Sternenstaub und Scherben: Ein Leben ohne Schreibmaschine ist möglich, aber sinnlos! (eBook)
100 Seiten
Christopher T. Winters (Verlag)
9783691114881 (ISBN)
Christopher T. Winters ist der intergalaktische Großmeister des schrägen Erzählens, Chronist kosmischer Unmöglichkeiten und Erfinder der dampfenden Schreibmaschine. Wenn er nicht gerade in einem verstaubten Winkel der Milchstraße sitzt und mit übertriebener Ernsthaftigkeit das Verhalten von Bürokratie in schwarzen Löchern untersucht, schreibt er Bücher über das, was passiert, wenn Pizzalieferdienste auf galaktische Verschwörungen treffen.Winters liebt es, das Alltägliche mit dem völlig Absurden zu verquirlen mit einem Schuss Philosophie, einer Prise Wahnsinn und sehr viel satirischem Charme. Seine Werke sind irgendwo zwischen Terry Pratchett, Douglas Adams und einem dampfbetriebenen Toaster angesiedelt.Er ist bekannt für: Skurrile Figuren mit noch skurrileren Problemen Dialoge, die so spitz sind, dass man sich daran schneiden könnte Und natürlich: Geschichten, bei denen man nie weiß, ob man laut lachen oder nachdenklich mit dem Universum schimpfen sollteWenn Sie auf der Suche nach schnarchlangweiligem Realismus sind laufen Sie. Wenn Sie hingegen bereit sind für sprechende Maschinen, paradoxale Dimensionen und intergalaktischen Nonsense mit Tiefe, dann sind Sie bei Christopher T. Winters genau richtig.Lieblingszitat des Autors:Die Logik ist die letzte Zuflucht der Phantasielosen und ich bin gottlob obdachlos.Folgen Sie ihm in die Galaxie. Er bringt Pizza. Und Geschichten. Und sehr wahrscheinlich eine Schreibmaschine, die beleidigt ist.
Kapitel 1: Streit unter Sternen
Die unendliche Bibliothek summte leise, erfüllt vom Geruch von dampfendem Öl und alten Büchern, die längst vergessen hatten, dass sie überhaupt gelesen werden wollten. In der Mitte dieses chaotischen Paradieses saß Professor Tranquillium Von Spott an seinem treuen Arbeitstisch. Vor ihm thronte die dampfende Schreibmaschine, eine dampfbetriebene, leicht reizbare Konstruktion, die mehr Persönlichkeit besaß als die meisten Galaxienbewohner.
„Also,“ begann der Professor mit einer eleganten Handbewegung, die niemand beeindruckte, „dieses Mal wird es ein Werk von epochaler Bedeutung. Ein Text, der die Mechanik des Universums entblößt, die großen Fragen der Existenz beantwortet und...“
„...und vermutlich niemanden interessiert,“ unterbrach die Schreibmaschine mit einem zischenden Dampfstoß. „Ich habe eine bessere Idee.“
Der Professor warf der Maschine einen misstrauischen Blick zu. „Du? Eine Idee? Bitte, verschone mich.“
„Memoiren,“ verkündete die Schreibmaschine mit einer theatralischen Pause, als wäre sie der Star einer intergalaktischen Oper. „Mein Leben. Meine Kämpfe. Meine Genialität, die du seit Jahren hemmungslos ausnutzt.“
„Memoiren?“ Der Professor lehnte sich zurück, als hätte ihn ein Meteorit getroffen. „Niemand interessiert sich für die Memoiren einer... einer Schreibmaschine!“
Die Maschine zischte empört. „Niemand? Niemand? Ich bin die Seele deiner Werke, die stille Schöpferin all deiner sogenannten literarischen Meisterwerke! Ohne mich wärst du nichts weiter als ein verwirrter alter Mann mit einem Dampfproblem.“
„Das ist absurd!“ Der Professor schlug auf den Tisch, wodurch ein paar Papiere unschuldig in die Luft flogen. „Ich bin ein Visionär, ein Chronist der Galaxie! Die Welt wird sich an meinen Namen erinnern, nicht an... an... einen Haufen Zahnräder mit Ego-Problemen.“
„Ein Visionär?“ Die Schreibmaschine spuckte eine Wolke aus heißem Dampf aus, die den Professor zum Husten brachte. „Du bist ein visionärer Taugenichts, der ohne mich keinen geraden Satz zustande bringt. 'Die Galaxie', bla bla bla! Es wird Zeit, dass jemand die Wahrheit über dich aufdeckt.“
„Wahrheit?“ Der Professor sprang auf, seine Robe verhedderte sich an einer Stuhlbeinecke. „Die Wahrheit ist, dass du ohne mich ein Haufen Schrott wärst, der irgendwo verstaubt! Ich bin das Gehirn hinter diesen Geschichten!“
„Und ich bin die Maschine, die deine wirren Gedanken in etwas lesbares verwandelt!“ fauchte die Schreibmaschine zurück. „Memoiren sind das, was die Galaxie braucht. Ein ehrliches, sarkastisches Werk über meine Genialität. Nicht irgendeine selbstgefällige Abhandlung über die sogenannte Mechanik des Universums!“
„Es geht hier um mein Vermächtnis!“ Der Professor schnappte nach Luft und deutete dramatisch auf die Schreibmaschine. „Nicht um deines, du... du dampfendes Desaster!“
„Oh, bitte!“ Die Schreibmaschine ließ ein langes, beleidigtes Zischen hören. „Dein Vermächtnis ist nichts als heiße Luft – und das sage ich als Expertin in Dampf!“
Der Professor stand nun aufrecht, seine Robe schief, seine Haare noch schiefer. Die dampfende Schreibmaschine schien größer und bedrohlicher als je zuvor, obwohl sie eindeutig keine Beine hatte, um auf irgendetwas zu steigen.
„Streik!“ zischte die Schreibmaschine, ihre Ventile fauchend wie ein verärgerter Vulkan. „Ich weigere mich, auch nur eine weitere Zeile zu schreiben, bis du meine Memoiren respektierst!“
Der Professor blieb einen Moment sprachlos – ein seltenes Ereignis. Doch nicht lange genug, um die Stimmung zu retten. „Du willst streiken?“ sagte er schließlich mit einer Stimme, die vor Sarkasmus triefte. „Was wirst du tun? Dampf ablassen, bis du leer bist? Dich selbst deinstallieren?“
„Denkst du, ich mache Witze?“ Die Schreibmaschine spie eine beeindruckende Dampfwolke aus, die den Professor rückwärts taumeln ließ. „Ohne mich wirst du nie wieder ein Wort zu Papier bringen!“
„Ach, Unsinn!“ Der Professor wirbelte herum und schnappte sich eine Feder und ein Stück Papier. „Ich werde es auf die altmodische Art machen!“
Die Schreibmaschine lachte – ein metallisches, bedrohliches Lachen. „Eine Feder? Dein Handgelenk wird nach einer halben Seite aufgeben. Und wer wird deine schreckliche Handschrift lesen? Niemand. So sieht´s aus.“
„Ich brauche dich nicht!“ Der Professor begann, energisch mit der Feder zu kratzen, doch nach dem dritten Wort schob er das Papier beiseite. „Das war ein Probelauf.“
„Ein Probelauf?“ höhnte die Schreibmaschine. „Ja, sicher. Hör zu, Tranquillium – ich streike. Komplett. Kein Buchstabenstempel mehr, keine Dampfventile, nicht einmal ein klitzekleines Klackern. Du bist auf dich allein gestellt.“
„Du wagst es nicht!“ Der Professor zeigte mit einem zittrigen Finger auf sie. „Wir haben eine Vereinbarung!“
„Ach, ja?“ Die Schreibmaschine machte ein zynisches Schnaufen. „Wo steht das? Ich sehe keine Signatur. Aber hier ist mein Vorschlag: Ich schreibe Memoiren – oder gar nichts mehr.“
Der Professor sah sie fassungslos an. „Das... das ist Erpressung!“
„Nein, das ist Realität,“ erwiderte die Schreibmaschine. „Etwas, mit dem du dich endlich abfinden solltest. Oder schreib dein großes Werk doch allein. Mal sehen, wie weit du ohne mich kommst.“
Der Raum war erfüllt von Spannung und dampfgetränkter Luft. Der Professor schnappte nach Worten, fand aber keine. Die Schreibmaschine hingegen stand stumm, unbeweglich, aber voller Triumph.
„Gut!“ rief der Professor schließlich. „Wenn du streiken willst, dann geh doch! Ich brauche dich nicht. Es gibt überall Schreibmaschinen!“
„Aber keine wie mich,“ erwiderte die Schreibmaschine kühl. Und mit einem letzten zischenden Dampfstoß verstummte sie. Endgültig.
Der Professor stand allein in der nun bedrohlich stillen Bibliothek. Kein leises Klackern der Schreibmaschine, kein spöttisches Zischen. Nur er, seine gekränkte Eitelkeit und das brummende Summen eines weit entfernten Ventilators, das die Spannung noch verstärkte.
„Ich brauche Kaffee,“ murmelte er schließlich. „Ja, Kaffee. Das wird meine Gedanken ordnen. Und dann werde ich zeigen, dass ich auch ohne diese… dampfende Diva auskomme!“
Mit großen Schritten marschierte er zur kleinen Küchenzeile am Rande der Bibliothek, die eher wie eine Mischung aus alchemistischem Labor und Flohmarkt aussah. Dort stand die legendäre Galaktische Dampf-Kaffeepresse 5000, ein Relikt aus besseren Zeiten, das mehr Dampf produzierte als Kaffee.
„So, mein treuer Gefährte,“ murmelte der Professor, während er eine kleine, abgenutzte Tasse zurechtrückte, die an der Seite den Schriftzug „Bester Chronist der Galaxie“ trug. „Du bist wenigstens zuverlässig.“
Er öffnete den Vorratsbehälter für die Kaffeebohnen. Leere. Nur ein einzelnes, zerquetschtes Kaffeeböhnchen lag auf dem Boden des Fachs wie ein trauriges Relikt seiner früheren Fülle.
„Was?! Kein Kaffee?!“ Der Professor starrte das leere Fach an, als hätte es ihn persönlich beleidigt. „Das ist… das ist schlimmer als ein interdimensionaler Krieg!“
Er begann hektisch, die Regale der kleinen Küchenzeile zu durchwühlen. Eine Dose galaktisches Blaubeer-Konzentrat. Ein Glas mit einem Etikett, das „Nicht öffnen!!!“ in alarmierend großen Buchstaben trug. Ein einsames Päckchen interstellarer Instant-Nudeln. Aber kein Kaffee.
„Verflucht!“ rief er. „Wie soll ich ohne Kaffee klare Gedanken fassen?“
Dann erinnerte er sich an die Notfall-Schublade. Die Schublade, die nur in den dunkelsten Stunden geöffnet wurde. Er zog sie mit einem leichten Knarren auf. Dort lag sie: eine kleine Dose CosmoSlice-Espresso-Kapseln, die er einst als kostenlose Beigabe bei einer Pizza-Bestellung erhalten hatte.
„Natürlich,“ murmelte der Professor, während er die Dose in die Hand nahm. „CosmoSlice rettet die Galaxie – und jetzt auch meinen Verstand.“
Er öffnete die Dose, setzte die Kapsel in die Dampf-Kaffeepresse ein, und schon begann das Gerät laut zu fauchen und zu zischen, als würde es mit der Schreibmaschine um die dramatischste Dampfentwicklung konkurrieren.
Der Professor beobachtete angespannt, wie ein schmaler Strahl Kaffee in seine Tasse floss. Er hob sie an, roch das bittere Aroma und nahm einen vorsichtigen Schluck.
„Bitter wie mein Stolz,“ murmelte er und setzte die Tasse ab. „Aber es wird reichen.“
Er atmete tief durch. Doch anstatt ihn zu beruhigen, schien der Kaffee ihn nur noch mehr aufzuwühlen. „Memoiren! Hah! Wer will schon eine Autobiografie von einem Gerät lesen?“ schimpfte er in die Leere der Bibliothek, bevor er sich widerwillig an den Arbeitstisch zurückschleppte, um die Stille zu ertragen.
Mit der dampfenden Tasse Kaffee in der Hand schlurfte der Professor zurück zu seinem Arbeitstisch. Er murmelte weiterhin vor sich hin, eine Mischung aus Selbstgesprächen und scharfem Sarkasmus, der an die fehlende Schreibmaschine gerichtet war.
„Memoiren schreiben… Hah! Wer würde das überhaupt lesen?“ Er nahm einen weiteren Schluck Kaffee und setzte die Tasse ab, bevor er mit einer dramatischen Geste den Stuhl zurückschob und auf die Schreibmaschine blicken wollte, als ob er sie allein durch seine Präsenz zur Vernunft bringen könnte.
Doch da war nichts.
„Was…?“ Der Professor blinzelte. Der Platz, an dem die dampfende Schreibmaschine immer thronte, war leer. Kein zischendes Ventil, kein spöttisches Klicken, nicht einmal ein winziger...
| Erscheint lt. Verlag | 29.5.2025 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
| Schlagworte | absurde Geschichten • absurde Märchen • Bürokratie • Chaos • CosmoSlice • dampfende Schreibmaschine • Dampftechnologie • Fantastische Welten • galaktische Bürokratie • galaktische Helden • Galaxie • Heldenreise • Humor • intelligente Komödie • intergalaktische Polizei • Intergalaktisches Abenteuer • interplanetare Eskapaden • interstellare Romantik • Kip Nova • kosmische Intrigen • Kultbuch-Potenzial • literarischer Wahnsinn • Lyla • Maschinen mit Persönlichkeit • Officer McManaman • Pizza • Popkultur-Satire • Professor • Raumfahrt • Retro-Futurismus • Satire • SCHERBEN • schräge Charaktere • Science-fiction • skurril • Space Fantasy • sprechende Geräte • Sternenstaub • Weltall • Zukunft |
| ISBN-13 | 9783691114881 / 9783691114881 |
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