Dr. Stefan Frank Großband 34 (eBook)
640 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-8298-2 (ISBN)
10 spannende Arztromane lesen, nur 7 bezahlen!
Dr. Stefan Frank - dieser Name bürgt für Arztromane der Sonderklasse: authentischer Praxis-Alltag, dramatische Operationen, Menschenschicksale um Liebe, Leid und Hoffnung. Dabei ist Dr. Stefan Frank nicht nur praktizierender Arzt und Geburtshelfer, sondern vor allem ein sozial engagierter Mensch. Mit großem Einfühlungsvermögen stellt er die Interessen und Bedürfnisse seiner Patienten stets höher als seine eigenen Wünsche - und das schon seit Jahrzehnten!
Eine eigene TV-Serie, über 2000 veröffentlichte Romane und Taschenbücher in über 11 Sprachen und eine Gesamtauflage von weit über 85 Millionen verkauften Exemplaren sprechen für sich:
Dr. Stefan Frank - Hier sind Sie in guten Händen!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2530 bis 2539 und umfasst ca. 640 Seiten.
Zehn Geschichten, zehn Schicksale, zehn Happy Ends - und pure Lesefreude!
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Endlich Feierabend! Wird auch höchste Zeit, dachte Schwester Theresa nervös. Kurz vor Dienstschluss hatte es bei dem frisch operierten Mitralklappen-Patienten noch einen plötzlichen Herzstillstand gegeben, der jedoch von Dr. Rüsch sofort behandelt worden war.
Der Zustand des Kranken war zum Glück wieder stabil. Jetzt kümmerte sich Kollegin Maria um ihn, die heute mal wieder eine Viertelstunde zu spät gekommen war. Wegen eines Staus, wie sie behauptete.
„Dann musst du eben etwas früher losfahren, Stau gibt es auf deiner Route ja immer“, hatte Theresa leicht pikiert erwidert.
Auf die beruflichen Pflichten folgten nun übergangslos die familiären. Zum Einkaufen kam sie nicht mehr, aber sie hoffte, dass sie aus den Resten im Kühlschrank noch irgendwas zaubern konnte. Mit Eiern und Mehl Pfannkuchen backen, das ging ja immer.
Eilig verließ sie die Waldner-Klinik. Überall in der Stadt wetteiferten schon die Weihnachtsdekorationen miteinander, eine bunter und strahlender als die andere. Auch am Klinikeingang stand ein großer Baum in vollem Schmuck – was aber nicht so recht passte, denn in keinem Wetterbericht war von nahendem Schnee die Rede, sondern nur von ausgesprochen milden Temperaturen.
Theresa musste nach Nymphenburg in die Wiener Straße, um dort ihre beiden Töchter bei den Schwiegereltern abzuholen, und dann weiter nach Milbertshofen fahren, wo die kleine Familie wohnte. Da die Rushhour inzwischen fast vorbei war, hoffte sie auf eine wenigstens halbwegs staufreie Fahrt.
Schon im Hinauslaufen kramte sie hektisch nach dem Autoschlüssel. Auf dem Parkplatz blieb sie abrupt vor ihrem Wagen stehen. So was Ärgerliches! Hatte sie für heute nicht schon genug Stress gehabt? Sie war von zwei anderen Fahrzeugen seitlich so eingekeilt, dass sie nicht ohne Schwierigkeiten aus der Lücke herauskam.
So atmete sie einmal tief durch, machte sich so dünn wie möglich und zwängte sich durch den schmalen Spalt, den die Wagentür nach dem Öffnen noch zuließ. Mühsam schob sie sich hinter das Lenkrad. Jetzt konnte sie den Motor starten.
Beim Anfahren musste sie zentimetergenau seitlich und rückwärts rangieren, um aus dieser engen Parklücke herauszukommen. Dabei stieß sie kurz an einen rückseitigen Begrenzungspfahl. Wieder eine Delle im Lack!
Aber sie machte sich nicht die Mühe, wieder auszusteigen und nachzusehen. Auf einen Kratzer mehr oder weniger kam es ohnehin nicht mehr an. Der Wagen war alt und hatte schon viel erlebt. Noch tat er meistens das, was er sollte, nämlich sie und die Kinder an alle gewohnten Orte bringen: Schule, Schwiegereltern, Klinik und Einkaufszentrum. Es grenzte fast an ein Wunder, dass sie ihn immer noch durch den TÜV brachte.
Kaum hatte sie sich aus der Enge herausmanövriert, klingelte ihr Smartphone.
„Ja, wo bleibst du denn?“, klang die nörgelige Stimme ihrer Schwiegermutter an Theresas Ohr. „Wie wäre es mal mit Pünktlichkeit? Bruno und ich wollen ins Theater. Wir sollten schon längst unterwegs sein. Man kann sich nicht auf dich verlassen …“
„Ich bin in fünfzehn Minuten bei euch!“ unterbrach sie die aufgebrachte Frau und drückte den Anruf weg. Gerade bog sie vom Klinikgelände auf die Straße ein und wollte es auf keinen Fall darauf ankommen lassen, mit dem Handy am Ohr erwischt zu werden. Das konnte sonst teuer werden.
Tatsächlich schaffte sie den Weg in dreizehn Minuten. Johanna und Carlotta winkten, als sie den Wagen ihrer Mutter sahen, während Agnes und Bruno Kohler ihr mit ärgerlichen Mienen entgegenblickten. Auch ein Taxi wartete schon.
„Du weißt, wir gern wir unsere Enkelinnen bei uns haben. Es ist mir normalerweise auch weiß Gott egal, ob du sie später abholst. Aber wenn wir ins Theater gehen, müssen wir nun mal pünktlich sein, sonst wird man ja nicht mehr eingelassen.“
„Wird nicht wieder vorkommen, versprochen, Agnes“, versuchte Theresa ihre Schwiegermutter zu besänftigen. Inzwischen war sie ausgestiegen. Es gab nur eine Begrüßung per Händedruck. Die beiden Frauen umarmten sich nicht.
Die beiden Mädchen stiegen hinten ein, die Schwiegereltern ins Taxi – und endlich konnte Theresa in aller Ruhe das Zuhause der kleinen Familie ansteuern.
Bevor es losging, schaute sie in den Rückspiegel. Ihre beiden Töchter waren brav angeschnallt.
„Alles okay?“
„Du kannst losfahren.“ Carlotta nickte. Sie war neun und hatte die Grundschule mit guten Noten abgeschlossen. Seit September ging sie schon aufs Gymnasium.
„Opa hat uns einen Hund versprochen“, platzte ihre zwei Jahre jüngere Schwester Johanna heraus.
Carlotta verdrehte die Augen.
„Jetzt hast du dich schon wieder verplappert. Wir sollten doch noch nichts sagen.“
Theresa bremste den Wagen vor einer roten Ampel ab.
„Einen Hund?“ wiederholte sie mit gerunzelten Augenbrauen. „Das sollte ich aber schon wissen. Ein Hund ist was anderes als ein Goldhamster.“
„Das wissen wir doch, Mami. Ein Hund braucht mehr Fürsorge. Und er soll ja auch bei Oma und Opa bleiben“, klärte Carlotta die Mutter auf. „Immer, wenn wir da sind, haben wir dann einen Hund zum Spielen. Er kann im Garten rumlaufen und soll mit Opa spazieren gehen.“
„Das wäre gut für den Opa, hat die Oma gesagt“, meldete sich wieder Johanna zu Wort. „Opa hat zu wenig Bewegung.“
„Na, dann wären ja zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen“, stellte Theresa mit aufkeimender Ironie fest und fuhr wieder an.
Sie wollte sich jetzt nicht ärgern. Wenn der Hund also bei den Großeltern blieb, sollte es ihr recht sein. Wahrscheinlich würde die Hauptarbeit für den neuen Mitbewohner ohnehin Frau Ludwigs aufgebürdet, der Haushälterin im Hause Kohler. Theresa konnte nicht glauben, dass Schwiegermutter Agnes sich dazu herabließ, einen Hund zu erziehen.
„Wir haben uns im Internet die verschiedenen Hunderassen angesehen. Am liebsten wollen wir einen kleinen Hund“, erklärte Johanna.
„Einen Jack-Russell-Terrier“, ergänzte Carlotta. „Opa kennt einen Züchter.“
„Na, dann habt ihr ja schon alles abgesprochen“, stellte Theresa fest. „Meinetwegen, aber nur, wenn der Hund nicht zu uns ins Haus kommt. Dass er bei uns herumläuft, erlaube ich auf keinen Fall.“
„Warum magst du denn keine Hunde?“
„Ich mag sie ja, aber ich habe jetzt schon genug Arbeit: mit euch, daheim und in der Klinik. Noch mehr kann ich wirklich nicht schaffen.“
„Aber wir helfen dir doch, wo wir können“, ließ sich Johanna vernehmen.
Theresa unterdrückte ein Schmunzeln.
„Das ist wahr. Dafür bin ich euch auch sehr dankbar, meine Süßen“, lobt sie ihre Kinder und unterließ es, die beiden darauf hinzuweisen, dass der Löwenanteil der Hausarbeit nach wie vor bei ihr lag. Was ja auch in Ordnung war, ein bisschen Mithilfe reichte ihr schon. Ihre vaterlosen Mädchen sollten eine schöne Kindheit haben.
Eine Haushaltshilfe wäre ihr auch sehr gelegen gekommen, aber die konnte sie sich im Gegensatz zu ihren Schwiegereltern nicht leisten. Aber Theresa war ihnen dankbar, dass sie immer ihre Enkelinnen betreuten, wenn sie mal überraschend in der Klinik für eine kranke Kollegin einspringen oder sonst etwas Wichtiges erledigen musste.
Jedes zweite Wochenende durften die beiden bei Oma und Opa verbringen, was die Kinder auch ausgesprochen gern taten. An solchen Tagen hatte sie dann einmal ein paar Stunden Zeit für sich.
Ja, wenn Jakob noch gelebt hätte, wäre die Planung des Alltags viel leichter gewesen. Seit vier Jahren war der Vater der Kinder tot, abgestürzt beim Bergwandern. Von einem Tag auf den anderen hatte sich ihr Leben mit zwei kleinen Mädchen dramatisch verändert.
Sie hatte lange gebraucht, um diesen Schock zu verarbeiten. Die Frage, ob es ihr inzwischen einigermaßen gelungen war, konnte sie immer noch nicht beantworten.
Sie trug die ganze Verantwortung für sich und ihre beiden Kinder nun allein. Und diese Tatsache hinderte sie daran, allzu viel über die Ungerechtigkeit des Schicksals nachzudenken. Sie als Ehefrau, die vaterlosen Kinder, die Schwiegereltern, die ihren Sohn verloren hatten, sie alle mussten versuchen, mit dem Verlust fertigzuwerden.
„Habt ihr schon gegessen?“, fragte sie nach hinten.
Zurück kam ein einstimmiges Ja. Welche Frage! Für das leibliche Wohl hatte natürlich schon Haushälterin Gerlinde besorgt, die ihre beiden Mädchen maßlos verwöhnte.
Aber leider gab es mit den Schwiegereltern oft Unstimmigkeiten. Oma Agnes nahm sich immer wieder heraus, den Kindern etwas zu erlauben, was Theresa ihnen zuvor verwehrt hatte.
Großeltern zeigten sich im Allgemeinen bei ihren Enkeln immer großzügiger als bei den eigenen Kindern. Auch wenn Theresa ihre Einmischung gelegentlich akzeptierte, so mussten die Mädchen dennoch lernen, dass Mamas Entscheidungen maßgeblich waren. Dennoch war sie für die Hilfe der Schwiegereltern von Herzen dankbar. Sie seufzte leise. Die Verhältnisse waren eben nicht einfach.
„Was hast du, Mami? Bist du traurig?“
„Aber nein, mein Schatz, nur ein bisschen müde von der Arbeit.“
Theresa fühlte sich ein wenig erleichtert, als sie die Haustür hinter sich schloss. Jakobs Eltern hatten dem jungen Paar damals das Einfamilienhaus gekauft, waren aber nach wie vor die...
| Erscheint lt. Verlag | 8.7.2025 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | 2017 • 2018 • Anthologie • Arzt • arzt deutsch • arzt kindle • arzt krimi • arzt-krimi • arzt liebe • Arzt Liebesroman • arzt liebesroman deutsch • Arzt Roman • arztroman buch • arzt romance • Arztromane • arztromane deutsch • arztromane e-books • arztromane e-books und liebesromane • arztromane hefte • arztromane hefte sammelband • arztromane kindle • arztromane kindle ebook • arztromane kindle ebooks deutsch • Arztromane sammelband • arzt roman familie • arzt romanhefte • arzt romantik • Box • Bundle • Chefarzt • Collection • Deutsch • Doktor • eBook • E-Book • ebox • E-Box • e-bundle • eBundle • Fortsetzungsroman • für Frauen • Großband • Großdruck • große-schrift • Happy-End • Heftchen • Heft-Roman • heftromane bastei • Klinik • Krankenhaus • Krankenschwester • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Mann • Medizin • Medizin Roman • Modern • Notarzt • Paket • Patient • Praxis • Reihe • reihe in bänden • Romance • Romanheft • romantik deutsch • romantisch • Sammelband • sammelband ebook deutsch • sammelband ebooks • sammelband liebe • sammelband liebesromane • sammelband liebesromane deutsch • sammelband liebesromane deutsch kindle • Sammlung • Schicksal • Schicksalsroman • schöner roman • Serie • spannend • Staffel • Wohlfühlroman |
| ISBN-10 | 3-7517-8298-2 / 3751782982 |
| ISBN-13 | 978-3-7517-8298-2 / 9783751782982 |
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