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Blood To Dust (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Aufl. 2025
393 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-2466-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Blood To Dust - L. J. Shen
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BONNIE UND CLYDE meets KILL BILL

Prescotts Lage könnte nicht schlimmer sein: Nachdem sie einem Drogenbaron in die Quere gekommen ist, findet sie sich in einem dunklen Keller wieder, gefesselt und mit verbundenen Augen. Ihren attraktiven Entführer kennt sie nur unter dem Namen Beat, sein Gesicht ist hinter einer Maske verborgen. Ihr Plan: sich Beat annähern, ihn benutzen, um zu fliehen und sich an seinem Auftraggeber zu rächen. Womit Prescott jedoch nicht gerechnet hat, ist, dass sich hinter der harten Schale des Killers ein Mann verbirgt, dessen Seele genauso gebrochen ist wie ihre. Und sie spürt, wie ihr verräterisches Herz sich immer mehr zu Beat hingezogen fühlt - was nicht nur ihren Fluchtplan zu gefährden droht ...

»Dark Romance at its best!« BOOKADDICTION

Ein Dark-Romance-Einzelband von Bestseller-Autorin L. J. Shen



<p><strong>L. J. Shen </strong>lebt mit ihrem Ehemann, ihren Söhnen und einer faulen Katze in Florida. Wenn sie nicht gerade an ihrem neuesten Roman schreibt, genießt sie gern ein gutes Buch mit einem Glas Wein oder schaut ihre Lieblingsserien auf <strong>NETFLIX</strong>.</p>

PRESCOTT


Zeit.

Ein weiser, ekelerregender Mann hat mir einmal gesagt, dass sie je nach Situation unterschiedlich verläuft. Manchmal langsam. Aber manchmal … gleitet sie einem so schnell durch die Finger, dass das Leben vorbei ist, bevor man Zeit hatte, darüber nachzudenken.

Das Leben ist wie eine Sanduhr. Manchmal ist man oben, und manchmal … tja, manchmal ist man am Boden.

Und im Moment bin ich am Boden. So tief, wie es nur geht.

»Meine Vorstellung von Spaß ist es, jeden zu töten …«

Ich höre ihn, bevor ich ihn sehe. Seine Stimme ist ein leises Säuseln. Er liebt es, zu flüstern. Ein Flüstern ist weitaus mächtiger als ein Schrei.

»Meine Vorstellung von Spaß ist es, jeden zu töten …«

Ich schnappe nach Luft. Nein. Scheiße. Gott, nein.

»Meine Vorstellung von Spaß ist es, jeden zu tö… Oh. Prescott, Darling, dass ich dich so spät in der Nacht noch treffe.« Sein vornehmer britischer Akzent erreicht mein Ohr. Sebs Hände wandern in meinen Nacken, und er stößt mich mit dem Gesicht voran gegen die nächstgelegene mit Graffiti beschmierte Wand. Ich lasse den Stressball fallen, den ich noch vor einer Sekunde gedrückt habe, obwohl ich ihn gerade mehr denn je gebrauchen könnte.

Warmes Blut rinnt mir von der Stirn in den Mund, und ich lecke es wortlos ab, wobei ich darauf achte, mir meinen Schmerz nicht anmerken zu lassen. Mit einer Hand dreht er mir die Arme auf den Rücken, und mit der anderen knallt er meinen Kopf gegen die Wand.

Bum.

»Hier, Liebes, du siehst durstig aus. Vielleicht solltest du noch mal von deinem Blut probieren. Schließlich wirst du in den nächsten Tagen nichts anderes zu schmecken bekommen.«

Mein Kopf wird erneut gegen den Beton geschmettert und schwingt durch den Aufprall zurück. Seb dreht mich so, dass ich ihm ins Gesicht sehe. Ein höfliches Lächeln umspielt seine Lippen. Er schnappt sich meine rosa Reisetasche und klemmt sie sich unter den Arm. Die verschlafene Oaklander Nachbarschaft wirkt absurd klein und erdrückend, jetzt, wo er hier ist.

SEB

Eine spitze Nase, nicht vorhandene Lippen, eine zarte Statur und blasse Haut mit blau und violett durscheinenden Adern. Beim Gehen wiegt er die Hüften, seine Finger sind lang und dünn wie die einer Ballerina. Was er mag: extravagante Anzüge, Gucci-Loafer, kleine Jungs vögeln, vorzugsweise im Alter von dreizehn bis neunzehn. Was er nicht mag: das Gesetz, schlampige Kleidung. Und mich.

»Lass mich raten – Koks? Meth?« Er neigt den Kopf, und sein Grinsen breitet sich aus wie eine ansteckende Krankheit. »Crack?«

»Wenn ich es dir sage, muss ich dich töten.« Aus einer Laune heraus verpasse ich ihm eine Kopfnuss und ignoriere den scharfen Schmerz, der meine Sicht trübt, als sein Schädel gegen meinen kracht. »Und das wäre einfach zu verlockend.«

Mit einem Knurren packt Seb meine Haare und bugsiert mich in Richtung eines weißen Lieferwagens mit getönten Scheiben, der mir den Weg aus der Straße versperrt. Ich schätze, das war’s mit unserem Small Talk. »Du hast immer noch Sinn für Humor, wie ich sehe. Wunderbar. Den wirst du dort brauchen, wo du bald sein wirst.«

Ich spucke Blut auf seine Wildlederschuhe. Mein Schädel fühlt sich an, als wäre er gebrochen, aber ich würde mir ihm gegenüber nie anmerken lassen, wie sehr es wehtut. Seb schiebt die Tür des Vans auf und stößt mich hinein. Ich rolle über den staubigen Boden und stoße mit dem Rücken an die gegenüberliegende Tür.

Er ragt über mir auf und lehnt sich mit seiner schmalen Taille gegen den Wagen.

»Wie ich sehe, ist das aristokratische Leben in Blackhawk der kleinen Prescott immer noch nicht genug. Oakland? Ernsthaft?« Er schüttelt lachend den Kopf und knallt die Tür zu. Das Fahrzeug knattert beim Anfahren. Genau wie mein Herz.

Im Moment ist die Zeit definitiv nicht auf meiner Seite.

Wir fahren etwa eine Stunde, bevor der Wagen zum Stehen kommt. Während der Fahrt versuche ich, die Türen und Fenster zu öffnen, die Trennwand zwischen Rück- und Vordersitz einzuschlagen und an die Wände zu hämmern, bis meine Hände geschwollen und ganz blau sind.

Mir brennt die Hysterie in der Kehle, von wo aus sie Flammen der Panik durch den Rest meines Körpers sendet. Ich weiß genau, zu wem er mich bringen wird.

Godfrey.

Die Tür zum Rücksitz wird aufgeschoben, und Seb steht wieder vor mir, flankiert von zwei seiner Muskelmänner. Godfreys Bulldoggen, daran besteht kein Zweifel. Ich atme tief durch, kauere mich in die Ecke des Wagens und begutachte demonstrativ meine Fingernägel.

Diese Männer haben mir beigebracht, der Dunkelheit ins Auge zu blicken und ihr zu trotzen, auch wenn ich keine Chance habe. Sobald ich Schwäche zeige, haben sie gewonnen.

Lieber sterbe ich wortlos einen grausamen, schmerzhaften Tod, nur um sie zu ärgern.

»Steh auf.«

»Zwing mich doch.«

»Nur zu gern.« Er zuckt mit den Schultern, schnippt einmal mit den Fingern und nickt in meine Richtung. Die beiden Gorillas klettern in den Wagen und ziehen mich heraus, wobei jeder von ihnen einen meiner Arme packt. Ich bin nicht dumm genug, um zu versuchen, mich zu befreien; sie könnten mich in Stücke reißen und aus meiner Haut ein Potpourri machen, also halte ich den Blick einfach zu Boden gerichtet, während sie mich in ein Lagerhaus schleifen, das ich nicht kenne, in einer Gegend, die mir nicht vertraut ist.

Im Inneren blenden mich die Leuchtstoffröhren.

Dann schlägt Seb härter zu. Sein Ellbogen trifft mich direkt an der Wange.

Ich falle auf die Knie, Blut tropft von meiner aufgeplatzten Lippe und meinem Kinn, und als ich auf allen vieren bin, höre ich die Schritte von Godfreys orthopädischen Schuhen. Gerüchten zufolge trägt er heutzutage nichts anderes – seine Beine werden nie wieder dieselben sein, nach dem, was ich ihm in jener Nacht in der Scheune angetan habe –, und sie quietschen auf den Fliesen wie Mäuse.

Quietsch.

Quietsch.

Quietsch.

Stopp.

»Prescott. Wie nett von dir, uns mal zu besuchen.« Er lässt sich das Wort »besuchen« auf der Zunge zergehen. Ich liege zwar auf dem Boden, doch mein Kinn halte ich noch immer trotzig gereckt. »Komisch, im Gefängnis hast du mich ja auch nicht besucht.«

Ich hebe stolz den Kopf, sobald meine Augen sich an das grelle Licht gewöhnt haben, und werfe ihm ein blutiges Lächeln zu, das ich seiner rechten Hand verdanke.

»Sei nicht traurig. Ich verspreche, dein Grab regelmäßig zu besuchen.«

Er fletscht die Zähne, obwohl er alles andere als amüsiert ist, und deutet mit dem Zeigefinger zur Seite. »Pflanzt ihren Arsch hin, und fesselt sie an den Stuhl da.« Mit seinem Kinn unterstreicht er seine Worte. Ich lasse die Muskelprotze gewähren und beobachte ihn mit gesenkten Lidern, während ich meinen nächsten Schritt plane. Godfrey sieht gebrechlich aus. Das Gefängnis von San Dimas hat den Job erledigt, den ich nicht zu Ende bringen konnte, und ihn noch mehr geschwächt. Sein Hinken hat sich verschlimmert, und seine Wangen sind noch eingefallener. Aber ich weiß schon jetzt, dass mir das nichts nützen wird.

Kurz bevor er gestürzt wird, ist ein König am bösartigsten.

GODFREY

Der sechzigjährige Engländer mit schlohweißem Haar und passendem Schnurrbart humpelt auf mich zu, wobei er mit jedem Bein einen Halbkreis zieht, wenn er es nach vorne setzt. Was er mag: Geld, andere dabei beobachten, wie sie sich vor Schmerzen winden, und seinen Sohn Camden. Was er nicht mag: wenn man ihm in die Quere kommt … und mich.

Godfrey hat einen vierfüßigen Gehstock mit Tennisbällen an jedem Ende. Er hält ihn so fest umklammert, dass seine Knöchel weiß werden. Seine weißen Stretchschuhe, die Bermudashorts und das Hawaiihemd mit Knöpfen sind wie eine Uniform für ihn. Damit sieht er immer aus wie ein Tourist im Ruhestand.

Touristen sind für die Polizei unauffälliger.

»Was ist in der Tasche, meine Liebe?«

»Ich hab dir nur die Knie zertrümmert, deinen Händen geht es gut. Du kannst den Reißverschluss selbst aufmachen und nachsehen«, säusele ich und werde dafür sofort mit einer weiteren Ohrfeige von Seb belohnt. Ich lande der Länge nach auf dem verdreckten Boden, und eine Staubschicht bedeckt meine Zunge.

»Camden vermisst dich.« Godfreys Stimme schwebt irgendwo über meinem Kopf. Ruhig. Gefasst. Verrückt. »Nächsten Monat kommt er in die Staaten. Er freut sich darauf, dich zu sehen.«

Eher darauf, mich zu töten. Mich schüttelt es.

»Ich nehme an, dass mein Herz deshalb noch schlägt?« Besagtes Organ pocht so schnell, dass es fast ein Loch in meine Haut brennt und aus meinem Brustkorb springt.

»Ja.« Godfrey beugt sich zu mir herunter und tippt mir beinahe zärtlich auf die Nase. »Und nein. Ich werde meinen Sohn mit dir machen lassen, was er will, nachdem du eine Weile im Elend geschmort hast. Dich schlagen, vögeln, seine Männer ranlassen. Es würde ihn mehr als glücklich machen, alle drei Punkte von seiner Liste zu streichen. Aber wenn er mit dir fertig ist, wirst du wieder in meine liebenden Arme übergeben. Und glaub mir, Prescott, eine Kugel im Kopf macht keinen Spaß. Ich...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2025
Übersetzer Larissa Bendl
Sprache deutsch
Original-Titel Blood To Dust
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte New Adult
ISBN-10 3-7363-2466-9 / 3736324669
ISBN-13 978-3-7363-2466-4 / 9783736324664
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