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Kind ohne Namen | Der schockierende Psychothriller (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 2. Ausgabe
343 Seiten
dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH (Verlag)
978-3-69090-338-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kind ohne Namen | Der schockierende Psychothriller - Anita Waller
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Ein Keller voller Geheimnisse. Ein Leben in der Isolation. Ein Kind, das seiner Vergangenheit nicht entfliehen kann …

Janette Gregson lebt allein und zurückgezogen – bis ein Angriff ihr Leben zerreißt. Sie tötet. Sie schweigt. Und bringt Monate später ein Kind zur Welt, das sie vor der Welt verbirgt.

Isoliert. Misshandelt. Ohne Namen, ohne Stimme. Das Mädchen wächst in völliger Abgeschiedenheit auf – bis ihm die Flucht gelingt. Doch auch in der Freiheit bleibt die Vergangenheit ein Gefängnis.

Denn manche Schatten warten nur darauf, dass du die Tür einen Spalt breit öffnest …

Dies ist eine überarbeitete Neuauflage des bereits erschienenen Titels Nachbars Kind.

Erste Leser:innenstimmen
„Emotional so tief und spürbar tragisch, verstörend was ein Trauma über Generationen hinweg auslösen kann.“
„Düster und bedrückend – ein Psychothriller der versucht, dich genau so einzulullen wie das verborgene Kind.“
„Die Beziehung zwischen Janette und ihrem Kind ist herzzerreißend und tragisch zugleich. Man spürt förmlich ihren Schmerz und die Isolation.“
„Ein wirklich intensiver Psychothriller über ein schockierendes Drama in der Nachbarschaft, den ich nicht aus der Hand legen konnte.“



<p>Anita Waller ist die Autorin zahlreicher Bestseller-Psychothriller. Sie lebt in Sheffield, das nach wie vor Schauplatz vieler ihrer Krimis ist. Sie ist jetzt siebenundsiebzig Jahre alt, hat drei erwachsene Kinder und schreibt an den meisten Tagen &uuml;beraus gerne. Haupts&auml;chlich Psychothriller, hat aber auch schon eine Cosy Crime-Reihe ver&ouml;ffentlicht. Bisher sind bereits &uuml;ber 20 B&uuml;cher aus ihrer Feder erschienen, der n&auml;chste Thriller ist schon in Arbeit. Anita Waller schreibt &uuml;ber Mord &ndash; nur &uuml;ber Mord.</p>

<h2>Buch Eins</h2> <h2 id="ein-haus-ohne-b&uuml;cher">Ein Haus ohne B&uuml;cher</h2> <div class="style_time_loc"> <p>Mai 1998 &ndash; Januar 2012</p> </div> <h2>1</h2> <p>Janette Gregson hatte immer Angst. Egal was sie tat, das meiste, was sie sah oder erlebte, erf&uuml;llte sie mit Angst. Selbst wenn sie nur nach oben zur Toilette ging, machte sie sich Sorgen, dass sie die enge, geschwungene Treppe hinunterfallen und sich verletzten k&ouml;nnte, und sie dort tagelang liegen und ihr niemand helfen w&uuml;rde.</p> <p>Gegen ihre Angst vor der Dunkelheit blieb das Licht die ganze Nacht an, die kleine Lampe auf ihrem Nachttisch spendete ihr Trost, bis die Birne eines Nachts durchbrannte und ausging. Jetzt hatte sie eine neue Gl&uuml;hbirne in der Lampe und zwei Ersatzbirnen in der Nachttischschublade.</p> <p>Sie hatte es geschafft, den F&uuml;hrerschein zu bestehen, doch sie wusste, dass sie nie verstehen w&uuml;rde, dass der Fahrpr&uuml;fer nicht sehen konnte, wie ver&auml;ngstigt sie war. Wenn die Busse an ihrem kleinen Auto vorbeizogen, zuckte sie zusammen, die gelben Ampeln brachten sie zum Zittern, weil sie entscheiden musste, ob sie weiterfahren oder anhalten sollte. An Zebrastreifen mit wartenden Menschen bekam sie Herzklopfen, wenn sie sich vorstellte, wie ihr Fu&szlig; abrutschte, und sie die Menschen auf der Stra&szlig;e umm&auml;hte.</p> <p>Angst. Sie hasste das Gef&uuml;hl, keine Kontrolle zu haben, und gab ihrer Mutter die Schuld, dass sie gestorben und sie allein gelassen hatte, sie jetzt auf sich selbst gestellt zurechtkommen musste.</p> <p>Krebs. Die gr&ouml;&szlig;te Angst &uuml;berhaupt. Und ihre Mutter, die furchteinfl&ouml;&szlig;ende Barbara Gregson war gezwungen gewesen, ihr zu sagen, dass sie blo&szlig; noch sechs Monate zu leben hatte, als der nicht operierbare Tumor ihren Bauch zu enormer Gr&ouml;&szlig;e hatte anschwellen lassen. F&uuml;r Janette w&uuml;rde gesorgt sein, denn das Haus war abbezahlt und niemand sonst hatte Anspruch auf einen Teil davon. Krebs. Angst. Panik, dass ihr Bauch explorieren und sie mit Blut und Eingeweiden vollspritzen w&uuml;rde. Stattdessen war ihre Mutter ganz einfach dahingeschieden. Nichts war explodiert, sie war schlicht gestorben.</p> <p>Jeanette hatte so etwas wie eine Art Job. Mit dem Geld vom Sparkonto ihrer Mutter er&ouml;ffnete sie eine kleine Hundepension. Sie entschied, dass ihr das ersparen w&uuml;rde, k&ouml;rperlich arbeiten zu m&uuml;ssen, ob nun in einem B&uuml;ro oder einem Gesch&auml;ft, au&szlig;erdem w&uuml;rde sie mit so wenig Menschen wie m&ouml;glich sprechen m&uuml;ssen. Sie wollte eine Reihe kleinerer Zwinger im Garten aufstellen, wo sie in der Urlaubssaison Hunde unterbringen konnte, wenn die Besitzer ihre geliebten Haustiere nicht mitnehmen konnten. Sie baute die Hundeh&uuml;tten selbst. Jemanden in ihr Haus zu lassen, damit derjenige die Arbeiten f&uuml;r sie machte, das war undenkbar. Jeanette brachte sich die einfachen Holzarbeiten selbst bei, indem sie B&uuml;cher aus der B&uuml;cherei auslieh. Den Gas- und Stromz&auml;hler abzulesen schaffte sie selbst, aber mehr nicht.</p> <p>Jeanette hatte einfach entsetzliche Angst vor dem Leben. Sie sprach nur, wenn sie musste, abgesehen von Quizshows im Fernsehen, wenn sie versuchte, die Teilnehmer bei <i>Mastermind</i> zu schlagen, und stolz war, die Fragen beantworten zu k&ouml;nnen. <i>University Challenge</i> war eine halbst&uuml;ndige Qu&auml;lerei, aber es gefiel ihr, zuzusehen, wie die Teams sich abm&uuml;hten, um auf die Antworten zu kommen.</p> <p>Die Nachbarn zu beiden Seiten hatten es aufgegeben, sich mit ihr zu unterhalten, und dar&uuml;ber war sie &auml;u&szlig;erst froh. Im Alter von vierundzwanzig Jahren war sie zu dem Schluss gekommen, dass sie Menschen einfach nicht mochte, Hunde aber schon. Sie genoss die Abgeschiedenheit, f&uuml;r sich zu sein, und wusste, sie h&auml;tte ihre Mutter nicht zur&uuml;ck in ihrem Leben gewollt. Sie war gl&uuml;cklich, wenn sie allein war. Die Nachbarn beschwerten sich nicht &uuml;ber das gelegentliche laute Bellen eines ungl&uuml;cklichen Tieres, das seine menschlichen Eltern vermisste, denn sie l&ouml;ste alle Probleme, indem sie die T&uuml;r einfach nicht &ouml;ffnete. Sogar der Milchmann hatte sich ein vierteiliges Klopfen ausgedacht, damit sie wusste, dass er es war, der an die T&uuml;r klopfte, um seine w&ouml;chentliche Zahlung f&uuml;r die an ihre Haust&uuml;r gelieferte Milch zu kassieren.</p> <p>An dem Tag, als der Mann anrief und fragte, ob er sich ihre Zwinger ansehen kommen konnte, bevor er sich entschied, ob er seinen Cavalier King Charles Spaniel eine Woche bei ihr unterbringen wollte, war ihr unwohl. Doch alles bereitete ihr Unwohlsein und als er eintraf, p&uuml;nktlich und schick gekleidet, f&uuml;hrte sie ihn ums Haus in den Garten, wo die Zwinger standen. Er inspizierte die Zwinger genau und stimmte ihr zu, dass es ein hervorragendes Konzept war. Ihm gefielen die Heizger&auml;te, die sie f&uuml;r kalte N&auml;chte aufgestellt hatte, und er war von dem Flyer mit den Preisen, den sie ihm reichte, beeindruckt.</p> <p>&bdquo;Das ist in Ordnung. Ich bringe Bessie in drei Wochen, wenn es recht ist?&ldquo;</p> <p>&bdquo;Das ist gut. Ich ben&ouml;tige eine Anzahlung, um den Platz zu reservieren.&ldquo;</p> <p>&bdquo;Wie viel?&ldquo; Sein Blick wirkte pl&ouml;tzlich verschleiert.</p> <p>&bdquo;F&uuml;nfzig Pfund.&ldquo; Ihre Stimme war fest. Sie konnte das, konnte sein Geld nehmen und sich dann eine Tasse Tee machen, um sich zu beruhigen.<span></span></p> <p>&bdquo;Und ich bekomme auch eine Quittung?&ldquo;</p> <p>&bdquo;Nat&uuml;rlich. Folgen Sie mir bitte.&ldquo;</p> <p>Es gab einen winzigen Wintergarten, den ihre Mutter an die K&uuml;che angebaut hatte und den sie zu ihrem B&uuml;ro gemacht hatte. Sie f&uuml;hrte ihn hinein, zu dem Schreibtisch, in dem sie all ihre Unterlagen aufbewahrte. Sie holte das Quittungsbuch heraus und sp&uuml;rte einen Sto&szlig; in den R&uuml;cken, wodurch sie gegen die K&uuml;chent&uuml;r geschleudert wurde. Durch die Wucht flog die T&uuml;r auf und sie st&uuml;rzte b&auml;uchlings auf den K&uuml;chenboden.</p> <p>Vom Schock ergriffen versuchte sie, sich umzudrehen, aber der Mann landete auf ihr, sein Gewicht dr&uuml;ckte ihren zerbrechlichen K&ouml;rper m&uuml;helos zu Boden.</p> <p>&bdquo;Halt die Fresse&ldquo;, sagte er und zerrte an ihrer Jeans.</p> <p>Sie versuchte sich zu wehren, doch er griff ihren Kopf und schlug ihn auf die Fliesen. Ihr wurde schwarz vor Augen und die Erinnerung schwand.</p> <div class="divider"> <p>***</p> </div> <p>Als ihr Bewusstsein langsam zur&uuml;ckkehrte, hing ihm die Hose schon um die Kn&ouml;chel. Er hatte sie umgedreht, ihr die Kleider vom Leib gerissen und vergewaltigte sie. Vor blankem Entsetzen erstarrte sie, dann sah sie den gusseisernen Schusterfu&szlig;, der ebenso viele Jahre lang als T&uuml;rstopper in der K&uuml;che gedient hatte, wie sie dort lebte.</p> <p>Sie sp&uuml;rte, wie er mit einem St&ouml;hnen in ihren K&ouml;rper ejakulierte und auf ihr zusammensackte, sodass ihr fast die Luft aus den Lungen dr&uuml;ckte. Sie wand sich zur Seite, griff nach dem Dreifu&szlig; und schwang ihn mit aller Kraft herum, sodass sie seinen Kopf traf. Sie schlug dreimal zu, bis er sich nicht mehr r&uuml;hrte.</p> <p>Janette schluchzte, als sie sich von dem reglosen K&ouml;rper auf ihr befreite, und rannte nackt, zitternd und weinend die Treppe hinauf. Die Schmerzen zwischen ihren Beinen waren nahezu unertr&auml;glich und sie begann, ein Bad einzulassen, nachdem sie die Badezimmert&uuml;r hinter sich verschlossen hatte. W&auml;hrend das Wasser die Wanne f&uuml;llte, schluckte sie drei Paracetamol-Tabletten herunter und betete, dass sie schnell wirkten.</p> <p>Sie blieb &uuml;ber eine Stunde lang in der Badewanne und schrubbte sich fieberhaft, um alles Klebrige und den Geruch des Mannes loszuwerden, von dem sie hoffte, dass er ihr Haus inzwischen verlassen hatte. Sie versuchte, die gro&szlig;e Bisswunde an ihrer rechten Brust zu reinigen, aber das war zu schmerzhaft, also tupfte sie sie nur mehrmals vorsichtig ab.</p> <p>Ihre Haut f&uuml;hlte sich wund an, als sie sich ein Handtuch umwickelte, und dann ihren Morgenmantel anzog. Sie setzte sich zun&auml;chst auf den Toilettensitz, dann lie&szlig; sie sich auf den Boden sinken, wo sie versuchte, eine bequeme, weniger schmerzhafte Sitzposition zu finden. Sie blieb drei Stunden lang dort, bevor sie sich traute, die Badezimmert&uuml;r zu &ouml;ffnen.</p> <p>Die Schmerzen hatten nachgelassen, aber sie war wund, und sie stieg vorsichtig die Treppe hinunter und lauschte nach irgendetwas, nach Ger&auml;uschen von irgendwo im Haus. Es war unheimlich still, und sie schickte ein Dankgebet zum Himmel, dass ER anscheinend gegangen war. Sie hatte nicht einmal seinen Namen erfahren, nur den Namen seines verdammten Hundes, und sie war nicht einmal davon &uuml;berzeugt, dass ER &uuml;berhaupt irgendeine Art von Tier besa&szlig;. ER war das Tier.</p> <p>Sollte sie zur Polizei gehen? Bei dem Gedanken daran zitterte sie. Nein, das konnte sie nicht tun. Sie konnte sie nicht in ihr Haus, in ihr Leben lassen. Sie hatte genug Krimis im Fernsehen gesehen, um zu wissen, wie es w&auml;re, eine Vergewaltigung anzuzeigen. Sie w&uuml;rden ihr die Schuld geben und sie w&uuml;rden sagen, dass sie den Mann verf&uuml;hrt h&auml;tte, dass sie wahrscheinlich die falsche Kleidung getragen h&auml;tte. Nein, keine Polizei.</p> <p>Sie blieb stehen und setzte sich auf die unterste Stufe, um zu lauschen. Immer noch nichts zu h&ouml;ren. Als sie auf die Uhr im Flur schaute, sah sie, dass es fast f&uuml;nf Uhr war &ndash; sicher hatte ER sich inzwischen zusammengerissen und war verschwunden? Sie w&uuml;rde die T&uuml;ren zum Wintergarten und zur K&uuml;che abschlie&szlig;en und so die Mordsangst, die sie gerade versp&uuml;rte, lindern. Und sie w&uuml;rde alle Buchungen f&uuml;r die Hunde stornieren, die sie nicht schon einmal angenommen hatte. Sie w&uuml;rde nur Tiere aufnehmen, die bereits im Zwinger untergebracht waren.</p> <p>Sie hatte das Gef&uuml;hl, als w&uuml;rde sie die Kontrolle &uuml;ber ihr Leben zur&uuml;ckgewinnen, als sie dort auf der Treppe sa&szlig;, aber sie gewann sie nicht in dem Ma&szlig;e zur&uuml;ck, dass sie sich bewegen und die T&uuml;ren tats&auml;chlich abschlie&szlig;en, sich dem Blutbad in der K&uuml;che, in der alles passiert war, stellen und das Blut aufwischen konnte. Sie selbst hatte geblutet, als ER sie mit dem Kopf auf den Boden geschlagen hatte, um sie bewusstlos zu machen, also musste es Blutflecken geben.</p> <p>Sie f&uuml;hlte sich wohl auf der Treppe, im geschlossenen und ordentlichen Flur, weit weg vom Schrecken in ihrer K&uuml;che; ihre Position auf der untersten Stufe hatte es ihr erm&ouml;glicht, auf einer Pobacke zu sitzen und die Schmerzen in ihrer Vagina zu lindern. Sie wollte f&uuml;r immer dort bleiben.</p> <p>Als die Uhr sechs schlug, wusste sie, dass das nicht m&ouml;glich war. Sie musste sich selbst versorgen, die rasenden Gedanken in ihrem Kopf beruhigen, und der erste Schritt dazu war, ein paar Schmerztabletten<span></span> zu schlucken, ihren Morgenmantel und das Handtuch auszuziehen und durch richtige Kleidung zu ersetzen, um die Kontrolle zur&uuml;ckzugewinnen. Ja, sie hatte Angst, aber sie konnte nicht ewig auf der untersten Stufe sitzen bleiben. Sie hatte zwei Hunde in den Zwingern, die gef&uuml;ttert werden mussten, und um die musste sie sich k&uuml;mmern, egal was passierte.</p> <p>Sie richtete sich langsam auf, wobei sie vor dem stechenden Schmerz in ihrem Inneren zusammenzuckte, und trat vorsichtig auf den Flur hinaus.</p> <p>Sie blieb an der T&uuml;r zum Wohnzimmer stehen und lauschte, aber da sie &uuml;berzeugt war, nichts h&ouml;ren zu k&ouml;nnen, &ouml;ffnete sie sie langsam und sp&auml;hte in den Raum. Er sah genauso aus wie immer, sp&auml;rlich m&ouml;bliert mit nur zwei Sesseln, einem kleinen Couchtisch und einem Fernseher auf einem Gestell. Im Sideboard ihrer Mutter befanden sich Gegenst&auml;nde, die nur selten das Tageslicht erblickten, und auf dem Sideboard stand eine Lampe, die einzige Beleuchtung, die jemals in diesem Raum verwendet wurde. Jetzt schaltete sie die gro&szlig;e runde Deckenleuchte ein. Die Dunkelheit musste weichen. Sie ging zu den Vorh&auml;ngen und zog sie zur&uuml;ck, um die Sonne hereinzulassen. Normalerweise waren sie zugezogen, da sie wusste, dass Sonnenlicht Teppiche und andere Stoffe ausbleichen lie&szlig;. Aber jetzt brauchte sie Licht, nicht Dunkelheit.</p> <p>ER war nicht hier gewesen. Das h&auml;tte sie gesp&uuml;rt. Sie hoffte, dass das bedeutete, ER hatte sich aufgerappelt, nachdem ER wieder zu sich gekommen und einfach verschwunden war. Ihre Gedanken wandten sich dem Sichern ihres Gartens zu &ndash; sie w&uuml;rde keine fremden Besucher mehr hereinlassen; nur noch mit Termin und sie w&uuml;rde darauf bestehen, den Namen zu erfahren, ehe sie kamen, dann w&uuml;rde sie wissen, ob es Namen von vorherigen Kunden waren oder ihnen sagen, sie sei komplett ausgebucht.</p> <p>Das Esszimmer war genauso frei von ihm, und sie sa&szlig; auf einem der St&uuml;hle, erleichtert, dass er ihr Lieblingszimmer nicht verseucht hatte. Hier sa&szlig; sie, wenn sie malen wollte. Auf dem Tisch lagen die Dinge, die sie benutzte &ndash; Stifte, Radiergummis, drei Zeichenb&uuml;cher, eine drei&szlig;ig Zentimeter gro&szlig;e Zeichenfigur aus Holz. Es w&auml;re nicht auszuhalten gewesen, h&auml;tte ER dieses Zimmer betreten, das B&ouml;se in ihm hier hereingetragen.</p> <p>Sie zog ihr gro&szlig;es Zeichenheft zu sich, schlug es auf und fuhr &uuml;ber das Papier. Es tr&ouml;stete sie. Der Schmerz lie&szlig; davon nicht nach, aber es tr&ouml;stete sie. Sie sah die halbfertige Zeichnung eines Kindes an, das auf einer Schaukel sa&szlig;, die hoch in den Himmel schwang, und sie erinnerte sich an den Tag, den sie mit ihrer Mutter im Park verbracht hatte, als das Leben zu ihnen beiden gut gewesen war. Kreischend war sie h&ouml;her und h&ouml;her geschaukelt. Das herrlich schwerelose Gef&uuml;hl hatte die Zeichnung nicht ganz festgehalten, aber das w&uuml;rde kommen, das wusste sie. Sie klappte das Zeichenheft zu und stand auf.</p> <p>Zeit, sich der K&uuml;che zu stellen, die Hunde zu f&uuml;ttern und dann die T&uuml;ren abzuschlie&szlig;en. Morgen w&uuml;rde sie sich um ihre Genesung k&uuml;mmern, doch heute Abend musste sie sich dem Schauplatz stellen, der sie so verst&ouml;rte.</p> <p>Die T&uuml;r stand halb offen, genauso wie sie Hals &uuml;ber Kopf zur Treppe gerannt war. Sie stie&szlig; die T&uuml;r ganz auf.</p> <h2>2</h2> <p>Sie roch das Blut, noch bevor sie es sah. Sie sp&uuml;rte, wie sie zu w&uuml;rgen anfing, sp&uuml;rte, wie der Magen sich ihr umdrehte, doch es lag nicht an dem eigenartigen Geruch, es war der Anblick des Mannes, der immer noch auf ihrem K&uuml;chenboden lag, immer noch bewusstlos.</p> <p>Angst, Verzweiflung, Schrecken &ndash; alles k&auml;mpfte in ihrem Kopf um die Vorherrschaft. Sie kehrte der Szene den R&uuml;cken zu, schluckte krampfhaft und kehrte in den Flur zur&uuml;ck, wobei sie die K&uuml;chent&uuml;r hinter sich schloss.</p> <p>&bdquo;Denk nach&ldquo;, sagte sie laut, fast so, als vertraute sie nicht darauf, dass ihre Gedanken ihr die richtige Antwort liefern w&uuml;rden. &bdquo;Denk nach. Zieh dich an, bevor ER richtig zu sich kommt.&ldquo;</p> <p>Sie befolgte ihren eigenen Rat und ging langsam die Stufen hoch, sich mit jedem Schritt der Schmerzen und dem Wundsein bewusst. Wieder erklomm sie vorsichtig die Stufen bis zu ihrem Schlafzimmer und schob alle Gedanken beiseite<span></span>. Sie konnte sich nicht mit ihm befassen, bis sie saubere Kleidung angezogen hatte. Sie zog f&uuml;nf Unterhosen &uuml;bereinander an, in der Hoffnung, dass sie die Schmerzen lindern w&uuml;rden, legte eine saubere Binde ein, um das Blut aufzusaugen, das noch aus ihr herausfloss, und zog dann eine Jeans an. Es folgten ein BH und ein T-Shirt und sie beschloss, in die leuchtend gelben Crocs zu schl&uuml;pfen , die sie normalerweise zum S&auml;ubern der Zwinger trug &ndash; die konnte man in der Waschmaschine waschen. Das gr&ouml;&szlig;te Problem war, dass sie im Wintergarten lagen. Und ER versperrte die T&uuml;r von der K&uuml;che dorthin.</p> <p>Sie kehrte in den Flur zur&uuml;ck und f&uuml;hlte sich sicherer, jetzt, da sie Handtuch und Morgenmantel abgelegt hatte, aber sie wusste, dass sie ihre Crocs brauchte. Sie zog ihre Hausschuhe an, ging aus der Haust&uuml;r und um das Haus herum in den Garten.</p> <p>Janette betrat den Wintergarten und tauschte die Hausschuhe mit den Crocs. Erst dann warf sie einen Blick auf die offene K&uuml;chent&uuml;r. Seine Augen waren weit aufgerissen und starrten ins Leere. Sie richtete den Blick auf seine Brust und stellte fest, dass ER sich nicht bewegte. Alle Regungen in der Brust ihrer Mutter hatten aufgeh&ouml;rt, als sie ihren letzten Atemzug getan hatte. Die beiden Hunde in den Zwingern begannen zu bellen, als wollten sie ihr sagen, dass es Zeit f&uuml;r einen Spaziergang und zum Fressen war. Sie holte schnell Futter aus ihrem Futtervorrat im Wintergarten und rannte nach drau&szlig;en, um das Bellen zu stoppen. Sie sch&uuml;ttete Futter in ihre N&auml;pfe, &uuml;berpr&uuml;fte das Wasser und sprach beruhigend auf sie ein, um sie zu beschwichtigen. So lange sie sich um die Hunde k&uuml;mmerte, musste sie sich nicht mit der Leiche auseinandersetzen&nbsp;<span style="color: #212529; font-family: Georgia, serif;">&hellip;</span></p> <p>Als die Hunde zufrieden fra&szlig;en und die Tore zum Auslauf ge&ouml;ffnet waren, ging sie zur&uuml;ck zum Wintergarten, wo sie alle Jalousien herunterlie&szlig;. Sie wusste nicht, ob die Nachbarn in ihr Haus hineinsehen konnten, aber sie wollte kein Risiko eingehen.</p> <p>Es war viel Blut. Sie versuchte, einen Bogen darum zu machen, aber die gelben Crocs f&auml;rbten sich bald mit der dicken, tiefroten Schmiere. Sie f&uuml;llte einen Krug mit Wasser, ging zur&uuml;ck zu ihm und goss ihm die Fl&uuml;ssigkeit &uuml;ber das Gesicht.</p> <p>&bdquo;Er ist tot&ldquo;, best&auml;tigte sie sich selbst. &bdquo;Wenn ER es nicht w&auml;re, h&auml;tte ER sich bewegt. Was mache ich also jetzt?&ldquo;</p> <div class="divider"> <p>***</p> </div> <p>Was sie beschloss, nicht zu tun, war, die Polizei einzuschalten. Nach reiflicher &Uuml;berlegung wurde ihr klar, dass es keinen Beweis daf&uuml;r gab, dass ER an diesem Nachmittag hier gewesen war. Sie hatte seinen Namen nicht in ihr Terminbuch eingetragen und ihn nicht einmal nach seinem Namen gefragt. Also holte sie eine gro&szlig;e Plastikfolie, mit der einst Holzb&uuml;ndel f&uuml;r die Zwinger umwickelt gewesen waren. Sie hatte sie f&uuml;r den Fall aufgehoben, dass sie sie jemals brauchen w&uuml;rde, und jetzt brauchte sie sie wirklich.</p> <p>Mit einer K&ouml;rpergr&ouml;&szlig;e von nur eins f&uuml;nfzig und einer sehr schlanken Statur war Janette nicht besonders kr&auml;ftig, also band sie sich zun&auml;chst ihr langes dunkles Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen und verzog das Gesicht, als das Haar an der Beule ziepte, die entstanden war, als ER ihren Kopf auf den gefliesten Boden geschlagen hatte. Sie wischte so viel Blut wie m&ouml;glich von dem Koloss von Mann, der auf ihrem K&uuml;chenboden lag, und tastete vorsichtig in seine Innentasche, um seine Brieftasche herauszunehmen. Auf seiner Kreditkarte stand sein Name: Philip Hancock. Sie steckte die Brieftasche in eine K&uuml;chenschublade. Sie wusste, dass sie sich sp&auml;ter darum k&uuml;mmern musste, aber im Moment hatte sie ein viel gr&ouml;&szlig;eres Problem. Der etwa hundert Kilo schwere Mann lag auf ihrem Boden. Sie schauderte vor Entsetzen, als sie daran dachte, wie ER auf ihr lag, sich in sie hineindr&auml;ngte, sie verletzte und ihr blaue Flecken zuf&uuml;gte, bis es fast zu schmerzhaft war, sich zu bewegen.</p> <p>Sie legte ihm einen alten Lappen &uuml;ber die Augen &ndash; sie konnte es nicht ertragen, dass ER sie weiter anstarrte &ndash; dann nahm sie den Schusteramboss und tat ihn in einen Eimer, wobei sie darauf achtete, dass jeder Teil davon in kaltes Wasser und Bleichmittel getaucht war. Hatte ihre Mutter ihr nicht immer gesagt, dass Bleichmittel nur in kaltem Wasser wirksam war?</p> <p>Sie widmete sich wieder ihrer letzten Aufgabe, stand einen Moment lang da und sammelte ihre Kr&auml;fte f&uuml;r den n&auml;chsten Teil. ER sah nicht halb so furchteinfl&ouml;&szlig;end aus, wenn ein alter gelber Putzlappen seine Augen bedeckte, aber ER sah immer noch genauso schwer aus. Bevor sie versuchte, ihn zu rollen, ging sie den Flur halb hinunter, wo sich die T&uuml;r zum Keller befand. Sie schloss auf und lie&szlig; die T&uuml;r weit offen. Der schwere, erdige Geruch der Kohlenreste, die sich noch dort unten befanden, str&ouml;mte heraus und sie sog ihn dankbar ein. Sie hatte den leichten chemischen Geruch des Kellers schon immer geliebt, aber ihre Angst vor Stufen hinderte sie daran, sich weiter als bis zum Treppenabsatz vorzuwagen. Sie wusste, dass sie ihr Leben weiterleben konnte, sobald ER unten war. Keine Polizei &ndash; und ihr eigener Schmerz von dem Angriff w&uuml;rde verschwinden.</p> <p>Sie holte ein Kissen aus dem Wohnzimmer und klemmte es in die Kellert&uuml;r, um sie offen zu halten. Dann ging sie zur&uuml;ck in die K&uuml;che. Sie gl&auml;ttete die Plastikplane, stemmte sich gegen eine K&uuml;chenzeile und versuchte, ihn zu bewegen, indem sie sich gegen die K&uuml;chenzeile lehnte und ihn mit den F&uuml;&szlig;en auf die Plane rollte. Sie hatte bereits vorher lange St&uuml;cke Gartenschnur unter die Plastikfolie gelegt und ihn damit auf sehr unbeholfene Weise festgebunden.</p> <p>Insgesamt brauchte sie eineinhalb Stunden, und als sie fertig war, war sie ersch&ouml;pft. So sah ihr Leben normalerweise nicht aus; sie h&auml;tte sich nie tr&auml;umen lassen, etwas so unglaublich Dummes zu tun, wie jemanden zu t&ouml;ten, aber hier war sie nun: Eine M&ouml;rderin.</p> <p>Und sie hatte dieses zusammengeschn&uuml;rte Truthahn-&auml;hnliche Ding immer noch nicht aus der K&uuml;che geschafft.</p> <div class="divider"> <p>***</p> </div> <p>Janette &ouml;ffnete die T&uuml;r des Sideboards ihrer Mutter und holte die dunkelblaue Sherryflasche heraus, die Barbara so sehr geliebt hatte. Sie schenkte sich ein gro&szlig;es Glas ein und dachte daran, dass die Flasche seit einigen Jahren zum ersten Mal ge&ouml;ffnet wurde, aber sie brauchte jetzt etwas davon. Dann nahm sie noch zwei weitere Schmerztabletten, da ihr klar wurde, dass sie wirklich Schmerzen leiden w&uuml;rde, wenn sie mit dem, was sie tun musste, fertig war.</p> <p>Eine halbe Stunde lang sa&szlig; sie da und lie&szlig; den Alkohol und die Schmerzmittel ihre Wirkung entfalten. Das gab ihr Zeit, sich zu erholen und &uuml;ber die n&auml;chsten Schritte nachzudenken. Sie dankte den viktorianischen Erbauern ihres Hauses f&uuml;r die soliden Mauern und die massiven Schl&ouml;sser an allen T&uuml;ren und wusste, dass sie ihn in diesen Keller bringen, den Schl&uuml;ssel umdrehen und niemand jemals &uuml;ber ihn stolpern w&uuml;rde, nicht jetzt und auch nicht in Zukunft. Und wenn sie selbst sterben w&uuml;rde, w&uuml;rde man ihn wahrscheinlich finden, wer auch immer das Haus kaufte, aber sie w&auml;re dann sowieso nicht mehr da.</p> <p>Sie &uuml;berlegte, ob sie eine Art Bericht &uuml;ber die Geschehnisse schreiben und ihn zusammen mit der Brieftasche des Mannes in einen Umschlag stecken sollte, aber ihr fielen die Augen zu und sie musste sich selbst wachr&uuml;tteln, sich dazu zwingen aufzustehen und die Arbeit zu Ende zu bringen.</p> <p>Sie stemmte die K&uuml;chent&uuml;r mit dem Staubsauger auf, ging zu dem, was sie sich verzweifelt als Truthahn vorzustellen versuchte, und packte ihn am Kopf. Sie zerrte und zog, und erst als sie zum Fu&szlig;ende ging, machte sie nennenswerte Fortschritte. In der K&uuml;che schien es besser zu funktionieren, ihn zu schieben, aber als sie ihn tats&auml;chlich im Flur hatte, schien es einfacher, ihn zu ziehen.</p> <p>Sie beschloss, sich von dieser k&ouml;rperlich anstrengenden Arbeit auszuruhen, lie&szlig; ihn f&uuml;r eine Weile allein und ging zur&uuml;ck in die K&uuml;che. Jetzt, da der K&ouml;rper bewegt worden war, gab es noch Blutflecken zu entfernen. Also f&uuml;llte sie den Eimer f&uuml;r den Wischmopp und begann, ihr Reich wieder in seinen urspr&uuml;nglichen makellosen Zustand zu versetzen. Der Geruch von Bleichmittel war fast &uuml;berw&auml;ltigend, aber sie f&uuml;hlte sich reingewaschen.</p> <p>Als sie das Wasser in den Abfluss sp&uuml;lte, h&ouml;rte sie ein Ger&auml;usch. Es kam aus dem Wintergarten.</p> <p>Sie wirbelte herum, als auf das Ger&auml;usch ein Klopfen an der K&uuml;chent&uuml;r folgte.</p> <p>&bdquo;Janette? Sind Sie da?&ldquo;</p> <p>Vorsichtig &ouml;ffnete sie die T&uuml;r. &bdquo;Oh, Mr. Earnshaw. Entschuldigung, ich habe gerade den Boden gewischt&nbsp;<span style="color: #212529; font-family: Georgia, serif;">&hellip;</span>&ldquo;</p> <p>&bdquo;Kein Problem. Wir sind einen Tag fr&uuml;her nach Hause gekommen, also dachte ich, ich komme vorbei und hole Daisy ab. Geht es Ihnen gut? Sie sehen sehr blass aus.&ldquo;</p> <p>&bdquo;Mir geht es gut, danke. Ich hole nur Daisys Leine, dann k&ouml;nnen Sie sie mitnehmen. Sie hat schon ihr Futter bekommen.&ldquo;</p> <p>Sie betrat den Wintergarten und schloss die K&uuml;chent&uuml;r hinter sich. Janette reichte Ian Earnshaw die Leine und folgte ihm zu den Zwingern. Sie beobachtete, wie er und Daisy, die wie ein Welpe herumh&uuml;pfte, fortgingen, wobei ihr Atem sto&szlig;weise entwich und sie darum k&auml;mpfte, Herr ihrer Sinne zu bleiben. Wenn er nur eine Stunde fr&uuml;her gekommen w&auml;re&nbsp;<span style="color: #212529; font-family: Georgia, serif;">&hellip;</span>&nbsp;Das Seitentor musste verschlossen bleiben; es ging nicht, dass jeder einfach durch ihre Hintert&uuml;r hereinkommen konnte. Sie w&uuml;rde sich darum k&uuml;mmern, sobald sie sich besser f&uuml;hlte.</p> <p>Der K&ouml;rper in der Plastikh&uuml;lle war fast an der Kellert&uuml;r, und sie verschloss jeden m&ouml;glichen Zugang zu ihrem Grundst&uuml;ck, bevor sie mit dem fortfuhr, was sie nun als ihre Strafe daf&uuml;r ansah, dass sie ihn mit dem Schusteramboss geschlagen hatte.</p> <p>Sie zerrte und zog und bef&ouml;rderte ihn den halben Schritt hinter die Kellert&uuml;r zum Treppenabgang. Sie war etwas ratlos, was den n&auml;chsten Schritt anging, weil ER so gekr&uuml;mmt war, und die Leichenstarre sich bereits bemerkbar machte, was die Handhabung des K&ouml;rpers erschwerte.</p> <p>Sie lehnte sich mit dem R&uuml;cken gegen den T&uuml;rrahmen und stie&szlig; sich mit den F&uuml;&szlig;en ab. Langsam, Zentimeter f&uuml;r Zentimeter, begann ER zu rutschen und pl&ouml;tzlich zu fallen. Sie erh&ouml;hte den Druck, stie&szlig; fester zu, und das gro&szlig;e Plastikb&uuml;ndel begann sich fast von selbst auf die steilen Kellertreppen zu bewegen. Sie gab einen letzten kr&auml;ftigen Sto&szlig;, und ER rutschte, wobei das Plastik das Runterrutschen erleichterte. Janette beugte sich vor, ihr war es unm&ouml;glich, das Erbrechen zu unterdr&uuml;cken, und auch das Zittern lie&szlig; sich nicht kontrollieren. Sie brach auf dem sch&auml;bigen Linoleum des Kellerabgangs zusammen, und schlie&szlig;lich kamen die Tr&auml;nen.</p> <p>Sie schlang die Arme um sich, wischte sich den Mund ab und blickte die Treppe hinunter. ER war in einem merkw&uuml;rdigen Winkel gelandet, aber so war es nun mal. So w&uuml;rde ER f&uuml;r den Rest der Ewigkeit da liegen, wenn es nach ihr ging.</p> <p>Hatte sie andere Frauen davor bewahrt, das Gleiche durchzumachen wie sie? Sie vermutete ja, aber sie wollte es nicht wirklich wissen. Sie wollte eine Tasse Tee, sich mit der Asche ihrer Mutter unterhalten und vielleicht w&uuml;rde sie heute Abend den einen verbleibenden Hund f&uuml;r eine Stunde ins Wohnzimmer holen. In der n&auml;chsten Woche sollten keine weiteren Hunde kommen, also w&uuml;rde sie Candy f&uuml;r den Rest ihres Aufenthalts bei sich haben und sich dann in der hundefreien Zeit erholen k&ouml;nnen.</p> <p>Sie ging zur&uuml;ck in den Hausflur, drehte den gro&szlig;en Eisenschl&uuml;ssel im Schloss und steckte ihn in ihre Jeanstasche. Morgen w&uuml;rde sie den Schusteramboss fertig reinigen und ihn wieder an seinen gewohnten Platz stellen. Nur vorsichtshalber .</p>

Erscheint lt. Verlag 28.10.2025
Übersetzer Anja Samstag
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Domestic Crime • Domestic Thriller • dunkles Geheimnis • geheimnisvolle Vergangenheit • Mord • Psychological thriller • psychologische Abgründe
ISBN-10 3-69090-338-6 / 3690903386
ISBN-13 978-3-69090-338-7 / 9783690903387
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