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Torfmord (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
332 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-565-02494-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Torfmord -  Paul Voss
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In der ländlichen Idylle der Samtgemeinde Uchte, zwischen den Weiten der Moore und den sanften Geesthügeln der Heide, schreckt eine Mordserie die Menschen aus ihrem Alltag. Mehrere Landwirte werden innerhalb weniger Tage auf blutige Weise umgebracht. An jedem Tatort finden die Ermittler jeweils einen Gegenstand, der weder dem Opfer, noch dem Tatort zugeordnet werden kann. Paul Voss hängt ein wenig durch, dafür bringt seine Kollegin Julia Westowski frischen Wind in die Mordkommission. Während sich zeitweilig die Ereignisse überschlagen, hat die Mordkommission ziemliche Schwierigkeiten, überhaupt eine Ermittlungsrichtung zu erkennen. Was bedeuten die seltsamen Gegenstände an den Tatorten? Verschweigen die Witwen etwas? Es wird wieder spannend im Südkreis Nienburg und auch der Humor und die Zwischenmenschlichkeit kommen nicht zu kurz.

Ich wurde im Jahr 1976 geboren und lebe in Niedersachsen, genauer in dem beschaulichen Ort Steyerberg. 'Mord im Klosterwald', als mein erstes Werk, handelt von einem wahren Verbrechen, an dessen Aufklärung ich noch selbst als Kriminalbeamter mitgearbeitet habe, was bei mir tiefe Spuren hinterlassen hat. Mein früherer Beruf hatte aber auch sehr schöne Seiten, was mich motiviert, in meiner Fantasie immer neue Fälle zu ersinnen. Mit 'Mord am Kiessee' habe ich eine Reihe begonnen, in der der Kriminalpolizist Paul Voss immer wieder neue, spannende und anspruchsvolle Fälle bearbeiten muss, immer wieder auch im Privaten seine Höhen und Tiefen erlebt und neben seinem altbekannten Team auch ab und an neue Kontakte knüpft. Mehr Infos gibt es auf meiner Homepage www.paul-voss-buecher.de.

Ich wurde im Jahr 1976 geboren und lebe in Niedersachsen, genauer in dem beschaulichen Ort Steyerberg. 'Mord im Klosterwald', als mein erstes Werk, handelt von einem wahren Verbrechen, an dessen Aufklärung ich noch selbst als Kriminalbeamter mitgearbeitet habe, was bei mir tiefe Spuren hinterlassen hat. Mein früherer Beruf hatte aber auch sehr schöne Seiten, was mich motiviert, in meiner Fantasie immer neue Fälle zu ersinnen. Mit 'Mord am Kiessee' habe ich eine Reihe begonnen, in der der Kriminalpolizist Paul Voss immer wieder neue, spannende und anspruchsvolle Fälle bearbeiten muss, immer wieder auch im Privaten seine Höhen und Tiefen erlebt und neben seinem altbekannten Team auch ab und an neue Kontakte knüpft. Mehr Infos gibt es auf meiner Homepage www.paul-voss-buecher.de.

7. Sauenstrick


Johannes Köster schaute zufrieden in die Abferkelbuchten. Die fünf Sauen hatten insgesamt 64 lebende Ferkel geworfen und die lagen gerade, bis auf wenige Ausnahmen, an den Zitzen ihrer Muttersäue und saugten eifrig. Die Rotlichtlampen spendeten ausreichend Wärme und die Sauen hatten die Geburten gut überstanden und gut gefressen. Er verließ den Bereich des Stalles und ging in den großen Laufstall, um die älteren Ferkel zu inspizieren. Hier herrschte angeregtes Treiben, die Jungtiere jagten sich gegenseitig, wühlten in den kleinen Strohhaufen herum oder brachten die herabhängenden Spielstöcke zum Schwingen. Alle Tiere schienen gesund und so ging er weiter zur Überprüfung der Futterautomatik. Als er feststellte, dass auch hier alles in Ordnung war, begab er sich in den Vorraum, warf die Einwegmaske in den Müll, wusch sich die Hände, hängte den Kittel an seinen Haken und zog die Stiefel neben der Desinfektionsschale aus.

Es klopfte an der isolierten Blechtür, die nach draußen führte. Johannes fuhr herum. Wer sollte denn hier etwas von ihm wollen. Miroslav, der Angestellte, der sonst für den Stall zuständig war, war im Urlaub in Polen. Johannes´ Frau Hannelore war zuhause in Jenhorst und hatte Kaffeebesuch.

Es klopfte noch einmal.

"Einen Moment, ich komme!", rief er.

durch die beiden kleinen Milchglasfenster links und rechts der Tür fiel zwar etwas Licht, hindurchsehen und draußen etwas erkennen konnte man jedoch nicht. Johannes band seine Schuhe zu und zog sich den alten Anorak über. Dann trat er zur Tür und öffnete sie halb. Sie öffnete nach außen. Es war niemand zu sehen. Er machte den Schritt nach draußen, der Hof war um die Höhe einer Stufe tiefer gelegen als der Vorraum des Stalles.

Als er den zweiten Fuß nach draußen setzte, riss etwas an der Tür, sodass ihm die Klinke schmerzhaft aus den Fingern gerissen wurde. Bevor er reagieren konnte, krachte etwas flaches, hartes direkt in sein Gesicht und zertrümmerte sein Nasenbein. Reflexartig fasste er sich ins Gesicht. Nur eine Sekunde spürte er den heißen Schmerz, der in die Mitte seines Gesichts schoss. Ein Tritt mit einem unnachgiebig harten Schuh traf ihn zwischen den Beinen, quetschte beide Hoden am Beckenring. Ein dumpfes Krachen verkündete, dass der Tritt bis zu dem Knochen durchgedrungen war und unnachgiebig alles, was sich zwischen der harten Kappe des Schuhs und seinem Becken befand, gequetscht hatte. Sein ganzer Körper zog sich in einem endlosen, sich vereinigenden Schmerz krampfartig zusammen. Er spürte nicht, wie er in den Kniestand fiel. Er bemerkte nicht, wie sich der Sauenstrick, der neben der Tür gehangen hatte, in einer Schlinge um seinen Hals legte. Er sah nicht, dass der Strick durch einen der schweren Metallringe geführt war, an dem früher noch männliche Ferkel an ihren Hinterläufen aufgehängt wurden, um die Qual der Kastration zu erfahren. Aber er spürte, wie durch einen dumpfen Tunnel, dass sich der Strick um seinen Hals zuzog. Er sah nicht, dass der an einem weiteren Metallring festgebunden wurde. Er sah nicht, dass jemand aus Leibeskräften an dem Strickende zwischen den Metallringen riss. Aber er spürte den Zug, den Zug der ihn zwang, nachzugeben und aufzustehen. Er konnte sich nicht bewusst entscheiden, ob er dem Schmerz nachgeben und zusammenbrechen, oder der in ihm aufsteigenden Todesangst nachgeben sollte. Ob er der Stimme folgen sollte, die dumpf aus einer fernen Tiefe rief, dass er aufstehen müsse, wenn er nicht ersticken wollte.

In einem Alptraum aus Krampf und Schmerz richtete er sich auf und wurde durch den Strick nach hinten gerissen. Er spürte, dass er mit dem Rücken an der Stallwand stand. Er spürte, dass der Strick kontinuierlich ruckte und zerrte, dass er nicht nachgab und dass alle Gegenwehr vergeblich war. Sein Verstand gab ihm einen kurzen Moment ein, ruhig zu bleiben, Überblick zu gewinnen. Für einen Sekundenbruchteil versuchte er die Augen zu öffnen. durch Tränen und Schweiß sah er einen Schemen, dann kurz so etwas wie ein Gesicht. Für einen Moment flammte so etwas wie ein Erkennen, oder war es eine Erkenntnis, in ihm auf. Dann senkte sich der graue Schleier der Bewusstlosigkeit wie eine letzte Gnade über seinen Geist. Seine Beine gaben nach und vollendeten das Werk des Sauenstricks.

Wilfried Hommeyer fluchte laut.

"Blöder Postbote, das ist doch hier keine Rennbahn!"

Der 78jährige Rentner war auf der schmalen Straße von Großenvörde nach Kalteschale schon vom Rad gestiegen, um der Post Platz zu machen. Die hatten es ja immer eilig, es war schon lange nicht mehr so wie früher, wo der Briefträger immer Zeit für einen kurzen Schnack hatte. Aber ein bisschen Abbremsen wäre doch nicht zu viel verlangt, wenn man als Rentner doch schon bereitwillig Platz machte. Kopfschüttelnd stieg er wieder auf sein Rad und setzte seine nachmittägliche Runde in Richtung des großen Schweinestalles der Kösters fort. Als er die Zufahrt erreichte, sah er das Auto von Johannes, dem Betriebsinhaber, dort stehen. Wilfried dachte sich, dass der Pole, der sonst für den Stall zuständig war, wohl frei habe. In der Erwartung, eines kurzen Klönschnacks mit Kösters Johannes bog er mit dem Rad in die Zufahrt ein. Das große Futtersilo versperrte den direkten Blick auf den Stalleingang an der Seite des langen Gebäudes. Als Wilfried um die Ecke bog, erschrak er. Erst als er sich der seltsam verdreht dastehenden Person näherte erkannte er, dass der Mensch gar nicht stand, sondern erhängt war. Das blutige Gesicht erkannte er, es war das von Johannes Köster.

"Johannes? Johannes?", rief er lauf und stupste das Bein des reglosen Körpers an. "Johannes, lebste noch?", rief er.

Aber er erkannte, dass hier jede Hilfe zu spät kam, jedes Leben schon aus dem Körper gewichen war.

Er kramte sein altes Handy aus der Tasche seiner abgewetzten, gelben Arbeitsjacke. Er drehte sich mit dem Rücken zur Sonne, entsperrte das Tastenhandy mit zitternden Fingern, tippte die 110 an und wählte.

Die freundliche Polizistin am Notruf redete beruhigend auf ihn ein, stellte eine einfache Frage nach der anderen und erklärte Wilfried, dass sie trotz seiner Angaben noch einen Rettungswagen losschicken würde. Noch während des Gesprächs erwähnte sie, dass dieser aus Warmsen kommen und nicht lange brauchen würde.

Es fiel ihm gar nicht auf, dass er immer noch mit der Frau telefonierte, als aus Richtung Großenvörde ein Rettungswagen und aus Richtung Jenhorst ein Streifenwagen heranjagten. Erst als er das bemerkte, beendete die Polizistin freundlich das Telefonat.

Wilfried stellte sich in die Zufahrt neben das Futtersilo und winkte die Einsatzkräfte heran. Die uniformierten Polizisten, es waren eine junge Frau ein offenbar noch jüngerer Mann, sprachen ihn als Erstes an. Der Rettungswagen blieb direkt vor der Person an der Stallwand stehen.

"Guten Tag, sind Sie Herr Hommeyer?", fragte ihn die junge Polizistin.

"Ja, das bin ich. Ich hatte angerufen. Ich hab' wohl mit einer Kollegin von Ihnen telefoniert. Ich hab den Johannes hier gerade gefunden, der ist wohl tot, nicht?", berichtete Wilfried.

"Unsere Kollegen vom Rettungsdienst schauen sich das gerade an. Wollen Sie sich einen Moment setzen? Ich kann Ihnen allerdings nur einen Platz im Wagen anbieten", erkundigte sich die Uniformierte.

"Nein, vielen Dank, das geht schon. Wenn wir ein Stückchen gehen können, wär' das ganz gut, ich roste so schnell ein", gab er zurück.

Die junge Polizistin bat Wilfried, kurz zu warten, damit sie sich mit dem Kollegen absprechen konnte. Dieser hatte sich inzwischen zu den Rettungssanitätern begeben. Einen Augenblick später kam sie zurück und bot Wilfried an, mit ihm zur Straße zu gehen. Sie gingen langsam durch die Zufahrt zu der schmalen Straße, die junge Frau fragte ihn nach Personalien und Telefonnummer und nach den Dingen, die er auf dem Weg hierher wahrgenommen hatte. Zuletzt erkundigte sich die Polizistin, ob er sich im Stande fühlte, mit dem Rad nach Hause zu fahren. Nachdem Wilfried das bejaht hatte, drückte die junge Frau ihm eine dienstliche Visitenkarte in die Hand, bedankte sich für sein couragiertes Handeln und wünschte ihm einen guten Heimweg.

Nathalie Warnick winkte Herrn Hommeyer noch einmal und gab dann einen Funkspruch an die Zentrale ab. Es war offensichtlich, dass der Herr definitiv nicht der Täter sein würde. Die Person an der Stallwand sei tot, die Rettungskräfte würden gleich wieder abfahren, vor Ort würden Spurensicherung und Bestatter und nach Möglichkeit auch eine Besetzung der Mordkommission benötigt.

Als sie um die Ecke des Rettungswagens bog, packten die beiden jungen Männer in der rot-weißen Dienstkleidung gerade ihre Untersuchungsgeräte wieder ein. Nathalie wandte sich an ihren Kollegen Guido Heinrich.

"Guido, hast du dir die Personalien von den Jungs hier notiert?"

"Ja, habe ich eben schon aufgeschrieben. Die beiden sind auch noch bis morgen früh um 06:00 Uhr im Dienst, wenn wir noch Fragen haben. Der Tod von dem Mann hier steht sicher fest, da war nichts mehr zu machen", gab Guido zurück.

Einer von den beiden Sanitätern wandte sich an Nathalie.

"Nur der Vollständigkeit halber, ich habe eben mit unserem diensthabenden Notarzt telefoniert und ihm die Werte durchgegeben. Er bestätigt mich darin, dass der Mann hier sicher tot ist und das nicht erst seit wenigen Minuten. Mehrere Stunden kann er hier auch noch nicht hängen, aber Genaueres kann ich dazu leider nicht sagen. Brauchen Sie uns noch?"

Nathalie schüttelte den Kopf.

"Nein, vielen Dank, dass ihr auch so schnell hier wart. Ich wünsche euch noch einen ruhigen Dienst. Falls wir noch was wissen müssen, rufen wir an."

Die beiden packten den...

Erscheint lt. Verlag 9.9.2025
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte blutige Morde • Krimi • Lokalkolorit • Mordkommission • Samtgemeinde Uchte
ISBN-10 3-565-02494-1 / 3565024941
ISBN-13 978-3-565-02494-0 / 9783565024940
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