Rache Des Herzens (eBook)
300 Seiten
Barbara Cartland eBooks Ltd (Verlag)
9781788678681 (ISBN)
Warren Wood wurde von der schönen und berechenbaren Magnolia zutiefst enttäuscht, und will sich das Leben nehmen. Sein Freund Edgar hält ihn davon ab und überredet ihn mit ihm durch Afrika zu reisen, da er ein Buch schreiben will. Die beiden erleben unzählige Abenteuer und Entbehrungen und kommen nach einem Jahr wieder in Paris an, bevor sie nach England übersetzen. Kaum angekommen, erhält Warren einen Brief von seiner Mutter, in dem sie im schnellstmöglich zur Rückkehr auf den Familienbesitz bittet, da sein Onkel erkrankt sei. Er findet auch einen Brief von Magnolia vor, in dem sie ihn von ihrer Liebe überzeugen will.
Warren trifft am Seine Ufer auf Nadia, einem schönen, aber sehr unterernährtem Mädchen, das ein Geheimnis zu umgeben scheint. Warren überredet Nadia mit ihm nach England zu kommen.
Wird Nadia ihr Geheimnis preisgeben und der Gefahr, die ihr droht, entkommen? Wird Warren Magnolias Charme widerstehen können und die wahre Liebe finden?
Warren Wood wurde von der schonen und berechenbaren Magnolia zutiefst enttauscht, und will sich das Leben nehmen. Sein Freund Edgar halt ihn davon ab und uberredet ihn mit ihm durch Afrika zu reisen, da er ein Buch schreiben will. Die beiden erleben unzahlige Abenteuer und Entbehrungen und kommen nach einem Jahr wieder in Paris an, bevor sie nach England ubersetzen. Kaum angekommen, erhalt Warren einen Brief von seiner Mutter, in dem sie im schnellstmoglich zur Ruckkehr auf den Familienbesitz bittet, da sein Onkel erkrankt sei. Er findet auch einen Brief von Magnolia vor, in dem sie ihn von ihrer Liebe uberzeugen will.Warren trifft am Seine Ufer auf Nadia, einem schonen, aber sehr unterernahrtem Madchen, das ein Geheimnis zu umgeben scheint. Warren uberredet Nadia mit ihm nach England zu kommen.Wird Nadia ihr Geheimnis preisgeben und der Gefahr, die ihr droht, entkommen? Wird Warren Magnolias Charme widerstehen konnen und die wahre Liebe finden?
1
1894
Warren Wood betrat das Hotel Meurice und nannte der Empfangsdame seinen Namen.
Er war seit fast einem Jahr nicht mehr in Europa gewesen und erst, nachdem die Angestellte den Direktor hatte kommen lassen, wurde er erkannt.
»Ich freue mich sehr, Sie wieder zu sehen, Monsieur Wood«, sagte der Hotelier in ausgezeichnetem Englisch. »Ich hoffe, Sie haben Ihren Abstecher ins Ausland genossen.«
‚Abstecher‘ war kaum das Wort, mit dem Warren seine Reise durch Nordafrika bezeichnet hätte, wo er viel Schönes erlebt hatte, aber auch die größten Unbequemlichkeiten hatte erdulden müssen, und es hatte auch Zeiten gegeben, in denen er in Lebensgefahr gewesen war.
Er war jedoch zu froh, wieder in Paris zu sein, um dies alles erklären zu wollen. Deshalb fragte er nur, ob er ein Zimmer haben könne, möglichst dasjenige, das er gewöhnlich bewohnte, und ob sein Gepäck, das er fast ein Jahr zuvor im Hotel zurückgelassen hatte, in sein Zimmer gebracht werden könne.
All dies wurde mit typisch französischer Höflichkeit versprochen.
Als er sich gerade von der Rezeption abwandte, sagte der Direktor:
»Ich habe einige Briefe für Sie, Monsieur. Soll ich sie Ihnen gleich mitgeben oder sie in Ihr Zimmer hinaufschicken?«
»Ich nehme sie mit, wenn Sie sie greifbar haben.«
Der Direktor verschwand in ein Privatgemach und kam mit einem dicken Paket Briefe wieder, das mit einer Schnur zusammengebunden war.
Warren Wood nahm die Briefe, klemmte sie sich unter den Arm und wartete dann, bis der Page, der eines seiner Handgepäckstücke trug, voraus ging und ihm den Weg zeigte.
Das Zimmer war zwar nicht dasselbe, das er früher immer bewohnt hatte, aber es glich diesem genau und lag im vierten Stock, von wo aus man einen herrlichen Blick über die Dächer und Bäume von Paris hatte.
Als die Hotelboys sein Gepäck brachten, stand er am Fenster und dachte, dass es nichts Faszinierenderes und Schöneres gab, als Paris im Sonnenschein.
Hoch über den Häusern mit ihren grauen Fensterläden erhob sich dreihundert Meter hoch der Eiffelturm, der vor fünf Jahren für die Weltausstellung gebaut worden war.
Seine Metallstruktur war ein Symbol für die Vitalität und den Glanz Frankreichs, wie ein Franzose Warren einmal stolz gesagt hatte.
Aber damals hatte Warren keinen Sinn gehabt für irgendetwas anderes als seine Enttäuschung und Verzweiflung.
Es war fast so, als wolle ihn der Turm, der als Silhouette vor dem Himmel stand, an das erinnern, was er hatte vergessen wollen. Warren wandte sich vom Fenster ab, gab den Hotelboys, die erwartungsvoll dastanden, ihr Trinkgeld, setzte sich in einen Sessel und sah die Briefe an.
Er war überrascht, dass es so viele waren, und er fragte sich, wer außer seiner Mutter sich die Mühe gemacht hatte, ihm zu schreiben, nachdem er England verlassen hatte.
Er löste die Schnur und entfernte das saubere Papier, in das die Briefe eingeschlagen waren. Als sein Blick auf den obersten Brief des Stapels fiel, erschrak er.
Einen Augenblick meinte er, seinen Augen nicht trauen zu dürfen.
Und doch war es eindeutig die schwungvolle Handschrift, der hellblaue Umschlag, der ihm so vertraut war, und der feine, verführerische Duft nach Magnolien, der die Schreiberin personifizierte.
Warren starrte den Umschlag an, als fasziniere er ihn, und doch fürchtete er sich gleichzeitig davor, ihn zu öffnen.
Warum schrieb ausgerechnet Magnolia ihm hierher nach Paris? fragte er sich.
Das bedeutete, dass sie die Adresse von seiner Mutter erhalten haben musste, denn seine Mutter war der einzige Mensch, der wusste, wo Warren während seiner Rückreise wohnen würde.
Aber wenn es einen Menschen gab, von dem er in diesem Augenblick nichts hören wollte, dann war es Magnolia.
Er öffnete stirnrunzelnd und mit zusammengekniffenen Lippen vorsichtig den Briefumschlag.
Warren Wood war ein außergewöhnlich gutaussehender junger Mann, aber während des vergangenen Jahres hatte er sich vom Musterbild eines eleganten Lebemannes in einen betont männlichen und gleichzeitig härteren und unbarmherzigeren Mann verwandelt.
Er hätte die Erlebnisse, die er mit Edward Duncan geteilt hatte, unmöglich überstehen können, hätte er nicht begriffen, dass das Leben nicht nur aus Vergnügungen und Zerstreuungen bestand, so wie es früher gewesen war, und dass es nie wieder so sein würde.
Warren hatte manchmal während ihrer Reise durch Afrika gedacht, er könne es nicht länger ertragen und müsse sich geschlagen geben.
Wenn es eines gab, das Warren zu hassen gelernt hatte- dann waren es die Kamele. Sie waren faule, unangenehme, störrische Tiere, die schwer zu handhaben waren, widerwärtig rochen und ihn anfangs seekrank gemacht hatten.
Nach fast einem Jahr hatte er es endlich gelernt, mit ihnen umzugehen, aber er, der Pferde liebte und sich sein Leben nicht ohne Hunde vorstellen konnte, wusste, dass das Kamel zweifellos sein bete noire war.
Er glaubte sogar, diese Tiere erinnerten ihn an einige seiner Freunde und Bekannten, und einmal hatte er zu Edward gesagt:
»Ich werde diesen Leuten künftig ganz gewiss aus dem Weg gehen.«
Edward hatte höhnisch gelacht.
Als sie am Morgen des vergangenen Tages in Marseille Abschied voneinander genommen hatten, hatte er gesagt:
»Lebwohl, Warren! Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich deine Gesellschaft genossen habe und was für eine Freude es für mich war, dich bei mir zu haben.«
Er hatte so aufrichtig gesprochen, dass Warren fast verlegen wurde. Er erinnerte sich daran, wie er sich verflucht hatte, weil er Edwards Einladung angenommen hatte.
Aber wenn er jetzt an diese letzten Monate zurückdachte, wusste er, dass sie seinen Charakter geformt und seinen Horizont in vielerlei Weise und ganz unerwartet erweitert hatten.
Und nun war das Erste, was er bei seiner Rückkehr vorfand, ein Brief von Magnolia.
Um Magnolia zu vergessen, war er nach Afrika gereist. Er hatte mit einem großen Glas Brandy in seinem Club in St. James gesessen, als Edward sich auf einem Stuhl neben ihm niedergelassen hatte.
»Hallo, Warren!« hatte er gesagt. »Ich habe dich seit einiger Zeit nicht gesehen. Ich bin auf dem Land gewesen.«
»Hallo!«
Der Tonfall von Warrens Stimme ließ Edward aufmerksam werden.
»Was ist los?« fragte er. »Seitdem du in Eton im Weitsprung geschlagen worden bist, habe ich dich nichtmehr so niedergeschlagen gesehen.«
Warren antwortete nicht, sondern starrte in sein Glas, und Edward fragte in einem besorgten Tonfall:
»Was hat dich so verstört? Kann ich dir helfen?«
»Nicht, wenn du mir nicht die beste Möglichkeit nennst, wie ich mir eine Kugel durch den Kopf jagen kann«, antwortete Warren.
Sein Freund sah ihn eindringlich an und fragte:
»Ist das dein Ernst?«
»Ja! Aber wenn ich mich erschieße, würde es meiner Mutter Kummer bereiten, und sie ist der einzige Mensch, dem ich in dieser gottverdammten, miserablen Welt, in der jedermann lügt und lügt und lügt, vertrauen kann.«
Er sprach so hitzig, dass Edward sich umblickte, in der Hoffnung, dass niemand zugehört hatte.
Zum Glück waren nur zwei Clubmitglieder anwesend, ältere Herren, die in den großen Ledersesseln am anderen Ende des Raumes in Halbschlaf versunken waren und nichts anderes wahrnahmen als sich selbst.
»Es ist nicht deine Art, so zu reden«, bemerkte Edward. »Was ist geschehen?«
Warren hatte bitter gelacht und Edward, der ihn kannte, seit sie zusammen die Schule und die Universität in Oxford besucht hatten, bemerkte, dass Warren viel getrunken hatte, was für ihn ungewöhnlich war, und dass er sich in einem redseligen Stadium befand.
»Sag mir, was los ist. Erzähle mir, was geschehen ist.«
Als wäre Warren froh, jemanden zu haben, mit dem er seine Gedanken austauschen konnte, begann er:
»Es ist keine sehr originelle Geschichte. Ich habe eben erfahren, dass das Einzige, was bei einem Mann zählt, sein Besitz ist, nicht er selbst.«
»Du sprichst doch nicht etwa von Magnolia?« fragte Edward zögernd.
»Von wem sonst?« erwiderte Warren. »Als ich sie nach Buckwood mitnahm, kam es mir nicht in den Sinn, dass sie mich nicht ebenso sehr lieben könnte wie ich sie.«
Er hielt inne und umklammerte sein Glas, als er hitzig sagte:
»Ich habe sie geliebt, Edward, Ich habe sie mit meinem ganzen Herzen geliebt. Sie war alles, was ich mir von einer Frau erträumt hatte, und ich wollte sie heiraten.«
»Das weiß ich«, antwortete Edward ruhig. »Aber was ist nun geschehen?«
Warren lachte bitter und sarkastisch und sagte: »Frage ruhig! Sie hat Raymond kennengelernt!« Edward starrte ihn an.
»Du meinst deinen Vetter? Aber guter Gott, er ist eben erst volljährig geworden!«
»Das ist gleichgültig. Nur die Tatsache, dass er ein Graf ist, spielt eine Rolle!«
Spöttisch fuhr Warren fort:
»Mein lieber Edward, du musst wissen, - was ich törichterweise nicht geahnt habe - dass Frauen zu ihrem Glück nichts weiter brauchen als einen Titel und Geld. Wie der Mann selbst ist, ist völlig unerheblich!«
Edward wollte etwas darauf entgegnen, aber Warren sprach weiter:
»Er kann O-Beine haben, schielen, Warzen auf der Nase haben, aber wenn die Aussicht besteht, dass er ein Marquis wird, dann verdrängt die Idee, seine Frau zu werden, alle anderen Gefühle in dem, was man ganz irrtümlicherweise, als ihr Herz...
| Erscheint lt. Verlag | 1.11.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | Liebe |
| ISBN-13 | 9781788678681 / 9781788678681 |
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