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Trugerisches Paradies (eBook)

eBook Download: EPUB
2025
351 Seiten
Barbara Cartland eBooks Ltd (Verlag)
9781788678636 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Trugerisches Paradies -  Barbara Cartland
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Die junge und bildhübsche Noella Wakefield findet in sich nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter in einer prekären Lage wieder.  Gräfin Ravensdale, die Cousine von Mrs. Wakefield und deren Tochter Noely bringen bei ihrem unangemeldeten Besuch ein afrikanisches Fieber mit, an dem sie beide und Mrs Wakefield sterben. Da Mrs. Wakefield und Noella von einer Witwenrente gelebt hatten, ist Noella nun mehr mittellos. Jasper Raven tritt in ihr Leben und überredet sie, sich als Noely, die Schwester des Earl von Ravensdale auszugeben. Um sich und ihre zwei treuen Angestellte vor dem Hungertod zu retten, willigt Noella schweren Herzens ein und reist nach Schloss Ravensdale. Dort trifft sie ihren vermeintlichen Bruder, den gutaussehenden, aber zynischen Earl Ravensdale, der seiner Mutter nicht verzeihen konnte, dass sie ihn als Kind verließ.


Wird Noella es schaffen, den Earl von ihrem Rollenspiel zu überzeugen und kann sie Jaspers Geldgier und Erpressung entkommen? 


Die junge und bildhubsche Noella Wakefield findet in sich nach dem plotzlichen Tod ihrer Mutter in einer prekaren Lage wieder. Grafin Ravensdale, die Cousine von Mrs. Wakefield und deren Tochter Noely bringen bei ihrem unangemeldeten Besuch ein afrikanisches Fieber mit, an dem sie beide und Mrs Wakefield sterben. Da Mrs. Wakefield und Noella von einer Witwenrente gelebt hatten, ist Noella nun mehr mittellos. Jasper Raven tritt in ihr Leben und uberredet sie, sich als Noely, die Schwester des Earl von Ravensdale auszugeben. Um sich und ihre zwei treuen Angestellte vor dem Hungertod zu retten, willigt Noella schweren Herzens ein und reist nach Schloss Ravensdale. Dort trifft sie ihren vermeintlichen Bruder, den gutaussehenden, aber zynischen Earl Ravensdale, der seiner Mutter nicht verzeihen konnte, dass sie ihn als Kind verlie.Wird Noella es schaffen, den Earl von ihrem Rollenspiel zu uberzeugen und kann sie Jaspers Geldgier und Erpressung entkommen?

 

2

Irgendwie muss ich zu Geld kommen, dachte Noella. Sie überlegte, ob sie noch einmal das Haus durchstöbern sollte. Dabei wusste sie, dass das sinnlos war. Sie hatte bereits alles, was auch nur den geringsten Wert hatte, aus dem Schlafzimmer ihrer Mutter und den anderen Räumen entfernt und verkauft.

Nanny hatte darauf hingewiesen, dass es keinen Sinn hatte, Cousine Carolines und Noelys Kleidung aufzubewahren.

Noella hatte nur zögernd nachgegeben.

»Vielleicht sind die Sachen ansteckend«, gab sie zu bedenken.

»Wir haben die Zimmer gründlich gesäubert«, erwiderte Nanny. »Um sicherzugehen, hänge ich die Sachen nach draußen an die frische Luft.«

Der Doktor hatte angeordnet, dass die Räume, in denen die Kranken gestorben waren, ausgeräuchert werden mussten. Sie wurden fest verschlossen und ein übelriechendes Desinfektionsmittel wurde darin verbrannt. Der Geruch durchdrang das ganze Haus.

Noella öffnete alle Fenster und Türen und hielt sich so oft wie möglich im Freien auf, um dem zu entgehen, was sie als Geruch des Todes bezeichnete.

Nanny hängte die Kleidungsstücke, die Cousine Caroline und Noely gehört hatten, im Garten auf einer langen Wäscheleine auf. Nachdem sie dort fast drei Tage geblieben waren, glaubte auch Noella nicht mehr, dass sie weiter ansteckend sein konnten.

Der Fuhrmann, der einmal in der Woche ins Dorf kam, hatte sie für ein paar Shilling gekauft. Er war immer bereit, Gegenstände zu erwerben, die er auf seinen Runden mit Profit losschlagen konnte.

Noella behielt nur die Abendkleider, die viel zu auffallend und tief dekolletiert waren, um von einem respektablen englischen Mädchen getragen zu werden. Sie hingen nach wie vor in dem Zimmer, das Noely bewohnt hatte.

Der Fuhrmann hatte auch die letzten verbliebenen Wäschestücke mitgenommen, die Mrs. Wakefield gehört hatten.

Es schmerzte Noella, sich davon zu trennen, doch sie sah ein, dass Nahrungsmittel im Augenblick wichtiger waren als alles andere.

Sie musste nicht nur an sich, sondern auch an ihre alte Kinderfrau denken. Nanny war beinahe sechzig und bei ihr seit sie ein Baby gewesen war.

Dazu kam Hawkins, der frühere Bursche ihres Vaters, der ihn begleitet hatte, als er seinen Abschied genommen hatte.

Ursprünglich war es seine Aufgabe gewesen, sich um die Pferde zu kümmern. Bald wurde aus ihm ein unentbehrliches Faktotum, ohne dass der Haushalt nicht funktionierte.

Noella und Nanny hatten es ihm zu verdanken, dass sie überhaupt noch lebten. In den letzten Monaten hatten sie sich weitgehend von den Kaninchen ernährt, die er im Wald hinter dem Garten gefangen, und den Fischen so klein sie auch waren die er aus dem Fluss gezogen hatte.

Bis Weihnachten hatten die Kartoffeln gereicht, die Hawkins gepflanzt, geerntet und in einem alten Schuppen gelagert hatte.

Zu Beginn des neuen Jahres wurde ihre Lage bedenklich.

An manchen Tagen aßen sie nur altbackenes Brot, das sie beim Bäcker für ein oder zwei Pennies bekamen, weil es nicht mehr verkäuflich war.

Hawkins war auch nicht mehr so rüstig wie früher, schließlich ging er auf die Siebzig zu. Als Folge der ungenügenden Ernährung sah er älter aus, als er war. Dasselbe traf auf Nanny zu.

Obwohl sie nie ein Wort darüber verloren, litten sie unter der Angst, ihre Tage im Armenhaus beschließen zu müssen.

Ich muss sie retten, auch wenn ich mich selbst nicht retten kann, dachte Noella, ohne die leiseste Ahnung zu haben, wie sie das anstellen sollte.

Natürlich hatte sie schon daran gedacht, das Haus zu verkaufen. Nur war es leider in so schlechtem Zustand und lag in einer so abgeschiedenen Gegend, dass sich keine Interessenten finden ließen.

Manchmal fürchtete sie schon, das Dach könnte einstürzen und sie alle unter sich begraben.

»Ich muss etwas unternehmen«, sagte sie laut und ging zum Fenster. Vor lauter Angst fing sie an zu beten, nicht nur zu Gott, sondern auch zu ihrer Mutter.

Ein scharfes Klopfen an der Eingangstür schreckte sie hoch. Da nicht anzunehmen war, dass Nanny es in der Küche hörte, ging sie selbst nachschauen.

Sie konnte sich des unbehaglichen Gefühls nicht erwehren, dass es jemand aus dem Dorf war, der die Bezahlung einer Rechnung verlangte. Es wäre ihr peinlich gewesen, erklären zu müssen, dass sie buchstäblich kein Geld im Hause hatte.

Noella war so nervös, dass sie die Tür nur ganz vorsichtig öffnete.

Zu ihrem größten Erstaunen stand draußen ein Gentleman, der nach der neuesten Mode gekleidet war. Am Fuße der Treppe wartete ein eleganter zweirädriger Reisewagen mit zwei Pferden. Auf dem Bock saß ein Kutscher, am Kopfende der Tiere stand ein Reitknecht, der sie am Zaumzeug festhielt.

»Ich wünsche Lady Noella Raven zu sprechen«, verlangte der Gentleman in befehlsgewohntem Ton.

Noella schaute ihn verwundert an.

»Ich denke, Sie selbst sind Lady Noella«, sagte er, ehe sieantworten konnte. »Ich bin ihr Cousin, Jasper Raven.«

Er lüftete den Hut und verbeugte sich.

»Nein, ich bin nicht Lady Noella«, beeilte sich Noella zu versichern. »Ich denke, Sie sollten hereinkommen, damit ich Ihnen die Sachlage erklären kann.«

»Sehr gern.«

In der Halle sah er sich nach einem Möbelstück um, wo er seinen Hut ablegen konntet

Der Tisch und die beiden recht hübschen Eichenstühle waren längst verkauft. Noella hatte nicht bedacht, wie merkwürdig die leere Halle auf einen Fremden wirken musste.

Ohne ein Wort zu sagen, führte sie ihn ins Wohnzimmer. Beim Anblick der kärglichen Einrichtung hoben sich seine Augenbrauen.

Er wartete, bis Noella ihn aufforderte, Platz zu nehmen. Dann setzte er sich vorsichtig in einen der verbliebenen Armsessel und legte den Hut neben sich auf den Boden. Noella ließ sich auf das Sofa sinken.

»Ich fürchte, ich habe schlechte Neuigkeiten für Sie, Mr. Raven«, begann sie.

»Schlechte Neuigkeiten?« wiederholte er scharf.

»Allerdings. Lady Noella und ihre Mutter sind tot.«

»Tot? Das glaube ich nicht.«

»Leider ist es wahr. Sie sind an einem Fieber gestorben, das ein Freund mitgebracht hat, der gerade aus Afrika kam. Der Arzt konnte nichts mehr für sie tun«, erklärte Noella. »Meine Mutter pflegte die beiden. Sie hat sich angesteckt und ist der Krankheit ebenfalls zum Opfer gefallen«, setzte sie hinzu.

»Mein Beileid. Das muss ein großer Schock für Sie gewesen sein.«      

»Es fällt mir immer noch schwer zu glauben, dass das alles wirklich geschehen ist.«

Jasper Raven runzelte die Stirn.

Bei näherer Betrachtung wirkte er nicht so jung, wie Noella im ersten Augenblick gedacht hatte, als er vor der Tür stand. Sie schätzte ihn auf etwa fünfunddreißig Jahre. Er war groß und schlank, sah aber nicht besonders gut aus. Sein Gesicht hatte einen ziemlich harten Ausdruck.

Noella konnte ihre Neugier nicht verbergen.

»Habe ich recht verstanden, dass Sie ein Verwandter von Lady Noella sind?« fragte sie.

»Mein Name ist Jasper Raven, wie ich Ihnen bereits mitgeteilt habe«, erwiderte er. »Ich bin ein Cousin des Earl of Ravensdale.«

»Noely hatte immer gehofft, etwas von ihrem Vater zuhören«, sagte Noella.

»Das war unmöglich. Er ist tot.«

»Sie erzählte mir, sie habe ihm geschrieben, als sie und ihre Mutter in Venedig waren. Es ist ihr nie in den Sinn gekommen, dass er womöglich gar nicht mehr leben könnte.«

»Der Earl konnte nicht antworten, weil er damals bereits sehr krank war. Als sein Sohn nach seinem Tode aus dem Ausland heimkehrte, kümmerte er sich um die Korrespondenz seines verstorbenen Vaters.«

»Wenn Noely das doch nur gewusst hätte«, sagte Noella wie zu sich selbst.      

»Nun, dazu ist es jetzt zu spät«, entgegnete Mr. Raven ziemlich gefühllos. »Meine Reise um die halbe Welt war also reine Zeitverschwendung.«

»Das tut mir leid«, sagte Noella weich. »Noely hätte sich, wenn sie noch am Leben wäre, sehr gefreut, einen ihrer Verwandten kennenzulernen.«

»Das hilft mir leider auch nicht weiter.«

.Noella schaute ihn verwirrt an. Er schien das Gefühl zu haben, mit jemandem reden zu müssen.

»Lady Noellas Tod bedeutet für mich eine Katastrophe”, erklärte er.

»Warum?«

»Ihr Bruder, der jetzige Earl, schickte mich aus, um sie zu suchen. Es sollte nicht zu meinem Schaden sein, wenn ich sie fände. Mein Cousin hatte den Wunsch, dass sie zu ihm kommen und bei ihm leben sollte.«

»Schade, dass Noely das nicht gewusst hat«, bedauerte Noella.

Aus reiner Neugier fragte sie weiter: »Wie ist der Earl eigentlich? Cousine Caroline hat nie von ihm gesprochen.«

»Cousine Caroline?« wiederholte er erstaunt. »Heißt das, dass Sie eine Verwandte der Familie sind?«

»Nicht der Ravens«, erwiderte Noella. »Noelys Mutter, die ich eigentlich Countess nennen sollte, war eine Cousine meiner Mutter und ihre beste Freundin.«

Sein offenkundiges Interesse bewog sie weiterzureden.

»Nach Captain D’Arcy Fairburns Tod kamen Cousine Caroline und Noely nach England zurück, um bei uns zu wohnen. Sie waren sehr arm, und es wäre schön gewesen, wenn der Earl seiner Schwester geholfen hätte.«

»Das war auch seine Absicht«, erwiderte Mr. Raven. »Er versprach mir ebenfalls seine Hilfe, wenn ich sie finden würde.«

»Sie sehen nicht aus, als ob Sie auf Hilfe angewiesen wären«, meinte Noella, ohne nachzudenken.

Mr. Raven lachte. »Der äußere Eindruck kann täuschen. Ich versichere Ihnen, dass ich dringend Geld benötige.«

Nach einer Pause...

Erscheint lt. Verlag 8.7.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-13 9781788678636 / 9781788678636
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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