Der Mentor (eBook)
110 Seiten
BoD - Books on Demand (Verlag)
978-3-8192-5849-7 (ISBN)
Jahrgang 54, Kaufmann, Lehrer, Flugkapitän Er kennt die Welt und weiss: Literarischer Erfolg stellt sich ein durch Beziehungen, nicht durch Können, Kreativität, Logik, sprachliche Finesse, ungeahnten Plot, nein durch Beziehungen, aber Sie können das jetzt ändern! Nach: Der Lack ist ab, Pilot, nein danke (ein in der Sache-Buch) und: Am 3. Tage (Mega-Thriller) hier nun die Krone der literarischen Evaluation allen Seins als unvollendete Story mit dem Anspruch alle Rätsel unserer Existenz gelöst zu haben. Mich hat der Non-Mainstream schon seit jeher fasziniert. Querdenken, die Lösung aller Mysterien durch Beobachtung, Hypothese, und Gedankenspiel. Die Lösung ist so einfach und liegt vor uns, aber geschlossenen Geistes bleibt sie der Assoziation vorbehalten. Schreiben Sie ihr Ende und diskutieren Sie welche Macht das evoluzionäre Prinzip der Gewalt besiegen kann:?
Zu Hause
Maxima stieg aus dem Zug und freute sich überschwänglich, als sie ihre Mutter sah. Sie fiel ihr in die Arme und drückte sie innig, hatten sich beide doch fast ein dreiviertel Jahr nicht gesehen. “Du siehst gut aus, Kleines, als hättest du den Schönheitsschlaf gehalten, der mir so gut täte“ hörte Maxima die Gesprächseröffnung ihrer Mutter, die zunächst die Stimmung ausloten sollte, in der Maxima sich befand. Smalltalk oder Therapeut, man wusste ja nach so langer Pause nicht, wie der andere sich befand, egal ob Kind, Bekannter Ehepartner oder Affaire.
„Eigentlich habe ich seit gestern gar nicht geschlafen, müde fühle ich mich aber nicht, eher wie frisch aus der der Koje. Ich denke, der Klimawechsel ist mein Jungbrunnen“.
Sie verließen das Bahnhofsgebäude, die Arme untergehakt, wie man es von jugendlichen Mädchenfreundschaften kennt und am Auto angekommen warf Maxima ihre Reisetasche in den Alfa-Spider, den Oldtimer, den ihre Mutter aus nostalgischer Sehnsucht, wie sie sagte, nicht aufgeben konnte!
„Ich weiß, ich fahr ihn immer noch“, antwortete Gloria milde auf Maxima unausgesprochenen mimischen Vorwurf, „aber weißt du, wenn ich mir vorstelle, was dein Vater und ich so alles in diesem Sportwagen an Sport getrieben haben, dann kann ich diese alte Kiste einfach nicht weggeben“
„Verschon mich mit den alten Geschichten“, erwiderte Maxima lächelnd, „ich weiß, du liebst ihn immer noch!“ „G&F die unendliche Geschichte“, murmelte Sie für sich.
Sie bogen mit dem roten Flitzer mit dem herzumrankten G&F-Emblem auf dem Kofferraum mit quietschenden Reifen in die Hauptstraße vor dem Bahnhof ein und fuhren in Formel 1 Manier zum Stadtrand von Genua nach Norden in Richtung der Berge, wo sich in ruhiger, halbhoher Lage, die altersgraue, nostalgische, leicht renovierungsbedürftige Villa ihre Mutter befand. Maxima kannte dies Gebäude seit ihrer Kindheit nur als LR oder gemäß dem Familien-Understatement als Luxus Ruine.
Ihr Vater hatte sie ehemals von seinem Großvater geerbt und sie seiner Ex alimentiert, musste er ihr somit seit der Scheidung keinerlei weitere Versorgung gewähren. Er liebte es ohnehin mehr, in der Stadt ein Penthouse zu bewohnen. In der Anonymität der Großstadt lebte es sich leicht, ungezwungen und nachbarschaftlich lästerfrei und somit zügelloser als in der Pseudomoral einer Kleinstadt oder auf dem Lande.
Gloria hingegen genoss das Raumangebot und das milde Licht in ihrem zum Atelier umfunktionierten Wohn-Ess-Schlafzimmer, welches stets Motivation zur Weiterarbeit am gerade aktuellen Werk erzeugte. Nicht selten arbeitete sie an 3 Aquarellen gleichzeitig. Kleine Pausen für das Gläschen Rotwein oder den Kaffee stahl sie sich tagsüber dabei häufig, hatte aber dafür ihre kreative Phase zumeist schon bei Sonnenaufgang. An viel zu vielen Tagen hörte sie mit der Arbeit erst auf, wenn eben dieses natürliche Licht nicht mehr in genügendem Umfang zur Verfügung stand oder eine Affaire den Nachmittag versüßte. Sano power nannte sie diese Augenblicke voller Muse. Sex am Nachmittag und das oft; Sano eben. Sie mochte zärtliche Liebhaber, die jedoch wissen mussten, was sie wollten.
Langweiler ohne Ideen und ohne neugierigem Spiel-oder Experimentiertrieb waren ihr ein Graus. Ob ein Dildo oder anderes Spielzeug zum Einsatz kam war dabei genauso von der Hitze des Augenblicks abhängig wie der Einsatz der Zunge bei Cunnilingus oder Fellatio, um in entspannende Ekstase zu geraten, wie sie es beim Kaffeeklatsch neugieriger Freundinnen zu umschreiben pflegte. Sex durfte alles, was spaß macht, aber nur wenn beide so empfanden. Ultimative Verzückung war erlaubt, gewollt und Ziel aller lustvollen Anstrengung. Die Sucht nach den wohligen Wellen zwischen mehr, und zu viel während der Partner eindrang und mit gefühlvollen Stößen mal fest, mal zaghaft ihre Vagina massierte, während sie das Gefühl mit der Fertigkeit ihrer Finger, die genau wussten, wo die zu massierenden Punkte ihrer Klitoris zu finden waren, ins unkontrollierbare steigerte, war das beste Geschenk unserer Evolution. Ihre Freundinnen wurden bei ihren Erzählungen stets äußerst interessiert und ihre Wissbegier steigerte sich oftmals derart, dass sie beim Zuhören eine gewisse erwartungsvolle Feuchte bei sich fühlten.
Doch diese Gedankenfetzen, die sich aus dem durch Maxima’s Ankunft durchkreuzten Tagesablauf mit ihr und Francesco ergaben, verflogen als Tagtraum und sie hörte sich artig fragen: „Setz dich, magst Du einen Kaffee oder eher einen Prosecco zur Auflockerung“? Dabei lächelte Gloria und ihre Augen mit den kleinen Lachfältchen blickten mit mütterlicher freundlicher Gelassenheit in Maxima´s aufgewecktes Gesicht?
„Prosecco wäre jetzt besser, Mama, ich pinkle sonst noch Kaffee und ich fühl mich schon aufgeweckt genug!“
Gloria ging zum großen Kühlschrank in der Ecke, der einzig echte Luxus und irgendwie unpassend im Raum. Es war ihr ganzer Stolz, war es doch so einer, der bis zur Zimmerdecke reicht und in der Frontnische Eiswürfel bereitet. Sie nahm die unangebrochene Flasche, öffnete den Verschluss mit den Worten: „Schau mal, was du mir wert bist, ich opfere meine vorletzte Flasche mit vollem Bouquet für dich“! „Alte Sommelieuse“ konterte Maxima oder heißt es eher Konsommeuse?“ Beide lachten über die Anspielung und Maxima fühlte eine lang ersehnte innere Geborgenheit in der Empfindung eines zu Hauses aus Vertrautheit und der Gewohnheit.
Zwei Gläser wurden gefüllt, ein helles Klingeln war zu hören, als sie sich berührten und Mutter und Tochter nahmen einen kleinen Schluck. Gloria zündete sich eine Gauloise an, filterlos, inhalierte tief und machte es sich auf der gemütlich einladenden, leicht verlebten Ledercouch bequem. Maxima nahm den Sessel gegenüber des Marmortischchens und schaute ins Leere.
„Wir haben noch Zeit, bis dein Papa kommt“. „Erzähl, warum bist du von deiner ersten, großen Grabung schon zurück?
„Du wirkst nicht gerade glücklich und erzähl mir nichts, ich kenne dich genau.“
Maxima fühlte, wie es ihr die Kehle zusammenschnürte, als sie ihre Gedanken in die jüngste Vergangenheit glitten und sie musste mehr als einmal ihre Gefühlswallungen unterdrücken als sie über das Erlebte oder besser gesagt, dass Erduldete berichtete. Sie erzählte von Björns Nachstellungen und der Konsequenz ihrer Standhaftigkeit und dem Frust, eigentlich die Entdeckerin der sensationellen Vase gewesen zu sein, die wahrscheinlich einer der geheimnisvollsten und bedeutendsten Funde der letzten Dekaden werden könnte. Ihre Enttäuschung und die angestaute Wut waren ihr immer noch anzumerken. Dennoch spürte sie in sich allmählich, wie sie langsam in der Distanz mehr und mehr die Kontrolle über ihre Emotionen gewann.
Im Verlauf des Nachmittags stellte sich wieder die frühere Vertrautheit ein und die beiden schwatzten, vom Prosecco gelockert, auch von alten Zeiten, von Träumen, Projekten, Erfolgen aber auch den Misserfolgen. Und mit zunehmendem Alkoholspiegel erweiterte sich wie früher der Themenkreis bis hin zu den aktuellen Männerbekanntschaften ihrer Mutter. Maxima hörte zu, hielt sich aber wohlweißlich zurück, was die Bewertung dieser Lovings anging. Die zweite Flasche Prosecco, ohne Notiz nach Nummer eins geöffnet, wurde ebenfalls liquidiert, wie Gloria lachend bemerkte und zum frühen Abend hatte dann noch drei Fläschchen Piccolo den Durst gestillt.
Gloria legte sich etwas zurück, um in einem quasi unbemerkten Moment Maxima mit der Gesprächslosigkeit eines unverhofften Schlummers, zu überraschen.
„Komisch“, dachte sich Maxima, „ich fühle mich, als hätte Mama alles alleine getrunken und mir nur Sprudel eingeschenkt“ Eine halbe Stunde später, Maxima hatte es sich auf der Veranda gemütlich gemacht, hörte sie, wie ein Fahrzeug die Zufahrt heraufkam und wenige Sekunden später hielt der Jeep Wrangler vor dem Haus, der große blubbernde Achtzylinder verstummte und Francesco sprang in seiner gewohnt dynamischen Art vom Sitz. Er war etwas grauer geworden, sah allerdings mit seinem vollen Haar über dem asketisch, knochigen Gesicht immer noch aus, wie der Prototyp des Gigolo. Diese sportliche Erscheinung, stets gut gekleidet, gepflegt, vom sorgsam gestylten 3 Tagesbart bis zu den manikürten Fingernägeln und stets im Jackett oder lockeren Pulli erscheinend, die grobgewobene Cordhose taten ein übriges, ließen ihn zum Schwarm der Frauen werden. Schließlich wusste er sich ebenso spendabel wie auch charmant zu geben. Er war das Wasser, Gloria das Feuer oder umgekehrt. Sie verzehrten sich nach dem Leben, suchten die Liebe, die sie schon gefunden hatten und von der sie ahnten, dass sie ihr nicht standhalten würden. Sie hatten sich als Studenten kennen und lieben gelernt, um sich nach Jahren nur noch zu streiten und sich zu trennen.
Maxima hatte früh die Flucht ergriffen. Zuerst war sie auf eigenen Wunsch ins Internat gegangen, dann hatte sie nahtlos ihr Studium angehängt. Archäologie, der Umgang mit Vergangenem und ohne Einfluss auf...
| Erscheint lt. Verlag | 8.7.2025 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
| Schlagworte | Das macht Sinn • Die Lösung aller Rätsel • Erklärung der Welt • Ja das passt • Thriller und Mystery |
| ISBN-10 | 3-8192-5849-3 / 3819258493 |
| ISBN-13 | 978-3-8192-5849-7 / 9783819258497 |
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