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G. F. Unger Western-Bestseller 2726 (eBook)

Black Cat

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Aufl. 2025
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
9783751780629 (ISBN)

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G. F. Unger Western-Bestseller 2726 - G. F. Unger
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Es ist später Mittag, als Kate Stringer mit ihren drei Begleitern die kleine Ranch der Mallones erreicht. Job Mallone tritt aus der primitiven Hütte, hakt seine Daumen unter die Hosenträger und verharrt breitbeinig. Er wirkt ungepflegt, ganz und gar wie ein Mann, für den es keine Anreize oder Ziele mehr gibt, der aufgegeben hat, nur noch verharren will bis ans Ende seines Lebens. Und wahrscheinlich hat er heute auch schon mehr als nur einen Schluck getrunken und sich in einen Zustand versetzt, der ihn sein erfolgloses Leben erträglicher erscheinen lässt. Irgendwie lauernd, wie ein in die Enge getriebener, verwahrloster Hund steht er da. Er sagt nichts, starrt nur den Besuchern entgegen und wartet. Kate Stringer betrachtet ihn mit einer Mischung von Nachsicht und Mitleid in ihrem Blick. Er starrt in ihre grünen Katzenaugen und wird sich darüber klar, dass er in seinem ganzen Leben noch nie eine so schöne Frau gesehen hat. Sie hat schwarze Haare, die glänzen wie das Gefieder eines Raben. Und sie sitzt geschmeidig auf ihrem Rappen. Ihr Körper scheint mit dem herrlichen Tier verwachsen zu sein. Und so denkt Job Mallone: Was für eine Queen! Was will sie wohl hier bei mir?


Black Cat

Es ist später Mittag, als Kate Stringer mit ihren drei Begleitern die kleine Ranch der Mallones erreicht.

Job Mallone tritt aus der primitiven Hütte, hakt seine Daumen unter die Hosenträger und verharrt breitbeinig. Er wirkt ungepflegt, ganz und gar wie ein Mann, für den es keine Anreize oder Ziele mehr gibt, der aufgegeben hat, nur noch verharren will bis ans Ende seines Lebens.

Und wahrscheinlich hat er heute auch schon mehr als nur einen Schluck getrunken und sich in einen Zustand versetzt, der ihn sein erfolgloses Leben erträglicher erscheinen lässt. Irgendwie lauernd, wie ein in die Enge getriebener, verwahrloster Hund steht er da. Er sagt nichts, starrt nur den Besuchern entgegen und wartet.

Kate Stringer betrachtet ihn mit einer Mischung von Nachsicht und Mitleid in ihrem Blick.

Er starrt in ihre grünen Katzenaugen und wird sich darüber klar, dass er in seinem ganzen Leben noch nie eine so schöne Frau gesehen hat. Sie hat schwarze Haare, die glänzen wie das Gefieder eines Raben. Und sie sitzt geschmeidig auf ihrem Rappen. Ihr Körper scheint mit dem herrlichen Tier verwachsen zu sein.

Und so denkt Job Mallone: Was für eine Queen! Was will sie wohl hier bei mir?

Er betrachtet die drei Reiter. Und auch hier wird ihm klar, dass diese drei Männer Coltritter sind, ja, Ritter, welche einer Königin dienen. Er sieht drei harte Männer, von denen all das ausgeht, was ihm sein ganzes Leben lang gefehlt hat, nämlich Stolz, Selbstbewusstsein, unbeugsame Unbeirrbarkeit. Er verspürt ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend.

Dann hört er die schöne Frau mit kehliger Stimme, deren Timbre ihm unter die Haut geht, freundlich sagen: »Ich kaufe Ihre Ranch. Jetzt sofort. Ich zahle Ihnen für den Besitztitel fünfhundert Dollar. Das wird reichen, damit Sie sich totsaufen können. Sie haben es ja schon fast geschafft. Ja, ich weiß Bescheid über Sie, Mister Mallone. Ich holte Erkundigungen ein. Ich weiß alles über Sie. Also, kommen wir zum Geschäft.«

Nun schwingt sie sich aus dem Sattel.

Es ist eine geschmeidige, gleitende Bewegung wie bei einer Katze.

Und Job Mallone denkt: Black Cat. Sie ist eine schwarze Pantherkatze. Bei Gott ja, sie ist eine zweibeinige, schwarze Raubkatze.

In seinem leicht trunkenen Gehirn beginnt es endlich zu arbeiten. Jetzt jagen sich seine Gedanken.

»Und wenn ich nicht verkaufen will?«, fragt er störrisch. »Ich fühle mich sehr wohl hier in meinem schönen Tal. Warum sollte ich für fünfhundert Dollar von hier weg? Ich müsste ja ein Narr sein, Lady. Dies ist ein wunderschönes Tal. Da drüben sind die Gräber meiner Frau und meiner beiden Söhne. Ich denke gar nicht daran, von hier wegzugehen, Lady!«

Er wirkt nun noch störrischer als zuvor.

Der Blick ihrer grünen Katzenaugen wird für einen Moment noch härter. Dann aber verändert sich etwas in ihr, und sie spricht: »He, Mister Mallone, was würden denn Ihre Frau und die beiden Söhne sagen, wenn sie aus dem Jenseits auf Sie niederblicken könnten und sehen müssten, was für eine traurige Gestalt Sie geworden sind, eine Fuseleule, die alles verkommen lässt.«

Er starrt sie eine Weile hilflos an. Dann aber nickt er.

»Ja, so ist es wohl, Lady«, murmelt er. »Ja, ich vertilge Fusel jeder Sorte. Und ich würde gewiss auch Pumaspucke saufen, wenn Sie mir ...« Er bricht ab und winkt dabei resignierend mit der Rechten. Dann aber richtet er sich gerader auf. Offensichtlich kam er nun auf eine Idee, denn er spricht: »Gut, ich verkaufe Ihnen meine armselige Ranch. Aber nur unter einer Bedingung ...«

»Und die wäre?«, unterbricht sie ihn mit dieser knappen Frage.

Er aber wirkt plötzlich sehr listig und grinst.

»Wenn ich bleiben darf«, erwidert er. »Ja, ich will bleiben und zusehen dürfen, was Sie aus meiner Ranch machen. Denn eines habe ich in meinem Kopf begriffen: Sie würden meine armselige Ranch mit dem dazugehörigen Besitztitel nicht kaufen, wenn Sie damit nicht etwas vorhätten.«

Sie nickt ihm zu.

»Gut, Mister Mallone. Wir kommen auf dieser Basis ins Geschäft. Aber Sie werden sich wohl in den nächsten Wochen totsaufen. Ich verspreche Ihnen, dass Sie neben Ihrer Frau und den Söhnen beerdigt werden. Gut so?«

Er nickt und fragt dann böse: »Sie sind wohl fest davon überzeugt, dass Sie mich bald los sind, weil ich mich jetzt noch schneller totsaufe?«

Sie nickt. »Gehen wir hinein«, verlangt sie und deutet auf das kleine Ranchhaus. »Ich habe den Vertrag schon ausfertigen lassen. Und das Geld zähle ich Ihnen auf den Tisch, sobald ich den Besitztitel in Händen habe. Gehen wir also hinein. Hoffentlich stinkt es da drinnen nicht so schlimm.«

»Sie halten wohl gar nichts von mir?« Er fragt es böse und aufsässig. Ihre Worte haben irgendwie den letzten Rest seines Stolzes tief in seinem Kern getroffen.

»Gehen wir endlich!« Sie fordert es noch schärfer und setzt sich in Bewegung.

Ihre drei Begleiter sitzen nun ebenfalls ab.

Ihre Namen sind Reb Bryan, Jed McKinney und Lance Gator. Sie sind Revolvermänner, auf deren Treue sie bauen kann, weil es gewiss ein Geheimnis zwischen ihnen und ihr gibt. Es kann gar nicht anders sein.

Reb Bryan sagt: »Der wird noch staunen!«

Die beiden anderen nicken. Dann spricht Lance Gator lässig: »Da werden noch ganz andere Leute staunen.«

Sie sehen sich noch einmal um.

Jed McKinney aber sagt: »Es wird sich herumsprechen in Silver Lake. Und irgendwann wird es auch Duke Jennison erfahren. Dann aber ...«

✰✰✰

Um diese Zeit werden in Silver Lake – es ist eine kleine Stadt an einem silbern schimmernden See – drei schwere Frachtwagen und deren Anhänger in Bewegung gesetzt.

Jeder dieser Doppelwagen wird von acht Maultieren gezogen. Die Ladung besteht aus Bauholz, Möbeln, Ausrüstung und Proviant. Die Fahrer und deren Gehilfen sind zugleich Handwerker. Und das Ziel des kleinen Wagenzugs ist die Mallone Ranch.

Als die drei schwer beladenen Doppelwagen aus der kleinen Stadt rollen, da reitet ein Mann von der Stadt aus nach Süden. Der Reiter muss mehr als dreißig Meilen reiten, bis er die Hauptranch des mächtigen Duke Jennison erreichen wird, dessen Rinderreich so groß ist, dass man es in drei Tagen nicht umreiten kann.

Und so wird Duke John Jennison bald erfahren, dass sich in diesem Land, außerhalb seiner Grenzen zwar, aber doch nur einen Tagesritt entfernt, etwas verändern soll.

Er wird auch von der schönen Frau erfahren, die in Silver Lake große Einkäufe machte und die Handwerker mit den schweren Frachtwagen verpflichtete, eine Frau mit sehr viel Bargeld in einem Ledersack, der von ihren drei Begleitern bewacht wird.

Er wird auch von diesen drei Begleitern erfahren.

Und das ist es, was sogar einem Mann wie Duke John Jennison einiges Kopfzerbrechen verursachen wird.

Eine schöne Frau mit einem Haufen Geld und drei Revolvermännern kam ins Land.

Es ist ein Land mit weit mehr als hunderttausend Rindern, verborgenen Camps und einer Riesenranch, die auch weit über ihre Grenzen hinweg nach allen Seiten einen gewaltigen Schatten wirft.

Jobson Mallone wurde von dieser Riesenranch geduldet, weil er ein Säufer und auch weit genug weg war. Jobson Mallone war unwichtig, kaum mehr als ein Haufen Dreck.

Doch jetzt verändert sich alles.

Und Duke John Jennison wird sich fragen, warum eine schöne Frau mit drei Revolvermännern ins Land kam und eine kleine, heruntergekommene Ranch wieder in Gang bringen will.

✰✰✰

In den nächsten Tagen wird auf der Mallone Ranch emsig gearbeitet. Die sechs Handwerker haben in ihrem ganzen Leben noch nie eine solche Menge Geld verdient. Und deshalb arbeiten sie vierzehn Stunden täglich.

Und so verändert sich die kleine, heruntergekommene Ranch von Stunde zu Stunde mehr.

Job Mallone beobachtet das alles staunend. Er macht sich sogar nützlich und kümmert sich um die Pferde und die vierundzwanzig Maultiere, von denen die schweren Doppelwagen gezogen wurden.

Offenbar trinkt er nicht mehr solche Mengen wie zuvor.

Jedoch am fünften Tag reitet er nach Silver Lake, um seinen Vorrat an Feuerwasser aufzufüllen. Geld hat er ja jetzt eine Menge. Und so kauft er diesmal nicht den billigsten Fusel, sondern erstklassigen Brandy und eine Kiste Zigarren.

Natürlich wird er ausgefragt im Store und auch im Saloon. Doch er sagt immer nur: »Es ist eine schöne Frau mit drei Coltrittern. Ja, sie erweitern die Ranch, welche sie von mir kauften. Die Handwerker arbeiten von Tagesanbruch bis zur Dunkelheit, doch ihre drei Revolvermänner reiten nur umher, sehen sich alles an und bewachen die Schöne. Ich habe sie Black Cat getauft, denn sie lässt mich stets an eine schwarze Pantherkatze denken. Und wenn sie einen mit ihren grünen Augen ansieht, dann ist man wie verzaubert.«

Was Job Mallone in Silver Lake erzählt, verbreitet sich in der kleinen Stadt und wird noch weiter ausgeschmückt.

✰✰✰

Es ist am sechsten Tag, als am Ranchhaus alles nach dem Wunsch der Rancherin renoviert und eingerichtet ist. Auch das Dach wurde neu...

Erscheint lt. Verlag 24.5.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Western • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-13 9783751780629 / 9783751780629
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