SAP Solution Manager - Testautomatisierung mit CBTA (eBook)
144 Seiten
Espresso Tutorials (Verlag)
978-3-96012-390-3 (ISBN)
Stefan Körner hat nach dem Studium der Wirtschaftsinformatik an der BERUFSAKADEMIE SACHSEN - Staatliche Studienakademie Dresden und einer Beratertätigkeit bei der SAP in Dresden seine berufliche Laufbahn bei der BIT.Goup GmbH fortgesetzt, wo er als Testmanagement-Experte seit acht Jahren für verschiedene Kundenprojekte verantwortlich ist. Zu seinen Themenschwerpunkten gehören dabei strategische und konzeptionelle Analysen, von der Projektdefinition bis hin zur Umsetzung und Nachbetreuung. Im Auftrag der SAP ist Stefan Körner als Solution-Manager-Berater insbesondere im Bereich Lösungsdokumentation und Testmanagement im Einsatz. Dabei unterstützt er den Schulungsbereich mit der Erstellung von Schulungsunterlagen sowie der Durchführung verschiedener Trainings. Außerdem begleitet er im Auftrag der SAP verschiedene Kunden als Fachexperte. Sie erreichen Stefan Körner bei Fragen und Anregungen unter folgender E-Mail-Adresse: Stefan.Koerner@bitgroup.de.
Wer kennt das nicht: ploetzliche Programmfehler und damit boese Ueberraschungen nach einem SAP-Upgrade! Doch das koennen Sie vermeiden, indem Sie die SAP-Funktionen vorab mit einem effizienten Werkzeug umfassend testen. Dieses Buch zeigt Ihnen den sinnvollen Einsatz der Komponente CBTA - Component Based Test Automation im SAP Solution Manager. Anhand beispielhafter Testskripte erstellen Sie Ihre ersten SAP-Oberflaechentests und entwickeln diese stetig weiter.Die Autoren vermitteln Ihnen kompaktes Wissen - angefangen bei den Grundlagen der Testautomatisierung, ueber das Set-up der SAP-Komponente bis hin zu wichtigen Erfahrungswerten mit Nutzergruppen und Berechtigungen. Durchlaufen Sie so automatisiert einen kompletten Geschaeftsprozess mittels End-to-End-Testautomatisierung, Parametrisierung und der Bildung von Varianten.Der Praxisteil zeigt, basierend auf Erfahrungen und Best Practices, wie Sie am geschicktesten Testskripte miteinander verketten, dokumentieren sowie die Ergebnisse auswerten und analysieren. Er liefert damit entscheidende Tipps fuer eine erfolgreiche Einfuehrung und den problemlosen Betrieb von CBTA-Funktionen in Ihrem Unternehmen. - Methoden und Werkzeuge der Testautomatisierung- Erfolgreiche Einfuehrung von Component Based Test Automation (CBTA)- Erstellung von SAP-Oberflaechentests und End-to-End-Testautomatisierung- Ergebnisauswertung und -analyse
1 Grundlagen
In diesem Kapitel möchten wir Ihnen die Bedeutung der Testautomatisierung sowie die Voraussetzungen für deren erfolgreiche Einführung vermitteln. Weiterhin erklären wir Ihnen die technischen Grundlagen des SAP Solution Managers sowie den generellen Aufbau von CBTA-Testkonfigurationen.
1.1 Bedeutung der Testautomatisierung und Voraussetzungen im Unternehmen
Jede IT-Abteilung muss sich heutzutage Lösungen und geeignete Verfahren zunutze machen, um die Stabilität und die ständige Weiterentwicklung der IT-Systeme und IT-Anwendungen gleichermaßen sicherzustellen. Dabei ist Qualitätssicherung durch Tests elementar wichtig, um zu erfahren, ob einerseits die Anforderungen der Endanwender erfüllt und anderseits bereits genutzte Anwendungen durch Änderungen nicht beeinträchtigt werden. Die Testautomatisierung spielt insbesondere im Hinblick auf Regressionstests eine entscheidende Rolle. Dabei müssen Herausforderungen für die Implementierung geeigneter Werkzeuge und Verfahren gemeistert werden. Unsere Kunden fragen uns immer wieder, wie hoch der Grad der Automatisierung sein kann. Die Antwort ist nicht trivial, und sie ist, wie so oft, eine Einzelfallentscheidung, denn nicht jedes Unternehmen ist gleich. Sicherlich gibt es sehr ähnliche oder gar gleiche Abläufe und Anwendungen in Unternehmen der gleichen Branche. In diesem Fall lohnt es sich, von der Erfahrung anderer zu profitieren und Standardanwendungsfälle sowie zunächst eine passende Testautomatisierung zu betrachten. Dafür muss man sich jedoch immer zuerst die Organisation und die Mitarbeiter genauer ansehen. Oftmals scheitern Automatisierungsprojekte, weil entweder die falschen Werkzeuge, die falschen Methoden und Prozesse implementiert werden, oder weil die Mitarbeiter mit den Aufgaben der Automatisierung überfordert sind. Generell empfehlen wir, mit einem Pilotprojekt zu starten und dabei mit einem versierten Beratungspartner zunächst herauszufinden, welches Werkzeug oder sogar Zusammenspiel von Werkzeugen möglichst viele der zu automatisierenden Anwendungsfälle in einer IT-Lösung abdecken kann. Auf dieser Basis können Sie Hochrechnungen dazu anstellen, wie viel Aufwand die Erstellung und Pflege der Automatisierung bedeutet und welche Mitarbeiter (intern oder extern) in den Gesamtprozess einbezogen werden müssen.
Die IT-Abteilung steht erfahrungsgemäß immer vor der Herausforderung, ausreichend Budget und personelle Ressourcen für die Testautomatisierung zu erhalten. Es besteht also kein Zweifel daran, dass bei fehlendem Rückhalt und mangelnder finanzieller Unterstützung durch das Management des Unternehmens jedes Automatisierungsprojekt bereits im Keim erstickt wird. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass durch überschaubare Pilotprojekte und messbare Erfolge kleine Pflanzen recht schnell wachsen und die Automatisierung rasch zu einem zentralen Bestandteil der Qualitätssicherung wird. Der Solution Manager als Integrationsplattform stellt mit CBTA ein leicht zu erlernendes und stabiles Werkzeug bereit, mit dem sich eine Vielzahl der SAP-Anwendungsfälle – auch wenn diese durch kundeneigene Implementierungen erweitert wurden – bei vertretbarem Aufwand automatisieren lassen. In unseren bisherigen Kundenprojekten ist es uns immer gelungen, diese Überzeugung zu transportieren, wodurch wir den Grundstein für eine nachhaltige Optimierung des Ressourceneinsatzes legen konnten. Daher gehen wir ganz stark davon aus, dass Sie diese Herausforderung mit unserer Anleitung auch meistern werden!
1.2 Das Testautomatisierungs-Framework im SAP Solution Manager
SAP hat im Solution Manager 7.1 ein neues Framework für die Testautomatisierung entwickelt. Das sogenannte Testautomatisierungs-Framework (Test Automation Framework, TAF) stellt eine Umgebung bereit, in der mithilfe von SAP-eigenen oder Fremdanbieter-Werkzeugen Skripts für die Automatisierung erstellt und verwaltet und diese mit weiteren für das Testmanagement relevanten Funktionen im Solution Manager verknüpft werden können. Abbildung 1.1 zeigt die Integration des TAFs in weitere Testmanagementfunktionen.
Abbildung 1.1: Solution Manager TAF
Damit stellt der Solution Manager folgende Funktionen bereit:
- lückenlose Erstellung, Parametrisierung und Wartung von Automationsskripten sowie deren Zuordnung zur Prozessdokumentation,
- zentrale Pflege von Testdaten und Zuweisung zu Parametern von Testskripten,
- zentrale Pflege von Testsystemen (inkl. Verbindungsdaten) und deren flexible Zuweisung zu Testskripten,
- Integration in die Standard-Test-Workbench: Erstellung von Testplänen und Testpaketen zur Ausführung der Tests und vollständigen Dokumentation der Testergebnisse,
- Einplanung der Testausführung für eine Hintergrundverarbeitung, beispielsweise nachts, auf einer lokalen oder entfernten Laufzeitumgebung,
- Ausgabe von Standard-Status- und -Fortschrittsberichten durch das BW-basierte Testmanagement-Berichtswesen.
- Arbeitsumgebung für Testingenieure zur Ausführung, Analyse, Wartung und Reparatur von beschädigten Testskripten, einschließlich Workflows zur Dokumentation der Aktivitäten und notwendigen Kontextinformationen.
Diese Funktionen können Sie auch dann verwenden, wenn Sie zur Automatisierung Ihrer Nicht-SAP-Anwendungen beispielweise zusätzlich zu CBTA auch HP Unified Functional Testing (UFT) oder Microfocus Silk Tests einsetzen möchten. In diesem Fall stellt das TAF eine Integrationsplattform zur Erstellung, Ausführung und Auswertung von durchgängigen Tests, gelegentlich als End-to-End-Tests bezeichnet, dar, das unterschiedliche Automatisierungsskripte verkettet. Erfahrungsgemäß deckt der Solution Manager somit alle grundlegenden Anforderungen an ein Testmanagement- und Testautomatisierungswerkzeug ab.
1.3 Genereller Aufbau und Vorteil von CBTA-Testkonfigurationen
Üblicherweise ändern sich die getesteten Systeme im Laufe der Zeit. Beispielsweise beginnen Sie damit, ein System mit einem bestimmten Softwareentwicklungsstand (Release) zu testen. Wenn Sie Ihre Testfälle entwickelt haben, möchten Sie diese ggf. erneut zum Testen späterer Releases verwenden, oder Sie möchten einen Testfall in einem ganz anderen System des gleichen Typs wiederverwenden. Indem Sie die Informationen zugrundelegen, die der SAP Solution Manager über die Systemlandschaft bereitstellt, können Sie die getesteten Systeme aktualisieren oder sogar austauschen, ohne Ihre Testfälle ändern zu müssen. Deshalb handelt es sich bei einem Testfall tatsächlich um eine Testkonfiguration wiederverwendbarer Objekte. Eine Testkonfiguration umfasst, wie in Abbildung 1.2 dargestellt, folgende Bestandteile:
- Das Testskript stellt die Schritte eines Anwendungsfalles dar, der durch den automatisierten Testfall ausgeführt wird, beispielweise wenn Sie im SAP-System die Transaktion ME21N aufrufen und sämtliche Schritte zur Anlage einer Bestellanforderung durchlaufen.
- Der Systemdatencontainer definiert die Systeme, in denen diese Schritte durchgeführt werden. Ein System wiederum wird grundsätzlich durch seine operative Funktion (z.B. CRM-oder ERP-System) sowie seine Systemrolle (z.B. Entwicklungs-, Test-, oder Evaluierungssystem) charakterisiert. Die Systeme werden üblicherweise durch logische Komponenten dargestellt. Die relevanten Parameter der jeweiligen Systemlandschaft (Zielsysteme und RFC-Verbindungen) werden automatisch aus dem Solution Manager-Projekt, welchem die Testkonfiguration zugeordnet ist, abgerufen. Wenn Sie einen Testfall ausführen, können Sie jederzeit die Systemrolle wechseln (z.B. von Entwicklungs- zu Testsystem), ohne Systemparameter anpassen zu müssen.
- Der Testdatencontainer ist ein wiederverwendbares Datenobjekt mit einem Satz benutzerdefinierter Parameter, die unabhängig vom Testskript genutzt werden können. Daher empfehlen wir Ihnen, ein Konzept für den Aufbau Ihrer Testdatencontainer zu entwickeln. Wollen Sie beispielsweise Testfälle automatisieren, die sich in der Regel Testdaten teilen – dies könnten Stammdaten wie Werk, Material, Produkt, Geschäftspartner, Buchungskonto etc. sein –, dann erstellen Sie einen zentralen Testdatencontainer. Diesen verknüpfen Sie dann im weiteren Verlauf mithilfe des Testdatenzuordnungsassistenten mit der jeweiligen CBTA-Testkonfiguration. Sehen Sie davon ab, für jede dieser Konfigurationen einen eigenen Testdatencontainer zu erstellen. Näheres dazu finden Sie im Abschnitt 4.2.1.
Abbildung 1.2: Bestandteile einer CBTA-Testkonfiguration
Zudem besteht ein CBTA-Testskript immer aus einer oder mehreren Komponenten, die den konkreten Skriptablauf definieren. Diese können entweder vom Typ Standard- oder Bildschirmkomponente sein. Standardkomponenten werden im Solution Manager bereitgestellt und sind für grundlegende Aktionen, wie die Auswahl einer Drucktaste oder einer Registerkarte, zuständig. Bildkomponenten werden etwa für SAP-GUI-Transaktionsbilder oder für Sichten der SAP-CRM-Web-UI generiert. Sie werden mit einem Parameter für jedes Feld auf dem Bild angelegt. Der Wert des Parameters wird während der Ausführung an das entsprechende Feld übergeben. Pro SAP-GUI-Transaktionsbild bzw. SAP-CRM-Web-UI-Anwendungssicht liegt immer nur eine Bildkomponente vor. Diese kann also von mehreren Tests gemeinsam verwendet werden. Dadurch ergibt sich bereits ein wesentlicher Vorteil von CBTA. Wird eine Anwendung geändert, dann müssen Sie eine betroffene Bildkomponente nur ein Mal nachbessern, sodass alle Skripte, die diese Komponente zum...
| Erscheint lt. Verlag | 1.6.2016 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Informatik ► Weitere Themen ► SAP |
| Schlagworte | CBTA • SAP • Solution Manager • Testautomatisierung |
| ISBN-10 | 3-96012-390-6 / 3960123906 |
| ISBN-13 | 978-3-96012-390-3 / 9783960123903 |
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