Commissario Paola Rossi - Tödliche Fänge (eBook)
360 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7575-9735-1 (ISBN)
Cinzia G. Agostini lebt mit ihrer Tochter in Berlin. Ihr beruflicher Weg führt sie erst einmal in die Filmbranche. Sie gründet eine Firma und arbeitet erfolgreich mit den großen amerikanischen Filmverleihern zusammen. Die Digitalisierung hält Einzug und so gibt sie ihren Betrieb nach 20 Jahren auf. Ihr innigster Wunsch kommt immer stärker in ihr Bewusstsein: die Schriftstellerei. Mittlerweile hat sie bereits fünf Bücher veröffentlicht.
Cinzia G. Agostini lebt mit ihrer Tochter in Berlin. Ihr beruflicher Weg führt sie erst einmal in die Filmbranche. Sie gründet eine Firma und arbeitet erfolgreich mit den großen amerikanischen Filmverleihern zusammen. Die Digitalisierung hält Einzug und so gibt sie ihren Betrieb nach 20 Jahren auf. Ihr innigster Wunsch kommt immer stärker in ihr Bewusstsein: die Schriftstellerei. Mittlerweile hat sie bereits fünf Bücher veröffentlicht.
Cinque – 5
Als Paola am Tatort eintraf, fuhr auch Ispettore Maria Nero, ihre Kollegin, gerade vor.
»Ich hatte gehofft, dass du in Ruhe ankommen kannst, und wir nicht gleich zu so früher Stunde einen Tatort besuchen müssen «, sagte Maria mit müder Stimme.
»Hattet ihr eine schöne Zeit in Venedig? Du musst mir später alles haarklein erzählen.«
»Es war ein Traum. Wenn wir hier fertig sind, gehen wir in die Bar und ich erzähle dir alles. Weißt du schon Einzelheiten zum Fall?«, antwortete Paola mit einem Seufzer.
»Leider nicht. Offenbar war ich die Erste auf der Anrufliste. Es gab eine Schießerei. Mehr weiß ich auch nicht. Es gibt anscheinend ein Opfer.«
»Na gut. Dann schauen wir es uns einmal an.«
Der Tatort befand sich in einem abgelegenen Gewerbegebiet. Die Halle sah halb fertig aus, offenbar war dem Bauherrn das Geld während der Bauphase ausgegangen. Vor der Halle war ein gepflasterter Weg, der allerdings in der Zwischenzeit mit Unkraut überwuchert war. Von der Straße war die Halle kaum einsehbar.
Kurze Zeit später kam ihr Kollege, Gerichtsmediziner Dottore Alberto Ragazzi vorgefahren.
»Bist du schon wieder von deiner Reise zurück?«, fragte er sie.
»Ja. Gestern sind wir zurückgekommen. Eigentlich wollte ich heute ganz entspannt ein paar Akten ordnen, aber das Verbrechen hält sich nicht an meine Wünsche.«
»Dann wollen wir einmal.«
Dottore Ragazzi zog sich einen Schutzanzug an und begann mit der ersten Leichenbeschau.
Paola und Maria liefen zu Salvatore Torri von der Spurensicherung, der etwas in einen Behälter befüllte.
»Ciao, Salvatore!«, sagte Paola zu ihm und Maria nickte ihm zu.
»Na, ihr beiden. Ich habe etwas gefunden. Das wäre doch bestimmt deine nächste Frage gewesen?«, antwortete er keck.
»Nun ja, erst einmal hätte ich gefragt, wie es dir geht, denn wir haben uns ein paar Tage nicht gesehen, aber schieß los, was hast du für uns?«
»Viel habe ich bislang nicht. Außer …«
»Außer, was?«, fragte Paola.
»Eine Patronenhülse habe ich eben hier im Gebüsch gefunden, ob die allerdings zu unserem Tatort gehört, muss ich im Labor klären.«
»Noch etwas?«
»Ja.«
Paola horchte auf.
»Im Gebüsch habe ich Blutspuren entdeckt. Ob es sich dabei um das Blut des Opfers handelt, muss ich natürlich erst labortechnisch abklären. Außerdem einige Tropfen Blut, die in Richtung des Parkplatzes führen. Inwieweit das zu unserem Fall passt, bleibt abzuwarten.«
Paola verstand, was er meinte. Dann kam ihr ein Geistesblitz.
»Kann es sich dabei um eine Verletzung des Täters handeln? Das wäre gut!«
»Das war meine erste Vermutung, aber nach wie vor, das ist alles spekulativ bislang. Vorsichtshalber habe ich ebenso ein Taschentuch und etliche Kondome sichergestellt. Ich glaube zwar nicht, dass es etwas mit dem Fall zu tun hat, aber sicher ist sicher.«
Paola seufzte.
»Es ist hier recht abgelegen, daher werde ich jetzt erst einmal alles eintüten und später im Labor überprüfen.«
»Weißt du, ob es Zeugen gibt? Wie du schon sagst, verirren sich hierhin bestimmt nur Liebespaare, die kein eigenes Zuhause haben.«
»Also, ich habe nur mitbekommen, dass wohl ein Autofahrer vorbeifuhr und plötzlich einen Schuss hörte. Scheinbar hat er die Polizei informiert, aber mehr weiß ich auch nicht.«
»Mmh. Das ist leider nicht sehr viel.«
Paola drehte und schaute sich um, plötzlich kam ihr etwas in den Kopf und sie fragte:
»Etwas anderes. Steht hier in der näheren Umgebung ein Fahrzeug? Ich frage mich, wie ist das Opfer hierhergekommen? Wurde es hierhergebracht oder fuhr es mit seinem eigenen Fahrzeug?«
»Wenn man in den Weg einbiegt, gibt es vorn einen Parkplatz. Vorsichtshalber habe ich Fotos gemacht. Ein Fahrzeug könnte von Bedeutung sein.«
Paola bohrte nach:
»Warum?«
»Das Fahrzeug hat ein serbisches Kennzeichen. Das fiel mir gleich ins Auge. Der andere Wagen wurde scheinbar hier abgestellt. Man wollte sich wohl den Schrottplatz sparen.«
»Wie kommst du darauf?«
»Zum einen ist es nicht mehr betriebsfähig und außerdem sind die Kennzeichen abmontiert worden.«
»Ich verstehe. Gut, dann überprüf später sofort den Wagen aus Serbien. Das könnte vielleicht der Wagen des Opfers sein.«
»Das hatte ich vor. Gut. Ich sehe mich hier noch einmal um, doch ich glaube, ich finde nichts mehr, was uns helfen wird.«
»Mach das. Ich schaue einmal, ob Alberto mir schon etwas sagen kann.«
Paola verabschiedete sich von Salvatore und ging zu Alberto zurück, der mit Maria in ein Gespräch vertieft war.
»Ach, da bist du ja, Paola, viel kann ich dir bislang nicht sagen. Die Todesursache ist eindeutig ein Schuss ins Herz. Er muss auf der Stelle tot gewesen sein. Der Schuss kam aus nächster Nähe. Aufgrund seiner eingerissenen Kleidung scheint es einen Kampf gegeben zu haben. Das ist allerdings nur eine Vermutung. Ausweispapiere habe ich nicht gefunden. Zum Kaliber kann ich dir nachher erst etwas sagen. Der Mann muss um die dreißig sein. Meine erste Einschätzung zu diesem Fundort ist, dass dies auch der Tatort gewesen sein muss. Aber alles andere später …«
»Kannst du uns schon etwas zum Todeszeitpunkt sagen?«, fragte Paola.
»Da die Leichenstarre sich bislang nur auf den Unterkiefer erstreckt, gehe ich, vorsichtig geschätzt, von einem Todeszeitpunkt von vor circa zwei Stunden aus, alles Weitere nach der Autopsie.«
»Wie ich eben von Salvatore erfahren habe, hat ein vorbeifahrender Autofahrer die Polizei informiert, weil er einen Schuss gehört hat.«
Alberto schaute sie an und meinte:
»Meines Erachtens passt das zu meiner Annahme des Todeszeitpunkts. Konntet ihr bereits mit dem Zeugen sprechen?«
»Nein. Leider weiß ich nicht mehr. Vielleicht war es ein anonymer Anrufer. Das muss ich klären.«
Paola, Maria, Alberto und Salvatore unterhielten sich noch eine Weile, bevor sie dann in ihre Autos stiegen und sich verabschiedeten.
Kurze Zeit später trafen sich Paola und Maria in ihrer Bar an der Ecke der Questura.
Sie bestellten sich zwei Latte macchiato und zwei Cornetto.
»Bevor wir über den Fall sprechen, der uns sicherlich auf Trab halten wird …«
Paola schaute sie nachdenklich an und fragte:
»Wieso? Was meinst du?«
»Wir haben ein Opfer, aber das war es auch schon. Keine Zeugen, die Identität des Opfers ist nicht geklärt, mäßige Spuren. Findest du nicht, dass das nach Überstunden schreit?«
»Das stimmt, ich dachte vor Schreck, etwas Wichtiges habe ich übersehen. Ja, der Fall wird uns auf Trab halten. Als ich den Leichnam sah, stieg so ein merkwürdiges Gefühl in mir auf.«
»Was für eins?«
Paola überlegte, dann nach einer Weile sagte sie:
»Na ja, ich finde, er sieht aus, als käme er nicht aus Italien, aber ich kann mich natürlich auch irren. Nichts ist unmöglich.«
»Woran machst du das fest?«, fragte Maria sie.
»Die Gesichtszüge, die Konturen. Außerdem hat doch Salvatore gesagt, dass er dort auf dem Parkplatz einen Wagen aus Serbien gesehen hat. Irgendwie könnte ich mir vorstellen, dass das kein Zufall ist. Wir warten erst einmal ab. Ich hoffe nur, dass dieser Fall nichts mit dem organisierten Verbrechen zu tun hat. Sobald Alberto mit der Obduktion begonnen hat und die Patronenhülse sichert, wissen wir bestimmt mehr.«
Maria schaute sie bewundernd an.
»Hat dir eigentlich schon einmal jemand gesagt, wie krass du kombinierst und wie schnell du Witterung aufnimmst.«
Paola musste lachen.
»Du machst mir nur Komplimente, weil du endlich wissen willst, wie es mit Francesco in Venedig war. Ich habe dich durchschaut.«
Jetzt musste Maria lächeln.
»Ich sag’ doch, du kombinierst gut!«
Die nächste halbe Stunde verging wie im Flug.
Maria wollte alles ganz genau wissen.
»Ich muss dir wirklich sagen, es war einfach unbeschreiblich schön. Alles war perfekt! Die gemeinsame Zeit, das Hotel, die Stadt, die Geschäfte, das Wetter und natürlich mein Francesco. Jetzt sind wir schon so lange zusammen, doch wir fühlten uns wie frisch verliebt. Dieses Gefühl, diese Vertrautheit zwischen uns, dieses Band, was uns verbindet, diese tiefe und unerschütterliche Liebe. Er ist mein Traummann. Wenn ich zurückdenke, was wir alles schon durchlebt haben, wie schwierig es teilweise ist, weil wir beide einer Berufung nachgehen. Aber genug geschwärmt. Wie geht’s dir? Was macht Carlo? Wie habt ihr die letzten Tage verbracht?«
Maria neigte verschämt den Kopf zur Seite und zog ihre rechte Hand nach vorn auf den Tisch. Dort funkelte und blitzte ein Ring an ihrem Ringfinger. Dann überschlugen sich ihre Worte:
»Ich dachte schon, du fragst nie!«
Paola schrie laut auf:
»Ihr habt euch verlobt?«
Maria nickte ihr freudestrahlend zu.
»Darauf müssen wir anstoßen.«
Sofort stand Paola auf und flitzte zum Barmann.
Als dieser mit zwei gut gefüllten Gläsern zum Tisch kam, sagte er nur: »Es gibt etwas zu feiern. Meinen herzlichsten Glückwunsch.«
Jetzt wurde Maria rot im Gesicht.
Paola fragte sie aus und immer wieder beugte sie sich zu Maria und drückte sie herzlich.
»Ich freue mich so sehr für dich. Ihr seid solch ein schönes Paar. Carlo ist der Richtige für dich und du bist die perfekte Frau für ihn. Ich würde euch gern zum Essen einladen. Nachher spreche...
| Erscheint lt. Verlag | 5.7.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Commissario Paola Rossi |
| Verlagsort | Berlin |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | anspruchsvoll • Nachdenklich • packend • Psychothriller • Spannung • Temporeich |
| ISBN-10 | 3-7575-9735-4 / 3757597354 |
| ISBN-13 | 978-3-7575-9735-1 / 9783757597351 |
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