Luna auf der Flucht (eBook)
448 Seiten
Jessica Hall (Verlag)
9780000970619 (ISBN)
Sie hat ihn zurückgewiesen. Er hat ihr Leben zerstört. Aber sie hat ihm das Einzige genommen, ohne das er nicht leben kann.
Elena war dazu bestimmt, Alpha zu werden. Sie sollte eine Anführerin sein, bis ihr Vater ihr dieses Geburtsrecht aberkannt und stattdessen ihrem jüngeren Bruder übertragen hat. Rasend vor Wut und verzweifelt bemüht, die Kontrolle über ihr Schicksal zurückzugewinnen, tut sie das Unvorstellbare.
Sie schläft mit dem Erzfeind ihres Vaters.
Aber Alpha Axton ist mehr als nur ein Gegner - er ist ihr Schicksalsgefährte. Und er hat nach ihr gesucht, allerdings nicht aus Liebe, sondern aus Rache, Machtgier und dem Wunsch, das Rudel ihres Vaters von innen heraus zu zerstören.
Am nächsten Morgen weist Elena ihn zurück und verschwindet, bevor er sie in seine rücksichtslosen Intrigen hineinziehen kann. Aber Axton nimmt eine Zurückweisung nicht einfach so hin. Seine Vergeltung ist brutal - ein geleaktes Video, ein ruinierter Ruf, und ein Vater, der sie verstößt. Elena weiß keinen Ausweg mehr und flieht.
Sie glaubt, ihm entkommen zu können.
Allerdings trägt sie ein Geheimnis mit sich, mit dem keiner von beiden gerechnet hat: Sie ist schwanger. Und als sie verschwindet, nimmt sie etwas mit, das Alpha Axton niemals verlieren wollte.
Seine Söhne.
Jetzt schreckt er vor nichts zurück, um sie wiederzubekommen.
Er will seinen Erben.
Er will seine Gefährtin.
Und Elena muss feststellen, dass niemand vor dem Alpha davonläuft.
Kapitel 2
Elena
Die Musik im Club dröhnt, und mein Blut rauscht von dem vielen Alkohol, der durch meinen Körper schießt. Ich werde morgen früh bereuen, dass ich so viele Amaretto Sours getrunken habe, aber jetzt lasse ich erst mal den Alkohol meine Schmerzen betäuben und meinen Körper lockern, damit ich den Abend genießen kann. Ich habe mich todschick gemacht und trage ein hautenges Bodycon-Kleid, das wenig der Fantasie überlässt und alle meine Kurven betont.
Meine beste Freundin kichert, während ich ihre Hüften packe, ihren Körper an meinen drücke und meine Hüften im Takt bewege. Alishas Hintern reibt sich an mir und ich lache. Ich gehe kaum aus, aber nachdem mein Vater erklärt hat, dass er nicht im Traum daran denkt, sich zurückzuziehen und mir das Rudel zu übergeben, habe ich beschlossen, dem alten Knacker den Stinkefinger zu zeigen, indem ich das Rudeltreffen schwänze und stattdessen in den Club flüchte. Vielleicht, um dort mit irgendeinem Fremden rumzumachen.
Ich werde schon dafür sorgen, dass er davon erfährt. Ich will, dass er genauso sauer ist wie ich.
Ich schäume vor Wut. Aus reiner Rache habe ich mich ihm direkt widersetzt und bin in den Club geflüchtet. Ich weiß, dass ich damit mächtig Ärger bekomme und er mir vorwerfen wird, dass ich ihn bloßgestellt habe. Aber zu wissen, dass er ohne mich bei der Versammlung mächtig ins Schwitzen kommen wird, weil ich die Präsentationen vorbereitet habe, ist mir die Strafe wert.
Er hat in den letzten zwei Jahren jede Ausrede genutzt, um mir das Rudel nicht zu überlassen.
Heute ist es wieder um dasselbe gegangen, als ich das Thema angesprochen habe. Diesmal hat er mir aber auch gesagt, warum: „Du bist eine Frau, kein Alpha.“ Daraufhin habe ich ihn nur angefunkelt.
Mein ganzes Leben lang habe ich trainiert und war eine vorbildliche Tochter. Ich habe alles getan, was von mir verlangt worden ist, und alles war umsonst. Als er mir also eingeschärft hat, ja nicht zu spät zur Rudelversammlung zu kommen, habe ich stattdessen gekniffen und bin tanzen gegangen.
Doch trotz des Alkohols, den ich getankt habe, fühle ich mich beobachtet. Ich habe dieses seltsame Gefühl, dass mich jemand beäugt, also lasse ich meinen Blick durch den Club schweifen, um herauszufinden, wer wohl auf mich aufmerksam geworden ist. Meine Augen suchen den Raum ab, in dem sich die Leute drängen, tanzen und sich im Takt der Musik bewegen, aber ich finde niemanden, der mich direkt ansieht.
Bis mein Blick auf die Treppe über der Tanzfläche fällt. Silberne Augen mustern mich an, die Augen eines Mannes, der an der Brüstung lehnt. Er beobachtet mich ein paar Sekunden lang und nimmt einen Schluck von seinem Drink. Dann wendet er sich ab, verschwindet wieder in den Schatten, und ich zucke mit den Schultern. Hatte wohl nichts zu bedeuten. Aber warum zieht mich irgendwas tief in meinem Inneren an, sodass ich immer wieder zu der Treppe hinaufschaue? Keine Ahnung, aber irgendwas an diesem Mann verunsichert mich.
„Alles klar, Süße?“, fragt Alisha, dreht sich zu mir um, streicht sich ihr lavendelfarbenes Haar aus den Augen und beugt sich zu mir hin. Sie flüstert mir ins Ohr, sodass ich sie wegen der lauten Musik kaum verstehen kann.
Ich nicke und wende meine Aufmerksamkeit wieder ihr zu. Ihr gebräuntes Gesicht ist gerötet und glänzt vor Schweiß. Wir haben und in der Hitze auf der Tanzfläche unter den blinkenden Lichtern dicht aneinander gedrängt. Doch aus irgendeinem seltsamen Grund wandert mein Blick nach nur wenigen Augenblicken wieder zum Treppenabsatz. Den geheimnisvollen Unbekannten kann ich allerdings nicht mehr sehen.
Nach etwa einer weiteren Stunde leere ich mein Getränk. Meine Füße tun mir weh, und ich tippe Alisha auf die Schulter.
„Ich brauche noch einen“, brülle ich ihr über die laute Musik hinweg zu. Ich nicke in Richtung Bar und sie reckt den Daumen hoch, doch als ich mich herumdrehe, um mich aus der Menge zu schlängeln, stoße ich gegen eine Brust. Kräftige Hände umfassen meine Hüften und sein Duft dringt in meine Nase. Mein ganzer Körper spannt sich an, als ich seinen Atem an meinem Hals spüre.
„Hab ich dich gefunden, kleine Gefährtin“, flüstert er mir ins Ohr.
Ich schlucke, ziehe mich zurück, um zu sehen, wer das ist, und treffe dabei den Blick des Fremden vom Balkon. Erst hier unten wird mir klar, dass er gar kein Fremder ist, sondern Alpha Axton vom Rudel Nightfall. Ich habe schon viele Geschichten und Artikel über ihn gelesen, aber noch nie bin ich ihm persönlich begegnet. Bislang hat mich mein Dad immer von diesem Monster ferngehalten. Ich schnappe nach Luft und mache einen Schritt zurück. Und das aus gutem Grund: Immerhin ist er einer der Todfeinde meines Vaters.
Er hat die Hälfte der Stadt aufgekauft. Seit Monaten versucht er, meinen Vater aus dem Stadtrat zu drängen, damit er sich den einzigen noch nicht verkauften Stadtteil unter den Nagel reißen kann und damit die Kontrolle über die halbe Stadt erhält. Und sollte er seinen Willen nicht bekommen, schreckt er vor nichts zurück und macht ihnen das Leben zur Hölle, bis sie nachgeben oder plötzlich von der Bildfläche verschwinden. Seit seiner Ankunft lebt die Stadt in Angst und Schrecken.
„Fass mich bloß nicht an!“, fauche ich ihn an.
Ich könnte heulen vor Zorn. Das soll mein Gefährte sein, während meine bescheuerte Wölfin versucht, nach vorne zu drängen, total begeistert, dieses Monster in Augenschein zu nehmen. Von allen Typen, die mir das Schicksal hätte schicken können, muss es ausgerechnet dieser Scheißkerl sein. Mein Vater bringt mich um, wenn er das herausfindet. Niemand will was mit dem Kerl zu tun haben, der unsere friedliche Stadt zerstört und in Sperrzonen aufgeteilt hat, weil die hier lebenden Rudeln plötzlich nicht mehr miteinander klargekommen sind.
Sie haben sich gegenseitig die Schuld gegeben wegen diesem Arschloch vor mir. Alpha Axton hat die Stadt überfallen und die Rudel mit seinen Lügen entzweit. Auch meinen Vater hat das beinahe sein Rudel gekostet – mein Rudel! Doch sobald ich diese Worte ausspreche, zucke ich zusammen. Dad hat mir unmissverständlich klargemacht, dass ich im falschen Geschlecht geboren worden bin und dass er mir niemals mein Geburtsrecht gewähren wird. Stattdessen hat er seine Pensionierung aufgeschoben, bis mein kleiner Bruder – der zehn ist! – volljährig wird. Was für ein Schlag ins Gesicht.
„Jetzt hab dich doch nicht so. Du willst doch nicht, dass ich sauer werde, wo doch alle so viel Spaß haben“, meckert er und schaut sich um.
Ich weiß, welche Leben auf dem Spiel stehen, wenn ich ihm jetzt eine Szene mache. Da packt Alpha Axton mich auch schon an den Hüften. Ich schlage seine Hände beiseite und suche nach Alisha. Nur um sie an einen Typen gekuschelt in der Mitte der Tanzfläche zu finden, wo die beiden rumknutschen.
„Deine Freundin ist wohl gerade ein bisschen abgelenkt von meinem Beta“, säuselt er und vergräbt sein Gesicht an meinem Hals.
„Lass mich los!“, fauche ich ihn an, und er dreht mich herum und drückt seine Brust gegen meinen Rücken. Sein Atem streicht über meinen Hals, und ich schnappe nach Luft. Ich unterdrücke ein Stöhnen, als Funken über meine Haut schießen, während er seine Zähne gegen meinen Hals drückt, seine Hände meine Hüften umklammern und mich fest an ihn drücken.
„Reiz mich bloß nicht, sonst markiere ich dich noch hier an Ort und Stelle“, säuselt er, und ich spüre, wie sich seine Lippen gegen meine Haut bewegen, die unter seiner Berührung glühend heiß wird.
„Jetzt benimm dich. Ich bin mit ganz anderen Absichten hierhergekommen, und meine Gefährtin zu finden, hat ganz bestimmt nicht dazu gehört. Aber mein Wolf besteht darauf, dich zu behalten. Also kommst du jetzt besser freiwillig mit, oder ich werfe dich über meine Schulter und trage dich hier raus“, knurrt er.
Ein Schauer läuft mir über den Rücken, sein Griff um meine Hüften wird fester, und Lexa, meine lüsterne Wölfin in mir, drängt mich, zu tun, was er sagt.
„Also? Soll ich dich hier wirklich rausschleifen, während du strampelst und schreist?“
Ich drehe mich in seinem Griff zu ihm herum.
Nach der Standpauke, die ich heute von meinem Vater bekommen habe, muss ich unbedingt was von der Wut loswerden, die in meinen Adern brodelt. Was würde es schon ausmachen, wenn ich ein bisschen mit dem Alpha rummache? Morgen würde ich ihn einfach abservieren und fertig. Niemand hier muss sterben, weil ich ihn vor den Kopf gestoßen habe.
In mir kochen die Rachegelüste hoch. Mein ganzes Leben lang habe ich damit verschwendet, mich auf eine Stellung vorzubereiten, die ich niemals erreichen werde. Gibt es denn eine bessere Möglichkeit, ihm eins auszuwischen, als seinen mächtigsten Rivalen zu vögeln?
„Das wirst du ganz bestimmt nicht. Er gehört uns“, knurrt Lexa in meinem Kopf bei dem bloßen Gedanken, dass ich ihn zurückweisen könnte.
Da beugt sich Alpha Axton zu mir, und statt zurückzuweichen, genieße ich die Funken, die über meine Haut schießen, schlinge meine Arme um seinen Hals und drücke mich näher an ihn.
„Ich habe doch gleich gewusst, dass du der Anziehungskraft nicht widerstehen kannst“, säuselt er und senkt sein Gesicht näher zu mir.
Seine Lippen berühren meine, und für einen Augenblick überwältigt mich sein Duft; mein ganzer Körper verkrampft sich, als er mich fest an sich zieht, seine Zunge zwischen meine Lippen dringt und er sich an mir reibt. Die Zeit scheint stillzustehen, und ich kämpfe gegen den Drang an, ihn ebenfalls zu umarmen, als er...
| Erscheint lt. Verlag | 18.7.2025 |
|---|---|
| Übersetzer | Guila |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| ISBN-13 | 9780000970619 / 9780000970619 |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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