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Auszeit auf dem kleinen Archehof & Neuanfang auf dem kleinen Archehof (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 2. Auflage, Mehrfachband
523 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-699-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Auszeit auf dem kleinen Archehof & Neuanfang auf dem kleinen Archehof - Leonie Abels
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Auszeit auf dem kleinen Archehof. 

Isabell braucht eine Auszeit. Nach der Trennung von ihrem Freund, der im selben Hotel angestellt ist, zieht Isabell die Reißleine und kündigt. Sie muss allerdings drei Monate bis zum Beginn ihrer neuen Arbeit überbrücken und findet per Zufall im Internet die Stellenausschreibung des Archehofs Sonnentau. Als sie dann dort ankommt, ist sie entsetzt. Die Gäste müssen aushelfen, es gibt keine richtige Struktur und die Zimmer sind veraltet. Isabell weiß gar nicht, wo sie anfangen soll. Doch dann bemerkt sie die Herzlichkeit, Wärme und den wahren Wert des Archehofs ...

Neuanfang auf dem kleinen Archehof .

Isabell hat sich in den Archehof Sonnentau verliebt und beschlossen, die kleine Gästepension weiterzuführen. Bald kann sie die viele Arbeit nicht mehr allein bewältigen, doch Rettung naht in Gestalt von Mike. Der attraktive Berliner sorgt allerdings für ungeahnten Wirbel. Auch Archehof-Chefin Peggy hat mal wieder ihren eigenen Kopf, und dann ist da noch die junge Caro, die ein wunderbares Händchen für Tiere besitzt, aber so gar keins für ihre menschlichen Zeitgenossen.

Doch das herzliche Miteinander und der Zusammenhalt auf dem Archehof ist Balsam für verletzte Seelen ...



Leonie Abels ist das Pseudonym einer erfolgreichen Schriftstellerin. Sie liebt das Landleben und alles, was man damit verbindet. Sie ist eine passionierte Kuhkraulerin, Eselliebhaberin und Ziegenfreundin. Außerdem ist sie bekennender Schwarzwald-Fan: die wunderbare Landschaft, die gute Küche und die  unkomplizierte Art der Bewohnerinnen und Bewohner begeistern sie immer wieder aufs Neue. Mit ihren Geschichten rund um den Archehof Sonnentau hat sie sich einen lange gehegten Traum erfüllt und einen Ort erschaffen, an dem sie selbst gern leben würde.

Kapitel 2


Am frühen Nachmittag erreicht Isabell endlich Mühlach. Jetzt kann es nicht mehr weit sein. Sie lässt das Schwarzwaldstädtchen hinter sich und folgt einer Landstraße. Zwei Kilometer weiter biegt sie ab in Richtung Filzach. Wie ein hellgraues Schleifenband windet sich das Sträßchen die sanft geschwungenen Hügelkuppen hinauf, vorbei an Viehweiden und Streuobstwiesen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tals zieht sich dunkler Nadelwald die Steilhänge hinauf. Wie ein dicht gewebtes Vlies bedeckt er die Hügelketten, die sich in der Ferne zum Gebirge auftürmen. Fasziniert lässt Isabell ihren Blick schweifen – und reißt erschrocken das Lenkrad herum. Ein grüner Mercedes schießt ihr in der Kurve entgegen und schneidet sie gefährlich.

»Wohl lebensmüde, wie?«, schimpft sie, nachdem sie ihren Wagen wieder auf die Spur gebracht hat. Sie atmet tief durch und wartet darauf, dass ihr pochendes Herz sich beruhigt. »Puh! Das wäre um ein Haar ins Auge gegangen.«

Die Straße führt jetzt an einer Weide vorbei, auf der sattbraun gescheckte Kühe mit weißen Köpfen grasen; an einem Gatter drängt sich eine blökende Schafherde zusammen.

Eine letzte Kurve, dann wird der Hof sichtbar: ein kompakter Bau mit hölzernen Balustraden und einem mächtigen, tief hinabgezogenen Dach. Zwischen dunklem Holz strahlen weiße Sprossenfenster hervor. Ein Haus, wie es für den Schwarzwald typisch ist. Ein Haus wie aus einem Märchen, denkt Isabell. Sie parkt auf dem unbefestigten Randstreifen vor einer umzäunten Wiese, steigt aus und streckt sich. Ihre Ankunft wird nicht unkommentiert gelassen: Eine Schar Gänse nähert sich mit wildem Geschnatter. Aufgeregt schieben die Tiere ihre langen Hälse durch den Zaun, als wollten sie Isabell zu fassen bekommen.

»Ihr seid mir ja welche.« Sie beobachtet die Gänse einen Augenblick, wendet sich ab und steuert auf das Haus zu. Aus der Nähe betrachtet wird deutlich, dass es schon bessere Tage gesehen hat. An einigen Stellen ist das Holz schadhaft und hätte dringend eine Reparatur nötig. Aber gerade diese Unvollkommenheit verstärkt den märchenhaften Eindruck noch, ebenso wie die üppig blühende Kletterrose, deren rote Blüten in apartem Kontrast zu dem nahezu schwarzen Holz stehen.

Isabell nimmt die drei Stufen zu der wuchtigen Eingangstür hinauf, betätigt den Klingelknopf, wartet eine Weile. Sie schellt nochmals, aber nichts geschieht. Auch auf ihr Rufen erhält sie keine Antwort. Die Gänse haben derweil das Interesse verloren und sind wieder ihrer Wege gezogen. In der Ferne blöken noch immer die Schafe.

Isabell umrundet das sich an den Hang schmiegende Haus und betritt dann einen etwas höher liegenden, gepflasterten Innenhof. Die Stallungen liegen im L-förmigen Winkel zum Wohnhaus, schließen sich jedoch nicht direkt an dieses an. Die rückwärtige, zum Hang hin gelegene Seite des Hauses hat das Aussehen einer Scheune und folglich keine Fenster, sondern nur ein großes Tor, durch das man von hier aus ebenerdig fahren könnte, wäre es nicht geschlossen. Ein paar Meter entfernt parkt ein in die Jahre gekommener, schlammbespritzter Geländewagen, umrahmt von ein paar scharrenden Hühnern. In einer Ecke dampft eine Mistkarre vor sich hin. Sanftes Schnauben und verhaltenes Rumpeln dringt aus den Stallungen; Mauersegler pfeifen von den Dächern. Isabell geht weiter, entdeckt eine halb offen stehende Hintertür und steuert darauf zu.

»Hallo?« Zögernd betritt sie einen schmalen Flur mit braun-weiß gekachelten Fliesen. An einer Hakenleiste hängt eine verfilzte Wolljacke im Norwegermuster, daneben ein Wust von Regenmänteln. Gummistiefel in allen Größen reihen sich unter eine schlichte hölzerne Sitzbank, auf der ein Stapel Werbeblättchen, eine Fellbürste, ein Führstrick und die schimmernde Folie eines Schokoriegels liegen. Es riecht seltsam hier drin, findet Isabell. Irgendwo aus dem Innern des Hauses dringen jetzt Geräusche herüber. Also muss jemand da sein. Sie fasst sich ein Herz und folgt dem kurzen Flur, der geradewegs in die Küche führt, tritt über die Schwelle – und erstarrt.

Unmittelbar vor ihr steht ein riesiges Schwein. Es hat wolliges, braunschwarzes Fell und mustert sie aus winzigen, glitzernden Äuglein. Mit eifrigen Grunzlauten streckt es ihr seine feuchtkalte Schnauze entgegen, schnuppert an ihren Händen und inspiziert ihre Manteltaschen.

Isabell glaubt sich zu erinnern, dass Schweinebisse unmittelbar zum Tod führen. Sie hält die Luft an und wagt nicht, sich zu bewegen.

»Herrje! Warum steht die Tür wieder auf?«, poltert es plötzlich aus dem Flur. Die Stimme klingt vage vertraut. Schon betritt eine stämmige Frau mit wirrem, angegrautem Lockenkopf den Raum und drängt sich vorbei. »Herrschaftszeiten, Ernst! Sieh zu, dass du an die frische Luft kommst! Musstest du mir wieder die Schokoriegel wegfressen, du alte Wutz!« Mit entschlossener Miene schiebt sie das Schwein hinaus aus der Küche und scheucht es nach draußen. »Die Tür muss geschlossen bleiben«, verkündet sie nach ihrer Rückkehr. »Sonst fühlt sich alles eingeladen, was hier so kreucht und fleucht.«

»Sie war offen, als ich kam«, wagt Isabell einzuwenden.

»Dann war Ernst wohl mal wieder der Übeltäter«, mutmaßt die Frau achselzuckend. »Ich warte auf den Tag, an dem er Erdnüsse futternd auf meiner Couch vorm Fernseher liegt.« Sie wischt sich die Hände an ihrer Arbeitshose ab und streckt Isabell die rechte Hand hin. »Peggy Haller. Bin die Chefin vom Ganzen. Hallöle!« Unter dem festen Händedruck ist ihre schwielige Handfläche zu spüren. »Kannst mich Peggy nennen. Wir duzen uns hier alle. Wär ja auch albern, wenn ich ›Herr Ernst‹ sagen würde, oder?« Sie stößt ein kehliges Lachen aus.

»War das ein Wildschwein?«, erkundigt sich Isabell. Ihr sitzt der Schreck noch immer in den Gliedern.

»Schon mal ein Wildschwein mit Plüschohren gesehen?« Peggy Haller grinst spitzbübisch.

An dieser Bestie hat nichts auch nur im Ansatz plüschig gewirkt, findet Isabell. Sie erinnert sich auch nicht, jemals ein Wildschwein in einer Küche angetroffen zu haben – ob mit oder ohne Plüschohren.

»Ich finde, er sieht nicht aus wie ein Schwein«, beharrt sie.

»Das findet Ernst auch.« Wieder lacht Peggy. »Aber glaub mir, er ist eins. Ein Majolika-Wollschwein, um genau zu sein.«

»Ist er irgendwie … gefährlich?«

»O ja!« Peggy nickt. »Gefährlich für alles, was essbar ist! Aber nein, das war nur Spaß! Ernst ist ein friedlicher Geselle. Allerdings verfressen bis zum Geht-nicht-mehr. Und er mag’s nicht, wenn du ihn provozierst.«

Isabell kraust skeptisch die Stirn. »Wie mache ich das, rein theoretisch?«

»Du solltest ihm nicht genüsslich was vorfuttern. Das hat er nicht gern. Auch nicht in seinem Beisein die Kätzchen kraulen und herzen. Da wird er eifersüchtig. Und überhaupt – keine allzu großen Intimitäten.«

»Intimitäten?«

»Du wirst ja wohl wissen, was Intimitäten sind, Mädel! Knutschereien mag er nicht so. Wenn dich dein Freund besucht, sollte es euch also nicht gerade in seiner Anwesenheit überkommen.«

»Da besteht keine Gefahr«, lacht Isabell. »Ich habe keinen Freund.«

Peggy schaut sie einen Augenblick nachdenklich an. »Freundin vielleicht?«

»Auch nicht.«

»Was soll’s.« Sie zuckt die Achseln. »Wie auch immer: Ernsts bester Kumpel ist Hans. Bestimmt hat er Sehnsucht nach ihm gehabt. Allerdings ist Hans mit Phil zum Einkaufen nach Mühlach runtergefahren. Unser Ernst wäre sicher auch gern mit von der Partie gewesen, aber irgendwo muss Schluss sein, sag ich immer.«

Isabell nickt eifrig, obwohl sie keine Ahnung hat, wovon die Rede ist.

»Genug der Schweinereien!« Peggy klopft ihr lächelnd auf die Schulter. »Ich freue mich jedenfalls, dass du da bist. Eine Stallhilfe können wir wirklich dringend brauchen.«

Die Enttäuschung über das Missverständnis beruht auf Gegenseitigkeit, doch Isabell ist zu sehr Profi, um sie sich anmerken zu lassen, und Peggy kommt zu dem Schluss, dass sie sich deswegen nicht aus dem Fenster stürzen muss. Stattdessen schlägt sie eine Hausführung vor, auf die Isabell bereits neugierig ist.

»Dann wollen wir mal. Der Reihe nach und wie sich‹s gehört.« Sie verlassen Küche und Haus wieder, passieren die talwärts gelegene Frontseite und steuern das reguläre Eingangsportal an, das Isabell bereits kennt. Peggy schließt die Tür auf und führt sie in einen langen, geraden Flur, der sich irgendwann in der Dunkelheit des Hausinneren verliert. »Das wäre dann dein Wirkungsbereich.« Ihre Hand vollführt einen schwungvollen Schlenker, der alles umfasst: die getäfelten Wände, den Dielenboden, die hölzerne, in die oberen Stockwerke führende Treppe; sie bezieht die beiden samtgepolsterten Sessel in der Ecke mit ein, den vertrockneten Blumenstrauß auf dem Tischchen davor, das an der Wand hängende Hirschgeweih, das von einem filigranen Netz aus Spinnweben überzogen ist.

»Sehr schön«, lobt Isabell. »Aber wo ist die Rezeption?«

»Rezeption?« Peggy legt ihre Stirn in Falten. »Wir sind nicht das Ritz, Kindchen.«

»Wie checken die Gäste denn ein?«

»Sie rufen an und teilen uns mit, wann Sie ankommen. Oder Sie schreiben eine E-Mail. Jemand ist dann schon da, der sie reinlässt.«

»Und wenn nicht?«

»Irgendjemand ist immer da«, beharrt Peggy. »Du hast es ja selbst erlebt.«

Fast muss Isabell lachen. Der Irgendjemand...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Archehof • Archehof zum Glück • Bauernhof • COSY • Cozy • Familie • Familienroman • Gasthof • Hotel • Jenny Colgan • Landleben • Liebe • Liebesroman • Manuela Inusa • Neuanfang • Romanze • Schwarzwald • sonnentau • Tiere • Valerie Lane
ISBN-10 3-96797-699-8 / 3967976998
ISBN-13 978-3-96797-699-1 / 9783967976991
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