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Korsarenrache (eBook)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
258 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7575-9695-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Korsarenrache -  Erik Schreiber
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Die Kriminellen der Meere haben in frühen Filem und Erzählungen schon immer fasziniert. Dabei unterscheidet man in der Regel nicht zwischen Barbaresken-Korsaren, Korsaren, Kaperer, Piraten und Freibeuter. Es bestehen jedoch diverse Unterschiede. Barbaresken-Piraten oder auch Barbaresken-Korsaren werden die meist muslimischen Kaperfahrer im Mittelmeer bezeichnet, die vom 16. Jahrhundert bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts vor der nordafrikanischen Küste ihr Unwesen trieben. Der Begriff Pirat stammt aus dem griechischen, damit bezeichnet man jemanden, der auf hoher See plündert und Verbrechen begeht. Viele berühmte Piraten waren um das Jahr 1700 aktiv: Als Kaperer wurden Kapitäne und Besatzungsmitglieder bezeichnet, die mit offizieller Genehmigung feindliche Schiffe überfielen. Diese schriftliche Genehmigung war der 'Kaperbrief', dessen erste Exemplare aus dem 13. Jahrhundert belegt sind. Der Begriff Korsar kommt aus dem Französischen und bedeutet 'Kaperfahrt'. Die Kaperfahrer Frankreichs und des Mittelmeerraums nennt man Korsaren. Französische Korsaren gab es seit dem 9. Jahrhundert, als sich Handelsschiffe aus der Bretagne gegen plündernde Wikinger zur Wehr setzten.

Erik Schreiber arbeitet als Verleger, Herausgeber und Autor. Als Autor ist er verantwortlich von mehr als 20 Romanen und 200 Kurzgeschichten (alle veröffentlicht, einige mit Preisen ausgezeichnet). Zudem ist er der Herausgeber der Reihen Sternenlicht, Historisches Deutschland und Märchen, Sagen und Legenden. Seit 2010 Verleger vom Saphir im Stahl Verlag, Arcanum Fantasy Verlag und Scratch Verlag kamen am 1.1.2017 dazu.

Erik Schreiber arbeitet als Verleger, Herausgeber und Autor. Als Autor ist er verantwortlich von mehr als 20 Romanen und 200 Kurzgeschichten (alle veröffentlicht, einige mit Preisen ausgezeichnet). Zudem ist er der Herausgeber der Reihen Sternenlicht, Historisches Deutschland und Märchen, Sagen und Legenden. Seit 2010 Verleger vom Saphir im Stahl Verlag, Arcanum Fantasy Verlag und Scratch Verlag kamen am 1.1.2017 dazu.

Anguilla ist ein winziges, kaum erwähnenswertes Eiland am nördlichen Ausläufer der Inseln über dem Winde, an die 108 Seemeilen ostwärts von Puerto Rico ... nicht mehr. Eine winzige, lächerlich unansehnliche, teils felsige, teils bewaldete Erhebung zwischen dem Atlantik und dem Karibischen Meer, mit ein paar Palmen längs der sandigen Küste, ein paar baufälligen Hütten und Buden, in denen die störrischen und gleichzeitig gelangweilten und unbeteiligten Eingeborenen hausen, träge in der Sonne herumhocken und darauf warten, dass mal wieder irgendwas geschehen möge.

Anguilla gehörte eigentlich der, spanischen Krone, aber nur eigentlich! Kein Mensch kümmerte sich um die paar Quadratkilometer Land. Jahre lagen zurück - da war eines Tages mal eine spanische Galeone in der kleinen Bucht vor Anker gegangen. Herrisch dreinblickende Offiziere in bunten, protzig ausstaffierten Uniformen waren an Land gekommen, hatten sich alles angesehen und waren kurz darauf wieder in ihren Dingis an Bord der Galeone zurückgekehrt. Die Galeone hatte die Anker gelichtet und seitdem war nichts Aufregendes mehr geschehen: Spanien tat so, als gäbe es keine Insel namens Anguilla.

Dafür kamen im Laufe der Zeit andere Schiffe - Schiffe, die an den Tops der Großmasten schwarze Banner mit grellweißen Totenköpfen trugen. Woher sie kamen, wohin sie gingen ... keinen interessierte es ... und die Eingeborenen verhielten sich ruhig und albwartend.

Das kleine verwahrloste Kaff, eine Ansiedlung von nicht mehr als anderthalb Dutzend windschiefen Hütten, trug den stolzen Namen EI Castillo Poderoso - die mächtige Burg! Ein Spaßvogel musste der Taufpate gewesen sein. Es war zum Lachen! Irgendwo unten am Strand klebte zwischen einer Gruppe schlankwüchsiger Palmen eine Hütte, die sich schon äußerlich von den übrigen unterschied. Sie war größer! Hier hausten übrigens Weiße, zumindest aber waren die Bewohner Mischlinge, finster aussehende Gesellen, bis an die Zähne bewaffnet, mit heimtückischen Augen, Männer, denen man nur ungern im Dunkeln begegnen mochte.

Was sie hier auf diesem verdammt abgelegenen Inselchen trieb, ging aus einem kunstvoll bemalten Schild hervor, das an zwei rostigen Nägeln über der wackligen Eingangstür baumelte:

Diego Brusillo: Internationales Handelskontor Vermittlung von Frachten usw.

Auch das war zum Lachen! Schmugglerumschlagplatz, das war es und die finsteren, mürrischen Burschen waren die Mittelsleute der herumziehenden Korsaren aller Schattierungen.

An diesem frühen Nachmittag lag vor der Küste in der kleinen Bucht, an deren Ufer das armselige El Castillo Poderoso sich erhob, eine seetüchtige Fregatte von schmuckem Aussehen, ein dreimastiges, vielleicht 13o Tonnen schweres Schiff ohne jegliches Nationalitätszeichen. Die ehemals goldenen Buchstaben unter den Kabinenfenstern im Heck waren verwaschen und unleserlich, und man musste schon ganz nahe herankommen, um feststellen zu können, dass die Fregatte den Namen Victorious Lion trug. Ein Engländer also!

Die Fregatte wiegte sich in der leichten Dünung, zerrte an den Ankerketten. Die Takelung war eingeholt. Kahl und schlank wie Birken im Herbst ragten die Maste in die klare, flimmernde Luft; wie Spinnenarme reckten sie ihre Rahen. Die Hitze um diese Stunde war fast unerträglich, aber trotz der brodelnden Treibhauswärme herrschte an Bord der Fregatte eine rege Tätigkeit. Die Lukendeckel mittschiffs und auf dem Vorderkastell waren weit geöffnet. Halbnackt arbeitete die Mannschaft.

Der Victorious Lion nahm Proviant und Frischwasser an Bord. Vom Strand her näherte sich eines der kleinen wendigen Dingis. Zwischen den Duchten lagen Kisten und Fässer gestapelt. Unter dem antreibenden „Pull! - Pull!“ des Bootsmanns näherte sich das Dingi rasch der Fregatte. Rhythmisch tauchten die Riemen ins Wasser.

An der Reling des Victorious Lion lehnte ein hochgewachsener, schlanker, junger Mann; breitschultrig, mit schmalen Hüften. Sein fast hageres Gesicht war von edlem Schnitt, das Kinn energisch, die Augen brannten in einem hellen Feuer und verrieten Kühnheit, gezügeltes Temperament und furchtloses Draufgängertum.

Aufmerksam folgten seine Blicke den Manövern des Beibootes. Fast unbeweglich stand er da, die Ellenbogen auf die Holzverkleidung gestützt. Enganliegende, schwarze Beinkleider endeten unterhalb der Knie in weichledernen Stulpenstiefeln. Um die Taille trug er eine ebenfalls schwarze Schärpe, aus der an der linken Seite der kunstvoll ziselierte Knauf eines Dolchmessers ragte. Den Oberkörper, muskulös; wohltrainiert und kräftig, bedeckte ein schneeig weißes, blusenähnliches Hemd; dessen Ärmel sein Träger bis hoch über die Ellenbogen aufgekrempelt hatte. Über der tiefgebräunten Brust stand es weit offen und gab den Blick auf ein goldenes Amulett in Kreuzform frei. Das Haar, leicht wellig, war von dunkelbrauner Tönung und im Nacken von einer ledernen Schlinge gehalten. Die Enden fielen zopfartig bis über den Hemdkragen.

Eine stattliche, imponierende Erscheinung! Dieser junge Mann war der Kapitän des Victorious Lion, Sir Richard Menegith, einer der angesehensten Kaperkapitäne Ihrer Majestät, Königin Elizabeth II. von Großbritannien. Ein Günstling der Britischen Admiralität und einer der erfolgreichsten Seefahrer der englischen Krone.

Das Boot hatte inzwischen beigedreht und rieb sich knirschend an dem hölzernen Rumpf der Fregatte.

„He, Swifty!“ Sir Richard beugte sich über die Reling, betrachtete wohlwollend seinen Bootsmann. „Habt ihr noch oft zu fahren?“

„No, Sir“, brüllte Swifty, der Bootsmann, nach oben und bemühte sich, Haltung anzunehmen, was ihm nicht recht gelingen wollte, da das Dingi ziemlich schlingerte. „Noch zwei-, dreimal!“

„Gut, dann beeilt euch, Leute! Und schafft die Fässer, die ihr da mitgebracht habt, nicht in den Kielraum, sondern in eines der Hellegatte mittschiffs, verstanden, Swifty?“

Sir Richard lächelte :unmerklich. „Aye, aye, Sir, verstanden“, wiederholte Swifty eifrig, wandte sich zu seinen Leuten und gab die Anordnung des Kapitäns mit befehlerischer Stimme weiter. Und wieder musste Sir Richard lächeln .... über den Eifer und die Dienstbeflissenheit seines Bootsmanns.

Ein prächtiger Kerl, dieser Swifty, bei Gott! Verläßlich, treu, anhänglich wie ein schottischer Collie, den man von der Gasse geholt und aufgepäppelt hat, ein Kerl, mächtig und stark wie eine hundertjährige Palme, aber mit dem Herzen eines jungen, zartbesaiteten Mädchens aus einem der Ordensstifte in Cornwall. In der Tat, ein Riese von einem Mann, mehr als einen vollen Kopf größer als alle anderen auf dem Victorious Lion, mit Armen so stark wie Lianen, mit Fäusten, die den Pratzen von Bären eher glichen, als menschlichen Händen. Ein wahres Muskelpaket war dieser Swifty, mächtig und kraftvoll wie ein Berberlöwe ... aber mit dem sanften Gemüt eines neugeborenen Säuglings.

Sein Haar, kurzgeschoren und stets ungekämmt war flammendrot, sein Gesicht fast immer unrasiert. Buschige Brauen über dunklen, freundlichen Augen, die allerdings Feuer und Blitze versprühten, wenn er zornig wurde. Dann war nicht mit ihm zu spass en. Dann war es ratsam, ihm aus dem Wege zu gehen. Er zermalmte, was ihm in seine Tatzen geriet, und war mehr als einmal vorgekommen, dass er seine Gegner kurzerhand an ihren Hälsen gepackt und mit den Schädeln zusammengedonnert hatte; dass es dumpf und dröhnend krachte.

Die aber, die Swifty schätzte, die liebte er fast, behandelte sie wie mit Sammetpfötchen. Und einer von diesen, und allen anderen voran. War Sir Richard Menegith, sein Kapitän, den er verehrte wie seine eigene Mutter, die irgendwo bei London auf einer Cottage drei oder vier Schafe besaß.

Sir Richard war froh, Swifty um sich zu haben. Auf ihn konnte er sich verlassen, bedenkenlos, unbesehen. Swifty besaß sein volles Vertrauen, und Sir Richard war seinem eigenen Vater, einem hohen Beamten der Königin, noch heute dankbar, dass er ihm diesen „Teufelskerl Swifty“ sozusagen geschenkt hatte. Früher nämlich hatte, Swifty im Dienste des alten Sir Lenegith gestanden. Dann, als der junge Sir Richard das Kapitänspatent erhalten, war er einst zum alten Sir Richard gekommen und hatte ihn gebeten, den jungen Herrn auf seinen Fahrten begleiten zu dürfen.

Nun, er durfte! Und seitdem hing er mit hündischer Ergebenheit an seinen neuen Herrn, war sawas wie dessen Vertrauter, ein guter Freund! Nebenbei war er dann noch Bootsmann auf der The Victorious Lion eine Aufgabe, die er trotz seiner einundvierzig Jahre vortrefflich zu meistern wusste.

Sir Richard warf noch einen letzten Blick auf den rothaarigen, treuen Burschen und wandte sich langsam um. Seine Augen glitten hinüber zum Strand, verweilten ein paar Augenblicke lang auf den baufälligen Hütten, hinter denen sich der Palmenwald erhob und sich den Hügel hinan erstreckte.

In der Bucht kurvten vier oder fünf kleine Boote. Die Sonne brannte stechend vom ewig blauen Himmel.

Plötzlich fühlte Sir Richard, wie jemand ihn aufmerksam und eindringlich ansah, so zwingend, dass er blitzschnell seinen Kopf herumwarf.

Unter der Tür zum Niedergang stand ein untersetzter stämmiger Mann, in den Hüften etwas eingeknickt, auf ein biegsames Stöckchen gestützt, das er mit seiner behandschuhten Rechten hielt. Angetan war er mit einer Kniehose, einem langen, in der Taille abstehenden Rock, unter dem die buntbestickte Weste und das spitzenbesetzte Jabot hervorlugten, das seinen Hals zierte. Auf der schwarzen kurzgelockten Perücke thronte ein imposanter Dreispitz.

Das Gesicht dieses Mannes war seltsam weiß, so als scheute sich sein Besitzer, die Haut den Sonnenstrahlen auszusetzen, zudem war es ein wenig aufgedunsen, zeigte den Ansatz zu einem Doppelkinn. Es war...

Erscheint lt. Verlag 2.7.2025
Reihe/Serie Freibeuter
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte Abenteuer • Bukkaneer • Freibeuter • Korsaren • Piraten • Seeabenteuer
ISBN-10 3-7575-9695-1 / 3757596951
ISBN-13 978-3-7575-9695-8 / 9783757596958
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