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Kreuzblume - Andrea Schacht

Kreuzblume

Historischer Roman

(Autor)

Buch | Softcover
736 Seiten
2009
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-442-37145-7 (ISBN)
CHF 13,90 inkl. MwSt
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Ein verschollener Bauplan, eine mutige Frau, ein mächtiger Feind ...

Ein opulenter und fesselnder historischer Roman und zugleich die spannende Geschichte der zeitweilig tatsächlich verschwundenen Baupläne des Kölner Doms!

Nach jahrhundertelanger Baupause soll nun, an der Schwelle des 19. Jahrhunderts, der Kölner Dom endlich vollendet werden. Antonia, die in den Wirren der napoleonischen Kriege aufgewachsen ist, erfährt, dass ihr Leben und das jener Menschen, die ihr nahe stehen, eng mit den mittelalterlichen Bauplänen des Doms verbunden ist. Doch die sind seit ihrer Geburt verschwunden ... Unerschrocken und mutig wagt sich Antonia in einen Klüngel aus Intrigen und Gefahren, bis sie die Pläne wiederentdeckt - und die Liebe ihres Lebens findet.

Andrea Schacht, Jg. 1956, war lange Jahre als Wirtschaftsingenieurin in der Industrie und als Unternehmensberaterin tätig, hat dann aber dem seit Jugendtagen gehegten Wunsch nachgegeben, Schriftstellerin zu werden. Sie lebt heute als freie Schriftstellerin in der Nähe von Bad Godesberg. Neben erfolgreichen historischen Romanen hat sie etliche Bücher veröffentlicht, in denen Katzen eine Hauptrolle spielen.


Der Plan des Meisters / / Der hohe Dom zu Köln! / Der Meister, der's entwarf, Baut' es nicht aus und starb; Niemand mocht' sich getraun Seitdem ihn auszubaun, / Den hohen Dom zu Köln! / Der Dom zu Köln, Rückert / / »Schon wieder Wasserspeier«, maulte Johannes und sah seinen Vater, den Dombaumeister Arnold, trotzig an. »Wasserspeier und Laubfriese und Laubfriese und Wasserspeier. Sie wiederholen sich ständig. Das muss man doch nicht in jeder Einzelheit zeichnen?« / Meister Arnold, ein behäbiger Mann in einem abgewetzten Lederwams, dem man den ständigen Aufenthalt auf der Baustelle ansah, erklärte seinem Sohn geduldig: »Nein, wir Bauleute brauchen nur eine Werkzeichnung, mein Junge. Wir wissen ja, nach welchem Prinzip das große Werk errichtet wird. Aber dieser Plan«, er wies auf die vielen zusammengehefteten Pergamente hin, die auf dem Tisch in der Dombauhütte ausgebreitet lagen, »dient ja nicht den Baumeistern und Maurern zur Hilfe, sondern soll den geringeren Geistern einen Eindruck vermitteln, wie gewaltig einst die Kathedrale wirken wird. Sie, die von den Gesetzen der Harmonie, die der Geometria innewohnen, nichts verstehen, benötigen einen Gesamteindruck der Fassade und der beiden Türme.« / Er stach den Zirkel in das Pergament, um die Grundlinie für einen Vierpass im Maßwerk eines Fensters zu ziehen. Sein Sohn gab ein belustigtes Schnauben von sich. Despektierliche Äußerungen bekam er häufiger von dem Dombaumeister zu hören. / »So haltet Ihr die Domherren für geringe Geister, Herr Vater?« / »An Erkenntnis wohl, nicht an Geschäftstüchtigkeit. Das Domkapitel will etwas zum Vorzeigen haben, wenn sie um Spenden für den Bau bitten. Wir, Johannes, wollen den Dom bauen. Also widmest du dich weiter Wasserspeiern und Laubfriesen.« / »Aber wenigstens eine der beiden Kreuzblumen lasst Ihr mich zeichnen, Herr Vater. Bitte!« / »Na gut, eine der Kreuzblumen! Aber bedenke, mein Junge, der Bau ist ein Werk, das über viele Generationen hinweg erst vollendet wird. Wir beide werden es nicht mehr erleben, dass sie ihren Platz auf dem Turmhelm finden.« / Wie lange es wirklich dauern würde, ahnten weder Meister Arnold noch sein Sohn, der später sein Nachfolger werden sollte. / Der Fassadenriss der beiden Türme aber diente immer wieder genau dem Zweck, zu dem er so sorgfältig auf dauerhaftes Pergament gezeichnet wurde. Allerdings gab es eine Zeit, da verschwand dieser wunderbare Plan aus der Geschichte. Erst ein geradezu unwahrscheinlicher Zufall brachte ihn zum rechten Zeitpunkt wieder ans Licht und ließ ihn in die richtigen Hände gelangen. / / Pulverdampf / / Wenn meine Mutter hexen könnt', Da müßt' sie mit dem Regiment, Nach Frankreich, überall mit hin, Und war' die Marketenderin. / Volkslied / / Antonias erste Eindrücke von der Welt bestanden aus Wärme, dem Geruch von Kohlsuppe, dem Geschmack von Honigmilch, den weichen Strichen einer Bürste, mit der ihre blonden Locken entwirrt wurden, dem leisen, liebevollen Summen ihrer Mutter, wenn sie an ihrem Bettchen saß, und dem rauen, polternden Lachen ihres Vaters, der sie oft genug fröhlich durch die Luft schwenkte. Sie war ein glückliches Kind, und einzig ihre beiden älteren Brüder bereiteten ihr gelegentlich Verdruss. Nicht weil sie hässlich zu ihr gewesen wären, sondern weil sie noch nicht an ihren aufregenden Spielen teilnehmen konnte. Noch waren ihre Beine zu kurz, um mit ihnen im Paradeschritt mitzuhalten, wenn sie mit ihren Holzgewehren auf und ab marschierten oder sich wilde Gefechte mit den anderen Gassenbuben lieferten. Zum Trost nahm die Mutter sie an schönen Sommertagen mit auf den Markt, wo sie hinter dem Stand in einem Laufställchen spielen, von den süßen Beeren naschen oder gar an einem Orangenschnitz lutschen durfte. Sie liebte die Geschäftigkeit, das Feilschen und gutmütige Schimpfen, die streunenden Hunde, den Werber mit seiner Trommel, der den jungen Männern eine ruhmvolle Soldatenkarriere versprach, die

Erscheint lt. Verlag 12.2.2009
Reihe/Serie Blanvalet Taschenbuch
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 125 x 183 mm
Gewicht 606 g
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte 19.Jahrhundert • Baupläne • Bauwerk • historischerKrimi • Historische Romane/Erzählungen • HistorischerRoman • Intrigen • Köln • Köln (Dom); Romane/Erzähl. • KölnerDom • Köln, Geschichte; Romane/Erzählungen • Köln, Mittelalter • Krimi • Mittelalter • Roman
ISBN-10 3-442-37145-7 / 3442371457
ISBN-13 978-3-442-37145-7 / 9783442371457
Zustand Neuware
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