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Rettung in Letzter - Barbara Cartland

Rettung in Letzter (eBook)

eBook Download: EPUB
2025
345 Seiten
Barbara Cartland eBooks Ltd (Verlag)
978-1-78867-862-9 (ISBN)
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Otila Ashe, eine junge und sehr schöne Engländerin hatte vor fast zwei Jahren von ihrem amerikanischen Großvater, den sie nie gesehen hatte, ein Riesenvermögen geerbt. Ihre früh verstorbene Mutter war mit Sir Willoughby Ashe verheiratet gewesen, der kurz nach dem Tod seines amerikanischen Schwiegervaters bei einer Jagd ums Leben gekommen war. Da Otila noch minderjährig ist, wurde ihr Onkel ihr Vormund. Dieser schickte sie zu Bekannten, dem Compte Chalon, nach Paris, damit sie dort ihr Französisch verbessern und die französische Gesellschaft kennenlernen sollte. Die de Chalons, leben über ihren Mitteln und behandeln Otila wie eine Gefangene, da sie sie mit einem ihrer Söhne verheiraten wollen, um an ihr Erbe zu kommen. 


Otila gelingt eine lang geplant Flucht aus den Armen ihrer Wächterin und sie sucht Lord Kirkly, einen englischen Adligen, der sich gerade in Paris aufhält, in seinem Hotel auf und bittet ihn, ihr zu helfen, um aus Paris zu entkommen. Sie befürchtet, dass es dem Compte gelingen wird, mit Hilfe der Polizei alle Wege aus Paris und den Seeweg nach England zu bewachen. Lord Kirkley, der gerade in Paris weilt, da er in London in einen Skandal mit einer verheirateten Frau verwickelt war, verspricht, ihr zu helfen und eine waghalsige Flucht beginnt.


Wird es Otila mit Hilfe von Lord Kirkly gelingen, ihren Häschern zu entkommen und ihren eigenen Lebensweg gehen, um die wahre Liebe zu finden? 


Otila Ashe, eine junge und sehr schone Englanderin hatte vor fast zwei Jahren von ihrem amerikanischen Grovater, den sie nie gesehen hatte, ein Riesenvermogen geerbt. Ihre fruh verstorbene Mutter war mit Sir Willoughby Ashe verheiratet gewesen, der kurz nach dem Tod seines amerikanischen Schwiegervaters bei einer Jagd ums Leben gekommen war. Da Otila noch minderjahrig ist, wurde ihr Onkel ihr Vormund. Dieser schickte sie zu Bekannten, dem Compte Chalon, nach Paris, damit sie dort ihr Franzosisch verbessern und die franzosische Gesellschaft kennenlernen sollte. Die de Chalons, leben uber ihren Mitteln und behandeln Otila wie eine Gefangene, da sie sie mit einem ihrer Sohne verheiraten wollen, um an ihr Erbe zu kommen. Otila gelingt eine lang geplant Flucht aus den Armen ihrer Wachterin und sie sucht Lord Kirkly, einen englischen Adligen, der sich gerade in Paris aufhalt, in seinem Hotel auf und bittet ihn, ihr zu helfen, um aus Paris zu entkommen. Sie befurchtet, dass es dem Compte gelingen wird, mit Hilfe der Polizei alle Wege aus Paris und den Seeweg nach England zu bewachen. Lord Kirkley, der gerade in Paris weilt, da er in London in einen Skandal mit einer verheirateten Frau verwickelt war, verspricht, ihr zu helfen und eine waghalsige Flucht beginnt. Wird es Otila mit Hilfe von Lord Kirkly gelingen, ihren Haschern zu entkommen und ihren eigenen Lebensweg gehen, um die wahre Liebe zu finden?

1


1891


»Gut, ich nehme diese Suite.«

»Hoffentlich werden Sie sich bei uns wohl fühlen, Mylord. Bitte läuten Sie, wenn Sie irgend etwas brauchen.« Der Empfangschef verneigte sich höflich und ging, als Lord Kirkly nicht antwortete, lautlos aus dem Wohnzimmer und schloss die Tür hinter sich.

Lord Kirkly durchquerte den Raum, trat ans Fenster. und starrte hinaus. Er sah weder den Sonnenschein über den Dächern von Paris noch die Kastanienbäume, die gerade zu blühen begannen. Wütend erinnerte er sich, wie niederträchtig er getäuscht worden war.

Gerade dachte er daran, wieviel Geld er für Lissette Forche ausgegeben hatte, und er verspürte große Lust, sich selber zu ohrfeigen. Er war zwar ein großzügiger Mann und konnte sich das leisten, aber dafür erwartete er auch, dass man sich für seine Freigebigkeit erkenntlich zeigte, und er verlangte absolute Treue von seiner jeweiligen Geliebten.

Er hatte Lissette Forche von ihren anderen Bewunderern weggelockt und sie in einem sündhaft teuren, wunderschönen Haus nahe der Champs-Elysees einquartiert. Er hatte ihr Diamanten gekauft, um die sie von allen Pariser Kurtisanen beneidet wurde. Ihr femininer Charme, ihre Erfahrung in der Kunst, einen Mann zu amüsieren und zu verführen, hatten ihn fasziniert.

Natürlich musste jede der berühmten, astronomisch teuren Kurtisanen von Paris dem Mann, der ihre Rechnungen bezahlte und sie mit Juwelen schmückte, treu sein, solange die Liaison dauerte. Das gehörte zu den allgemeinen Regeln in diesen Kreisen und Lord Kirkly wäre niemals auf die Idee gekommen, Lissette könnte in dieser Hinsicht eine Ausnahme bilden.

Er hatte Paris für drei Tage verlassen und nach England zurückkehren müssen, um dringende Geschäfte zu erledigen, die sein Landgut in Buckinghamshire betrafen. Außerdem war er von Ihrer Majestät, Königin Victoria, empfangen worden, die ihn dazu überredenwollte, einen Posten am Hof anzunehmen. Dieses Gespräch hätte er sich gern erspart, aber es war unmöglich, der ehrfurchtgebietenden Königin, die allen Leuten - sogar ihrem Sohn - Angst einjagte, einen Wunsch abzuschlagen. Glücklicherweise hatte sie eine besondere Vorliebe für attraktive Männer und behandelte Lord Kirkly freundlicher, als es bei solchen Gelegenheiten üblich war.

Als sie ihn - wie vorauszusehen - wegen seines skandalösen Verhaltens tadelte, zeigte sie sogar mehr Verständnis, als er es in seinen kühnsten Träumen erhofft hatte.

Nachdem er in den Londoner Gesellschaftskreisen für einen Aufruhr gesorgt hatte, war es unvermeidlich, dass die Königin von der Geschichte erfuhr. »Sie weiß alles«, hatte einer ihrer Premierminister einmal gesagt, und das schien zu stimmen.

»Wir sind sehr böse mit Ihnen, Lord Kirkly«, sagte sie mit ihrer noch immer mädchenhaften Stimme. Dass sie das königliche ‚wir‘ gebrauchte, wirkte zwar unheilvoll aber ihr Tonfall klang nicht so streng, wie er es befürchtet hatte.

»Das hoffe ich nicht, Ma’am«, erwiderte er, lächelte sie gewinnend an, und es war offensichtlich, dass sie schwach wurde.

»Wir wünschen, dass Sie in Zukunft, die von Ihrem Vater und Ihrem Großvater ererbten Pflichten übernehmen, und wollen nichts mehr von solchen Eskapaden hören. Ein solches Verhalten ist für einen Mann Ihres Alters und in Ihrer Position wirklich unpassend, um es gelinde auszudrücken.«

Weil er darauf nichts erwidern konnte, senkte Lord Kirkly nur den Kopf, und nach einer merklichen Pause, in der er vermutlich seine Sünden bereuen sollte, wechselte die Königin das Thema.

Er war maßlos erleichtert, als er den Palast verlassen und nach Paris zu Lissette zurückkehren konnte. Natürlich war er durch eigene Schuld in solche Schwierigkeiten geraten, nachdem er sich in London - und nicht wie üblich auf dem Kontinent in eine leidenschaftliche Liebesaffäre verstrickt hatte. Unglücklicherweise war die Dame die bildschöne Frau des italienischen Botschafters, der seinen Kummer und seine Eifersucht auf Lord Kirkly in alle Welt hinausposaunt hatte.

In Zukunft nahm sich Lord Kirkly vor, werde ich mich auf Frauen ohne Ehemänner beschränken und Ausländern aus dem Weg gehen, die zu viel reden. Und ich werde solche Freuden nur mehr in Städten genießen, wo man Verständnis dafür aufbringt - was man von London wahrlich nicht behaupten kann . . . Allerdings bezweifelte er, ob er stark genug sein würde, um bei diesen guten Vorsätzen zu bleiben, denn immerhin musste er den Großteil seiner Zeit in England verbringen.

Jedenfalls galt sein derzeitiges Interesse ausschließlich Lissette, die ihm noch viel besser gefiel als die dunkeläugige Italienerin, durch die er alle Vorsicht vergessen hatte.

Ein Glück, dass Lissette unverheiratet ist, dachte er zufrieden, während er, einen Tag früher als geplant, von Calais nach Paris reiste. Hier brauchte er kein Duell im Morgengrauen oder - wie im Fall des italienischen Botschafters - internationale Verwicklungen zu befürchten.

Die Rückkehr nach Paris versetzte ihn in so gute Laune, dass er beschloss mit Lissette in die Rue de la Paix zu gehen, und ihr die Halskette zu kaufen, die sie letzte Woche im Schaufenster von Cartier bewundert hatte. Ihr Dank würde ihn reichlich entschädigen, denn sie verstand es großartig, die heißesten Gefühle in ihm zu wecken.

Lissette übertraf alle Kurtisanen, die er hätte wählen können. Keine konnte ihr das Wasser reichen. Da ihre Familie aus der Normandie stammte, besaß sie das blonde Haar und die blauen Augen, die für jenen Teil Frankreichs charakteristisch waren. Und da sie auf den ersten Blick sehr kühl und zurückhaltend wirkte, konnte sie einen Mann auf viel subtilere Weise erregen als die meisten ihrer Konkurrentinnen. Lord Kirkly freute sich auf eine lange Liaison, die ihnen beiden Vergnügen bereiten würde, und deren Ende vorerst nicht abzusehen war. Er zog sogar in Betracht, sie nach England mitzunehmen. Er könnte ein Haus in St. John’s Wood oder in Chelsea für sie finden, das vielleicht noch luxuriöser war als ihr jetziges Domizil in Paris.

Der Zug, in den er nach der Überquerung des Ärmelkanals gestiegen war, traf zu einer höchst ungemütlichen Zeit im Gare du Nord ein - um halb sieben
Uhr morgens. Er freute sich auf das Bad, das er bei Lissette nehmen wollte, sobald er am Ziel war, und danach würde er es eilig haben, sich wieder anzuziehen ...

Während er in einer Mietkutsche durch die noch leeren Straßen fuhr, stellte er sich Lissettes Überraschung vor bei seiner unerwarteten Ankunft so früh am Morgen. Ungeschminkt ohne Puder, Rouge und Lippencreme würde sie sehr hübsch aussehen.

Ihre Haut besaß den zauberhaften Schmelz der
Jugend, der Lord Kirkly nach den exotischen Ekstasen ausgiebiger Liebesstunden ganz besonders entzückte.

Die Kutsche hielt vor dem kleinen Haus, vor dem die Fliederbüsche soeben ihre Blüten öffneten. Die Tür stand offen; wahrscheinlich hatte einer der Dienstboten die Schwelle geschrubbt, war aber offenbar bei der Arbeit gestört worden.

Lord Kirkly wich einem Eimer mit Seifenlauge aus, betrat die Halle, legte das Reisecape und den Hut ab und lief die schmale Treppe hinauf. Lissettes Schlafzimmer befand sich im hinteren Teil des Hauses, mit Blick in den gepflegten kleinen Garten.

Ein Lächeln umspielte Lord Kirklys schmale Lippen, als er sich ausmalte, wie er sie mit einem Kuss wecken und dann ihren freudigen Aufschrei hören, würde, weil er einen Tag eher als erwartet zurückkam.

Aber ehe er den Türknauf herumdrehen konnte, hörte er eine Stimme in Lissettes Zimmer. Zu seiner Verblüffung war es eine Männerstimme. Er blieb wie erstarrt stehen und glaubte schon an eine Sinnestäuschung. Da hörte er seine Geliebte jammern: »Musst du schon, gehen, Pierre? Ich ertrage es einfach nicht, dass du mich verlässt.«

»Wenn ich noch bleibe, komme ich zu spät zur Parade, und dann macht mir mein Colonel die Hölle heiß.«

Eine kleine Pause entstand, und Lord Kirkly nahm an, dass sich das Paar küsste, dann sagte Lissette: »Den heutigen Abend haben wir noch für uns. Du kommst doch zum Dinner?«      

»Natürlich! Sobald mein Dienst beendet ist, bin ich wieder bei dir. Ich werde die Stunden zählen, bis ich dich wieder in den Armen halten kann.«

Offenbar folgte diesen Worten ein weiterer Kuss, und als Lord Kirkly sich einigermaßen gefasst hatte wusste er, wer in seinem Bett lag und sich mit seiner Geliebten vergnügte. Ein paar Sekunden lang überlegte er, ob er die Tür aufstoßen, die untreue Lissette zur Rede stellen und ihren Liebhaber verprügeln sollte. Doch dann ließ ihn die typisch englische Seite seines Wesens zögern, die solche Szenen und Dramen hasste und ihm klarmachte, dass es unter seiner Würde lag, Eifersucht zu zeigen.

Hastig ging er den Weg zurück, den er gekommen war, eilte die Treppe hinab und verließ das Haus. Zu seiner Erleichterung war der Wagen, der ihn vom Bahnhof hierhergebracht hatte, noch nicht weggefahren. Sein Kammerdiener stellte gerade das letzte Gepäckstück auf die Eingangsstufen.

»Räumen Sie alles wieder in die Kutsche!« befahl Lord Kirkly. »Schnell!«

Bates, der ihm schon seit vielen Jahren diente, warf ihm einen kurzen verwirrten Blick zu, ehe er gehorchte. Wenige Sekunden später waren die beiden Lederkoffer, die sein Herr nach London mitgenommen hatte, wieder im Mietwagen verstaut. Lord Kirkly stieg ein. »Zum Hotel Meurice!« rief er dem Kutscher zu.

Unterwegs wurde ihm bewusst, dass niemand seine Ankunft und Abfahrt beobachtet haben konnte. Also konnte er in aller Ruhe entscheiden, wie er vorgehen würde. Gleichzeitig fühlte er sich erniedrigt. Nicht so sehr, weil Lissette ihn betrogen und den...

Erscheint lt. Verlag 14.5.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Roman
ISBN-10 1-78867-862-1 / 1788678621
ISBN-13 978-1-78867-862-9 / 9781788678629
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