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Elana - Who I Went To Be (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
364 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-8197-2903-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Elana - Who I Went To Be -  Melanie Ober
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Nach dem katastrophalen Ende ihres letzten Auftrags ist Elanas Studium endgültig gescheitert - und mit ihm die Beziehung zu Niclas. Zwischen ihnen ist vielleicht etwas für immer zerbrochen. Doch der gefährliche Schatten der GPH und die Bedrohung durch Westenberg lassen ihr keine Wahl: Elana muss weiterhin mit Niclas durch die Zeit reisen, auch wenn jeder einzelne Moment mit ihm mehr an ihr zerrt - vor allem an ihrem Herzen. Als weitere erschütternde Wahrheiten ans Licht kommen, steht Elana plötzlich vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens. Verzeiht sie Niclas, als ihr klar wird, dass sie dem Wahnsinn der Zeitreisen und der Anziehung zu ihm nicht mehr länger standhalten kann? Können sie das Unmögliche wagen - einander wieder vertrauen? Oder geht im Strudel aus Zeit und Lügen alles endgültig verloren?

Melanie Ober, geboren im Jahr 2000 in der Nähe von München, lebt seit 2021 in Leipzig. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zum Schreiben - eine Leidenschaft, die sie im Erwachsenenalter mit neuer Tiefe und Ernsthaftigkeit wiederaufleben ließ. In nächtlichen Schreibstunden entstehen berührende Young-Adult-Romane, die sich mutig mit vielschichtigen Themen auseinandersetzen und zum Nachdenken einladen. Wenn sie nicht an neuen Geschichten arbeitet, ist sie hauptberuflich als Fotografin tätig - stets auf der Suche nach echten Emotionen, sei es durch die Linse oder mit der Sprache.

Melanie Ober, geboren im Jahr 2000 in der Nähe von München, lebt seit 2021 in Leipzig. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zum Schreiben – eine Leidenschaft, die sie im Erwachsenenalter mit neuer Tiefe und Ernsthaftigkeit wiederaufleben ließ. In nächtlichen Schreibstunden entstehen berührende Young-Adult-Romane, die sich mutig mit vielschichtigen Themen auseinandersetzen und zum Nachdenken einladen. Wenn sie nicht an neuen Geschichten arbeitet, ist sie hauptberuflich als Fotografin tätig – stets auf der Suche nach echten Emotionen, sei es durch die Linse oder mit der Sprache.

2


 

Niclas

Vier Tage. Vier beschissen lange Tage, in denen ich nichts von ihr hörte. Kein Lebenszeichen, kein wütender Anruf, keine herablassende SMS - nichts. Es war mir egal, ob es wehtun würde. Ich wollte nur wissen, dass sie wieder in Sicherheit war. Dass sie zu Hause war.

Mittlerweile war Montagmorgen, und ich hatte ein höllisches Wochenende hinter mir. Wir waren direkt nach Elanas spurlosem Verschwinden nach München zurückgekehrt - wo ein gewaltiges Donnerwetter auf mich wartete. Ich hatte Westenbergs Assistenten angeschossen, den Auftrag am Donnerstag mit Elana völlig aus dem Ruder laufen lassen und ein beschissen großes Risiko auf mich genommen.

»Nur ein kleiner Fehltritt, und Sie sind dran.« Westenbergs Worte brannten immer wieder in meinem Kopf. Und dieses Mal hatte ich es auf die Spitze getrieben. Ich wollte Elana beschützen - und hatte doch alles nur schlimmer gemacht. Seine Geduld war am Ende, und das ließ er mich schneller spüren, als mir lieb war.

Als Elana am Freitag nicht auftauchte, schickte er mich allein los. Kein Backup, keine Unterstützung - ich sollte die Drecksarbeit bei Hofer selbst erledigen. Ein Scheißjob, aber wenigstens hatte ich ihn nicht wirklich erschossen. Solange der Scanner unsere Fingerabdrücke nicht erfasste, war all das, was wir hier taten, im Grunde nicht real.

Ein lautes Klatschen vor meinem Gesicht riss mich aus meinen Gedanken.

»Hey, Alter!«, lachte Danny neben mir. »Pennst du noch oder was?«

»Lass mich in Ruhe, Mann«, antwortete ich gedämpft und rieb mir über das Gesicht. Es war kurz vor sieben Uhr morgens, wie jeden Tag, an dem wir hier arbeiteten. Aber seit Elana verschwunden war, ließ mir mein Körper nicht mal mehr eine volle Stunde Schlaf pro Nacht. Ich war kurz vorm Durchdrehen.

Die Sonne knallte bereits auf den Asphalt, während um uns herum immer mehr Mitglieder der GPH eintrafen und ins Gebäude strömten. Ich wollte einfach nicht wahrhaben, dass Elana vielleicht nie wieder hier auftauchen würde.

»Die Kleine wird schon wiederkommen«, meinte Danny mit einem Schmunzeln.

Ich verzog das Gesicht. Allein sein Tonfall machte mich aggressiv. »Nenn sie nicht so. Die ganze Scheiße ist doch nur eskaliert, weil du es nicht lassen kannst ständig alle gegeneinander aufzustacheln.«

Danny schnaubte. »Ach so, und jetzt bin ich also daran Schuld, dass sie einfach die Falsche für den Job ist? Alter, Niclas. Welche Worte du aus deinem Mund rauslässt, liegt nicht in meiner Verantwortung, okay?«

Ich tat eine vage Handbewegung um die Sache unter den Tisch zu kehren. Doch plötzlich durchbrach ein lautes Motorengeräusch den Lärm des Münchner Berufsverkehrs. Es dauerte nicht lange, bis ein schwarzes, verdammt edles Motorrad vor uns auf den Platz fuhr.

Danny stieß einen ungläubigen Laut aus und schlug mir auf die Schulter. »Heilige Scheiße! Der Spinner hat’s mal wieder ordentlich krachen lassen.«

Doch mein Blick blieb auf dem Fahrer haften, und ein seltsames Gefühl breitete sich in meiner Brust aus. »Das ist nicht Mick.«

Danny prustete. »Wer sonst aus der GPH gönnt sich ständig ‘nen neuen Schlitten?«

»Und seit wann hat Mick so eine schmale Taille, du Vollpfosten?«

Der Fahrer stieg vom Motorrad, schloss ab und zog sich in einer fließenden Bewegung den Helm vom Kopf. Und dann sah ich - blond?

Es war tatsächlich Elana, die völlig entspannt auf uns zukam. Sie strich sich lässig die schulterlangen, hellen Strähnen aus dem Gesicht und ich erstarrte regelrecht unter ihrem Blick. Er war tough, eiskalt und auf eine beunruhigende Art verdammt anziehend.

»Scheiße, was ist denn mit ihr passiert?« Danny keuchte, und dabei flog ihm beinahe die Zigarette aus dem Mund, die er sich gerade angesteckt hatte.

»Wieso, was ist denn mit mir passiert?«, fragte Elana interessiert und klemmte sich lässig den Helm in die Armbeuge.

»Du, ähm…« Dannys Stimme erstickte als Elana provokant eine Augenbraue nach oben zog. »Du warst scheinbar beim Friseur, was? Und einen fahrbaren Untersatz hast du dir auch zugelegt.«

»Hm. Happy Birthday to me«, brummte sie belustigt und sah dann zu mir. »Was ist los, Niclas? Du bist so still.«

Ich hielt den Atem an und wusste nicht, was ich antworten sollte. Meine Kehle wurde staubtrocken. Ich wünschte mir das ganze Wochenende über nichts mehr, als von ihr zu hören. Und jetzt, wo sie endlich vor mir stand, brachte ich keinen Ton mehr heraus.

Sie setzte ein zuckersüßes Lächeln auf und ich sah es gefährlich in ihren Augen blitzen. »Gefällt es dir etwa nicht?« Ich blinzelte perplex und etwas zog sich in meinem Magen zusammen, als ihr Blick plötzlich wieder eiskalt wurde. »Dann bleibt es auf jeden Fall so«, fauchte sie mir selbstbewusst entgegen und ein Schauer jagte meinen Rücken hinab.

Sie wandte sich Danny zu und ließ unbeeindruckt ihre Augen über seinen Körper wandern bis sie schließlich wieder an seinem Gesicht hängen blieb. »Und du bist?«

»Danny. Ich-«

»Ach, du bist also Danny?«, schnaubte sie und riss dabei ihre Augen auf. »Schön. Was ein großartiger Start in den Tag. Gleich zwei Arschlöcher auf einen Streich sprachlos gemacht.«

»Das hast du letzte Woche in den falschen Hals gekriegt. Ehrlich-«, begann er, doch Elana schnitt ihn mit einer desinteressierten Geste das Wort ab.

»Weißt du was, Danny?« Es gefiel mir überhaupt nicht wie arrogant ihre Stimme war. »Vielleicht solltest du das nächste Mal einfach besser aufpassen, was du so von dir gibst. Und du…« Sie drehte sich wieder zu mir. »Wen du besser nicht unterschätzen solltest.«

Elana nahm Danny die Zigarette ab, zog daran und drängte sich zwischen uns durch. Ich sah ihr nach und bekam rücklings ihren Mittelfinger entgegengestreckt, gefolgt von einem frechen Grinsen.

Fuck. Sie war ein völlig anderer Mensch.

 

Elana

Gott wie grässlich.

Ich fluchte in Gedanken, als ich den Rest der Zigarette wegschnippte und versuchte den ekligen Geschmack des Rauchs loszuwerden. Die Szene draußen war ein voller Erfolg gewesen. Ich hatte auch nur einige Stunden lang darüber gegrübelt und sie auswendig gelernt. Natürlich mit allmöglichen, eventuell auftretenden anderen Abläufen.

Ich wollte keine Bitch sein. Ich wollte nur, dass er spürt, was passiert, wenn man mich unterschätzt und hintergeht. So einfach würde ich ihn nicht davonkommen lassen. Wenn es eine Sache gab, die ich mir geschworen hatte, dann diese: Niclas von Hagen würde mich nie wieder verletzlich sehen.

Ich lief in den großen Saal, in dem sonst alle Zeitreisen begannen. Um mich herum waren genau einundzwanzig Leute, die ich nicht mal abzählen musste. Neunzehn Vollidioten, die alle denselben Mist unterschrieben hatten wie ich, Westenberg und ein neuer Assistent.

»Herzlich willkommen zum heutigen Leistungstest!« Westenbergs Stimme klang übertrieben enthusiastisch, als stünde er in einer Zirkusmanege.

Ich ließ meinen Blick unauffällig durch die Menge schweifen und traf dabei hauptsächlich auf ironisches Schnauben und Augenrollen. Doch der ein oder andere pfiff auch ziemlich begeistert und klatschte dabei. Westenbergs Lieblinge. Oder besser gesagt, diejenigen, die die besten Aufträge bekamen - ohne Krieg, ohne Nazis, ohne ein gespaltenes Deutschland. Und mein Gefühl verriet mir, dass ich mit dieser Annahme absolut ins Schwarze traf.

Ich stand zwischen mehreren Partnerteams, von denen ich kaum ein Gesicht kannte. Westenberg ließ Niclas und mich immer zu einer festen Zeiten antanzen - vermutlich sorgte auch genau das dafür, dass ich nie jemandem bewusst über den Weg laufen konnte. Aber meine Neutralität ihnen gegenüber, galt ganz offensichtlich nicht umgekehrt. Ich spürte ihre Blicke auf mir. Ich war für sie nur die Zwillingsschwester, die den Skandal auffangen musste.

Mein Blick wanderte weiter - und blieb an Niclas hängen.

Er stand mit Danny und einer Frau ein Stück abseits der Menge und tat doch tatsächlich so, als würde es ihn interessieren, was Westenberg von sich gab.

Wut kochte in mir hoch.

Seine Dreistigkeit, mir noch offen zu zeigen, dass er immer noch zu diesem Kerl hielt, gab mir den Rest. Es bewies, dass all das zwischen uns nur eine Lüge gewesen war. Mit einem Schnauben wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder Westenberg zu. Und das, obwohl ich alles auf der Welt lieber getan hätte.

»Also, ihr Lieben«, fuhr er fort. »Auf dem heutigen Plan stehen Koordination, Ausdauer und Schießgenauigkeit. Und um das Ganze etwas spannender zu gestalten, tretet ihr nicht mehr in euren Teams gegeneinander an, sondern im One-on-One - gegen eure Partner.«

Ich hielt die Luft an.

Das kann er nicht ernst meinen.

Unruhiges Geflüster ging durch den Saal, doch es verstummte sofort, als Westenbergs Assistent mit eindringlichem Klatschen für Ruhe sorgte.

»Es ist wichtig, dass Sie lernen, für sich selbst zu kämpfen«, erklärte Westenberg mit gespielter Nachsicht. »Und das geht nur, wenn Sie sich vollends auf sich selbst verlassen - nicht auf Ihren Partner.«

Ich atmete scharf ein. Neben mir schien niemand wirklich begeistert zu sein.

»Und was springt für den Gewinner raus?« Eine tiefe Männerstimme durchbrach die Stille.

Alle Augen richteten sich auf ihn.

Er trat aus der Menge heraus und...

Erscheint lt. Verlag 8.6.2025
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte enemies to lovers • Geheimnisse • Jüdische Identität • München • Nationalsozialismus • Young Adult • Zeitreise
ISBN-10 3-8197-2903-8 / 3819729038
ISBN-13 978-3-8197-2903-4 / 9783819729034
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