
Sicherheitskonfigurationen professionell implementieren
Komplexe Routing-Szenarien unter Linux bewältigen
Performance-Optimierung durch fundiertes Netzwerkverständnis
Selbstbewusst in technischen Interviews und Projekten agieren
Strukturierter Aufbau für maximalen Lernerfolg:
Grundlagen (Kap. 1-4): Solide theoretische Basis mit Linux-Fokus Praxis (Kap. 5-8): Hands-on Konfiguration und Tools Vertiefung (Kap. 9-11): Analyse, Troubleshooting, Services Bonus-Material: Umfangreiche Anhänge als Nachschlagewerk
Perfekt für Studium, Beruf und Zertifizierungen:
Ob Sie sich auf Linux-Zertifizierungen vorbereiten, in DevOps-Rollen wechseln oder Ihre bestehenden Kenntnisse vertiefen möchten - dieses Buch bietet das fundierte Wissen, das Sie für beruflichen Erfolg benötigen.
Warum gerade jetzt investieren?
Die Digitalisierung beschleunigt sich, Cloud-Native-Technologien werden Standard, und Linux-Expertise wird immer wertvoller. Sichern Sie sich Ihren Wissensvorsprung und werden Sie zum gefragten Netzwerk-Spezialisten!
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Kapitel 1: Grundlagen der Netzwerke
Einführung in die Netzwerktechnik unter Linux
Die Welt der Netzwerktechnik unter Linux öffnet Türen zu unbegrenzten Möglichkeiten der Konnektivität und Kommunikation. Linux, als das Rückgrat des modernen Internets, bietet eine außergewöhnlich robuste und flexible Plattform für Netzwerkoperationen. Von kleinen Heimnetzwerken bis hin zu großen Rechenzentren - Linux-Systeme orchestrieren den Datenfluss mit einer Präzision und Zuverlässigkeit, die ihresgleichen sucht.
In diesem Kapitel tauchen wir tief in die fundamentalen Konzepte der Netzwerktechnik ein, betrachtet durch die Linse des Linux-Betriebssystems. Wir werden verstehen, wie Linux Netzwerkprotokolle implementiert, wie Datenpakete durch das System fließen und welche mächtigen Werkzeuge uns zur Verfügung stehen, um Netzwerke zu konfigurieren, zu überwachen und zu verwalten.
Die Reise beginnt mit den grundlegenden Bausteinen - dem OSI-Modell und dem TCP/IP-Stack - und führt uns durch die praktische Anwendung dieser Konzepte in Linux-Umgebungen. Dabei werden wir nicht nur theoretisches Wissen vermitteln, sondern auch praktische Einblicke in die Kommandozeilen-Tools und Systemkonfigurationen geben, die jeden Linux-Administrator zu einem Netzwerk-Experten machen können.
Das OSI-Modell im Linux-Kontext
Das Open Systems Interconnection (OSI) Modell bildet das theoretische Fundament für das Verständnis von Netzwerkkommunikation. Unter Linux manifestiert sich dieses Modell in einer Vielzahl von Systemkomponenten, Treibern und Anwendungen, die nahtlos zusammenarbeiten, um Datenkommunikation zu ermöglichen.
Schicht 1: Physikalische Schicht
In Linux-Systemen wird die physikalische Schicht durch Kernel-Module und Gerätetreiber repräsentiert. Diese Treiber kommunizieren direkt mit der Hardware - Netzwerkkarten, USB-WLAN-Adapter oder Ethernet-Controller. Der Linux-Kernel abstrahiert diese Hardware-Komplexität durch einheitliche Schnittstellen.
# Anzeige verfügbarer Netzwerkschnittstellen
ip link show
# Detaillierte Informationen über Netzwerkhardware
lspci | grep -i network
lsusb | grep -i wireless
# Kernel-Module für Netzwerkhardware anzeigen
lsmod | grep -E '(e1000|iwl|ath|rtl)'
Hinweis: Der Befehl ip link show zeigt alle verfügbaren Netzwerkschnittstellen an, unabhängig davon, ob sie aktiv sind oder eine IP-Adresse haben. Dies ist besonders nützlich für die Diagnose von Hardware-Problemen.
Schicht 2: Sicherungsschicht (Data Link Layer)
Die Sicherungsschicht in Linux wird hauptsächlich durch den Netzwerk-Stack des Kernels implementiert. Hier werden MAC-Adressen verwaltet, Ethernet-Frames verarbeitet und Switching-Funktionen ausgeführt. Linux bietet mächtige Tools zur Manipulation und Überwachung dieser Schicht.
# MAC-Adressen aller Schnittstellen anzeigen
ip link show | grep -E '(link/ether|link/loopback)'
# ARP-Tabelle anzeigen (Address Resolution Protocol)
ip neigh show
# Bridge-Konfiguration anzeigen
brctl show
# VLAN-Konfiguration
ip link add link eth0 name eth0.100 type vlan id 100
ip link set eth0.100 up
Erklärung: VLANs (Virtual Local Area Networks) ermöglichen es, ein physisches Netzwerk in mehrere logische Segmente zu unterteilen. Der obige Befehl erstellt ein VLAN mit der ID 100 auf der Schnittstelle eth0.
Schicht 3: Netzwerkschicht (Network Layer)
Die Netzwerkschicht ist das Herzstück der IP-Kommunikation unter Linux. Hier werden Routing-Entscheidungen getroffen, IP-Adressen verwaltet und Pakete zwischen verschiedenen Netzwerken weitergeleitet. Linux bietet eine der ausgereiftesten Routing-Implementierungen in der IT-Welt.
# Routing-Tabelle anzeigen
ip route show
# IP-Adressen konfigurieren
ip addr add 192.168.1.100/24 dev eth0
# Standard-Gateway setzen
ip route add default via 192.168.1.1
# Erweiterte Routing-Regeln
ip rule add from 192.168.1.0/24 table 100
ip route add default via 192.168.2.1 table 100
Wichtiger Hinweis: Linux unterstützt Policy-Based Routing, wodurch verschiedene Routing-Tabellen basierend auf Quell-IP, Ziel-IP oder anderen Kriterien verwendet werden können. Dies ist besonders nützlich in komplexen Netzwerkumgebungen.
Schicht 4: Transportschicht
Die Transportschicht implementiert TCP und UDP-Protokolle. Linux bietet umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten für diese Protokolle, einschließlich Puffergrößen, Timeout-Werte und Congestion-Control-Algorithmen.
# Aktive Netzwerkverbindungen anzeigen
ss -tuln
# TCP-Parameter anzeigen und konfigurieren
sysctl net.ipv4.tcp_congestion_control
sysctl net.core.rmem_max
sysctl net.core.wmem_max
# Netzwerkstatistiken
ss -s
netstat -i
Erläuterung: Der Befehl ss (Socket Statistics) ist der moderne Ersatz für netstat. Er zeigt detaillierte Informationen über Netzwerkverbindungen und ist deutlich schneller bei der Ausführung.
TCP/IP-Protokollstack unter Linux
Der TCP/IP-Stack ist tief in den Linux-Kernel integriert und bietet eine hochperformante, skalierbare Implementierung der Internet-Protokolle. Die Architektur des Linux-Netzwerk-Stacks ist darauf ausgelegt, sowohl auf eingebetteten Systemen als auch auf Hochleistungsservern optimal zu funktionieren.
IP-Protokoll Implementation
Linux implementiert sowohl IPv4 als auch IPv6 nativ im Kernel. Die IP-Schicht ist verantwortlich für Paketrouting, Fragmentierung und Defragmentierung sowie für die Implementierung von Quality of Service (QoS) Mechanismen.
# IPv4 und IPv6 Konfiguration anzeigen
ip -4 addr show
ip -6 addr show
# IPv6 aktivieren/deaktivieren
sysctl net.ipv6.conf.all.disable_ipv6=0
# IP-Forwarding aktivieren
echo 1 > /proc/sys/net/ipv4/ip_forward
echo 1 > /proc/sys/net/ipv6/conf/all/forwarding
# Paket-Fragmentierung überwachen
cat /proc/net/snmp | grep Ip
TCP-Implementation Details
Die Linux TCP-Implementation ist eine der fortschrittlichsten der Welt. Sie unterstützt moderne Congestion-Control-Algorithmen wie BBR (Bottleneck Bandwidth and Round-trip propagation time), CUBIC und Reno.
# Verfügbare Congestion-Control-Algorithmen
cat /proc/sys/net/ipv4/tcp_available_congestion_control
# Aktuellen Algorithmus setzen
echo 'bbr' > /proc/sys/net/ipv4/tcp_congestion_control
# TCP-Verbindungen im Detail analysieren
ss -i -t -n
# TCP-Statistiken
cat /proc/net/tcp
cat /proc/net/netstat
Technische Details: BBR ist ein von Google entwickelter Congestion-Control-Algorithmus, der darauf abzielt, sowohl hohen Durchsatz als auch niedrige Latenz zu erreichen, indem er die verfügbare Bandbreite und Round-Trip-Zeit misst.
UDP-Implementation
UDP bietet eine verbindungslose, unzuverlässige aber schnelle Datenübertragung. Linux optimiert UDP für verschiedene Anwendungsfälle, von DNS-Abfragen bis hin zu Hochfrequenz-Trading-Anwendungen.
# UDP-Sockets anzeigen
ss -u -l -n
# UDP-Puffergrößen konfigurieren
sysctl net.core.rmem_default
sysctl net.core.rmem_max
sysctl net.core.wmem_default
sysctl net.core.wmem_max
# UDP-Statistiken
cat /proc/net/udp
cat /proc/net/snmp | grep Udp
Netzwerkschnittstellen unter Linux
Linux behandelt Netzwerkschnittstellen als abstrakte Objekte, die verschiedene Arten von Netzwerkhardware und virtuellen Netzwerkgeräten repräsentieren können. Diese Abstraktion ermöglicht eine einheitliche Verwaltung von physischen Ethernet-Ports, WLAN-Adaptern, VPN-Tunneln und virtuellen Bridges.
Physische Schnittstellen
Physische Netzwerkschnittstellen sind direkt mit Hardware verbunden. Linux erkennt diese automatisch beim Systemstart und erstellt entsprechende Gerätedateien im /sys/class/net/ Verzeichnis.
# Alle Netzwerkschnittstellen auflisten
ls /sys/class/net/
# Detaillierte Schnittstellen-Informationen
ethtool eth0
# Schnittstellen-Status ändern
ip link set eth0 up
ip link set eth0 down
# Hardware-Informationen abrufen
cat /sys/class/net/eth0/address
cat /sys/class/net/eth0/mtu
cat /sys/class/net/eth0/operstate
Systemverständnis: Das /sys/class/net/ Verzeichnis ist Teil des sysfs-Dateisystems, das eine Schnittstelle zu Kernel-Datenstrukturen bietet. Jede Netzwerkschnittstelle hat hier ein eigenes Unterverzeichnis mit Dateien, die verschiedene Eigenschaften der Schnittstelle repräsentieren.
Virtuelle Schnittstellen
Linux unterstützt eine Vielzahl von virtuellen Netzwerkschnittstellen, die für...
| Erscheint lt. Verlag | 7.8.2025 |
|---|---|
| Übersetzer | D. S. Lornach |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Mathematik / Informatik ► Informatik ► Betriebssysteme / Server |
| ISBN-10 | 0-00-099584-3 / 0000995843 |
| ISBN-13 | 978-0-00-099584-1 / 9780000995841 |
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