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Blauer Ton - Sonja vom Brocke

Blauer Ton

Gedichte
Buch | Hardcover
96 Seiten
2025
kookbooks (Verlag)
9783948336288 (ISBN)
CHF 37,90 inkl. MwSt
Was fortdauert als Verlust, wächst im poetischen Tun zur beweglichen Widerständigkeit. Sonja vom Brockes Blauer Ton trägt Erfahrungen in die eigengesetzliche Wirklichkeit der Kunst und hebt sie darin auf. Distichen, Vignetten, zeitenverbindende Sätze finden auf eine Fläche. Ein Imaginiertes, als Körpergedächtnis, geht Seite an Seite mit Erkundungen frankokantabrischer Höhlenkunst, deren Frische erstaunt - Begegnungen mit 30.000 Jahre alter Gegenwärtigkeit. Das Frühwerk und die "Date Paintings" On Kawaras verzeichnen Unmessbares. Akute Präsenz berührt das Unrettbare - gerade war es noch "da". Ein Gang ins Kinodunkel, in dem die Negative Hand sich uns entgegenstreckt. Pins und Fäden im Tagnachtgeflecht, der Tagnacht von Tod und Leben.

Sonja vom Brocke wurde 1980 in Hagen geboren. Sie studierte Philosophie, Anglistik und Germanistik in Köln, Hamburg und Paris. Sonja vom Brocke schreibt Gedichte, Essays, Prosa und übersetzt Theorie und Dichtung. Sie veröffentlichte die Einzeltitel "Ohne Tiere", 2010, "Venice singt", 2015, "Düngerkind", 2018, sowie "Mush", 2020. 2024 erhielt sie den ersten Weiskopf-Wedding-Preis der Berliner Akademie der Künste, verliehen für sprachkritische und sprachreflektierende Werke. "Blauer Ton" ist ihr drittes Buch bei kookbooks.

Es gibt sie immer wieder. Diese Bücher, die einen über lange Zeit begleiten. Zu denen man ein ums andere Mal zurückkehrt. Mitunter nur, um für den Weg zum Einkaufen noch ein paar Verse einzupacken ("weil jener Sinn Ödnis so gut kennt wie das Hin und Her von Flügelsandalen"). Sonja vom Brockes Gedichtband Mush ist so ein Buch. ... Der Band ist gefüllt mit luziden Beobachtungen wie der "Karnevalständelei zwischen Gedanke und Ausspruch". Wenn es einmal heißt, es gehe stets auch darum, "nicht zu sehen. Sich umzuwenden, informationslos", dann trifft das sicher nicht auf diesen Lyrikband zu. Sonja vom Brocke legt mit Mush poetisch Außergewöhnliches, unbedingt Bemerkenswertes vor. - Christian Metz, FAZ Das Besondere an der Arbeit von Sonja vom Brocke, ihr Zauber lässt sich nur schwer beschreiben oder gar in Begriffe zwingen. ... Die Gedichte sind äußerst reaktionsschnell, sie haben die besseren Instinkte. ... Ich bin froh in dieser Welt zu lesen. Ich bin froh in dieser Welt zu leben. Ich bin gespannt auf den "Auftritt des himbeerfarbenen Schleims". Meine "Hausschuhe glühen". -Tobias Lehmkuhl, Laudatio zum Weiskopf-Wedding-Preis 2024

Es gibt sie immer wieder. Diese Bücher, die einen über lange Zeit begleiten. Zu denen man ein ums andere Mal zurückkehrt. Mitunter nur, um für den Weg zum Einkaufen noch ein paar Verse einzupacken („weil jener Sinn Ödnis so gut kennt wie das Hin und Her von Flügelsandalen“). Sonja vom Brockes Gedichtband Mush ist so ein Buch. … Der Band ist gefüllt mit luziden Beobachtungen wie der „Karnevalständelei zwischen Gedanke und Ausspruch“. Wenn es einmal heißt, es gehe stets auch darum, „nicht zu sehen. Sich umzuwenden, informationslos“, dann trifft das sicher nicht auf diesen Lyrikband zu. Sonja vom Brocke legt mit Mush poetisch Außergewöhnliches, unbedingt Bemerkenswertes vor.
— Christian Metz, FAZ
Das Besondere an der Arbeit von Sonja vom Brocke, ihr Zauber lässt sich nur schwer beschreiben oder gar in Begriffe zwingen. … Die Gedichte sind äußerst reaktionsschnell, sie haben die besseren Instinkte. ... Ich bin froh in dieser Welt zu lesen. Ich bin froh in dieser Welt zu leben. Ich bin gespannt auf den „Auftritt des himbeerfarbenen Schleims“. Meine „Hausschuhe glühen“.
—Tobias Lehmkuhl, Laudatio zum Weiskopf-Wedding-Preis 2024

7:40 Nicht anvertrauen. Keine hovernden Sohlen. Ein Bogen um das Grab seit Wochen. Im Bleigang. Zahllose Parzellen ungehörig klein. Der Glimmerschiefer schon weggekickt, denn jede Zier: untersagt. Die Kirchhofverwaltung ist streng, zu Altwesen kleiner Toter, Empfänger von Zorn über Bande, ein Gärtner schmeißt den Krempel vom Grab, via Paragrafen, die stauben, echt Plunder, doch, einmal aktiviert, schelten für laue Zauber, Bannungsmüh’, Gebärden um Material, das noch fasslich, bemalbar ist, wackelt oder flirrt, wenn der Wind bläst. Dann saugen sie mit den Ohren, ihrem gebannten Gesicht, die Altwesen kleiner Toter, ob da eines herüberspricht, vor der Sprache, ob noch eines kommt, das ihre Sprache entgegennimmt.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Reihe Lyrik ; 91
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Schlagworte Höhlenmalerei • On Kawara • Verlust • Widerständigkeit
ISBN-13 9783948336288 / 9783948336288
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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