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Unter weitem Himmel -  André Ebner

Unter weitem Himmel (eBook)

Auf kraftvoller Erde, mit offenem Herzen bis ans Ende der Welt

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
228 Seiten
Books on Demand (Verlag)
9783819234873 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
(CHF 9,75)
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Authentisch Berührend Inspirierend Der Jakobsweg ist mehr als nur ein geografischer Pfad, er ist eine Reise zu sich selbst. In diesem Tagebuch nehme ich dich mit auf meine Pilgerreise, die weit über den körperlichen Weg hinausgeht. Eine Reise der Seele, die mich wieder zu mir selbst finden ließ. Durch Begegnungen mit außergewöhnlichen Menschen, unerwartete Herausforderungen und die atemberaubende Landschaft Spaniens wird mir immer klarer: Der wahre Camino führt nicht nur durch die Weiten der Natur, sondern auch durch die Tiefen des eigenen Selbst. Dieses Buch erzählt von den Menschen, die mich begleiteten, von den Prüfungen, die ich meistern musste, und von den tiefen Einsichten, die jeder Schritt auf diesem einzigartigen Pilgerpfad bot. "Man sagt, der Camino ruft, wenn man bereit ist, ihn zu hören. Aber was passiert, wenn der Weg mehr zu einem spricht, als man erwartet?"

André Ebner wurde am 27.02.1984 in Oberösterreich geboren und ist dort auch aufgewachsen. Heute lebt er ein erfülltes Leben als Ehemann und stolzer Vater von zwei Töchtern in einem ländlichen Gebiet einer kleinen Vorstadt. Beruflich wie privat hat er es geschafft, die Herausforderungen des Lebens zu meistern und dabei stets seinen Prinzipien treu zu bleiben. Schon früh entwickelte er eine Leidenschaft für die Natur, das Schreiben entdeckte er erst als sein Weg ihn durch verschiedene Lebensphasen führte. Mit Höhen und Tiefen, die ihn letztlich dazu brachten, den Jakobsweg zu gehen. Diese Reise hat ihn sowohl persönlich als auch spirituell bereichert. Mit diesem Buch teilt er nicht nur seine Abenteuer auf dem Camino, sondern auch seine persönlichen Gedanken, Zweifel und die besonderen Begegnungen, die seinen Weg geprägt haben. Er möchte inspirieren, mutig zu sein, neue Wege zu gehen und sich selbst mit all seinen Facetten anzunehmen. Sein Lebensmotto lautet: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Denk nicht so viel darüber nach, was du gerne hättest oder wo du gerade sein möchtest. Sei hier und leb ein bisschen! Dieses Motto spiegelt Andrés Einstellung zum Leben wider: offen, entschlossen und mit vollem Herzen dabei.

Kapitel 1


Aufbruch nach Saint Jean Pied de Port - Der erste Schritt ins Ungewisse


24.08.2022

Wer hätte das gedacht, ich zieh es tatsächlich durch. Nach mehreren Monaten Planung ist heute der Tag gekommen, an dem ich sehr aufgeregt meine Reise ins fast Ungewisse mache. Mit einer kleinen Verspätung bewege ich mich bereits in Richtung Paris. Mein Bruder, der so nett war, brachte mich zur Bushaltestelle nach Linz und wartete mit mir mitten in der Nacht um 2 Uhr morgens geduldig auf den Reisebus, der aufgrund einer Verspätung auf sich warten ließ. Der Abschied war kurz, bevor ich den vollgestopften Transporter mit den unterschiedlichsten Menschen betrat. Um 4 Uhr starteten wir endlich los und der Komfort ließ schon mal zu wünschen übrig. Noch nicht wissend, dass diese Fahrt eine schmerzliche Erfahrung werden wird, gingen mir plötzlich alle möglichen Gedanken und Ängste durch den Kopf. In Paris wird es einen kurzen Aufenthalt geben, wo es anschließend weiter nach Bayonne geht. Von dort aus mit dem Zug nach Saint Jean Pied de Port, wo mein tatsächliches Abenteuer beginnen wird.

Die Busfahrt war lang und so dachte ich an die Zeit vor meiner Reise. Die Reaktionen meiner nahestehenden Menschen waren sehr unterschiedlich ausgefallen, dennoch hat es mich überrascht welch positiven Worte und Zuspruch ich erhalten habe. Die letzten Monate waren nicht immer leicht für mich, da ich zum einen mit mir selbst zu kämpfen hatte und zum anderen wollte ich den Jakobsweg nicht aus den Augen verlieren. Den Camino Frances wählte ich, um hoffentlich wieder mit mir selbst ins Reine zu kommen. Im Laufe der Zeit habe ich mich selbst ein wenig verloren und so kam ich im Februar 2022 nicht mehr von dem Gedanken los diesen Weg zu gehen. Der Drang einfach darauf loszulaufen, wurde immer stärker, doch so einfach ist es dann doch nicht. Es gibt Verpflichtungen, Dinge, die man nicht einfach beiseiteschieben kann, man trägt Verantwortung um einen herum. So hatte ich zwar den Entschluss gefasst den Jakobsweg zu laufen und einen Termin zu finden, doch umso näher der Tag kam, umso mehr Zweifel und Ängste kamen auf. Daran waren mehrere Faktoren schuld, der Job, familiäre Gründe, aber auch Selbstzweifel, der mich in meinem Leben immer wieder beschäftigt. Viele Fragezeichen im Kopf, zu denen ich Antworten suche. Wenn auch nach dem Weg das Leben so weiterlaufen wird, wie das Leben eben spielt, so hoffe ich zumindest zu mir selbst zurückzufinden und dabei meine alten Stärken wieder zu erlangen.

„Der Mensch braucht Erde unter den Füssen, sonst verdorrt ihm das Herz!“

Camino-Weisheit

25.8.2022

Endspurt Richtung Saint Jean Pied de Port. Die Reise mit dem großen Gefährt war anstrengender als gedacht. Knapp 30 Stunden sitzen, kaum Schlaf, schmerzender Hintern und keine Sanitäranlagen, bei denen man sich ein wenig frisch machen hätte können. Damit hatte ich nicht gerechnet. Auch wenn mich dazu der grüne Gedanke bewegt hat, die Heimreise wird definitiv inmitten der Wolken stattfinden. Trotzdem bin ich schon fast da angekommen, wo mein Fußmarsch beginnen soll.

Auf meiner Reise durch Deutschland und Frankreich konnte ich die ersten Eindrücke sammeln. Die weiten, unberührten Landschaften, in denen keine Menschenseele zu sehen war, standen im starken Kontrast zu den überfüllten Städten, wo es vor Menschen nur so wimmelte. Besonders an den Haltestellen, an denen Passagiere ausstiegen und neue hinzukamen, spürte ich die Hektik und den Stress des Alltags.

Der kurze Aufenthalt in Paris war für mich beeindruckend – eine Stadt voller Leben, Lärm und Kontraste. Doch als Landjunge fühlte ich mich fremd. Die Unruhe, die dichten Straßen und die überwältigende Umgebung waren für mich ein kleiner Kulturschock. Ein beunruhigendes Gefühl, das dabei in mir herrschte. So faszinierend Paris auch war, ich würde meine Heimat nicht damit tauschen wollen.

Auf der Fahrt nach Bayonne hatte ich endlich mehr Platz und konnte mich etwas entfalten. Hinter mir saß ein Pärchen aus der Schweiz, ihnen gegenüber, eine Frau aus Düsseldorf. Nach einer kurzen Vorstellung kamen wir ins Gespräch, doch die Unterhaltung drehte sich schnell – angestoßen von der Journalismus-Studentin aus Düsseldorf in Pamplona – um Politik. Da mich das Thema nicht besonders fesselte und die letzte Nacht ohnehin kurz war, nutzte ich die Gelegenheit, um etwas Schlaf nachzuholen.

Immerhin ergab sich hier endlich ein Gespräch – ganz anders als in Paris, wo ich Schwierigkeiten hatte, einen Fünf-Euro-Schein in Münzen zu wechseln. Es schien, als hätte kein deutschsprachiger Tourist Kleingeld dabei. Schließlich half mir ein Busfahrer aus, sodass ich mir endlich etwas am Snackautomaten gönnen konnte.

Am Bahnhof von Bayonne bin ich zum ersten Mal auf richtige Pilger gestoßen. Alle samt sprachen aber nur englisch. Engländer, Kanadier und eine Frau aus Australien, soweit ich aus den Gesprächen mitbekommen habe. Aber wo waren eigentlich die Deutschen? fragte ich mich.

Der Ticketkauf für den Zug nach Saint Jean Pied de Port erwies sich als schwierig, so musste ich mich durchschlagen, da der Ticketautomat nicht auf Anhieb funktionierte. Eine nette französische Dame am Service Point war zum Glück sehr bemüht und hilfsbereit, mit ein paar Brocken Englisch und Zeichensprache lösten wir dieses Problem relativ schnell. Im Wagon sprach mich eine nette Dame mittleren Alters an und fragte, woher ich käme. Es war die Australierin und nachdem ich ihr antwortete, versuchte ich ihr auch gleich fortan zu erklären, dass mein Englisch nicht das Beste sei. Dennoch gesellte ich mich ihr gegenüber und so tauschten wir uns so gut es ging ein wenig aus, was für mich schon eine großartige Erfahrung war, um zu erkennen, dass mein Schulenglisch besser funktionierte als gedacht. Sie erzählte mir aus ihrer Heimat Australien, sie sei selbstständig und erledigt so ihre Arbeit online, was bedeutet, dass sie auch während ihren Camino den Laptop mit sich tragen wird, um ihrer beruflichen Tätigkeit nachkommen zu können. Es ist ebenfalls ihr erster Camino, und startet ebenfalls wie ich am nächsten Morgen.

Nach einem weiteren Umstieg, Schienenersatzverkehr, wieder in den Bus, musste ich noch ein wenig durchhalten und so befinde ich mich mittlerweile in diesem Moment in Saint Jean Pied de Port, wo ich nach einer kleinen Unterstützung der Australierin, um das Pilgerbüro zu finden, jetzt offiziell den Pilgerpass besitze und auf einer Parkbank sitze, um in mein Tagebuch zu schreiben!

Saint Jean Pied de Port ist eine kleine, historische Stadt am Fuße der Pyrenäen, die sofort einen besonderen Charme ausstrahlt. Kopfsteingepflasterte Straßen führen durch enge Gassen, vorbei an alten Häusern mit ihren charakteristischen Fensterläden. Am Stadttor, der Porte Saint-Jacques, spürt man den Geist von Jahrhunderten voller Pilger, die hier ihren Weg begonnen haben. Die Stadt war belebt: kleine Läden, Cafés mit Terrassen und Pilger, die sich auf ihre Reise vorbereiteten. Im Hintergrund plätscherte der Fluss Nive ruhig dahin. Doch so schön die Stadt auch ist, ich sollte mich langsam auf den Weg machen, um eine Bleibe für die Nacht zu finden, dann steht dem Abenteuer und der Reise zu mir selbst schon nichts mehr im Weg. Und schließlich möchte ich nicht gleich am ersten Abend unter freiem Himmel schlafen.

Gesagt, getan, ich konnte meine erste Herberge finden. Herrlich, endlich wieder mal frisch geduscht und saubere Kleidung. Man kann es sich gar nicht vorstellen, der Wert des eigenen Luxus wird unterschätzt. Unglaublich wie schnell man sich selbst nicht mehr riechen kann. Umso schöner ist es im Gite La Vita e Bella untergekommen zu sein. Die Herberge ist hübsch und sauber. Hier durfte ich auch zu Beginn Herbert kennen lernen, ein älterer Herr aus Deutschland, der bereits zum vierten Mal hier ist. Er erzählte mir, das erste Mal noch mit seiner Frau da gewesen zu sein, doch jetzt lebt er allein. Ich habe nicht nachgefragt, was aus seiner Frau geworden ist, wollte es ehrlich gesagt gar nicht so genau wissen. Er hat zwei erwachsene Kinder mit 38 und 47 Jahren, dazu noch 5 Enkelkinder. Er meinte dazu aber, dass er nicht gebunden sei und deswegen jederzeit den Camino gehen könne. Herbert ist ein netter alter Mann, er ist für seine Mitte 70 noch gut gerüstet, ein sehr offener, aufgeschlossener Mensch, der mir zu Beginn auch gleich einige Tipps auf den Weg mitgegeben hat. Er scheint sehr ehrlich zu sein und so riet er mir auch gut auf meine Wertsachen aufzupassen, da es auf dem Camino immer wieder mal zu Diebstahl gekommen ist in seiner Vergangenheit. Durch Zufall kennt er auch meinen Heimatort da er vor einiger Zeit Urlaub in Österreich gebucht hatte, jedoch wurden dabei zwei gleichnamige Orte vertauscht und so kam es, dass Herbert in der falschen Stadt auftauchte.

Meine erste Nacht in einem fremden Land darf ich in einem Zimmer mit Lee und Andrew verbringen. Zwei Asiaten, mit denen ich bisher jedoch kaum gesprochen habe, jedoch allein die Namen Ähnlichkeit mit Andrew finde ich schon amüsant. Die Anreise hat mich ziemlich...

Erscheint lt. Verlag 3.4.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
ISBN-13 9783819234873 / 9783819234873
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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