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Cassie - Verborgen im Silbererz (eBook)

eBook Download: EPUB
2025 | 2. Auflage
281 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-8197-5077-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Cassie - Verborgen im Silbererz -  Bridget Sabeth
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'Cassie, ich hoffe, du wirst mich eines Tages verstehen.' Einen Zettel - mehr hat Leonard nicht hinterlassen, nachdem er bei der Wanderung mit Cassandra überstürzt Reißaus genommen hat. Seither ist er wie vom Erdboden verschluckt. Cassie schwankt zwischen Besorgnis und Unverständnis. Sind ihm Nähe und Verantwortung in ihrer Liebe zu viel geworden? Oder steckt er in Schwierigkeiten, weil ihn seine kriminelle Vergangenheit eingeholt hat? Sie beschließt, die brennenden Fragen mithilfe ihrer Hexenmagie zu lösen. Dabei schlittert Cassie in die Fänge eines skrupellosen Verbrechers, dem sie hilflos ausgeliefert ist. Während für ihre Retter ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit beginnt, kämpft sie mit ihren eignen Ängsten und Schwächen.

Bridget Sabeth, Jahrgang 1977, ist gebürtige Österreicherin. Bereits im Alter von 3 Jahren waren die Schulsachen des Bruders nicht mehr vor ihr sicher. Sie sehnte sich nach der Magie der Buchstaben, die sich zu Wörtern zusammenfügten. Als sie Sätze bilden konnte, entstanden die ersten Geschichten, und brachte diese schließlich aufs Papier. Die Faszination von damals ist bis jetzt nicht in ihr erloschen.

Bridget Sabeth, Jahrgang 1977, ist gebürtige Österreicherin. Bereits im Alter von 3 Jahren waren die Schulsachen des Bruders nicht mehr vor ihr sicher. Sie sehnte sich nach der Magie der Buchstaben, die sich zu Wörtern zusammenfügten. Als sie Sätze bilden konnte, entstanden die ersten Geschichten, und brachte diese schließlich aufs Papier. Die Faszination von damals ist bis jetzt nicht in ihr erloschen.

Serge – Prolog

 

Mai 2023

Leonard lief den Berghang der Hohen Ranach[Fußnote 1] hinunter. Vor wenigen Minuten hatte er gemeinsam mit Cassandra einen herrlichen Sonnenaufgang bestaunt. Dabei ein intensives Kribbeln verspürt, das vor allem der Schönheit neben ihm galt. Nach Wochen, in denen sie freundschaftlich miteinander kommuniziert hatten, war er drauf und dran gewesen, ihr seine Liebe zu gestehen.

Alles schien perfekt: das Ambiente, die Natur, der Zeitpunkt! Leo hatte gespürt, dass auch Cassie mehr für ihn empfand. Eine Zukunft? Darin sollte sie die Hauptrolle spielen!

Ein Anruf hatte alles zunichtegemacht. Statt liebevollen Blicken und heißen Küssen wummerte in Leo ein tiefer Groll. Serge! Der Geschäftspartner seines Vaters besaß ein verflucht schlechtes Timing! Dem war es nie um seriöse Dinge gegangen und die ausgesprochene Drohung via Telefon war unmissverständlich gewesen. Sofern Leonard nicht Cassies Leben aufs Spiel setzen wollte, musste er parieren.

Leo hielt auf dem Mistkerl zu, der lachend und applaudierend neben einem dunklen Bus stand. Das Fahrzeug befand sich am Parkplatz in der Nähe der Soldatenkirche. Daneben lehnte ein E-Bike. So ausgeruht, wie Serge wirkte, war er damit unterwegs gewesen und keinem weiter aufgefallen. Die Mountainbike-Strecke nutzten viele in der Gegend.

»Super Junge, du hast sogar die Zeit eingehalten!« Serges Stimme tropfte vor Spott.

Leo hätte ihm am liebsten das falsche Grinsen aus dem Gesicht geschlagen. Er stoppte vor ihm und schöpfte nach Atem. Vom Gerenne und der Eile stach es schmerzhaft in seiner Seite.

»Du solltest mehr Ausdauer trainieren. Nur Gewichte stemmen, ist zu wenig. Da wird man zu behäbig und das kann in brenzligen Situationen von Nachteil sein.«

Leo ging nicht auf Serges Bemerkung ein. »Was willst du?«

Ein Brummen näherte sich. Beide wandten die Köpfe. Zwei Personen in einem hellblauen VW Polo parkten unweit von ihnen entfernt.

»Sperr auf und lass uns losfahren, da sind wir unter uns«, bestimmte Serge und wartete nicht darauf, dass das Wanderpärchen ausstieg.

Leo öffnete per Schlüsselklick seinen Skoda Kodiaq. Lieber wollte er zu Cassandra, sie beschützen! Sie war ohne Begleitung am Berg, während sich Serges Komplize in der Gegend befand. Dass weitere Wanderer die schöne Region aufsuchten, war für sie sicher kein Nachteil. Leonard wischte sich über die schweißnasse Stirn und danach die feuchten Hände an der Hose ab.

Serge klopfte ungeduldig auf das Armaturenbrett. »Hopp, hopp. Oder willst du Zeit schinden?«

Leo schluckte das ‚Mistkerl‘ hinunter, das auf seiner Zunge lag, startete und fuhr an.

»Ich muss sagen, du besitzt sowohl bei Autos als auch bei Frauen Geschmack«, sprach Serge nach einer Weile.

Leo wollte weder das eine noch das andere erörtern und verbiss sich eine Antwort.

»Allzu gesprächig bist du nicht. Noch immer außer Atem oder ein wenig angepisst?«

»Kannst du dir das nicht denken?!«

»Entspann dich. Ich will nur herausfinden, ob ich mich auf dein Wort verlassen kann, oder du mich ans Messer liefern willst, so, wie du es bei deinem Vater Jens getan hast.«

Leonard durchfuhr es heiß. Dass sein alter Herr erschossen wurde, lag daran, dass er ein verkackter Frauenmörder gewesen war! »Muss ich nicht eher auf dein Wort zählen?«

»Ich habe das Geld und die Ware nicht verschusselt.«

»Ich genauso wenig«, wurde Leo laut. »Es waren deine Männer, die dich hintergehen wollten!«

Serge lachte freudlos. »Ja, aber du hast überlebt und hättest mir meinen Anteil zurückgeben können. Hättest du es getan, dann würden wir nicht gemeinsam im Wagen sitzen.«

Leo brummte. Serge drehte und wendete es so, wie es ihm beliebte. Ihm zu erklären, dass er gar nicht die Möglichkeit gehabt hätte, etwas von den beiden Sachen zu sichern, würde der Scheißkerl niemals gelten lassen. Nach wie vor rauschten dessen drohende Worte in seinem Ohr: ‚Mein Kompagnon sieht dich – euch – perfekt durch das Vergrößerungsglas des Gewehrs … Glaub nicht, ich hätte alles vergessen. Du schuldest mir Kohle und Ware! Inzwischen sind die Preise gestiegen! – Um mir deinen guten Willen zu zeigen, bewege dich von deiner Süßen weg. – Komm ja nicht auf blöde Ideen, sonst geht es ihr und dem Baby an den Kragen. Ich weiß, wo sie wohnen! – Bestimmt werden wir ins Geschäft kommen, bin ja kein Unmensch, sondern ein Händler und habe in Wahrheit ein weiches Herz. Ab jetzt hast du fünfundzwanzig Minuten, sonst lasse ich die Treibjagd auf dein Zuckermäuschen eröffnen.‘

Leo räusperte sich. Er musste gute Miene zum bösen Spiel machen. »Sag schon, was du von mir möchtest. Ich denke nicht, dass du stundenlang meine Autofahrkünste bewundern willst.«

Serge grinste. »Oh, der Sarkasmus in deiner Stimme demonstriert einen geheimen Groll. Das gefällt mir.«

Leos Finger krallten sich um das Sportlenkrad. Gut, dass er etwas zum Festhalten hatte, sonst hätte er seinem Beifahrer definitiv eine gescheuert. In ihm brodelte eine Mordlust. Aber Serge agierte niemals unvorbereitet. Im Falle, dass dem etwas passieren würde, hätte das erst recht für Cassie und ihre Tochter Konsequenzen!

»Nun gut, aber ja, du hast recht. Ich will keinesfalls ewig herumkutschiert werden. Wenn es passt, wird mich mein Kompagnon auflesen.«

»Also willst du Geld?«, fragte Leo und versuchte, die Unterredung zu beschleunigen.

»Nicht von dir, da habe ich eine andere und weitaus lukrativere Quelle.«

»Aber du …?«

»Pst, pst, pst – lass dir erklären.«

Leo atmete tief durch und wartete ab.

»Wir haben eine gemeinsame Bekannte.«

»Wen? Ich habe schon länger nichts mehr mit krummen Geschichten zu tun.«

»Ach, ist das so? Und was ist mit Salomea? Frau Monika? Der Rotlichtszene?«

Ein Frösteln lief über Leonards Nacken. Salomea hatte sich den Suizid ihrer Partnerin Marysia zunutze gemacht und konnte nicht wegen Polizeimord, Menschen- und Drogenhandel belangt werden. Leo war maßgeblich daran beteiligt gewesen, dass die beiden Frauen ihr kriminelles Treiben nicht weiterführen konnten. Weshalb wusste Serge davon? Weder in den Akten noch im Prozess war sein Name erwähnt worden! ‚Es sei denn …?‘

»Du solltest dankbar sein, dass Salomea in der Verhandlung deine Identität nicht preisgegeben hat. Sie hat deinen Hintern ebenso gerettet.«

Leo hustete. Er durfte nichts davon sagen, dass er mit der Polizei gemeinsame Sache gemacht hatte. Oder wusste Serge davon? Hatte er eins und eins zusammengezählt, weil er Cassies Freund war? Oje, das war viel wahrscheinlicher! Und er wurde dadurch zu Serges Spielzeug, nein, zu einer Marionette! Das wollte er nicht! Doch was war, wenn er es nutzte, damit weit größere Fische aufflogen? Fische wie Serge?

»Tja, so hatte Salomea anfangs gedacht. Inzwischen weiß sie, dass du daran beteiligt warst, sie in die Falle zu locken. Puh, war die sauer, das kann ich dir sagen. Ich denke, sie war sogar ein wenig in dich verschossen. Und dann angelst du dir die Witwe des Polizisten?«

Leo ächzte.

»Doch Salomea ist ein schlaues Kind. Unterm Strich trifft sie Entscheidungen durchdacht, die ihr einen Vorteil bringen.«

»Daraus schließe ich, dass sie keinen schnellen Tod meinerseits will. Was ist es dann, Rache?«

»Nein, in Wahrheit hast du ihr ein feines Geschenk gemacht.«

Leo runzelte die Stirn, er verstand gar nichts mehr.

»Salomea hat einen Ausweg gesucht, um aus der Verbindung zu Marysia auszubrechen. So wie alles abgelaufen ist, konnte sie ihre Geliebte belasten und ist laut Rechtsprechung mit einem blauen Auge davongekommen. Der einzige Wermutstropfen ist, dass Viktor nicht die Füße stillhalten wird. Er fühlt sich verraten! Salomea hat nicht nur seine Tochter belogen und betrogen, sondern ihn ebenfalls. Das lässt er nicht auf sich sitzen.«

»Was soll ich tun?«

»Womöglich ist das eine Nummer zu groß für dich. Trotzdem solltest du es versuchen, denn du weißt, was bei einem Scheitern passiert.«

‚Cassie und Renilda – ich muss ihre Leben schützen!‘ »Das bedeutet?«

»Es geht darum, Viktor aufzuspüren und ihn auszuschalten.«

Leo bremste abrupt ab und kam gefährlich an den Straßenrand, an dem es steil bergab ging.

»Hallo Freundchen, pass auf! Ich habe mit dem Leben noch nicht abgeschlossen!« Serge lockerte den Gurt, in den es ihn hineingepresst hatte.

»Viktor? Bist du verrückt?«

»Nana, wenn andere mich verrückt nennen, sind sie meist innerhalb einer Sekunde tot.«

Leonard stierte Serge unbeirrt an. »Weshalb?«

»Das liegt doch auf der Hand. Viktor will verständlicherweise Salomeas Tod. Marysia, sein einziges geliebtes Kind hat Selbstmord begangen. Obendrein hat Salomea Insider-Infos weitergegeben, weshalb Viktors Kartell in Polen beinahe aufgelöst wurde. Das tut weh.«

»Damit erzählst du mir nichts Neues. Ich will wissen, was du mit Salomea zu schaffen hast?«

Serge grinste. »Fahr weiter.«

Leo startete den Wagen neu.

»Salomea war meine Gespielin, ganz zu Beginn, als sie unter Viktors Fittiche kam. Sie war damals scheu, hat selbst schlimme Erfahrungen mit Männern gemacht, und war von mir als Gentleman überrascht.«

Leo hätte am liebsten gekotzt.

»Ich erspare dir die Details, aber ich habe ihr ein paar Überlebenstipps gegeben. Als sich Marysia in sie verliebt hatte, begriff Salomea rasch, was das Beste für ihr Weiterkommen war«, plauderte Serge offen aus. »Wir sind stets gut miteinander gewesen. Salomea ist eine kluge...

Erscheint lt. Verlag 26.6.2025
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Hexenkrimi • Historie • Jesolo • Murtal • RuineReifenstein • Silbererz • SpätantikeRom
ISBN-10 3-8197-5077-0 / 3819750770
ISBN-13 978-3-8197-5077-9 / 9783819750779
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