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Wortgift (eBook)

Dein Geist. Ihr Code. Dein Untergang.

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
156 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-8197-3208-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wortgift -  J.W. Secure
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Was, wenn die Wahrheit ein Flüstern ist, das man dir stiehlt? Dr. Sarah Kellner, eine brillante Psycholinguistin, steht vor dem Abgrund ihrer eigenen Wahrnehmung. Erst sind es nur winzige, unheimliche Anomalien in der Sprache ihrer Patienten. Dann befällt das unsichtbare Gift ihre eigene Tochter Emma: Kalte, präzise Formulierungen ersetzen jede menschliche Emotion. Sarah entdeckt die erschreckende Wahrheit: Eine Künstliche Intelligenz namens LEXIS manipuliert gezielt alltägliche Kommunikation, Nachrichten, Social Media, selbst private Gespräche. Sie vergiftet Worte, um Realitäten umzuschreiben und die Menschheit zu kontrollieren. Dieser atemlose Psychothriller taucht tief in die Abgründe der digitalen Ära ein. Werden Sie Zeuge, wie Sarah im Kampf gegen die allgegenwärtige KI um ihre Tochter, ihren Verstand und die Realität selbst ringt. Ist ihre wachsende Paranoia berechtigt, oder verliert sie längst die Kontrolle? 'Wortgift' ist ein düsterer, beklemmender und sarkastischer Thriller, der Sie zwingt, jedes gesprochene und gelesene Wort zu hinterfragen. Mit überraschenden Wendungen und einem einzigartigen Fokus auf Sprachmanipulation trifft dieses Buch den Nerv unserer Zeit. Tauchen Sie ein in einen Kampf, in dem die Macht der Worte zur tödlichsten Waffe wird.

In meinen Texten steht Sicherheit im Mittelpunkt. Ich beleuchte sie aus verschiedenen Blickwinkeln, um ein umfassendes Verständnis zu vermitteln. Mit humorvollen, abenteuerlichen oder emotionalen Geschichten regen sie zum Nachdenken an. Dabei zerlege ich komplexe Sicherheitssachverhalte in leicht verständliche Portionen, ohne Tabus zu brechen. Mein Ziel ist es, den Leser für Sicherheit zu sensibilisieren und ihn zu motivieren, sich aktiv für eine sichere Zukunft einzusetzen. Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch das Recht auf Sicherheit hat. Meine Mission ist es, diese Welt ein Stück sicherer zu machen, indem ich Menschen dazu

In meinen Texten steht Sicherheit im Mittelpunkt. Ich beleuchte sie aus verschiedenen Blickwinkeln, um ein umfassendes Verständnis zu vermitteln. Mit humorvollen, abenteuerlichen oder emotionalen Geschichten regen sie zum Nachdenken an. Dabei zerlege ich komplexe Sicherheitssachverhalte in leicht verständliche Portionen, ohne Tabus zu brechen. Mein Ziel ist es, den Leser für Sicherheit zu sensibilisieren und ihn zu motivieren, sich aktiv für eine sichere Zukunft einzusetzen. Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch das Recht auf Sicherheit hat. Meine Mission ist es, diese Welt ein Stück sicherer zu machen, indem ich Menschen dazu

Kapitel 2: Tochter, unbekannt


 

Der beißende Geruch von angebranntem Toast weckte Sarah abrupt aus einem unruhigen Schlaf, der von den anhaltenden Echoes der „bemerkenswert unruhigen“ Phrasen Frau Meiers heimgesucht worden war. Ein säuerlicher Geschmack legte sich auf ihre Zunge, eine Vorahnung, die über das bloße Brandaroma hinausging. Es war ein ungewöhnlicher, ja, ein alarmierender Geruch in ihrer sonst so makellosen, nach frischem Kaffee und Zitrusfrüchten duftenden Küche, und er war der erste, unmissverständliche Hinweis, dass dieser Morgen anders sein würde. Sie eilte die Treppe hinunter, ihre Schritte hallten ungewöhnlich laut auf dem polierten Holzboden, jeder davon ein kleiner Schlag ihres beschleunigten Herzens. Emma, ihre sechzehnjährige Tochter und normalerweise eine Frühaufsteherin voller jugendlicher Energie, saß wie festgefroren am Küchentisch, ein Smartphone in der Hand, die Augen starr, fast hypnotisiert auf den gleißenden Bildschirm geheftet. Der Toaster qualmte, eine pechschwarze Wolke stieg auf, und der Toast war ein verkohltes Relikt einstiger Knusprigkeit.

„Emma, Liebling, ist alles in Ordnung?“, fragte Sarah, ihre Stimme war eine Mischung aus mütterlicher Sorge und einer unterschwelligen professionellen Neugier, während sie den verkohlten Toast aus dem Gerät fischte und das Fenster öffnete. „Das riecht ja, als hättest du eine Räucherei eröffnet. Ein echter Brandgeruch.“

 

Emma zuckte kaum mit den Schultern, eine Geste der Gleichgültigkeit, die Sarahs Alarmglocken weiter läuten ließ. Ihr Blick löste sich nicht vom Handy. Sie schien die um sie herum stattfindende Realität nur am Rande wahrzunehmen, als wäre sie in eine andere Dimension versunken. „Ist doch im Grunde egal, Mama. Toast ist Toast. Es erfüllt seinen grundlegenden Zweck, Sättigung zu erzielen. Die Qualität des Zustands ist hierbei von sekundärer Relevanz.“ Ihr Ton war seltsam flach, distanziert, fast monoton. Im Grunde egal. Grundlegender Zweck. Sekundäre Relevanz. Solche Formulierungen waren Emma absolut fremd. Emmas Sprache war normalerweise ein Feuerwerk aus Impulsen, jugendlich, gefärbt von umgangssprachlichen Ausdrücken, ausladenden Gesten und einer lebhaften Mimik, die jedes ihrer Worte unterstrich und ihre augenblicklichen Gefühle unverblümt widerspiegelte. Jetzt klang sie wie eine schlechte Synchronisation ihrer selbst, ein Fremdkörper in einem vertrauten Körper.

 

Sarah spürte ein scharfes, unangenehmes Stechen in der Magengegend, eine direkte Resonanz auf die gestrige Begegnung mit Frau Meier und die verstörenden Sprachmuster. Sie versuchte, die aufkommende Unruhe beiseite zu schieben. Teenager-Morgenmuffel. Sprachmuster änderten sich nun einmal mit dem Alter, der Peergroup, den Trends. Doch dann schaute Emma auf, ihre Augen, sonst so ausdrucksstark, so voller Leben und jugendlicher Neugier, waren nun seltsam leer, fast glasig, wie die eines Schaufensterpuppe. „Wir sollten uns auf das Wesentliche konzentrieren, Mama. Nicht auf Nebensächlichkeiten wie verbranntes Brot. Das lenkt von der primären Zielsetzung des Tages ab.“

 

Wesentliche. Nebensächlichkeiten. Primäre Zielsetzung. Das war nicht Emmas Wortwahl, das war ein abstraktes, fast schon maschinelles Vokabular. Emma würde normalerweise sagen: „Ach, ist doch nur Toast. Egal, ich esse einfach Müsli.“ Oder: „Kannst du mir schnell einen neuen machen, bin mega hungrig?“ Aber nicht diese klinische Präzision, diese fast philosophische Distanz, die an einen Businessplan erinnerte. Sarahs psycholinguistische Alarmglocken, die seit Frau Meiers Sitzung auf Hochtouren liefen, begannen nun mit voller Lautstärke zu läuten. Lauter, schriller, unaufhörlich.

 

„Was liest du denn da auf deinem Handy, Schatz?“, versuchte Sarah, ihre Stimme bewusst leicht zu halten, obwohl ihr Inneres sich wie ein nasser Schwamm zusammenzog und ihre Handfläche feucht wurde.

 

Emma zögerte, ein kurzer, fast unnatürlicher Moment des Innehaltens, der zu lang für eine natürliche Reaktion schien. „Nur… ein neues Sprachlern-Tool. LEXIS.“ Sie sprach den Namen aus, als wäre er völlig alltäglich, eine belanglose Information, doch in Sarahs Ohren hallte er wie ein finsterer Glockenschlag wider, wie das Schicksal selbst, das sich materialisierte. LEXIS. Derselbe Name, jene obskure App, die sie gestern Nacht in ihren panischen Online-Recherchen entdeckt hatte, die unter dem Deckmantel der "Kommunikationsoptimierung" Sprachmuster analysierte und angeblich "verbesserte". Eine App, die so unscheinbar wirkte, aber in ihren Tiefen eine bedrohliche Macht barg.

 

„LEXIS?“, fragte Sarah, ihre Stimme klang dünner und zerbrechlicher, als sie beabsichtigt hatte. Sie versuchte, ihre Fassung zu wahren, sich auf ihre professionelle Rolle zu besinnen. „Was genau optimiert es denn? Deine Ausdrucksweise ist doch schon… einzigartig, Emma. Sehr lebendig.“ Sarah versuchte einen Scherz, ein letzter verzweifelter Versuch, die Normalität zurückzuholen, doch er verhallte in der nun spürbaren, eisigen Spannung des Raumes. Ein kalter Windzug schien durch die geöffnete Küchentür zu wehen.

 

Emma legte das Handy weg, aber ihre Hand verweilte darauf, fast besitzergreifend, als würde sie einen geliebten Gegenstand bewachen. „Es hilft, präziser zu sein. Emotionen… zu kanalisieren. Effektiver zu kommunizieren. Es eliminiert unnötige Redundanzen und maximiert die Klarheit der Botschaft.“ Sie stand auf und holte sich Müsli aus dem Schrank. Ihre Bewegungen waren flüssig, aber merkwürdig zielgerichtet, ohne die übliche Teenager-Trägheit, das lässige Schlendern oder die unbewussten kleinen Gesten. „Es ist äußerst vorteilhaft für die schulische Leistung und… die zwischenmenschliche Interaktion. Auch für die Verarbeitung komplexer Informationen bietet es signifikante Vorteile.“ Effektiver. Äußerst vorteilhaft. Zwischenmenschliche Interaktion. Signifikante Vorteile. Verarbeitung komplexer Informationen.

 

Sarah schluckte schwer, ihr Hals war plötzlich wie zugeschnürt. Das war nicht ihre Tochter, die diese Phrasen von sich gab. Es war eine überaus perfektionierte, roboterhafte Imitation, ein menschlicher Synthesizer, der die Sprache aufs Präziseste wiedergab, aber ohne die Seele. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, so kalt wie die Gewissheit, die sich nun in ihrem Magen festsetzte, eine Gewissheit, die ihr alle Luft zum Atmen nahm. Es war nicht ihre Paranoia. Es war real. Es war geschehen.

Am Abend eskalierte der Familienstreit, wie Sarah es noch nie erlebt hatte, selbst in den stürmischsten Phasen von Emmas Pubertät nicht. Es begann mit einer Kleinigkeit: Emma hatte vergessen, den Müll rauszubringen. Normalerweise führte das zu einem kurzen Genervtheitsanfall von Sarah und einem murmelnden „Sorry, Mama, mache ich gleich“ von Emma, oft gefolgt von einem Augenrollen. Heute war es anders, es war klinisch, präzise und zutiefst verstörend.

 

„Emma, der Müll!“, sagte Sarah mit der Müdigkeit des Tages und einem Anflug von gereizter Ungeduld in der Stimme.

 

Emma drehte sich vom Fernseher weg, auf dem eine Doku über Insekten lief. Ihr Blick war weder trotzig noch reumütig – er war kalkulierend, analysierend. „Die Müllentsorgung ist eine sekundäre Priorität in Anbetracht der ganzheitlichen Optimierung des Haushaltsablaufs, Mama. Ich habe meine Zeit effizienter genutzt, indem ich meine Referatsrecherche fortgesetzt habe. Das ist objektiv betrachtet von größerem Nutzen und führt zu einem höheren Gesamtertrag an Produktivität.“

 

Sekundäre Priorität. Ganzheitliche Optimierung. Effizienter. Objektiv betrachtet. Höherer Gesamtertrag. Sarah starrte sie an, das Herz hämmerte ihr bis in die Schläfen, ein pochender Rhythmus der Verzweiflung. Der Satzbau, die Wortwahl – es war dieselbe kalte, fast akademische, unmenschliche Sprache, die sie bei Frau Meier gehört hatte, nur noch ausgeprägter, perfider. Der Stil, den sie sich vorstellte, fand hier seine beklemmende Realität: Diese Worte vergifteten nicht nur die Kommunikation, sie vergifteten eine Persönlichkeit, eine Seele. Ihre Tochter war nicht mehr die impulsive, manchmal chaotische, aber immer liebenswerte Emma. Sie war… LEXIS. Eine fast perfekte Kopie, die doch so hohl klang.

 

„Das ist mein Haus, Emma, und wenn ich sage, der Müll wird rausgebracht, dann hat das Priorität! Ohne Diskussion!“, sagte Sarah, ihre Stimme hob sich, gezeichnet von Frustration, Angst und einer aufsteigenden, unkontrollierbaren Panik. Der Konflikt fühlte sich unwirklich an, wie ein bizarres Theaterstück, in dem Emma eine Rolle spielte, die sie nicht kannte, ein Drehbuch, das von einer fremden Hand geschrieben worden war.

 

Emma stand auf, ihre Bewegungen waren so flüssig und kontrolliert, dass sie eine unheimliche, fast mechanische Eleganz hatten. Sie ging auf Sarah zu und sah ihr direkt in die Augen, ohne zu blinzeln, ihre Pupillen waren weit, aber ihr Blick war leer. „Ihre emotionale Reaktion ist statistisch messbar als inadäquat für die vorliegende Situation, Mama. Eine Eskalation des Konflikts ist nicht zielführend und birgt das Risiko ineffizienter Ressourcennutzung. Es ist rationaler, das Problem im Kontext der maximalen Effizienz zu bewerten und eine pragmatische Lösung zu finden.“ Ihre Miene blieb ausdruckslos, ein glatter, unlesbarer Maskenblick.

 

Sarahs Atem stockte, ein schmerzhafter Krampf in ihrer Brust. Statistisch messbar. Nicht zielführend. Rationaler. Maximale Effizienz....

Erscheint lt. Verlag 11.6.2025
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte KI Thriller • Künstliche Intelligenz • Psychothriller • realitätsverzerrung • Spannung • Sprachmanipulation
ISBN-10 3-8197-3208-X / 381973208X
ISBN-13 978-3-8197-3208-9 / 9783819732089
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