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Analysen - Symbole 5711-5804 (eBook)

Inspirationen im Tagebuch eines Aufsässigen
eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
338 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-8192-0494-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Analysen - Symbole 5711-5804 -  Franz Haverkamp
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'... Wir alle haben keine Gedanken. Alles ist ein Schrei - ein Schrei der Ohnmacht. Lass Bilder kommen! Sie betäuben mich. Ich möchte das Leben in die Hand nehmen und es dauernd bewegen - einmal hierhin, einmal dorthin. Die Kinder tun es ähnlich. Sie schaufeln den Sand und sie klettern auf den Baum. Sie kriechen in Schlupfwinkel und sind ganz erfüllt. Sie träumen von der Kraft ihres Lebens. Und wir? - Es ist ein wilder Schrei, der sich selbst erstickt. Du musst beten, du darfst nicht schreien! Bewundere deine Welt, spüre sie auf, beschreibe das! Das musst du tun, nicht aufsässig sein! Ich höre dich und ich höre den Fluch meiner Seele. Was treibt den Keil in die Harmonie? Wie kommen Fluch und Andacht zusammen? Rätselhaft, wie alles geht. Aber es geht. Spiralen dreht mein Herz, tönende Spiralen.' - In seinem dritten Lebensjahrzehnt, wo er Gott und die Welt kritisierte und anzweifelte, nahm der Autor im Rahmen seiner Tagebuchführung unbewusst Verbindung zu geistigen Welten auf. In Dialogen - wie oben - erfährt er seelischen Beistand, und es wird ihm, ohne dass er dieses Geschehen begreift, unter anderem der Vorgang der Inspiration erklärt. In den Gesprächen, in welchen auch niedere Geistwesen mit entsprechenden Absichten zu Wort kommen, bedient er sich oft der Traumsymbolsprache, die ihm damals noch völlig unbekannt war.

5. Dezember 1957


Krampfhaft versuche ich seit Stunden, meinem Gefühl würdigen Ausdruck zu verleihen. Wie soll ich nur beginnen?

Also, man ist auf mich aufmerksam geworden, das heißt: unser Klassenlehrer Dr. H.. Wie er aufmerksam wurde? Ich glaube, besonders durch meine Aufsätze und durch einen speziellen Eindruck, den ich auf ihn zu machen in letzter Zeit sehr bemüht war. Speziellen Eindruck darum, weil ich glaube, mich aus den Reihen der sogenannten normalen Schüler entfernt zu haben. Er gab mir das zu verstehen, und ich hoffe, die Erwartungen, die er in mich gesetzt hat, zu übertreffen. Es war, wie man gewohnt ist zu sagen, eine erste offizielle Ermunterung. Den unsterblichen Göttern hiermit Dank.

Versuch, der wegen Zeitmangel in wenigen Minuten abgebrochen wird.

Ewig schien die Nacht, die nebelschwer das Land zu erdrücken schien. Tot lagen die nassen Schollen zu beiden Seiten des Weges. Aus der Ferne war zeitweise das Kreischen von Bremsen ähnlich den Todesschreien von Menschen oder Tieren zu hören. Und jedes Mal schreckte jener Mensch auf, der sich verzweifelt um den Weg bemühte. Wenig erst der Nacht lag hinter ihm – und schien er sich dessen bewusst? Hoch schlug der Schlamm unter seinen Füßen auf. Und war es nicht der Schlamm, den er umgehen musste? Er hatte am Tag zuvor sehr lange geruht, und für-sorgende Menschen hatten auch versucht, ihm den Weg zu beschreiben. Er hatte aufmerksam zugehört – für einen Menschen viel zu aufmerksam. Und dann war die Zeit des Aufbruchs gekommen. Er vertraute seinen Kräften, und sein Gedächtnis führte ihn. Auch begegnete er des Öfteren noch freundlichen Menschen, die seinen Weg guthießen. Jedoch wurden sie mit dem schwindenden Abendlicht seltener und verließen ihn. Drohend griffen die Schatten der Nacht um ihn. Hier und da glaubte er noch, eine Stimme, ein Flüstern zu vernehmen, aber es schwand beim Aufmerken. Es machte ihn schließlich ärgerlich, und er verschloss sich ihm. Nur noch der Weg lag vor ihm – drohend, jeden Eindringling aufzusaugen. Und doch musste er ihn gehen – am Ende lag sein Leben.

Die Geräusche um ihn verstummen langsam – auch seine Kräfte? Mit tausend Armen sucht der Morast ihn festzuhalten – ihn, der ihm doch entweichen will. Und seine müden Sinne formen die Vorstellung der Ruhe, der ewigen Ruhe – stolpert er? Mühsam zerrt er sich aus dem Graben, der den Weg beiderseits begrenzt und hinter dem die Gefahren des Verirrens beginnen. Erschreckt richtet er sich auf, schüttelt das Wasser aus den Kleidern und geht – geht weiter – weiter. Der Nebel liegt wie eine Wand vor ihm und versperrt ihm die Sicht. Verzweifelt schiebt er sich vorwärts, verzweifelt sucht er das Licht. Seine Sinne schwinden ihm, sein letzter Eindruck war das triumphierende Klatschen des Schlammes – er fühlt sich tiefer sinken – tiefer. Er sieht fremde Wesen auf sich zu kommen – es erschreckt ihn nicht – sie binden ihm seine Glieder, ein nasses Tuch wird gegen seinen Atem gedrückt: Wild bäumt er sich auf. Seine Peiniger fliehen. Es wird dunkel um ihn – der Weg hat ihn wieder. Er stößt den Schlamm zur Seite und richtet sich auf. Ein schwaches Licht scheint in der Ferne zu leuchten, ihm zu leuchten: Er geht weiter, läuft, rast stundenlang. Oft noch schlagen Steine seinen Körper blutig, oft noch sucht der Schlamm ihn – aber nichts hält ihn, dem Tuch entflieht er – und langsam wird der Weg besser, der Nebel weicht der Sonne, die mit der Herrlichkeit ihres Wesens den Tag beginnt.

(Anmerkung 1957 im Anschluss an den Text:) Noch Verschiedenes auszusetzen. Grund: aus dem Stegreif geschrieben. Muss gedanklich umgestaltet werden!!

Achtung!

Aufgliederung des Textes

Krampfhaft versuche ich seit Stunden, meinem Gefühl würdigen Ausdruck zu verleihen. Wie soll ich nur beginnen?

Also, man ist auf mich aufmerksam geworden, das heißt unser Klassenlehrer Dr. Hamacher. Wie er aufmerksam wurde? Ich glaube, besonders durch meine Aufsätze und durch einen speziellen Eindruck, den ich auf ihn zu machen in letzter Zeit sehr bemüht war. Speziellen Eindruck darum, weil ich glaube, mich aus den Reihen der sogenannten normalen Schüler entfernt zu haben. Er gab mir das zu verstehen, und ich hoffe, die Erwartungen, die er in mich gesetzt hat, zu übertreffen. Es war, wie man gewohnt ist zu sagen, eine erste offizielle Ermunterung. Den unsterblichen Göttern hiermit Dank.

Versuch, der wegen Zeitmangel in wenigen Minuten abgebrochen wird

Ewig schien die Nacht, die nebelschwer das Land zu erdrücken schien. Tot lagen die nassen Schollen zu beiden Seiten des Weges. Aus der Ferne war zeitweise das Kreischen von Bremsen, ähnlich den Todesschreien von Menschen oder Tieren, zu hören. Und jedes Mal schreckte jener Mensch auf, der sich verzweifelt um den Weg bemühte. Wenig erst der Nacht lag hinter ihm.

Und schien er sich dessen bewusst?

Hoch schlug der Schlamm unter seinen Füßen auf.

Und war es nicht der Schlamm, den er umgehen musste?!

Er hatte am Tag zuvor sehr lange geruht, und fürsorgende Menschen hatten auch versucht, ihm den Weg zu beschreiben. Er hatte aufmerksam zugehört – für einen Menschen viel zu aufmerksam. Und dann war die Zeit des Aufbruchs gekommen. Er vertraute seinen Kräften, und sein Gedächtnis führte ihn. Auch begegnete er des Öfteren noch freundlichen Menschen, die seinen Weg guthießen. Jedoch wurden sie mit dem schwindenden Abendlicht seltener und verließen ihn. Drohend griffen die Schatten der Nacht um ihn. Hier und da glaubte er noch, eine Stimme, ein Flüstern zu vernehmen, aber es schwand beim Aufmerken. Es machte ihn schließlich ärgerlich, und er verschloss sich ihm. Nur noch der Weg lag vor ihm – drohend, jeden Eindringling aufzusaugen. Und doch musste er ihn gehen – am Ende lag sein Leben.

Die Geräusche um ihn verstummen langsam.

Auch seine Kräfte?

Mit tausend Armen sucht der Morast ihn festzuhalten – ihn, der ihm doch entweichen will. Und seine müden Sinne formen die Vorstellung von Ruhe, von ewiger Ruhe.

Stolpert er?

Mühsam zerrt er sich aus dem Graben, der den Weg beiderseits begrenzt und hinter dem die Gefahren des Verirrens beginnen. Erschreckt richtet er sich auf, schüttelt das Wasser aus den Kleidern und geht …

Geht weiter!

… weiter. Der Nebel liegt wie eine Wand vor ihm und versperrt ihm die Sicht. Verzweifelt schiebt er sich vorwärts, verzweifelt sucht er das Licht.

Seine Sinne schwinden ihm, sein letzter Eindruck war das triumphierende Klatschen des Schlammes. Er fühlt sich tiefer sinken, tiefer. Er sieht fremde Wesen auf sich zukommen.

Es erschreckt ihn nicht!

Sie binden ihm seine Glieder, ein nasses Tuch wird gegen seinen Atem gedrückt. Wild bäumt er sich auf. Seine Peiniger fliehen. Es wird dunkel um ihn.

Der Weg hat ihn wieder.

Er stößt den Schlamm zur Seite und richtet sich auf. Ein schwaches Licht scheint in der Ferne zu leuchten.

Ihm zu leuchten!

Er geht weiter, läuft, rast stundenlang. Oft noch schlagen Steine seinen Körper blutig, oft noch sucht der Schlamm ihn, aber nichts hält ihn, dem Tuch entflieht er.

Und langsam wird der Weg besser, der Nebel weicht der Sonne, die mit der Herrlichkeit ihres Wesens den Tag beginnt.

(Anmerkung 1957 im Anschluss an den Text:)

Noch Verschiedenes auszusetzen. Grund: aus dem Stegreif geschrieben. Muss gedanklich umgestaltet werden!!

Achtung!

Erläuterung und Deutung

Krampfhaft versuche ich seit Stunden, meinem Gefühl würdigen Ausdruck zu verleihen. Wie soll ich nur beginnen?

  • Meine eigene Ausdrucksweise wirkt hier wieder, wie so oft, etwas abgehoben.

Also, man ist auf mich aufmerksam geworden, das heißt unser Klassenlehrer Dr. H.. Wie er aufmerksam wurde? Ich glaube, besonders durch meine Aufsätze und durch einen speziellen Eindruck, den ich auf ihn zu machen in letzter Zeit sehr bemüht war. Speziellen Eindruck darum, weil ich glaube, mich aus den Reihen der sogenannten normalen Schüler entfernt zu haben.

  • Aufgrund meiner weltanschaulichen Überlegungen und meines analysierenden und alles hinterfragenden Denkens glaubte ich, anders als meine Mitschüler zu sein.

Er gab mir das zu verstehen, und ich hoffe, die Erwartungen, die er in mich gesetzt hat, zu übertreffen. Es war, wie man gewohnt ist zu sagen, eine erste offizielle Ermunterung. Den unsterblichen Göttern hiermit Dank.

Versuch, der wegen Zeitmangel in wenigen Minuten abgebrochen wird

  • Gemeint ist der nachfolgende Eintrag, der meines Erachtens wieder inspiriert wurde. Ich hatte wohl die Absicht, eine kurze Geschichte zu schreiben. Ob sie etwas mit mir zu tun haben sollte, weiß ich nicht mehr, ist aber in Verbindung mit dem Gedicht vom 23. Dezember 1957 retrospektiv anzunehmen. Die Gedanken und Worte, die beim Schreiben kamen, erschienen mir damals nicht sonderlich auffällig. Heute aber,...

Erscheint lt. Verlag 13.8.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Briefe / Tagebücher
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Intuition • Lebensziel • Partnerschaft • Selbstfindung • Sexualität
ISBN-10 3-8192-0494-6 / 3819204946
ISBN-13 978-3-8192-0494-4 / 9783819204944
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