Der Racheplan des Prinzen (eBook)
311 Seiten
Barbara Cartland eBooks Ltd (Verlag)
978-1-78867-871-1 (ISBN)
Louise, Tochter des Generals Sir Alexander Tremaine hatte den mittellosen Charles Sherborne entgegen der Zustimmung ihrer Familie geheiratet und war mit ihm davongelaufen. Das Paar lebte glücklich und zurückgezogen auf dem Land, wo Charles Pferde zuritt und mit dem Einkommen die Familie über Wasser hielt. Charles Großmutter hatte für die Erziehung der Enkelin gesorgt, die in Florenz ihren Schulabschluss machen sollte. Doch das Schicksal nahm seinen Lauf und Charles verstarb plötzlich - und hinterließ hohe Schulden.
An die Zukunft ihrer Tochter denkend nimmt Louise den Heiratsantrag von Sir Horace an, der sie sehr umwirbt, so dass Neula ihre Reise nach Florenz antreten kann und Louise versorgt ist. Bei ihrer Rückkehr aus Italien erkennt Neula, wie schlecht Sir Horace ihre Mutter behandelt und versucht diese zur Flucht überreden. Wird es Ihnen gelingen, Sir Horace Grausamkeiten zu entkommen, sich zu verstecken und ihren Lebensunterhalt zu bestreiten? Wird es für Neula je eine Möglichkeit geben, wahre Liebe wie die ihrer Eltern zu erfahren und die Liebe ihres Lebens zu finden?
Louise, Tochter des Generals Sir Alexander Tremaine hatte den mittellosen Charles Sherborne entgegen der Zustimmung ihrer Familie geheiratet und war mit ihm davongelaufen. Das Paar lebte glucklich und zuruckgezogen auf dem Land, wo Charles Pferde zuritt und mit dem Einkommen die Familie uber Wasser hielt. Charles Gromutter hatte fur die Erziehung der Enkelin gesorgt, die in Florenz ihren Schulabschluss machen sollte. Doch das Schicksal nahm seinen Lauf und Charles verstarb plotzlich - und hinterlie hohe Schulden. An die Zukunft ihrer Tochter denkend nimmt Louise den Heiratsantrag von Sir Horace an, der sie sehr umwirbt, so dass Neula ihre Reise nach Florenz antreten kann und Louise versorgt ist. Bei ihrer Ruckkehr aus Italien erkennt Neula, wie schlecht Sir Horace ihre Mutter behandelt und versucht diese zur Flucht uberreden. Wird es Ihnen gelingen, Sir Horace Grausamkeiten zu entkommen, sich zu verstecken und ihren Lebensunterhalt zu bestreiten? Wird es fur Neula je eine Moglichkeit geben, wahre Liebe wie die ihrer Eltern zu erfahren und die Liebe ihres Lebens zu finden?
1
1832
Neula hörte ihre Mutter weinen und presste die Hände auf die Ohren.
Nie hätte sie damit gerechnet, dass sie bei ihrer Rückkehr aus Florenz, wo sie die Schule besucht hatte, derart entsetzt und schockiert werden würde.
Als Charles Sherborne, ihr stets draufgängerischer und charmanter Vater, starb, war ihre kleine, aber sorglose Welt von einem Augenblick auf den anderen zusammengebrochen.
Dabei war die Katastrophe eigentlich unausweichlich gewesen. Auf den wilden, noch nicht zugerittenen Pferden, andere konnte er sich nicht leisten, hatte er über kurz oder lang verunglücken müssen.
Er ritt mit verwegener Virtuosität, einer Eigenschaft, die typisch war für alles, was er tat.
Ebenso unausweichlich war es aber auch, dass sich seine Frau und seine Tochter nach seinem jähen Ableben einem riesigen Schuldenberg gegenübersahen.
Er hatte das Leben mit einer Intensität genossen, die ansteckend war, und er war allem Unangenehmen aus dem Weg gegangen.
Es konnte also nicht ausbleiben, dass Louise Sherborne nach dem Tod ihres Mannes mit höchst schockierenden Tatsachen konfrontiert wurde - und zwar in Form von zahllosen unbeglichenen Rechnungen, die sie in seiner Schreibtischschublade fand.
Rechnungen pflegte er der Einfachheit halber nicht zu öffnen. So wie sie kamen, verschwanden sie in der Schublade seines Schreibtisches. Dort lagen sie und wurden vergessen von dem Mann, dessen Naturell es war, im Leben immer nur die positiven Dinge gelten zu lassen.
»Was sollen wir tun?« fragte Mrs. Sherborne verzweifelt.
Tochter eines cholerischen, aber aufrechten Soldaten, General Sir Alexander Tremaine, war sie von ihrem Vater enterbt worden und stand nun ohne eigene Geldmittel da.
Dies konnte niemanden verwundern, war sie doch gegen den Wunsch und Willen ihres Erzeugers mit dem Ehrenwerten Charles Sherborne durchgebrannt, um ihn zu ehelichen.
Der General blieb in seinem Entschluß hart, obwohl er sich der Tatsache wohl bewusst gewesen war, dass Charles mit irdischen Gütern nicht gesegnet war.
Charles Vater, Lord Borne, lebte genügsam in einem Haus, dessen Dach täglich über seinem Kopf zusammenstürzen konnte.
Er war nicht in der Lage, in der Grafschaft irgendeine gesellschaftliche Rolle zu spielen, da ihm dazu jegliche finanzielle Voraussetzung fehlte.
Da sein Sohn Charles ungewöhnlich hübsch und beliebt war, hoffte Lord Borne im Stillen, er würde diese wenigen Talente dazu benutzen, eine gute Partie zu machen.
Sir Alexander hegte bezüglich seiner Tochter ähnliche Hoffnungen.
Sie ist schön wie ihre Mutter damals, als ich sie heiratete, dachte er, und sie wird vonTag zuTag schöner.
Für beide Väter war es dann ein mächtiger Schock, als sie erfuhren, dass Charles und Louise davongelaufen waren, um zu heiraten.
Enttäuscht mußten sie feststellen, dass all ihre Ermahnungen und Ratschläge bei den jungen Leuten nichts gefruchtet hatten.
Charles hatte den Gedanken an die Notwendigkeit einer Geldheirat leichten Herzens in den Wind geschlagen, und Louise wäre sich grausam vorgekommen, hätte sie den Bitten des geliebten Mannes kein Gehör geschenkt.
Sie waren beide in wilder Leidenschaft füreinander entbrannt, und für beide stand fest, dass sie die Liebe ihres Lebens gefunden hatten.
Es war die Art der Liebe, die Romeo und Julia, Dante und Beatrice verband und die von allen Troubadouren besungen wurde.
Jedermann, der mit ihnen zusammenkam, konnte das bestätigen, und es gab niemanden, der an ihrer Liebe gezweifelt hätte.
Ausgenommen natürlich die beiden Väter, Sir Alexander und Lord Borne.
»Wie könnte ich leben ohne dich, Liebling?« fragte Charles.
Er war so hübsch, so unwiderstehlich in seiner Art, und er blickte sie bei diesen Worten so hingebungsvoll an, dass Louise in seinen Armen dahinschmolz.
Und sie vergaß, dass sie keinen einzigen Penny besäßen, nichts, womit sie einen Haushalt führen oder einen Diener bezahlen konnten.
Charles hatte ein jährliches Taschengeld von hundert Pfund von seiner Großmutter erhalten, die von ihm ebenso hingerissen gewesen war wie jede andere Frau zwischen siebzehn und siebzig, die ihm begegnete.
Unglücklicherweise hatte sie vergessen, ihn in ihrem Testament zu berücksichtigen, wie sich nach ihrem Tode herausstellte.
Zwei Wochen vor Charles tödlichem Unfall waren er und Louise wieder einmal äußerst empfindlich mit der Frage konfrontiert worden, wie es weitergehen solle.
Er verdiente sich ein wenig Geld mit dem Zureiten von Pferden, die er mit einigem Gewinn verkaufte.
Da er nach London fahren mußte, um einen Käufer für die Tiere zu finden und weil er außerdem ein flotter, gutaussehender Mann war, hielt sich der Gewinn in Grenzen. Zumindest der Betrag, den er von seinen ‚Geschäftsreisen‘ mit nach Hause brachte.
Wie gesagt, die Großmutter hatte ihn in ihrem Testament nicht bedacht. Aber sie hatte wenigstens eine angemessene Summe für Neulas Erziehung in Florenz festgelegt.
»Du und Louise, ihr mögt der Überzeugung sein, dass es im Leben letzten Endes nur auf die Liebe ankommt«, sagte sie einmal zu ihrem Enkelsohn. »Doch Neula wird einmal eine Schönheit sein, wenn sie erwachsen ist.«
Sie lächelte ihn an und fuhr fort: »Und deshalb sollte sie die Möglichkeit haben, einen glanzvollen Platz in der großen Gesellschaft einzunehmen, wie auch du ihn besessen hättest, würdest du diese Chance nicht schnöde von dir gewiesen haben.«
»Ich habe darauf verzichtet, um etwas Kostbareres zu gewinnen als Geld und gesellschaftliches Ansehen«, hatte ihr Enkelsohn erwidert. »Es handelt sich um den seltenen Zustand, der Glück genannt wird.«
Seine Großmutter lachte.
»Das stimmt. Aber du kannst von Neula nicht erwarten, dass sie sich damit zufrieden gibt, dir und ihrer Mutter dabei zuzuschauen, wie ihr in einem gottverlassenen Nest die Zeit vertrödelt.«
Sie schwieg einen Moment und fügte dann hinzu: »Sie würde als bedauernswerte alte Jungfer enden, denn die einzigen Männer, denen sie dort begegnet, dürften der Vikar und der Kolonialwarenhändler sein.«
Charles hatte gelacht und gesagt: »Wir sind dir dankbar für deine Fürsorge, Grandmama. Ich hoffe nur, sie ist so nützlich wie deine Worte.«
»Das ist sie«, erwiderte die alte Dame. »Sobald Neula sechzehn ist, wird sie für zwei Jahre nach Florenz gehen. Dort gibt es, wie ich hörte, die modernste Schule für junge Ladies von ganz Europa.«
Louise stand der Idee aufgeschlossener gegenüber als Charles, dem es im Grunde nicht gefiel, seine Tochter auf diese Weise zu verlieren.
Doch da Charles Großmutter bereits vor ihremTod das Geld zu dem Zweck festlegte, dass es der Zahlung von Neulas Schulgeld diente, wusste das Mädchen, dass seine Zukunft wenigstens für die kommenden zwei Jahre gesichert war.
Gleichzeitig jedoch wollte sie ihre Mutter jetzt nicht ohne Schutz und Sicherheit allein zu Hause lassen.
»Ich werde hierbleiben und nicht nach Florenz fahren«, entschied sie, nachdem ihr Vater ums Leben gekommen war.
Louise drückte sie an sich.
»Natürlich wirst du fahren, Liebes. Es ist eine einmalige Gelegenheit, die nie wiederkehrt. Ich bin hier bestens aufgehoben.«
»Ohne Geld, mit all den Schulden«, rief Neulaaus. »Mama, Liebste, du musst leben, essen, trinken und heizen.«
Dann war plötzlich, wie die Antwort auf ihre Gebete, Sir Horace Harlow erschienen.
Er war ein Mann Mitte Fünfzig, der von Charles Sherborne mehrere Pferde gekauft hatte.
Einige Tage nach der Beerdigung tauchte er auf, um sich zu erkundigen, ob Charles noch einige Pferde auf der Koppel stehen habe, die ihn interessierten.
Neula dachte im Stillen, er hoffte auf einen preiswerten Handel.
Doch nachdem Sir Horace mit ihrer Mutter gesprochen hatte - Neula ließ die beiden taktvollerweise allein -, zahlte er ihr bedeutend mehr, als die Tiere wert waren.
Am folgenden Tag erschien er nochmals, um denAbtransport zu besprechen. Und am Tag darauf, um sich zu vergewissern, dass seine Anweisungen auch genau befolgt wurden.
So fand er jedenTag einen neuen Grund, sie aufzusuchen. Um am Ende der Woche bat er Louise Sherborne um ihre Hand.
Sekundenlang starrte diese ihn fassungslos an, nicht imstande, den Sinn seiner Worte zu begreifen.
»Ich weiß, Sie sind unglücklich über den Verlust Ihres Gatten«, sagte er. »Und ich weiß auch, dass Sie mich nicht lieben.«
Er schwieg einen Moment, bevor er fortfuhr: »Aber ich könnte Sie lehren, mich zu lieben. Und da ich reich bin, kann ich Ihnen jeden Wunsch erfüllen. In der gleichen Weise werde ich natürlich auch für Neula sorgen.«
Diese Worte veranlaßten Mrs. Sherborne, sein Angebot ernstlich in Erwägung zu ziehen.
Sie wußte, dass Neulas Schulgeld voll bezahlt war, doch damit war es längst noch nicht getan.
Es blieben die Kosten für die Reise.
Außerdem brauchte Neula eine neue Garderobe.
Mit den Kleidern, die sie trug, wenn sie ihrem Vater beim Zureiten geholfen hatte oder der Mutter im Haushalt, konnte sie unmöglich nach Florenz...
| Erscheint lt. Verlag | 14.1.2026 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | Liebesroman |
| ISBN-10 | 1-78867-871-0 / 1788678710 |
| ISBN-13 | 978-1-78867-871-1 / 9781788678711 |
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