Schmalzgebäck und Totentanz (eBook)
295 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
9783751760409 (ISBN)
Der Mörder lässt die Puppen tanzen ...
Krindelsdorf bereitet sich auf die Kirchweih vor - mit Schmalzgebäck, Blasmusik und der traditionellen Kerbeliesel. Doch statt dieser Strohpuppe hängt am Morgen die Leiche der jungen Ballerina Alina Sattler am Kirchweih-Baum.
Die ehrgeizige Tänzerin hatte viele Feinde. Für ihre Karriere stach sie Ihre Konkurrentinnen gnadenlos aus, sogar ihre ehemals beste Freundin. Hauptkommissar Hirschberg und Kommissarin Hansen tauchen tief ein in das Dickicht aus Tanzdrama, Brauchtum und Dorfgemeinschaft - und stoßen auf ein Geheimnis, das lieber im Schatten geblieben wäre ...
Witzig, bayrisch, spannend - der neunte Regionalkrimi mit Hirschberg & Hansen ist perfekt für alle, die Krimis mit Lokalkolorit, Kulinarik und einem Augenzwinkern lieben!
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
<p><strong>Jessica Müller</strong>, geboren 1976 in München, verbrachte ihre Kindheit im Dachauer Land, wo auch der fiktive Ort Krindelsdorf liegt. Nach einem abgeschlossenen Übersetzerstudium folgten Auslandsaufenthalte in England und Irland. Ihre Wahlheimat ist das Rheinland, sie lebt in Köln.</p>
1.
Hauptkommissar Alexander Hirschberg und seine Frau Susan stiegen vor ihrem Haus aus dem Wagen. Die Dornbergs hatten sich wieder einmal bei ihnen einquartiert, da die Innenräume ihres Krindelsdorfer Luxusanwesens noch nicht fertig gemalert waren. Außerdem mussten erst noch die sündhaft teuren Designermöbel aus aller Welt aufs bayerische Land transportiert werden. Ganz besonders freute sich der erfolgreiche Geschäftsmann auf eine Möbellieferung aus Süditalien: In einer Schreinerei bei Neapel, deren Eigentümer sich auf die Herstellung von Mobiliar nach antik-römischem Vorbild spezialisiert hatte, hatten Isobel und er diverse Stücke für ihr Krindelsdorfer Domizil geordert. Die Fertigung würde einige Zeit in Anspruch nehmen, die Dornbergs rechneten daher nicht vor dem kommenden Frühjahr mit der Lieferung. Der Schreiner und Restaurator Vittorio Rossi sei ein wahrer Künstler seines Metiers, hatte Dornberg geschwärmt. Der großzügige Wintergarten würde dank ihm und seinem Bruder Valerio zu einer antik-römischen Oase werden. Valerio Rossi war Maler und hatte sich unter anderem auf Wandgemälde im Stil antiker Fresken spezialisiert. So würde er im Frühjahr die Wände des Wintergartens und die Decke des dornbergschen Schlafzimmers verschönern. Kein Zeitalter, so Dornberg, sei auch nur ansatzweise so sinnlich gewesen wie die Antike, daher müsse ihr Krindelsdorfer »Master Bedroom«, wie Isobel den Raum nannte, auch den Geist dieser Ära widerspiegeln. Ob sie Julian jemals bei den Dornbergs würden übernachten lassen können, sei dann allerdings fraglich, hatte Susan gewitzelt.
So anstrengend es mitunter auch war, die Tante seiner Frau und deren Ehemann in ihren vier Wänden zu beherbergen, bot ihr Aufenthalt doch auch gewisse Vorteile für die Eltern: Susan und er konnten sich einen kinderfreien Abend gönnen. Julian liebte Tante Isobel und Onkel Vincent abgöttisch und vermisste Mama und Papa nicht, wenn seine Lieblingsbabysitter zu Besuch waren. Auch lief Dornberg wieder einmal zur kulinarischen Hochform auf und verwöhnte sie schon zum Frühstück mit den exquisitesten Gaumenfreuden. Dornbergs Münchener Gourmetrestaurant war vor Kurzem mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet worden, und seither konnte sich das Vincobel's vor Reservierungen kaum noch retten. Der erfolgreiche Geschäftsmann, der sein stattliches Vermögen in der Erwachsenenindustrie mit der schönsten Nebensache der Welt gemacht hatte, platzte vor kindlich anmutendem Stolz. Nach Verleihung des Sterns waren ihm gar ein paar Tränen der Rührung über die Wangen gekullert.
»Hattet ihr einen schönen und hoffentlich auch romantischen Abend, ihr beiden?« Hirschberg drehte sich um, als er Dornbergs Stimme und das Getrappel von Pfoten hinter sich hörte. Der Pornotycoon wirkte erschöpft. »Ich musste mit Queen Laurel noch einmal vor die Tür gehen. Wir hatten zunächst gedacht, dass sie sich eine Blasenentzündung zugezogen hat«, erklärte er seufzend, und im Licht der Außenbeleuchtung konnte Hirschberg sehen, dass Dornbergs Stirn sich in sorgenvolle Falten legte. »Immerhin ist es doch sehr kühl, und in London hat es andauernd geregnet letzte Woche. Dr. Anderson meint allerdings, dass physisch mit ihr alles in Ordnung sei. Isobel glaubt deshalb, es könne an der Trennung von ihren Welpen liegen. Es war mit Sicherheit eine gute Entscheidung, dass wir für alle fünf ein liebevolles Zuhause in unserer Nachbarschaft in Chelsea gefunden haben. So kann sie ihre Kleinen regelmäßig sehen.« Nach einer nie gekannten Mordserie auf einer in Krindelsdorf stattfindenden internationalen Hundeshow war die Mopsdame nach dem Verlust ihres Herrchens wie zuvor schon Mops Picasso von den Dornbergs adoptiert worden. Isobels Hoffnung, das Mops-Paar könne sich füreinander erwärmen, hatte sich zwar nicht erfüllt, dafür jedoch war es zu einer heißen Affäre zwischen Queen Laurel und Mops Aristoteles gekommen, dessen Frauchen und Herrchen dem Mörder ebenfalls zum Opfer gefallen waren. Intelligenz mache nun einmal sexy, hatte Susan kichernd bemerkt, da der Waisen-Mops von seinen verstorbenen Besitzern, den Radlingers, das kleine Einmaleins gelernt hatte. In dieser Hinsicht könne Picasso in ihren Augen nicht unbedingt punkten. Aristoteles hatte mittlerweile bei alten Freunden der Radlingers ein neues Zuhause gefunden, und diese hatten für seine Decktätigkeit eine großzügige Summe von den Dornbergs erhalten. Immerhin handelte es sich um reinrassige Mopswelpen, deren Eltern bereits eine Vielzahl an Preisen auf Hundeshows eingeheimst hatten, wie Isobel niemals müde wurde, zu betonen. Daher hatten die Dornbergs letztlich einen stattlichen Gewinn mit dem Verkauf der Welpen gemacht. Und was die finanzielle Beteiligung für Aristoteles' neue Familie anging, hätten sich die frischgebackenen Züchter niemals lumpen lassen.
»Immerhin ist sie Knall auf Fall auch vom Vater ihrer Kinder einfach sitzen gelassen worden«, erwiderte Susan mit zuckenden Mundwinkeln. »Wer hätte sich das denn träumen lassen? Wir alle haben doch gesehen, wie sehr zwischen ihr und Aristoteles die Funken gesprüht haben. Das war ein richtiges Feuerwerk in unserem Wohnzimmer!«
»Aus diesem Blickwinkel heraus haben wir das noch gar nicht betrachtet.« Dornberg blickte nachdenklich nach unten. »Dr. Moser erinnert uns immer daran, dass Tiere – und gerade Hunde! – auch starke Gefühle haben und durchaus in Depressionen verfallen können. Am Ende hat sie tatsächlich Liebeskummer, der ihr auf die Blase schlägt. Vielleicht sollten wir ihr und Aristoteles die Gelegenheit geben, sich ab und an zu sehen«, überlegte er. »Wenn sie und Picasso sich so gar nicht füreinander erwärmen können, werden wir da auch nichts erzwingen können. Und was gesunden Nachwuchs angeht, scheinen sie und Aristoteles wie füreinander geschaffen zu sein. Ich werde das mit Isobel besprechen«, kündigte er nachdenklich an, noch während sie gemeinsam das Haus betraten.
»Was möchtest du mit mir besprechen, Darling?« Die englische Lady stand im Flur und schien seine letzte Bemerkung gehört zu haben. Dornberg berichtete ihr von Susans flapsigen Worten, und die Hirschbergs wechselten verstohlen einen amüsierten Blick.
»Aber natürlich!« Isobel schien ein Licht aufzugehen. »Da hat Susan einen guten Punkt. Wie ich immer sage, kann meine Nichte doch auch sehr sensibel sein, wenn es die Situation erfordert. Weißt du, Darling«, Isobel wandte sich an Susan, »es beruhigt mich auch sehr, dass mich meine Intuition dahingehend nicht trügt. Seit ihr in dieses mörderische Nest gezogen seid, hatte ich nämlich manchmal die Befürchtung, dass du von deiner Hochsensibilität kaum noch Gebrauch machst. Das hat mir wirklich nachhaltig Kopfzerbrechen bereitet. Nicht wahr, Darling?« Sie wartete, dass ihr Mann ihr zustimmte, bevor sie fortfuhr. »Deshalb habe ich darüber auch mit Indira Wiesner gesprochen. Erfreulicherweise konnte sie mich beruhigen: Deine Sensibilität und ausgeprägte Intuition seien dir immerhin von der höchsten göttlichen Macht in die Wiege gelegt worden. Deine spirituelle und mentale Stärke bestehe aber gerade auch darin, dich von deiner Hypersensibilität nicht überwältigen zu lassen.« Isobel lächelte glücksselig. »Dass du dir jetzt solche Gedanken um Queen Laurels Wohlergehen machst, rührt mich zutiefst.«
»Da muss ich deiner Tante zustimmen, Susan.« Auch Dornberg strahlte sie an. »Ich erinnere Isobel immer daran, wie stark deine mütterlichen Instinkte sind, und wie liebevoll du mit Julian umgehst. Für mich war das immer nur eine Frage der Zeit, bis du dieses Gespür auch für Queen Laurel und Picasso entwickelst. Wir sollten das bei unserem nächsten Besuch in Zürich mit Dr. Moser besprechen. Wenn Queen Laurel sich allgemein anerkannt und voll in die Familie integriert fühlt, beruhigt sich gewiss auch ihre Blase wieder. Bleibt nur noch das Problem mit Alex«, fügte er ein wenig zerknirscht hinzu.
»Welches Problem gibt es denn mit Alex?« Hirschberg, der gerade seine Jacke aufhängen wollte, hielt genervt inne.
»Nun ja, Dr. Moser meinte, Queen Laurel hätte Schwierigkeiten mit Männern, die sie ablehnten«, erklärte Isobel und bedachte ihn mit einem vorwurfsvollen Blick. »Immerhin ist sie männliche Bezugspersonen gewöhnt, und wenn sie sich von einem Mann ungeliebt fühlt, könnte das zu depressiven Verstimmungen und psychosomatischen Beschwerden führen. Du darfst auch nicht vergessen, auf welch tragische Weise sie ihr Herrchen verloren hat.«
»Wie könnte ich das denn?«, hörte Hirschberg sich zähneknirschend erwidern.
»Vielleicht solltest du regelmäßig ein wenig Zeit mit ihr verbringen«, schlug Dornberg vor. »So könntest du ihr zeigen, wie viel dir an ihr liegt.«
»Wie viel mir an ihr liegt«, wiederholte Hirschberg mechanisch, bevor er sich räusperte. »Ich denke nicht, dass ...«, hob er an.
»Alex hat einen stressigen Job«, kam Susan ihm zu Hilfe und drückte seinen Arm. »Ich glaube nicht, dass das gut wäre. Queen Laurel ist doch immerhin sehr...
| Erscheint lt. Verlag | 1.9.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Hauptkommissar Hirschberg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
| Schlagworte | Ballerina • Band 9 • Bayern • Bayernkrimi • Bayern-Krimi • Bayern-Krimi eBook • Brauchtum • Cosy Crime • Cozy Crime • Dachau • Dachauer Land • Dorf • Ermittlerduo • Gemütlich • Heimatkrimi • Hirschberg • Humor • humorvoller Krimi • humorvoller Kriminalroman • Jessica Müller neuer Krimi • Kaufen • Kirchweih • Krimi mit kulinarischem Einschlag • Krimis • Krindelsdorf Krimi Serie • Lokalkolorit • Lokalkrimi • lustig • lustiger Krimi • München • Oberbayern • Regiokrimi • Regio-Krimi Deutschland • Regionalkrimi • Regionalkrimi Oberbayern • Reihe • spannend • Süddeutschland • witzig |
| ISBN-13 | 9783751760409 / 9783751760409 |
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