G. F. Unger Sonder-Edition Großband 24 (eBook)
800 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
9783751783071 (ISBN)
10 spannende Westernromane von G. F. Unger zum absoluten Sparpreis in einem Band!
G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.
Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 231 bis 240 der G.F. Unger Sonder-Edition:
Folge 231: Kein Tag der Rache
Folge 232: Gefährliche Beute
Folge 233: Die Brüder
Folge 234: Verlorene Patrouille
Folge 235: Slade holt sie alle
Folge 236: Sieben Towns
Folge 237: Red-River-Furt
Folge 238: Steamboat-Ritter
Folge 239: Verdammter Deputy
Folge 240: Mann aus den Bitter Roots
Und drei Mann sitzen in der Ecke beim Poker.
Zwei weitere hartgesichtig wirkende Burschen halten sich am Schanktischende auf. Und hinter dem Schanktisch stehen zwei Barkeeper. Einer dieser beiden Barmänner ist ihm ja schon bekannt.
Auch jetzt wieder holt dieser Keeper die besondere Flasche mit Bourbon-Whisky hervor und nickt dabei dem herantretenden Lin Tanner zu.
»Für Sie ist stets ein Drink aus dieser besonderen Flasche frei. Befehl vom Boss.« So sagt er grinsend und schenkt dabei ein.
»Und wo ist der Boss des Hauses?«, fragt Lin Tanner, indes er das Glas nimmt und dann daran nippt, ganz so als wäre er ein friedlicher Gast, der dankbar den Freidrink genießt.
»Ach, der ist jetzt nicht zu sprechen«, erwidert der Barmann. »Es ist ja wohl so, dass jeder Mensch seine ganz privaten Stunden haben möchte. Und bald geht der Betrieb wieder los hier. Wenn Sie Mr. Marshall sprechen wollen, müssen Sie sich gedulden, Mister. Aber es gibt ja mächtig viel Zerstreuung hier. Sogar ich würde mit Ihnen um die nächsten Drinks würfeln. Da drüben wird gepokert. Auch Billard können Sie spielen. Gleich beginnt unser Klavierspieler sein Spiel. Und da kommen auch schon die ersten Mädchen. Es wird wieder recht hübsch werden, wie immer bis zum Morgengrauen. Irgendwann wird auch Mr. Marshall erscheinen.«
Die Stimme des Mannes ist freundlich; sie ist der blanke Hohn. Und in seinen Augen erkennt Lin Tanner die wachsame Härte.
Er erwidert nichts, lehnt am Schanktischende und dreht das noch fast volle Glas in der Hand. Dabei sieht er sich um.
Ja, sie tun alle so, als hätten sie sein Kommen gar nicht bemerkt. Und dennoch weiß er, dass sie jede seiner Bewegungen beobachten.
Neun Mann hätte er gegen sich. Er würde vielleicht zwei oder drei abschießen können, bevor ihn die anderen in Stücke geschossen hätten.
Aber er denkt nicht daran, sich mit dem bösen Rudel, das gut verteilt auf ihn gewartet hat, auf einen Kampf einzulassen.
Es muss einen anderen Weg geben. Und vor allen Dingen muss er an Wess Marshall herankommen. Denn der weicht ihm jetzt aus.
Lin Tanners schwache Hoffnung, dass Wess Marshall ihm nur seine Macht demonstrieren wollte und ihn mit Shelley an der Seite empfangen würde, um sie ihm wieder zu übergeben, hat sich als falsch erwiesen.
Was nun?
Für einen Moment kommt er sich ziemlich dumm vor.
Was hat er denn erwartet? Hat er geglaubt, mit seinem schnellen Colt alle Probleme lösen und jeden Widerstand niederkämpfen zu können?
Ja, für einen Moment verspürt er die Ratlosigkeit eines Dummkopfes.
Aber nur für einen Moment.
Und indes er so mit dem Glas am Schanktischende steht, geschieht zweierlei.
Die Tanz- und Animiermädchen des Saloons tauchen auf und beginnen ihre Arbeit. Sie kommen von oben oder aus den Nebenräumen. Und der Klavierspieler nimmt Platz und beginnt zu spielen.
Fast zugleich mit dem »Arbeitsbeginn« des Personals kommen Gäste von draußen herein. Es ist ein gutes Dutzend Frachtfahrer, deren Wagenzug draußen vor dem Ort an den Quellen für die Nacht rastet. Und einen dieser schweren Frachtwagen brachten sie in den Hof des Stores, wo er bis zum Morgen entladen werden wird.
Nun aber drängen sie durstig herein, hungrig – und die Mädchen beginnen freudig zu kreischen beim Anblick der Burschen, eilen ihnen lachend entgegen, um sie willkommen zu heißen.
Aber eines der Mädchen nähert sich Lin Tanner, und sie kommt ebenfalls lachend, übermütig wirkend, lockend. Er kennt sie. Es ist jene Rosy Mullen, wegen der die beiden jungen Burschen in den Saloon kamen.
Er hatte sie dann niedergeschlagen und ihnen damit wahrscheinlich das Leben gerettet.
Und zuvor hatte Rosy sie abgewiesen und Narren genannt.
Jetzt kommt sie lachend und drängt sich an Lin Tanner, hängt sich ihm an den Hals. Dabei ruft sie: »Oh, da ist ja der große, starke Bursche von neulich! Ich habe mich noch gar nicht dafür bedankt, dass er diesen beiden Jungens was auf die dummen Bumsköpfe gab. Aber jetzt...«
Ihre laute Stimme wird plötzlich leise.
Und sie nähert ihren Mund seinem Ohr so dicht wie möglich und flüstert ihm etwas hinein.
Jeder Mensch, der ihre ersten lauten Worte hörte, kann sich denken, was sie da flüstern könnte, nämlich, dass sie ihm mit einer zärtlichen Stunde ihren Dank abstatten möchte.
Auch er erwartet ähnliche Worte.
Aber er hört sie in sein Ohr flüstern: »Sie bringen sie über die Grenze nach Rosalia in Juanita Alvares' Haus. Es ist ein Freudenhaus.«
Als sie es geflüstert hat, beißt sie ihm ins Ohrläppchen.
Und noch bevor er etwas sagen kann, steht einer der Frachtfahrer bei ihnen und sagt grollend: »He, Täubchen, du wärst gerade richtig für mich! Lass diesen mageren Burschen sein und kümmere dich lieber um mich. Denn ich bin hungrig und durstig nach tausend Sünden. Und ich habe auch genug Geld in der Tasche. Komm, du rothaarige und grünäugige Katze.«
Er fasst sie am Arm und zieht sie von Lin Tanner weg.
Dabei starrt er diesen drohend an und fragt: »Was dagegen, Sattelquetscher? Aber Vorsicht bei der Antwort! Ich bin Jake Mulbarry, der stärkste Mann auf allen Wagenwegen!«
»Das glaube ich«, erwidert Lin Tanner. »Und deshalb habe ich auch nichts dagegen. Würdest du an meiner Stelle etwas dagegen haben?«
»Nein, mein Freund.« Der Frachtführer lacht. »Und weil du so vernünftig bist, spendiere ich dir auch einen Drink. Schenk ihm was ein auf meine Rechnung!«
Seine letzten Worte gelten dem Barmann.
Dann geht er mit Rosy davon. Er zieht sie am Handgelenk einfach mit.
Rosy Mullen blickt über die Schulter auf Lin Tanner zurück.
Und dieser nickt ihr nur zu.
Es fällt Lin Tanner schwer, ruhig zu bleiben und Gleichmut vorzutäuschen.
Er möchte aus dem Saloon rennen, sich auf sein Pferd schwingen und wie der Teufel in Richtung Grenze reiten.
Aber dann würde vielleicht jemand auf die Idee kommen, dass Rosy ihm ganz andere Worte ins Ohr flüsterte. Nein, er kann nicht wie der Blitz von hier abhauen, obwohl ihm der Boden unter den Füßen brennt. Wenn er sich auch nur im geringsten verdächtig macht, hätte er schnell Verfolger auf der Fährte.
Und Rosy Mullen müsste dafür büßen, ihm etwas verraten zu haben.
Der Barmann kommt zu ihm.
»Sie finden immer wieder Gönner«, sagt er, »die Ihnen einen Drink spendieren.«
»Trinken Sie ihn selbst«, erwidert Lin Tanner scheinbar ärgerlich. Und er fügt hinzu: »Ich komme später wieder, wenn Mr. Marshall seine Privatgemächer verlassen hat und sich unters Volk mischt.«
Nach diesen Worten geht er, ganz und gar ein ärgerlicher Mann, der das Warten satthat.
Er ist sicher, dass ihm jemand folgen wird, um zu sehen, was er in der nächsten Stunde tut. Und er weiß, er muss die üble Bande täuschen. Er kann nicht hinter Shelley Davenport und deren Entführern hersausen. Denn eine ganz Mannschaft würde ihm dann von hier folgen. Wenn er Shelley befreien und retten will, wird das in Rosalia schon schwer genug sein.
Die Zeit brennt ihm unter den Füßen. Er möchte ungeduldig handeln.
Doch das wäre unklug und brächte ihm nur Nachteile.
Er muss sich beherrschen, muss so tun, als suchte er immer noch Shelley Davenport in Palisade und wartete auf ihr Wiederauftauchen.
Und so geht er zuerst in den Store zurück und sagt dort zum Storehalter: »Ich kann sie nirgendwo finden. Aber sie muss in der Stadt sein. Hat sie hier vielleicht Freunde, Bekannte, die sie von früher her kennt? Wo könnte sie denn sein?«
In den Augen des Storehalters erkennt er jenen stumpfen Ausdruck, den Menschen haben, wenn sie etwas wissen, und Furcht haben, sich zu verraten. Zugleich auch bemühen sie sich, ihre Gefühle unbeteiligt zu halten. Sie reden sich ein, das alles ginge sie nichts an.
Menschen in dieser Situation haben solch einen Ausdruck in den Augen.
Der Storehalter sagt, indes er die mageren Schultern hebt und sich am haarlosen Kopf kratzt: »Ich weiß nicht. Früher war sie mal mit Mary Dibbs befreundet. Mary Dibbs hat den kleinen Schneiderladen neben dem Hotel. Was ist mit der bereitgestellten Ware?«
Der Mann deutet auf all die Dinge, die auf dem Ladentisch liegen oder daneben in Säcken stehen. Lin Tanner grinst schief.
»Ich bringe erst mal den Wagen und die beiden Tiere wieder in den Mietstall«, erwidert er. »Und dann suche ich Mrs. Davenport. Wenn es noch eine Weile dauert, bis ich sie finde, essen wir erst noch zu Abend im Restaurant, bevor wir heimfahren. Also, bis später, Mister.«
Er geht hinaus.
Und der Storehalter starrt ihm staunend nach und fragt sich, ob dieser Mann wirklich so arglos und dumm ist – oder so schlau, wie er es ihm eigentlich wünscht.
Denn der Storehalter ist durchaus nicht auf Wess Marshalls Seite. Doch er fürchtet ihn.
Als dann wenig später einer von Marshalls Männern in den Store kommt und ziemlich barsch fragt: »Was tut er?«, da erwidert der Storehalter: »Er sucht weiter nach Mrs. Davenport. Er bringt den Wagen und die Pferde in den Hof des Mietstalles zurück und wird wohl bald an allen...
| Erscheint lt. Verlag | 27.5.2025 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp |
| ISBN-13 | 9783751783071 / 9783751783071 |
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