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Lassiter Sonder-Edition 73 (eBook)

Lassiter und Pulver-Jenny

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Aufl. 2025
80 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-8076-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lassiter Sonder-Edition 73 - Jack Slade
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Als sie den Poncho zur Seite schlug, erkannte Lassiter, dass er in die Falle gegangen war. Unter dem weiten Umhang war Jenny nackt. Bis auf den Revolvergurt um ihre Hüften. Sie legte die Hand auf den Kolben, und hinter ihr tauchte Fernandez auf, der gekaufte Killer. 'Jetzt hab ich dich, Lassiter', sagte sie kalt. 'Halt ihn in Schach, Fernandez. Den Rest will ich selbst erledigen. Oder möchtest du jetzt endlich zahlen, Lassiter?'


LASSITER UND
PULVER-JENNY

von Jack Slade

Die drei Schufte hatten das Mädchen an den rissigen Stamm der alten Sykomore gefesselt. Es war Mittag. Heiß und erbarmungslos brannte die Sonne. Die weiße Haut des makellosen Körpers schimmerte wie frisch gefallener Schnee. Das würde sich jedoch bald ändern, wenn die glühenden Sonnenstrahlen ihre Spuren in den Mädchenkörper brannten.

Nackt, wehrlos und gedemütigt war sie den gierigen Blicken ihrer Peiniger ausgesetzt. Tränen der Scham brannten in ihren blauen Augen. Hin und wieder stöhnte sie leise und verzweifelt.

Einer der Halunken hielt eine Whiskyflasche in den Händen und trank glucksend. Dann lachte er heiser und bösartig.

»Du hast also die Wahl, Baby«, sagte er. »Wenn du genau das tust, was wir wollen, binden wir dich los. – Na, was ist? Es hat keinen Zweck, dich weiterhin zu sträuben. Dadurch schadest du nur dir selbst. Die Sonne wird deinen Körper austrocknen, bis deine Haut aussieht wie altes Leder. Der Durst wird dich wahnsinnig machen. Aber wenn du vernünftig bist, lassen wir dich in Frieden.«

Barbara Longtry wollte etwas sagen. Sie hatte bereits den Mund geöffnet, aber sie stockte mitten in der ersten Silbe.

Aus weit aufgerissenen Augen starrte sie an den drei Männern vorbei. Sie hatte etwas gesehen, wovon die Schufte noch nichts bemerkt hatten.

Jetzt sandte ihnen ihr raubtierhafter Instinkt eine jähe Warnung zu. Sie spürten, dass sich etwas verändert hatte in der sonnendurchglühten Senke, und wie auf Kommando wirbelten sie herum.

Sie handelten, wie sie es gewohnt waren. Rissen ihre Revolver aus den tiefgeschnallten Holstern. Stießen wilde, zornige Schreie aus und begannen zu feuern.

Scheinbar lässig stand ein großer Mann da. Er hielt die Winchester im Hüftanschlag, und die Mündungslichter zuckten den Banditen entgegen.

Alles ging unheimlich schnell. Dann herrschte tiefe Stille in der Senke.

Die drei lagen da und rührten sich nicht mehr.

Der große Mann stand da mit steinernem Gesicht und senkte langsam die Winchester. Feiner Rauch kräuselte aus der Mündung und trieb träge davon. Das Mädchen wimmerte wie unter einem Schock.

»Es ist vorbei, Mädchen«, sagte der große Mann ruhig. »Du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen.«

Sie schüttelte immer wieder den Kopf, als wäre sie aus einem bösen Traum erwacht. Als könnte sie es noch immer nicht glauben.

»Wer – wer sind Sie? Wo kommen Sie her?«

Er deutete mit dem Daumen kurz über die Schulter.

»Von Süden, Mädchen. Und ich will nach Norden. Ich hörte von weitem deine Schreie. Da habe ich mein Pferd zurückgelassen, um mal nachzusehen, was los war. Mein Name ist Lassiter ...«

Er hatte sein großes Bowiemesser aus der fransenbesetzten Scheide am Gurt geholt und schnitt die Stricke durch, mit denen das Mädchen an den rissigen Stamm gefesselt worden war.

Sie taumelte nach vorne. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sie aufzufangen. Sekundenlang hielt er sie in den Armen, und die unmittelbare Nähe des Körpers weckte Gefühle in ihm. Sie war jung und schön und begehrenswert, und er selbst war nicht aus Stein.

Seine Hände glitten über ihren Rücken. Er spürte die Druckstellen in ihrer weichen Haut, und er nahm wahr, wie sie sich in ihrer Freude immer fester an ihn klammerte.

War es wirklich nur Freude?

Das fragte er sich, während die Leidenschaft in ihm immer stärker und heißer brannte. Er erinnerte sich, dass es schon an die vier Wochen her war, seit er zum letzten Mal eine Frau in den Armen gehalten hatte. Und er dachte nicht weiter darüber nach, als seine Hände immer tiefer glitten und schließlich ihre runden, schwellenden Hüften umfingen.

Es war wie ein Rausch. Für beide. Die Welt versank um sie in einem hellblauen Schleier, und sie waren wie Mann und Frau im Taumel eines plötzlichen Glücksgefühls, mit dem niemand gerechnet hatte.

»Lassiter«, flüsterte sie leidenschaftlich. »Ich liebe dich. Du musst bei mir bleiben. Für immer ...«

Er küsste sie auf den Mund, so dass sie schweigen musste.

Auch er selbst wollte nichts sagen.

Es war sicherlich besser so.

Irgendwann würde er ihr erklären, dass er nicht für immer bei ihr bleiben konnte. Es war sein Schicksal. Es musste so sein, glaubte er. Einmal hatte er geheiratet, aber ein unsichtbarer Fluch schien über ihm zu lasten. Er war dazu verurteilt, seinen Weg allein zu gehen. Bis zu irgendeinem Ende.

Die Augen des Mädchens leuchteten. Sie lächelte. Er sah ihr an, dass sie glücklich war.

»Wer bist du?«, fragte er nach einer Weile.

»Barbara Longtry.«

»Longtry?«, murmelte er nachdenklich. »Bist du etwa verwandt mit Big George Longtry?«

Sie nickte verhalten.

»Ich bin seine Tochter. Seine Stieftochter ...«

Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. Der Druck ihrer Arme wurde fester auf seinem Rücken.

»Ich muss es dir erklären, Lassiter. Es ist eine komplizierte Geschichte. Wenn du nicht gekommen wärst, hätten sie mich wahrscheinlich getötet. Es hängt mit meinem Stiefvater zusammen. Mit Big George Longtry. Eine ziemlich finstere Geschichte ...«

Er rollte sich zur Seite, schloss die Augen, als ihn das grelle Sonnenlicht blendete. Seine Hand lag weich auf ihrem Leib.

»Ich höre zu, Barbara.«

»Später«, flüsterte sie. »Nicht jetzt, Lassiter. Ich kann jetzt nicht. Das musst du verstehen. Bitte, bring mich weg von hier!«

Er setzte sich auf. Ihm war klar, was sie meinte. Gelassen schlüpfte er in seine Kleider, schlang sich den Revolvergurt um die Hüften und nahm die Winchester auf, die er vorhin abgelegt hatte.

Dann schleifte er die Toten in eine staubige Mulde. Wälzte ein paar schwere Felsbrocken über sie. Ging schließlich hinüber zu ihren Pferden, die in der Nähe standen.

Barbara Longtry hatte sich ebenfalls angezogen. Ihre Kleider waren zum Teil zerfetzt.

Es war ein Anblick, der erneut Leidenschaften in dem großen Mann weckte.

Er schwang sich auf eins der Pferde.

»Warte hier!«

»Nein!«, rief sie. »Ich möchte in deiner Nähe bleiben! Ich habe Angst, Lassiter! Bitte, lass mich nicht allein!«

»Dann komm mit!«

Sie zog sich in den Sattel einer hellbraunen Stute und ritt schnell, bis sie an seiner Seite war.

»Wirst du mir helfen, Lassiter?«, fragte sie drängend. »Ich brauche dich. Ich habe gesehen, was für ein Kämpfer du bist. Wenn mir einer helfen kann aus meiner Not, so bist du es. Auf dich setze ich meine ganzen Hoffnungen. Du brauchst es nicht umsonst zu tun. Ich zahle gut, Lassiter. Mein Wort darauf.«

Lassiter blickte starr geradeaus. Er dachte nach. Barbara Longtry hatte ihm soeben Geld versprochen. Und er war ziemlich am Ende. Er konnte Dollars gebrauchen. Er hatte Pech gehabt in den letzten Wochen. So etwas ging manchmal verdammt schnell. Überall gab es menschliche Aasgeier und Coyoten. Einem dieser Rudel war er in Sonora in die Finger gefallen. Er konnte verdammt froh sein, dass er wenigstens sein nacktes Leben gerettet hatte. Jetzt besaß er nichts mehr außer seinem Pferd und seinen Waffen. Er konnte seinem Schicksal schon dankbar sein.

Und jetzt war er diesem Mädchen begegnet. Barbara Longtry, Tochter von Big George Longtry.

Es war einer jener Zufälle, die das Leben für jeden Menschen bereithält. Sie brauchte ihn, und er brauchte sie.

»Was ist, Lassiter?«, fragte sie drängend.

»Ich muss nachdenken. Ich habe von Big George Longtry gehört. Er ist einer der Mächtigen in diesem Lande. Vielleicht sogar der Mächtigste von allen. Der Preis ist nicht niedrig, Barbara.«

»Hast du Angst, Lassiter?«

Er lächelte belustigt.

»Angst? Nun ja, vielleicht hast du recht. Welcher Mann hat keine Angst, wenn es richtig ernst wird!«

»Ich glaube dir nicht, was du da sagst, Lassiter. Es gibt Geschichten über dich. Ich höre deinen Namen heute nicht zum ersten Male.«

»So? Vielleicht irrst du dich.«

Sie schüttelte energisch den Kopf.

»Nein! Ich irre mich bestimmt nicht. Nach allem, was ich von dir gehört habe, gibt es für mich keinen Zweifel. Du bist der Lassiter, den ich meine. Wirst du für mich kämpfen?«

Sein grauer Wallach geriet in ihr Blickfeld. Lassiter ritt langsam auf das Tier zu und stieg aus dem Sattel des Banditenpferdes.

»Wie viel?«, fragte er, ohne Barbara anzusehen.

»Was du verlangst.«

»Ich bin nicht billig.«

Sie schlug mit der Faust auf das Sattelhorn. »Zum Henker mit dir, Lassiter. Nenn deinen Preis. Du bist nicht billig, und ich bin nicht arm. Das passt doch zusammen.«

»Hunderttausend«, sagte Lassiter scherzhaft.

»Einverstanden«, sagte sie zu seiner Überraschung. »Ich kann dich allerdings erst auszahlen, wenn die Zeit gekommen ist. In ungefähr vier Monaten ist es soweit.«

Er grinste. »Kannst du...

Erscheint lt. Verlag 24.5.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • Cassidy • Country • Cowboy • Deutsch • eBook • eBooks • erotisch • Erwachsene • erwachsene Romantik • Exklusiv • für • g f barner • Indianer • Karl May • Kindle • Klassiker • Laredo • Männer • Nackt • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • Sexy • Western-Erotik • Western-roman • Wilder Westen • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-8076-9 / 3751780769
ISBN-13 978-3-7517-8076-6 / 9783751780766
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