Frost (eBook)
320 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-2546-3 (ISBN)
'Du darfst mich niemals berühren, Ava. Verstehst du?'
Ava Jones lebt als Fae in der Menschenwelt und macht gerade eine schlimme Zeit durch. Denn als sie ihren Freund beim Fremdgehen erwischt, verliert sie nicht nur ihr Zuhause, sondern auch den Glauben an die Liebe. Ausgerechnet da trifft sie auf den Fae-König Torin, der demnächst heiraten soll - und zwar die Gewinnerin eines Turniers um Leben und Tod. Davon hält Torin nicht viel, genau wie von der Liebe, und bietet Ava fünfzig Millionen Dollar, wenn sie das Turnier gewinnt und eine Fake-Ehe mit ihm eingeht. In ihrer Situation kann Ava nicht anders als zuzustimmen. Doch je mehr Zeit sie mit dem attraktive Torin verbringt, desto schwerer fällt es beiden, sich daran zu erinnern, dass nichts zwischen ihnen echt ist. Vor allem, weil eine Beziehung mit Torin Gefahren bergen würde, von denen Ava noch nichts ahnt ...
'Ich habe Frost in einem Rutsch verschlungen! Vor lauter Gefühlen und Spannung konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen.' @ryann.thebusyreader
<p><strong>C.N. Crawford</strong> ist ein eingespieltes Autor:innen-Duo, das gemeinsam Romantic Fantasy Geschichten schreibt - mit viel Magie, Spannung und Herz. Wenn sie nicht gerade an neuen Geschichten feilen, kümmern sie sich liebevoll um ihre zwei energiegeladenen Söhne oder träumen bei einer Tasse Kaffee von neuen Welten.</p> <p>Christine kommt aus Lexington, Massachusetts, und liebt alles rund um die geheimnisvolle Folklore Neuenglands - vor allem alte, leicht gruselige Friedhöfe haben es ihr angetan.</p> <p>Nick wuchs in Vermont auf und verbrachte seine Winter lesend - mit einem Stapel Fantasy- und Sci-Fi-Bücher, der nie kleiner wurde. Heute ist er nahezu immun gegen Kälte.</p> <p>Weiter Informationen:</p> <p>Internetseite: cncrawford.com</p> <p>Instagram: cn_crawford</p> <p>TikTok: cn_crawford_author</p>
1
Ava
Ich stand auf dem gepflasterten Gehweg und hielt eine Tüte mit Essen fest in der Hand, wobei mir allein beim Gedanken an Chicken Vindaloo und Peshwari Naan schon das Wasser im Mund zusammenlief. Im Royal Bistro wurde das Naan köstlich buttrig und das Curry so scharf zubereitet, dass ich vor Euphorie bereits ins Schwitzen kam.
Da ich Geburtstag hatte, hatte mich der Manager der Bar früher gehen lassen. Ich hatte keine großen Pläne. Nachdem ich stundenlang Drinks für die Businessleute gemixt hatte, die jeden Freitagabend herkamen, wollte ich mich einfach nur vollstopfen und mir mit Andrew Komödien anschauen.
Auf dem Weg zu unserem Zuhause atmete ich den Duft von Chilipulver, Kreuzkümmel und Knoblauch ein, den die Papiertüte unter meinem Arm verströmte. Das war das Erste, was uns verbunden hatte, als unsere Freunde uns einander vorgestellt hatten – das Verlangen nach dem schärfsten Essen überhaupt.
Mit knurrendem Magen steckte ich den Schlüssel ins Loch und betrat Andrews Wohnung.
Bei den Geräuschen, die von oben zu mir herunterdrangen, spitzte ich sofort die Ohren. Dem unsagbar lauten Stöhnen und Keuchen nach zu urteilen schaute Andrew sich gerade irgendwelche versauten Videos an – das hörte man an diesen sehr gespielten, hohen Tönen, die eindeutig darauf ausgerichtet waren, Männer anzutörnen. Frauen würden sofort heraushören, wie gekünstelt es klang.
Interessant. Na ja, er dachte eben, dass er noch ein paar Stunden für sich hatte. Da sollte er sich ruhig so viele Pornos ansehen, wie er wollte. Nur warum in dieser Lautstärke, wo er doch wusste, wie hauchdünn die Wände der Wohnung waren?
Ich schob mir die Schuhe von den Füßen. Auf dem Weg in die Küche stieß ich mir den Zeh an einem Holzstuhl an, was mir einen schmerzerfüllten Schrei entlockte und eine irrationale Wut auf die Existenz des Stuhls in mir aufwallen ließ. Stirnrunzelnd holte ich das Vindaloo aus der Tüte. Und in dem Moment fiel mir auf, dass die Pornolaute aufgehört hatten. Andrew war es wohl peinlich, dass ich ihn erwischt hatte. Bei dem Gedanken musste ich lächeln. Ihm war doch sicher bewusst, dass es mich nicht störte, oder?
»Hallo?«, ertönte Andrews Stimme von oben. Er klang panisch. Ich drehte mich um, als ich ihn leiser sagen hörte: »Ich glaube, es ist nichts.«
Mir stockte der Atem. Sprach er da mit einer anderen Person?
Jetzt hämmerte mein Herz wie wild. Ohne mir wirklich darüber bewusst zu sein, dass ich einen heißen Behälter mit Curry in der Hand hielt, schlich ich die Treppe hinauf. Das schrille Stöhnen ging wieder los, genau wie das Quietschen der Matratze.
Grauen hielt mein Herz gefangen. Ich kam bei der Schlafzimmertür an, die leicht geöffnet war.
Sehr vorsichtig schob ich sie weiter auf.
Sofort zog sich mein Magen so schmerzhaft zusammen, dass ich mich beinahe übergeben hätte.
Andrew lag in der Mitte des Bettes, seine Gliedmaßen waren auf intimste Weise mit denen einer blonden Frau verschlungen, die ich noch nie gesehen hatte. Ich musste geschrien oder gebrüllt haben, denn sie fielen beide fast vom Bett, als sie zu mir herumwirbelten. Für einen langen Augenblick starrten wir alle einander an, von Entsetzen ergriffen.
»Ava, was machst du denn hier?« Andrews Gesicht war knallrot.
»Was zum Teufel machst du hier?«
»Du solltest doch noch bei der Arbeit sein.« Er lag unter einer nackten Frau und redete daher, als wäre das eine vollkommen logische Erklärung.
»Ich habe heute Geburtstag, deshalb durfte ich früher gehen.«
Andrew schob die Frau von sich, sodass sie nebeneinander auf dem Bett lagen – unserem Bett –, ihre nackte Haut verschwitzt und gerötet. Ich starrte die Szene an, war kaum in der Lage zu verstehen, was ich sah, und wusste doch, dass sich in dem Moment meine Zukunft in Luft auflöste.
»Ich wollte es dir erzählen …« Er schluckte schwer. »So war das nicht geplant. Es ist nur so, dass Ashley und ich uns ineinander verliebt haben.«
»Nichts für ungut«, fügte Ashley hinzu, während sie sich mit dem Laken bedeckte. »Aber Andrew ist durch mit dem Herumexperimentieren. Er möchte eine Familie. Eine normale Familie. Also … eine menschliche.«
Andrew schluckte schwer, sein ganzer Körper war angespannt. »Ashley und ich … wir haben Gemeinsamkeiten, Ava. Wir haben eine Zukunft.«
Ich konnte nicht atmen. Wieso hatte ich das nicht kommen sehen? In meinem Kopf wurde es still, es blieb nichts weiter als das Gefühl meines brechenden Herzens.
Da schleuderte ich das Vindaloo in seine Richtung und als der Plastikbehälter auf das Bett traf, explodierte er sofort. Kochend heißes Hähnchen mit Chilis bedeckte die beiden von Kopf bis Fuß. Andrew und die Frau schrien und ich fragte mich, ob ich etwas Illegales getan hatte. Konnte man dafür verhaftet werden, dass man heißes Curry nach jemandem geworfen hatte?
»Was machst du denn?«, brüllte Andrew.
»Keine Ahnung! Was machst du?«, schrie ich zurück.
Mein Blick zuckte durchs Zimmer und blieb am Wäschekorb hängen, in dem unsere Kleider ineinander verschlungen lagen. Aus irgendeinem Grund machte mich der Gedanke, meine Wäsche von seiner trennen zu müssen, trauriger als alles andere. Das Wäschewaschen war immer meine Aufgabe gewesen und ich hatte sie stets ordentlich für ihn gefaltet … Würde ich meine Klamotten aus dem Korb ziehen und sie ab sofort in einem Waschsalon waschen müssen?
Verdammte Scheiße, wo würde ich jetzt wohnen?
Andrew wischte sich das Curry mit dem Laken ab. »Du hast gesagt, ich hätte im Urlaub einen Freifahrtschein. Und je besser ich Ashley kennengelernt habe, desto mehr wurde mir klar, dass wir zusammengehören.«
»Einen Freifahrtschein?« Ich starrte ihn an, wobei ich die beiden durch den Tränenschleier nur noch verschwommen wahrnahm. »Ich sagte, ich weiß, was ein Freifahrtschein ist. Nicht, dass du einen hättest. Und du bist nicht im Urlaub.«
»Aber ich habe Ashley im Urlaub kennengelernt. Ich konnte einfach nicht anders. Ihre Schönheit hat mich magisch angezogen.«
Ich blinzelte und spürte, wie mir eine Träne die Wange herunterlief. »Dein letzter Urlaub war vor fast drei Jahren.«
Andrew schüttelte den Kopf. »Nein, Ava. Ich war mit dir letzten Winter in Costa Rica und du bist wegen einer Blasenentzündung die ganze Zeit auf dem Zimmer geblieben. Weißt du noch?«
»Du hast sie kennengelernt, als wir im Urlaub waren?«
Erneut schluckte Andrew schwer. »Na ja, mit dir konnte ich auf dieser Reise ja kaum Spaß haben.«
Neben ihm versuchte Ashley, sich hektisch das heiße Curry mit einem meiner Handtücher abzuwischen. »Dieses Zeug ist wirklich nicht gut für meine Haut.«
Mit einem Hundeblick blinzelte Andrew mich an. »Ava. Es tut mir leid. Das Ganze hier ist offensichtlich bloß eine Art Fehlkommunikation. Ich wollte dir nie wehtun. Aber das Herz will nun mal, was es will.«
Meine Kehle war eng und meine Brust schmerzte. »Was stimmt mit dir nicht?«
»I-ich wollte es dir ja erzählen …«, stotterte er. »Wir haben uns verliebt. Und Liebe ist wunderschön, oder? Liebe sollte immer zelebriert werden. Im Ernst, Ava, du solltest dich für mich freuen. Ich habe meine Seelenverwandte gefunden.« Er seufzte dramatisch. »Kannst du mal für eine Minute aufhören, egoistisch zu sein, und das alles aus meiner Perspektive betrachten?«
Die ganze Welt stand Kopf. »Du hast gesagt, ich wäre deine Seelenverwandte. Ich nehme an, du schreibst ihr auch Gedichte?« Ich wirbelte herum und war schon wieder im Flur, als es in meinem Kopf klick machte. »War das Gedicht über den Baum für sie oder für mich?«
»Das war für mich«, blaffte Ashley.
Unwillkürlich traf mich eine schreckliche Erkenntnis. Dies war nicht nur das Ende meiner Beziehung. Es war das Ende meiner gesamten Zukunftspläne. »Andrew, was ist mit der Bar? Du wolltest mir helfen, sie zu finanzieren.«
Mit einem kleinen Lächeln zuckte er die Schultern. »Oh, Ava. Dir fällt schon was ein. Geh doch aufs College oder so. Du wärst eine brillante Studentin.«
Panische Gedanken wirbelten mir durch den Kopf wie Herbstlaub in einem Sturm. Ich hatte zugelassen, dass Andrew zum Mittelpunkt meines ganzen Lebens wurde, und das war nun fort.
Tränen brannten mir in den Augen. »Du wolltest nur warten, bis du das Studium abgeschlossen hast, oder?«, fragte ich. »Denn nicht Ashley zahlt deine Rechnungen, sondern ich.«
Sie warf sich das Haar über die Schulter. »Ich bin Schauspielerin. So eine Karriere braucht Zeit.«
»Und Talent. Und wenn man bedenkt, wie gespielt der Orgasmus eben geklungen hat, habe ich da nicht viel Hoffnung für dich«, konterte ich.
Ashley schnappte sich den Behälter vom Bett und warf ihn nach mir. Rotes Curry besprenkelte mein Shirt.
Ich war bereits die verbitterte Frau. Die Verschmähte. Die böse Hexe, die einen Plan ausheckte, um die junge Schönheit zu beseitigen.
»Verschwinde!«, schrie sie.
»Er gehört ganz dir!«, brüllte ich zurück. »Ihr beide scheint wirklich perfekt zusammenzupassen.«
Ich musste abhauen, bevor ich noch etwas tat, was mir zwanzig Jahre Gefängnis einbrachte. Also schnappte ich mir meine Sporttasche vom Boden und lief die Treppe hinunter.
Und da war er – der Moment, in dem ich entschied, dass...
| Erscheint lt. Verlag | 1.8.2025 |
|---|---|
| Übersetzer | Bianca Dyck |
| Sprache | deutsch |
| Original-Titel | FROST |
| Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | enemies to lovers • Fae • Forbidden Love • Forbidden magic • forced proximity • High Society • Intrigen und Verrat • Magie • Rich Boy/Poor Girl • Romantische Fantasy • Royals • Trials |
| ISBN-10 | 3-7363-2546-0 / 3736325460 |
| ISBN-13 | 978-3-7363-2546-3 / 9783736325463 |
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