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König Ottokars Glück und Ende - Franz Grillparzer

König Ottokars Glück und Ende

Burgtheater Wien 2005
DVD Video
2008 | 1., Aufl.
Arthaus Musik (Hersteller)
9783939873600 (ISBN)
CHF 26,40 inkl. MwSt
  • Titel ist leider vergriffen;
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Ein Triumph, so titelte 2005 der Standard über Martin Kuejs Neuinszenierung von Grillparzers König Ottokar. Kuej inszenierte kongenial (Financial Times Deutschland) sein erstes Stück als Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele, welches dann im gleichen Jahr auch in Wien zu sehen war das Burgtheater feierte den 50. Jahrestag seiner Wiedereröffnung eben mit dieser Aufführung. Tobias Moretti spielt den König psychologisch ausgefeilt umtriebig, besessen und zerbrechlich zugleich. Große Namen wie die Grande Dame des Burgtheaters Elisabeth Orth, Karl Merkatz, Nicholas Ofczarek und Bibiane Beglau (u. a. Der neunte Tag von Volker Schlöndorff) machten dieses kräftige Bildertheater, getragen von Martin Zehetgrubers überragenden Bühnenbauten (Frankfurter Rundschau), zu einem großen Erfolg.

Franz Grillparzer, 15.1.1791 Wien - 21.1.1872 ebd., Sohn eines Wiener Rechtsanwalts arbeitete nach Abschluss seines Jurastudiums (1807-11) zunächst als Privatlehrer, war dann Praktikant an der Hofbibliothek und hatte von 1813 an verschiedene Beamtenstellen inne (Hofkammer, Finanzministerium); von 1832 bis zu seiner Pensionierung als Hofrat 1856 amtierte er als Direktor des Hofkammerarchivs. 1816 lernte er Joseph Schreyvogel, den Direktor des Burgtheaters, kennen, der zu seinem wichtigsten Förderer wurde und 1817 'Die Ahnfrau', 1818 'Sappho' mit großem Erfolg aufführte. Nach dem Suizid seiner Mutter unternahm G. 1819 eine Italienreise; das nach seiner Rückkehr in einem Almanach 1821 veröffentlichte Romgedicht 'Campo vaccino' brachte ihm mit der Gegenüberstellung von großer Vergangenheit und 'neuer, flacher Zeit' den Ruf des Radikalismus ein und sorgte damit auch für künftige Zensurprobleme. Weitere Reisen führten ihn nach Deutschland (1826, 1847), Paris und London (1836) sowie Konstantinopel und Athen (1843). 1861 wurde er zum Mitglied des österreichischen Herrenhauses auf Lebenszeit ernannt. Nach dem Misserfolg seines Lustspiels 'Weh' dem, der lügt!' (UA 1838), zog sich G. vom Theater zurück; seine späten Stücke wurden erst postum veröffentlicht. G.s Dramatik verbindet Momente des spanischen Barocktheaters, der Wiener Theatertradition und der Weimarer Klassik, ohne die Spannungen zwischen zeitenthobener Ordnungsvorstellung und geschichtlicher Veränderung bzw. neuzeitlichem Subjektivismus verleugnen zu können. Er versuchte sich in den verschiedensten dramatischen Gattungen - Schicksalstragödie, Künstlerdrama, Besserungsstück, Traumspiel, Geschichtsdrama, Liebestragödie -, nahm deren Traditionen auf und erweiterte zugleich ihre Ausdrucksmöglichkeiten durch eine psychologisierende Charakterdarstellung und die Einbeziehung der Widersprüchlichkeit der Erfahrungen der Moderne. Gerade aus seinem Konservatismus heraus griff er die Degeneration des habsburgischen Herrscherhauses an, so wie er andererseits nach anfänglicher Bejahung der Revolution von 1848 durch diese den Zerfall des Staates durch separatistische Tendenzen befördert sah. Die Widersprüchlichkeit, die er sich selbst in seinen autobiographischen Schriften und Tagebüchern zuschrieb, und die Problematik der künstlerischen Existenz unter dem Regime Metternich reflektiert - vieldeutig - die Erzählung 'Der arme Spielmann'.

Elisabeth Orth, geboren 1936 in Wien, absolvierte das Max Reinhardt Seminar. Nach ersten Engagements am Volkstheater und am Theater der Courage ging sie nach Ulm und ans Residenztheater in München. Am Burgtheater debütierte sie 1965, 1968 wurde sie dort Ensemblemitglied, unterbrochen durch ihr Engagement an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin 1955 bis 1999. Sie ist Trägerin der Kainz-Medaille, des Grillparzer-Rings und des Österreichischen Ehrenkreuzes sowie Ehrenmitglied des Burgtheaters.

Karl Merkatz, geboren 1930 in Wiener Neustadt, zählt zu den bekanntesten österreichischen Film- und Theaterschauspielern. Einem großen Publikum wurde er u.a. durch seine Rollen als Mundl Sackbauer und Karl Bockerer bekannt, zugleich feierte Merkatz zahlreiche Erfolge als Theater- und Musicaldarsteller und Rezitator u.a. von Franz Kafka und François Villon. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Goldenes Ehrenzeichen der Bundesländer Wien und Niederösterreich und Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst.

Erscheint lt. Verlag 19.11.2008
Reihe/Serie Arthaus Theater
Darsteller Tobias Moretti, Elisabeth Orth, Michael Maertens, Bibiane Beglau
Mitarbeit Regisseur: Martin Kušej
Sprache deutsch
Maße 135 x 190 mm
Gewicht 110 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
Kunst / Musik / Theater Theater / Ballett
Schlagworte Beglau, Bibiane • Bibiane Beglau • Burgtheater Wien • DVD, Video / Kunst/Theater, Ballett • Elisabeth Orth • Franz Grillparzer • Grillparzer, Franz • König Ottokar • König Ottokars Glück und Ende • Kusej, Martin • Maertens, Michael • Martin Kusej • Martin Kušej • Michael Maertens • Moretti, Tobias • Orth, Elisabeth • Theater • Theaterstück • Theaterstück (DVD) • Theaterstücke (DVD-Videos) • Tobias Moretti • VIDEO/Kunst/Theater, Ballett
ISBN-13 9783939873600 / 9783939873600
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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