Ransom Canyon: Rustler's Moon (eBook)
352 Seiten
CORA Verlag
9783751538152 (ISBN)
Ransom Canyon 2: Rustler's Moon
Endlich - die lang ersehnte Fortsetzung von Ransom Canyon
Schicksalswege im Ransom Canyon: In einer mondhellen Nacht treffen drei Fremde aufeinander. Wenn der Morgen dämmert, wird für sie nichts mehr so sein, wie es vorher war.
Crossroads, der kleine Ort im malerischen, wilden Ransom Canyon, ist der perfekte Ort für einen Neuanfang. Und wenn es für Angela Harold einen Mann gibt, mit dem sie sich das gemeinsam vorstellen kann, dann ist es Wilkes Wagner. Bei dem schweigsamen Rancher fühlt sie sich sicher. Aber was, wenn er sie unwissentlich in Gefahr bringt?
Wilkes' Träume, die texanische Kleinstadt zu verlassen, sind längst an der harten Realität gescheitert. Alles, was er vorweisen kann, ist die Devil's Fork Ranch. Doch dass er sich zu der stillen Angela hingezogen fühlt, kann er nicht leugnen. Egal, wie riskant das für sein einsames Herz ist.
Collegestudentin Lauren Brigman sehnt sich nach einem Zeichen von ihrem Schwarm Lucas. Sie will mehr für ihn sein als ein Mädchen, das er damals, als ein übermütiger Abend zu einer gefährlichen Nacht wurde, gerettet hat. Aber eine lebensverändernde Entscheidung könnte sie alles kosten - auch die erhoffte Chance bei Lucas.
1. KAPITEL
Crossroads, Texas
Oktober
Angela
Vertrocknetes Unkraut kratzte an Angela Harolds nackten Beinen, als sie über das heruntergekommene Gelände hinter dem Ransom Canyon Museum ging. Dunkle graue Wolken zogen über den Himmel. Der Wind stürmte, als wollte er sie zurück an die Ostküste treiben. Aber das Wetter war ihr egal. Sie hatte es hierhergeschafft. Sie hatte genau das getan, was ihr Vater ihr gesagt hatte.
Sie war verschwunden.
Eigentlich hatte Angela vorgehabt, sich frisch zu machen, bevor sie sich das Museum ansah, aber sie konnte nicht warten. Also erkundete sie in Sandalen, Shorts und Tanktop das Gelände hinter dem verrammelten Gebäude am Rande des Ransom Canyon.
Als sie vor fünf Tagen mit dem Vorstandsvorsitzenden Staten Kirkland gesprochen hatte, hatte er begeistert geklungen. Nachdem der letzte Kurator gegangen war, hatten sie das Museum schließen müssen, und innerhalb von sechs Monaten war sie die Einzige gewesen, die wegen der offenen Stelle angerufen hatte. Bevor das Telefonat beendet gewesen war, hatte Kirkland ihr eine dreimonatige Probezeit angeboten, wenn sie eine Frage beantworten könnte.
Angela hatte gedacht, er würde sich nach ihrer Erfahrung oder Ausbildung erkundigen, aber es war nur um texanische Geschichte gegangen.
„Was oder wer war die Gelbe Rose von Texas?“, hatte der Mann am Telefon in seinem typischen texanischen Tonfall gefragt.
Sie lachte. „Die Frau, die Santa Anna vor der Schlacht von San Jacinto bewirtet hat. Der Schlacht, die Texas die Unabhängigkeit brachte.“ Sie hatte diese Geschichte, die in den Geschichtsbüchern oft ausgelassen wurde, immer geliebt.
„Wir warten auf Sie, Mrs. Jones.“
Bevor sie ihm sagen konnte, dass ihr Name nicht Jones war, hatte er aufgelegt. In einem Anfall von Paranoia hatte sie einen falschen Namen angegeben, als sie einen Laptop und ein Telefon gekauft hatte. Und dann wieder bei der Bewerbung, weil sie dachte, sie wäre nur eine von Hunderten, die sich beworben hätten. Wenn er jetzt ihre Zeugnisse oder Referenzen überprüfte, musste sie sich eine weitere Lüge ausdenken. Das wäre einfacher als einen Mann namens Jones zu finden, ihn zu heiraten und mit nach Texas zu schleppen.
Angela war hundert Meilen gefahren, bevor sie beschloss, Kirkland zu sagen, dass sie den Namen Jones benutzt habe, weil sie verlobt gewesen sei. Aber ihr Zukünftiger habe sie vor dem Altar stehen lassen. Kirkland würde Mitleid mit ihr haben, aber das war immer noch besser, als ihren imaginären Ehemann umzubringen.
Am Montag würde sie alles klären. Sie würde sogar üben, wie sie es sagen würde.
Am Montag würde sie einen Hosenanzug anziehen und die Stelle als Museumsdirektorin für die dreimonatige Probezeit annehmen, aber heute würde es ihr reichen, einfach nur den Ort zu erkunden. Nach Tagen im Auto musste sie sich die Beine vertreten und die saubere Luft einatmen. Jahrelang hatte sie davon geträumt, in Texas zu sein. Ein wildes Land – ungezähmt, offen, frei. So etwas hatte sie noch nie gefühlt, aber jetzt würde sie es tun. Zum ersten Mal war sie frei, ihre eigene Zukunft zu gestalten.
Das Gelände hinter dem Museum war naturbelassen. Genauso musste es vor hundertfünfzig Jahren ausgesehen haben, als die Siedler in diesen oberen Teil von Texas gekommen waren.
Seit sie gelesen hatte, dass hier eine Stelle als Museumsdirektorin frei war, hatte Angela sich über die Gegend informiert. Die Geschichte war interessant, aber vor allem faszinierten sie die Menschen, die diese Grenzstadt gegründet hatten. Sie waren hart im Nehmen. Unbeugsam. Unabhängig. Ehrlich. All das, was sie nie gewesen war. Aber die ersten Siedler waren auch gebrochen, verzweifelt und verloren gewesen. Irgendwie hatten sie es geschafft, zusammenzuarbeiten und nicht nur Ranches und eine Stadt aufzubauen, sondern eine Zukunft.
Jetzt musste sie dasselbe tun, und das ohne die Hilfe von Familie oder Freunden.
Sie wusste nicht, ob sie hierhergehörte. Beim Anblick von Blut wurde sie ohnmächtig, gab beim ersten Anzeichen von Unstimmigkeit nach.
Blieb noch die Ehrlichkeit. Sie wollte gar nicht daran denken, wie unehrlich sie war. Sie hatte gelogen, um den Job als Kuratorin in diesem geschlossenen Museum zu bekommen.
Sie stand am Rand eines Canyons, der dreißig Meter steil abfiel, und ließ sich von den letzten Sonnenstrahlen das Gesicht wärmen. Sie musste sich von Grund auf ändern und ganz neu anfangen.
Irgendwann auf dem Weg zwischen Florida und Crossroads war sie zu dem Schluss gekommen, dass der Tod ihres Vaters kein Unfall gewesen war. Vielleicht hatte er etwas über die Firma oder seinen Bruder gewusst. Vielleicht hatte er mitbekommen, dass es Ärger geben würde. Warum hätte er ihr sonst gesagt, sie solle fliehen? Warum wäre es so wichtig gewesen, wenn ihr Leben nicht in Gefahr war?
Vielleicht hatte er vorgehabt, gemeinsam mit ihr unterzutauchen, doch die Zeit war ihm davongelaufen. Aber er hatte sie gut vorbereitet zurückgelassen. Er hatte Geld auf ihr Konto eingezahlt und ihr geraten, niemandem von diesem Job in Texas zu erzählen.
Der alte Wohnwagen, den er gekauft und in der Garage versteckt hatte, passte zu dem Plan. Im vergangenen Monat hatte er an ihrem Auto eine Anhängerkupplung installieren lassen.
Sie hatte ihm gesagt, sie wolle keinen Anhänger ziehen, aber er hatte erwidert, er wolle den Wohnwagen nicht mit seinem Firmenwagen ziehen, falls er ihn jemals brauchen sollte. Aber jetzt war sie diejenige, die ihn brauchte. Sie hatte getan, was er ihr in der Notiz aufgetragen hatte, und nun musste sie sich hier in Texas unauffällig unter die Leute mischen.
Der Job als Museumsdirektorin war der erste Schritt. Diesmal wäre sie keine Assistentin. Sie würde die Chefin sein. Diesmal gab es keine Tante, die jeden ihrer Schritte kritisierte.
Angela lächelte. Wahrscheinlich war ihre Tante inzwischen im Strandhaus vorbeigekommen, um mit ihr zu reden. Immerhin war eine Woche vergangen. Sie würde den Schlüssel im Briefkasten finden. Keine Nachricht. Keine Nachsendeadresse. Keine Freunde waren benachrichtigt. Alle Post, die ihr Leben auf Anna Maria Island betraf, war unzustellbar.
Angela hatte sogar ihren Handyvertrag gekündigt und das Telefon von der Bradenton Brücke geworfen, bevor sie das Festland erreichte.
Verschwinde, stand in der Nachricht ihres Vaters. Sie hatte genug Spionagefilme gesehen, um zu wissen, was das bedeutete.
Sie berührte ihre Halskette. Eine Nachbildung der griechischen Münze, die im Laden ihres Onkels ausgestellt war. Sie hatte daran gedacht, sie zusammen mit ihrem Telefon ins Meer zu werfen, aber sie würde sie immer an ihren Vater erinnern. Die echte Münze hatte viele Auseinandersetzungen zwischen den Brüdern verursacht.
Ihr Vater betrachtete sie als Familienschatz. Onkel Anthony wollte sie an den Meistbietenden verscherbeln. Sie hatten sich auf einen Kompromiss geeinigt und Kopien angefertigt, die sie für ein paar Hundert Dollar pro Stück verkauften.
Als sie das Knirschen von Kies hörte, wandte sie sich um und sah, wie ein weiß-blauer Sheriffwagen auf den Parkplatz des Museums fuhr. Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Sie war durch das halbe Land gefahren, aber der Ärger war ihr gefolgt. Irgendwie musste ihr Onkel sie aufgespürt haben. Aber wie? Sie hatte ihr altes Auto auf einem Vierundzwanzig-Stunden-Walmart-Parkplatz in Orlando abgestellt und war zu Fuß über die Straße gegangen, um einen Pick-up mit einer Anhängerkupplung für ihren Wohnwagen zu mieten.
Bevor sie die Staatsgrenze zu Florida überquerte, hatte sie den Pick-up zurückgegeben. Sie hatte eine Schrottkarre gekauft und bar bezahlt, aber der Wagen war nicht stark genug, um den Anhänger zu ziehen, und hatte ihr zweihundert Meilen lang nur Ärger gemacht. Zwei Tage später in Georgia hatte sie ihn und ihren alten Wohnwagen bei einem Mechaniker gegen einen Van eingetauscht, und zwar in einer Stadt, die zu klein war, um ein Stoppschild zu haben. Der Mann sagte, er würde den Fahrzeugbrief per Post schicken, aber sie hatte ihm einen falschen Namen und eine falsche Adresse gegeben.
Was, wenn der Wagen gestohlen wäre? Die Polizei könnte sie verhaften, und sie könnte nicht beweisen, dass sie ihn gekauft hatte.
Angela sah den Streifenwagen an, der neben ihrem Van anhielt. Ihre Freiheit hatte keine Woche gedauert. Vielleicht hatte ihr Onkel eine Vermisstenanzeige aufgegeben? Das hätte sie nicht überrascht. Ihre Tante hatte wahrscheinlich allen erzählt, dass sie, Angela, so tief trauerte, dass man sie nicht alleinlassen konnte.
Ein Mann in Uniform stieg aus dem Wagen. Als er auf sie zukam, erwartete sie, dass er seine Waffe ziehen würde. Schließlich war sie mit siebenundzwanzig von zu Hause weggelaufen. Alle ihre Verwandten würden schwören, dass die stille Angela so etwas nie tun würde.
„Entschuldigen Sie, Miss“, sagte der Mann, als er näher kam. „Das Museum ist seit Monaten geschlossen. Wir haben an der Abzweigung ein Verbotsschild aufgestellt, aber das haben Sie wohl übersehen.“
In ihren Shorts, ungeschminkt und mit ihrem roten Haar, das zu einem unordentlichen Pferdeschwanz gebunden war, sah sie wahrscheinlich eher wie ein Mädchen als eine Frau aus. Sie konnte beinah die vertrauten Worte ihrer Mutter hören, sie wäre zu mollig, zu gedrungen für kurze...
| Erscheint lt. Verlag | 23.8.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Cora Film Edition |
| Übersetzer | Petra Pfänder |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | Besitz • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • Crossraods • eBook • ebook liebesroman • Familieneschichte • Familiensaga • Farmer • Farmleben • Frauenroman • Geschwisterbeziehungen • Kleinstadt • Kriminalität • Leidenschaft • Liebesgeschichte • Liebesroman • Rancher • Rivalität • Romantische Bücher • schwierige Vergangenheit • Stolz • Texas |
| ISBN-13 | 9783751538152 / 9783751538152 |
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