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Das Merkel Komplott - Frank Breuer

Das Merkel Komplott (eBook)

Bekenntnisse eines Rechtsextremisten

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025
203 Seiten
Trivocum Verlag
978-3-69111-497-3 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
4,99 inkl. MwSt
(CHF 4,85)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
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Wenn Worte töten könnten, wäre dieser Roman ein Massaker.Zwei Männer. Ein Strand. Ein Plan, der Deutschland erschüttern soll.Rolf Larsen will dem rechten Hetzer nur die Maske vom Gesicht reißen. Doch Johannes Scupin hat längst ein anderes Spiel begonnen: Er hat einen Killer auf Angela Merkel angesetzt eiskalt, präzise, tödlich.Was keiner weiß: Der Staatsschutz hört längst mit.Ein Killer, der keine Wahl hatte. Ein Politiker, der keine Grenzen kennt. Ein Journalist, der plötzlich mitten im Sturm steht.Frank Breuer zerlegt das rechte Weltbild mit der Kettensäge der Logik. Kein Thriller für Nebenbei. Sondern ein Schlag in die Magengrube. Klartext statt Kalaschnikow. Wortgefechte statt Explosionen. Und am Ende bleibt die Frage: Wie viel Wahrheit hält eine Demokratie aus?

Frank Breuer aus Neuss, Ex-Jurist bei der Finanzbehörde, füllt keine Formulare mehr aus, sondern schreibt Thriller und Science Fiction Romane.

1
12. September 2022: Staatsschutzabteilung des BKA
„Was Wichtiges?“ Der Chef sah von seiner Akte auf.
„Ich denke schon“, sagte Krall.
Der Chef bedachte ihn über den Rand seiner Brille hinweg mit einem forschenden Blick und forderte ihn dann mit einer knappen Handbewegung auf, Platz zunehmen.
„Väterchen Frost, ich vermute mal, der Name sagt Ihnen was“, begann Krall.
Der Chef nahm die Lesebrille von der Nase und gab Krall durch ein kaum wahrnehmbares Nicken zu verstehen, dass ihm der Name sehr wohl etwas  sagte.
„Das ist der Mann, der für die Russen die Drecksarbeit macht, nicht wahr?“ sagte er dann. „Wäre schön, wenn Sie mich nochmal ins Bild setzen könnten.“
„Väterchen Frost ist der Mann, den die Russen anrufen, wenn sie ein Problem haben. Und sie haben oft Probleme.“                                                  „So wie wir“, knurrte der Chef verständnisvoll.                                    „Wo Sie recht haben, haben Sie recht“, erwiderte Krall lächelnd, „aber im Gegensatz zu uns haben die Russen einen sehr fähigen Mann auf ihrer Gehaltsliste, der verhindert, dass aus kleinen Problemen große werden.   Vor zwei Jahren, da können Sie sich bestimmt dran erinnern, haben die Engländer einen russischen Agenten überführt, der bei ihnen im Verteidigungsministerium gearbeitet hat. Hatte dort einen ziemlich hohen Posten. Ein kluger Mann übrigens, Schachgroßmeister. Weil der Mann auspacken wollte, haben die Engländer gedacht, es wäre vielleicht ratsam ihn vor dem russischen Geheimdienst verstecken. Auf einer winzigen schottischen Insel, in einem Fischerdorf, dessen Namen niemand kennt. Aber das Flugzeug, das ihn nach Schottland bringen sollte, ist nie dort angekommen. Abgestürzt. Mit zwölf Mann an Bord. Ursache: Ein großer Koffer mit jeder Menge Sprengstoff drin.                                                                      Er war es. Der Mann, den die Russen Väterchen Frost nennen. Das wissen wir. Von Haus aus ist er Scharfschütze. Einer der besten auf Gottes Erden. Er schießt Ihnen aus einer Entfernung von einem Kilometer die Zigarre aus dem Gesicht. Aber wenn es nicht anders geht, greift er auch zu anderen Mitteln. Er würde einen ganzen Häuserblock in die Luft jagen, wenn er nur wüsste, dass der Mann, den er sucht, darin wohnt. Väterchen Frost leistet ganze Arbeit. An jedem Ort, zu jeder Zeit. Rücksichtnahme ist nicht sein Ding.“
„Aber seinen wahren Namen kennen wir nicht.“ Es war mehr eine Frage als eine Feststellung.
„Korrekt“, sagte Krall. „Die Russen haben ihm den Spitznamen verpasst, weil er etwas mit dem russischen Winter gemein hat: Niemand kann ihn aufhalten. Bis jetzt jedenfalls.“
„Gut“, sagte der Chef, „dann erzählen Sie mir mal, warum ich mich an einem schönen, warmen Tag wie heute für den russischen Winter interessieren sollte. Ist er relevant für unsere Abteilung?“ Er lehnte sich in seinem Chefsessel zurück und legte die Fingerspitzen aneinander. Krall wusste, dass er nun seine volle Aufmerksamkeit hatte.
„Ganz einfach“, sagte er, „weil es hier schon sehr bald verdammt frostig werden könnte. Wahrscheinlich arbeitet unser Killer nicht nur für die Russen. Unsere Cyber-Leute haben verschlüsselte Botschaften aufgefangen. Nachdem sie den Code geknackt hatten, sind sie sofort zu mir gekommen. Ganz außer Atem. In den Botschaften ist nämlich mehrfach von einem Väterchen Frost die Rede. Absender der Mitteilungen: Ein Netzwerk deutscher Rechtsextremisten. Sie wollen zu unserem frostigen Killer Kontakt aufnehmen. Da hat es bei den Cyber-Jungs ´Klick´ gemacht. Sie haben eins und eins zusammengezählt und sind zu dem naheliegenden Schluss gekommen, dass die Rechten unseren Killer für einen kleinen Job anheuern wollen.“
„Wer ist der Adressat der Botschaften?“ fragte der Chef.
„Einer, der Borodin genannt wird. Er soll wohl die Verbindung herstellen. Sozusagen dafür sorgen, dass der russische Winter zu uns nach Deutschland kommt.“
„Verstehe“, murmelte der Chef. Er sah an Krall vorbei auf einen Punkt an der Wand gegenüber oder einfach ins Nirgendwo.
Hinter seiner breiten Stirn, mutmaßte Krall, fing es jetzt an, zu arbeiten.
Der Chef musste seinen Kurzbericht verdauen. Prüfen, ob Handlungsbedarf bestand, darüber nachdenken, welche Maßnahmen in Betracht gezogen werden konnten. Manchmal tat Krall der Chef leid. Er musste sich täglich, Stunde um Stunde, jede Menge Geschichten anhören. Zuständig für die Informationsauswertung beim BKA war er gleichsam den Geschichtenerzählern ausgeliefert. Und seine keineswegs leichte Aufgabe bestand darin, eine gute Geschichte von einer schlechten zu unterscheiden. Wann überschritten Spekulationen die Schwelle zur Plausibilität, wann verdichteten sich Gerüchte zu einer brauchbaren Information, wie viele Teile eines Puzzles brauchte es, um sich ein Bild von denen machen zu können, die noch fehlten? Solcher Art waren die Fragen, mit denen sich der Chef unablässig beschäftigen musste. Und wenn man ihn, Krall, fragte, hatte er das bis jetzt ganz gut hinbekommen.
„Sie haben gesagt“, meinte der Chef nun, „Sie und Ihre Leute vermuten, dass unsere rechten Freunde einen Mordauftrag vergeben wollen. Steht dazu irgendetwas in dem entschlüsselten Text?“
„Nein. Sie schreiben nur, dass sie ein Treffen wünschen.“
„Wer wie wir unerschütterlich an das Böse im Menschen glaubt, könnte in der Tat daraus den Schluss ziehen, dass die Rechten eine missliebige Person ... nun, sagen wir: neutralisieren wollen. Und sich zu diesem Zweck einmal umschauen, wer ihnen dabei behilflich sein könnte.“
„Genau“, pflichtete Krall ihm bei, „so würde ich das auch sehen.“
„Nun, wenn unsere vielleicht vorschnelle Schlussfolgerung zutrifft, scheint mir die Frage nicht ganz unbedeutend zu sein, um welche missliebige Person es sich handeln könnte. Möglicherweise müssen wir da jemanden warnen oder beschützen. Unsere Freunde aus der rechten Ecke haben ja allerlei Listen mit Leuten drauf, denen sie nur allzu gern eine Feuerbestattung spendieren würden. Wie steht es denn aktuell um die Prioritäten?“
„Da hat sich in der letzten Zeit natürlich einiges geändert“, meinte Krall, „aber wir haben immerhin eine Konstante. Unsere Altkanzlerin nimmt weiterhin den fetten ersten Platz ein. Auf allen Abschusslisten. Obwohl sie gar nicht mehr Bundeskanzlerin ist. Wahrscheinlich ist sie immer noch eine Symbolfigur für alles, was die Rechten hassen. Sie nennen sie die Migrantenhure. Weil sie Millionen Fremde ins Land gewunken und öffentlichkeitswirksam willkommen geheißen hat. Ohne sich dann um die Schwierigkeiten zu kümmern. Die Rechten werfen ihr vor, dass sie die Bevölkerung im Stich gelassen und die Verantwortung für Terror, Verbrechen und Integrationsprobleme immer weit von sich gewiesen hat. Dass sie unsere Heimat mit Fremden geflutet und über alle Einwände nur gegrinst hat. Ich zitiere wörtlich: ´Eine elitäre Schlampe, die ihre moralischen Vorstellungen zu Lasten der kleinen Leute auslebt´. Gut möglich, dass die Rechten ihretwegen Kontakt mit Väterchen Frost aufgenommen haben.“
„Das klingt leider ganz plausibel“, murmelte der Chef, „wen haben wir noch auf der Liste.?“
„Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Für die Rechten ist sie die Wertehure.“
„Wertehure...“, staunte der Chef, „womit hat sie denn das verdient?“
„Weil sie -nach Ansicht der Rechten jedenfalls- immer nur von unseren europäischen Werten redet und redet. Obwohl ihr diese tollen Werte vollkommen gleichgültig sind. Ihr geht es ausschließlich um ihre Karriere. Um diejenigen, die für unsere Werte mit ihrem Leben einstehen, um die Soldaten unserer Bundeswehr, hat sie sich nicht gekümmert. Sie ist vielmehr frohgemut von dannen gehüpft, als ihr der Posten der Kommissionspräsidentin angeboten wurde. Warten Sie mal...“, Krall erhob sich kurz, holte einen Notizzettel aus seiner Gesäßtasche und entfaltete ihn. „Die Rechten formulieren es so: ´Der braven Ursula war der Posten der Verteidigungsministerin nicht gut genug. Sie fühlte sich zu Höherem berufen. Materialbeschaffung für einen Haufen uniformierter Typen, die in fernen Ländern durch Wald und Wüsten robben: Das hat die brave Ursula nun wirklich nicht interessiert Das war natürlich unter ihrer Würde. Zumal die Pflichterfüllung der Soldaten ja auch von der Öffentlichkeit kaum registriert wurde. Die brave Ursula aber wollte im Rampenlicht stehen, sie wollte glänzen, bewundert werden von Millionen als makellose, wertebewusste Europäerin. Um diejenigen aber, die sich mit ihrem Leben für unsere Werte einsetzen, hat sie sich einen Dreck geschert´. Am Ende stellen unsere rechten Freunde eine rhetorische Frage: ´Kann sich wirklich jemand vorstellen, dass die brave Ursula in Brüssel verharrt, wenn die russischen Panzer anrollen, so wie Klitschko in Kiew?´ Krall faltete den Zettel zusammen und steckte ihn wieder in seine Hosentasche. „Frau von der Leyen steht auf Platz 2 der Liste. Ich denke, auch sie ist extrem gefährdet.“
„Wer noch?“ fragte der Chef.
„Der Bundespräsident. Frank-Walter Steinmeier. Ihn nennen sie nur die Phrasenhure.“
„Herrjemine“, warf der Chef ein, „die sind ja um Schimpfworte nicht verlegen.“
„Sie werfen ihm vor, dass er das Volk mit Floskeln und Allgemeinplätzen abspeist und für dumm verkauft. Dafür haben sie jede Menge Beispiele aufgelistet.“ Krall zog einen Zettel aus seiner anderen Gesäßtasche und las...

Erscheint lt. Verlag 2.7.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Attentat • Attentat auf Angela Merkel • Killer • Merkel • Nordwijk • Politthriller • Rechtsextremismus • Roman über ein Attentat • Strand • Thriller • Zielfernrohr
ISBN-10 3-69111-497-0 / 3691114970
ISBN-13 978-3-69111-497-3 / 9783691114973
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