Power Pivot & DAX in Excel - Dynamische Datenauswertung für Datenanalysen, Reports und Dashboards (eBook)
240 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7693-8186-3 (ISBN)
Giuseppe Confalone ist Gründer und Geschäftsführer der Confalone GmbH. Seit 1998 hat er verschiedene berufliche Rollen im Umfeld des Rechnungswesens wahrgenommen - unter anderem als Controller und IT Business Analyst. Er weiss aus eigener Erfahrung, welche zentrale Rolle Microsoft Excel in der Datenauswertung spielt, und hat zahlreiche Applikationen für das Reporting konzipiert, umgesetzt und deren Anwender geschult. Heute entwickelt er eigene Schulungen, die sich durch einen besonders grossen Praxisbezug auszeichnen - passgenau abgestimmt auf die Herausforderungen von Fachbereichen im Unternehmensalltag. Dank seiner Kombination aus betriebswirtschaftlichem Verständnis und IT-Kompetenz versteht er die Anliegen der Fachabteilungen und entwickelt benutzerorientierte Lösungen, die verständlich, effizient und praxisnah sind.
Teil II Power Pivot für das Datenmodell
Dieser Teil führt in die Benutzeroberfläche von Power Pivot ein, in welcher wir das Datenmodell erstellen und DAX-Formeln schreiben. Zusätzlich wird das Vorgehen bei der Arbeit mit Power Pivot behandelt.
4 Gründe für Power Pivot
Im Vierschichtenmodell befindet sich auf der dritten Ebene das Datenmodell.
Abb. 4-1: Das Datenmodell im Vierschichtenmodell
Die in dieser Schicht anfallenden Aufgaben werden mit Power Pivot erledigt. Wir werden im Teil IV «Das Datenmodell in Power Pivot erstellen» erfahren, was ein Datenmodell ist, welche Vorteile es bringt und wie wir es in Power Pivot realisieren. Abgesehen von der Datenmodellierung führt der Einsatz von Power Pivot weitere Vorteile mit sich.
Im Gegensatz zu Power Query speichert Power Pivot die eingelesenen Inhalte physisch in einem eigenen Speicher. Power Pivot erweitert somit Excel um Speicherkapazität und verwendet dabei ein spezielles Verfahren. Statt jeden einzelnen Wert einer Spalte zu speichern, untersucht Power Pivot jede Spalte nach verschiedenen Werten. Kommt beispielsweise das Datum 13. Juni 2019 insgesamt 25-mal in derselben Spalte vor, speichert Power Pivot diesen Wert nur ein einziges Mal und merkt sich, in welchem Datensatz dieses Datum vorkommt. Das geschieht spaltenweise. Dies führt zu einer Komprimierung, die stärker wirkt, je geringer die Anzahl verschiedener Werte pro Spalte ist. Für Textfelder mit Kommentaren ist der Komprimierungseffekt daher am geringsten.
Gegenwärtig kann man in Excel bis maximal 1'048'575 Datensätze plus eine Kopfzeile pro Tabellenblatt speichern. Diese Grenze wird durch Power Pivot gesprengt. Es existiert keine physische Grenze hinsichtlich der Anzahl Datensätze. Die physische Grenze liegt in der maximal zulässigen Dateigrösse bzw. dem verfügbaren Arbeitsspeicher.
Mit Power Pivot erhalten wir DAX (Data Analysis Expressions). Im Teil VI «Einführung in DAX» wird diese Funktionssprache eingeführt. DAX erweitert den bereits umfangreichen Funktionskatalog von Excel, kann aber nur im Zusammenhang mit einem Datenmodell eingesetzt werden. Umgekehrt können Excel-Funktionen nicht für Berechnungen auf dem Datenmodell verwendet werden. Die Möglichkeiten mit DAX übersteigen bei weitem, was wir bisher mit berechneten Feldern in Pivot-Tabellen erreichen konnten.
Im Datenmodell können auch Hierarchien hinterlegt werden. Damit richten wir sogenannte Drilldown- bzw. Drillup-Pfade ein und können uns somit unsere Zahlen über vordefinierte Stufen vom Groben ins Detail und zurück anschauen.
Power BI ist das Business Intelligence System von Microsoft. Alles, was wir hier in der Anwendung von Power Pivot in Excel lernen, können wir in Power BI verwenden.
5 Die Benutzeroberfläche von Power Pivot
Im Register «Daten» des Menübandes von Excel finden wir in der Gruppe «Datentools» ein grünes Würfelsymbol mit der Bezeichnung «Datenmodell». Mit dem Befehl «Datenmodell verwalten» starten wir Power Pivot.
Abb. 5-1: Power Pivot starten
Wenn wir Power Pivot das erste Mal auf dem Gerät nutzen, müssen wir die Aktivierung des Add-Ins bestätigen. Erst danach wird das Register «Power Pivot» eingeblendet.
Auf die einzelnen Befehle in diesem Register werden wir kontextbezogen in den folgenden Kapiteln eingehen. Da nun Power Pivot aktiviert ist, können wir die Benutzeroberfläche starten. Wir klicken im Register «Power Pivot» oder im Register «Daten» auf das grüne Würfelsymbol.
Abb. 5-2: Register Power Pivot
Excel deaktiviert die automatische Speicherung, sobald wir Power Pivot starten. Wir müssen unsere Arbeit manuell speichern. Am besten ist es, sich an die Tastenkombination Steuerungs-Taste (CTRL) + «S» zu gewöhnen.
Power Pivot und Power Query ergänzen sich perfekt. Dennoch ist es eine gute Gewohnheit nicht in beiden Power Tools gleichzeitig zu arbeiten. Dies kann zu Konflikten führen, wenn in Power Query Tabellen angepasst werden, mit denen gerade in Power Pivot gearbeitet wird. Abstürze oder auch Datenverluste sind zwar eher selten, können aber nicht kategorisch ausgeschlossen werden.
Abb. 5-3: Die Benutzeroberfläche von Power Pivot - die Datensicht
Das Power Pivot Menüband
Das Menüband besteht aus drei Registern: «Start», «Entwurf» und «Erweitert». Generell ist das Befehlsangebot relativ bescheiden, da nach der Erstellung des Datenmodells der grösste Anteil der Arbeit darin liegt, DAX-Formeln zu schreiben.
Die Ansichtsauswahl
Die Benutzeroberfläche von Power Pivot enthält zwei Hauptansichten: die Datensicht und die Diagrammsicht. In Abb. 5-3 ist die Datensicht dargestellt, in welcher wir die Inhalte der aktiven Tabelle einsehen und Anpassungen daran vornehmen können. Die Diagrammsicht (vgl. Abb. 5-4) visualisiert die einzelnen Tabellen sowie deren Beziehungen. Wir werden diese Sicht im Teil IV «Das Datenmodell in Power Pivot erstellen» genauer anschauen.
Die Bearbeitungsleiste
Die Bearbeitungsleiste erscheint nur in der Datensicht. Hier erfassen wir die Formeln für «Berechnete Spalten» und «Measures». Ausserdem werden in der Bearbeitungsleiste die gespeicherten Werte angezeigt, während wir in der Tabelle formatierte Werte sehen.
Anstelle von «Measure» werden auch die deutschen Begriffe «berechnete Felder» und «Kennzahlen» verwendet. Da dies jedoch zu Missverständnissen führen kann, verwenden wir ausschliesslich den englischen Begriff «Measure». Im Teil VI «Einführung in DAX» werden wir uns mit Measures befassen.
Die aktive Tabelle
Für jede Tabelle wird ein Register angelegt, analog der Tabellenblätter in Excel. Die aktive Tabelle wird in grüner und fetter Schrift angezeigt. Das Hauptfenster ist zweigeteilt. Im oberen sind die Struktur und Inhalte der aktiven Tabelle ersichtlich, im unteren Teil der Berechnungsbereich.
Der Berechnungsbereich
Im Berechnungsbereich werden sämtliche Measures aufgeführt, welche der aktiven Tabelle zugeordnet sind. Den Berechnungsbereich können wir ein- und ausblenden.
Abb. 5-4: Die Benutzeroberfläche von Power Pivot – die Diagrammsicht
Im Register «Start» sind hauptsächlich die Befehle für das Einlesen externer Daten, für die Einstellung der Datentypen sowie für die Auswahl der Ansicht enthalten.
Abb. 5-5: Das Register «Start» in Power Pivot
Im Register «Entwurf» finden wir verschiedene Befehle, welche mit der Verarbeitung von Tabellen zu tun haben.
Abb. 5-6: Das Register «Entwurf» in Power Pivot
Im Register «Erweitert» sind verschiedene fortgeschrittene Befehle enthalten, um z. B. unterschiedliche Perspektiven auf das Datenmodell anzubieten. Wir interessieren uns hier ausschliesslich für die Anzeige von Impliziten Measures.
Abb. 5-7: Das Register «Erweitert» in Power Pivot
6 Die Datensicht
In der Datensicht können wir die Inhalte und die Struktur der Tabellen einsehen, welche wir ins Datenmodell geladen haben. Ausserdem stehen uns hier verschiedene Befehle zur Verfügung, um die Tabellen anzupassen. Hierzu sei auch auf die im Teil III «Daten in das Datenmodell laden» erwähnten Einschränkungen verwiesen.
Analog dem Befehl «Fenster fixieren» in Excel können wir auch in Power Pivot bei sehr breiten Tabellen die Spalten mit Schlüsselinformationen am linken Rand der Tabelle fixieren. Wir müssen hierzu die Spalte markieren und wählen den Befehl «Fixieren» im Register «Entwurf». Die Spalte kann irgendwo stehen. Nach der Fixierung wird sie automatisch an den Anfang der Tabelle verschoben. Wir können auch gleichzeitig mehrere Spalten fixieren, allerdings müssen diese nebeneinander stehen. Eine Markierung von einzelnen nicht benachbarten Spalten wird in Power Pivot nicht angeboten.
Abb. 6-1: Spalten fixieren
Die Fixierungsstelle wird in der Tabelle mit einem dunkelgrauen Strich angezeigt (vgl. Abb. 6-1). Mit dem Befehl «Fixierung aufheben» können wir die Fixierung wieder auflösen. Diesen Befehl finden wir im Kontextmenü der Tabellenauswahl. Die Tabellenauswahl ist die Schaltfläche in der linken oberen Fläche im Kreuzpunkt zwischen Spalten- und Zeilenüberschriften (vgl. Abb. 6-2). Wie wir dies bereits aus Excel kennen, markieren wir mit einem Klick auf diese Schaltfläche die komplette Tabelle.
Abb. 6-2: Das Kontextmenü der Tabellenauswahl
Die Bezeichnung «Fixierung aller Spalten aufheben» ist etwas irreführend. Man kann nämlich nicht einzelne Spalten aus der Fixierung lösen, sondern nur die Fixierung insgesamt.
Der Befehl «Kopieren» speichert die komplette Tabelle in die Zwischenablage. Die Inhalte lassen sich anschliessend in verschiedenen Applikationen einfügen (Excel,...
| Erscheint lt. Verlag | 4.8.2025 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Mathematik / Informatik ► Informatik |
| ISBN-10 | 3-7693-8186-6 / 3769381866 |
| ISBN-13 | 978-3-7693-8186-3 / 9783769381863 |
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