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Jerry Cotton Sonder-Edition 261 (eBook)

Killer nach Maß

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Aufl. 2025
80 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-8020-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Jerry Cotton Sonder-Edition 261 - Jerry Cotton
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Milton Scarr war Spezialist. Mit seinen ausgesuchten Helfern erledigte er besonders schwierige Mordaufträge. Kein Leibwächter und kein elektronisches Sicherheitssystem schützte vor seinen raffinierten Methoden. Als Nächster stand der Großindustrielle Gene Raines auf seiner Todesliste. Zwei Männer bewachten Raines rund um die Uhr. Einer war ich. Es schien jedoch, als hätten wir keine Chance - gegen den Killer nach Maß ...

1


»Das Mädchen ist da, Jake«, meldete Malocs Bodyguard über die Sprechanlage.

»Durchsucht sie!«

»Schon erledigt, Jake. Sie ist sauber, und wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, Jake, sie ist ein Spitzengirl. Bombenfigur. Macht Spaß, sie abzutasten.«

»Wenn du sie angefasst hast, Kelly, muss sie duschen, bevor ich sie anfasse«, erwiderte Maloc lachend. »Warum begnügst du dich nicht mit dem Detektor?«

»Weil ich sicher mir sein wollte, dass sie nicht eine Plastikpistole im Höschen einschleppt. Sei vorsichtig, Jake. Ich habe mir Blasen an den Fingern geholt, als ich ihre Haut berührt habe.«

»Ich werde dir die Finger abhacken lassen, wenn du weiter an Sachen herumfummelst, die mir gehören. Schick sie rein.«

Jake Maloc schaltete die Sprechanlage ab und drückte den Knopf, der die Tür öffnete. Durch die schmale Schleuse betrat eine junge Frau das große Zimmer.

Maloc stand auf und ging ihr entgegen. »Hallo, Honey. Wie heißt du?«

»Jane. Kein besonders aufregender Name, oder?«

»Hauptsache, du bist aufregend, Honey.«

Er legte beide Hände um ihre Taille. »Kelly hat nicht übertrieben. Mit der Figur kämst du bei jeder Schönheitskonkurrenz unter die ersten drei.«

»Dein Gorilla ist ein dreckiges Schwein«, sagte sie und warf ihre Schultertasche auf den nächsten Sessel.

Maloc sog hörbar die Luft durch die Nase. Das Mädchen gefiel ihm außerordentlich gut. Für eine Frau war sie überdurchschnittlich groß, und da er selbst ein Hüne mit zweihundert Pfund war, fand er ihre Größe passend. Das dunkle Haar fiel in weichen Wellen bis zu den Schultern. Das Oval des Gesichts wurde von einem großen, starklippigen Mund beherrscht. Dichte Wimpern verschatteten die graugrünen Augen.

Maloc zog sie an sich, küsste sie heftig und legte eine Hand auf ihre Brust. Das Mädchen bog sich ihm entgegen und rieb den Körper mit langsamen Kreisbewegungen an ihm. Aus Malocs Kehle kam ein erregtes Knurren.

Plötzlich wendete das Mädchen den Kopf zur Seite.

»Gibt's bei dir vorher nichts zu trinken?«, fragte sie kühl, stemmte beide Hände gegen seine Brust und drückte ihn zurück.

Er lachte kurzatmig. »Du bringst mich um den Verstand, Süße.«

Er gab sie frei, ging zur eingebauten Bar und griff nach den Gläsern.

»Was willst du?«

»Bourbon on the rocks. Nicht zu wenig Bourbon.«

Sie strich durch das riesige Doppelzimmer, das Jake Maloc zum Wohnen, zum Schlafen und als Festung zugleich diente. Ihre Bewegungen erinnerten an eine Katze, die sich in einer neuen Umgebung zurechtfinden will.

Maloc brachte die Drinks. Sie nahm das Glas, trank und ging weiter. Hinter der gläsernen Schiebetür entdeckte sie den Swimmingpool auf der Dachterrasse. Ihr Gesicht leuchtete auf.

»Los, Jake! Lass uns zusammen schwimmen!«

»Nein«, antwortete er hart.

»Du weißt nicht, was du dir entgehen lässt, Mann. Ich habe keinen Badeanzug mitgebracht.«

»Nein«, wiederholte er, nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es auf einen Tisch.

»Es macht mir Spaß im Wasser«, lockte sie. »Im Wasser bin ich Spezialistin.«

»Du wirst mich auch auf dem Trockenen nicht enttäuschen.« Maloc lachte.

Er hob sie auf seine Arme und trug sie zu dem großen Bett.

»Wollen Sie wirklich allein reingehen, G-man?«, fragte der Einsatzführer der Special Squad.

»Zu zweit«, antwortete Phil lächelnd und wies auf mich.

»Soviel ich weiß, hat der Junge, den Sie rausholen wollen, nichts zu verlieren und lässt sich von einer Herde Gorillas bewachen.«

»Seine Gorillas sind nur Gossencowboys.«

»Sehen Sie sich die Tür an«, sagte der Squad Officer. »Ohne Sprengladung bringen Sie den Eingang nicht auf.«

»Wir kennen ein Stichwort. Sesam öffne dich.« Phil schnippte mit den Fingern. »Ein Zauberspruch, der jedes Feuerwerk überflüssig macht.«

»Schade. Wir haben eine Menge davon mitgebracht.«

»Falls wir uns irren, wird es Ihren Leuten an Einsatzmöglichkeiten für jede Sorte Knallkörper nicht fehlen, Lieutenant«, versprach ich.

Er verzog keine Miene und ließ nicht erkennen, dass er es für idiotisch hielt, dreißig hochtrainierte Squad-Polizisten aufmarschieren zu lassen und dann auf ihre Mitwirkung zu verzichten. Als wir das Spezialkommando angefordert hatten, war uns das Stichwort noch nicht bekannt gewesen, und ob es funktionieren würde, wussten wir auch jetzt nicht. Die Squad-Jungs nach Hause zu schicken, wäre verfrüht gewesen.

Phil und ich stiegen in den Wagen, einen protzigen Cadillac mit Chicagoer Kennzeichen. Erst vor zwei Stunden hatten wir drei Abgesandte der Chicagoer Frash-Gang kassiert, die nach New York gekommen waren, um Dan Wellwood in den Schutz seiner Chicagoer Freunde zu holen. Die Polster waren noch warm von den Hintern der Frash-Gangster. Das Stichwort, das uns die Tür öffnen sollte, war uns aus derselben Quelle zugeflüstert worden, die uns seit Wochen mit Tipps und Informationen über Dan Wellwood versorgte, ja, geradezu überschüttete.

Wellwoods letzte Zufluchtsstätte war ein großer, vergammelter Bungalow an der Harbor Road in Woodmeere, ein paar Meilen jenseits der Stadtgrenze von Queens.

Der Bau lag so isoliert im Gelände, dass die Squad-Polizisten den Einbruch der Dunkelheit hätten abwarten müssen, um ungesehen heranzukommen.

Phil und ich benutzten die Straße. Wir fuhren vor, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt. Beide trugen wir Sonnenbrillen und breitkrempige Hüte. Zwar waren wir nie zuvor persönlich mit Dan Wellwood aneinandergeraten, aber es war nicht auszuschließen, dass einer seiner Leute uns kannte.

Die Tür, die der Squad Lieutenant uns durch sein Fernglas gezeigt hatte, bestand aus solidem Stahl mit einer Sichtklappe in Augenhöhe.

Der Bungalow machte einen völlig unbewohnten Eindruck. Alle Fensterläden waren geschlossen. Kein Wagen stand in der Garagenauffahrt. Kein Geräusch war zu hören.

Phil schlug mit der Faust gegen das Stahlblech der Tür.

»Bist du dir sicher, dass die Adresse stimmt?«, fragte er laut und mit dem breiten Akzent des nördlichen Idaho. »Warum öffnen diese New Yorker Idioten nicht?«

Er spuckte sein Kaugummi gegen die Tür. Das Gummi blieb kleben.

Die Sichtklappe wurde geöffnet. Ich sah dunkle Augen unter buschigen Brauen. Wellwood war es nicht, denn der hatte vorquellende blaue Froschaugen.

»Endlich!«, röhrte Phil. »Lass mich rein! Ich muss dringend pinkeln!«

Ich schob ihn leicht zur Seite. »Frash schickt uns, und er gab uns ein Stichwort mit. Es lautet: letzte Chance.«

Der Mann hinter der Tür zog die Riegel so eilig zurück, als hätte ich ihm eine Million Dollar als Mitbringsel angekündigt. Er riss die Tür auf und rief: »Wir warten auf euch!«

Ich wusste, warum sie sehnsüchtig auf die Möglichkeit einer Ortsveränderung warteten. Sie hatten in den letzten sechs Monaten jede Menge Zunder bekommen. Ein halbes Dutzend ihrer Kumpane war ermordet worden, und mindestens zehn hatte die Polizei kassiert. Sie gehörten zu einer geschlagenen Truppe, und ihre letzte Hoffnung war ein sicheres Asyl in einer anderen Stadt.

Der Mann, der uns einließ, war Sol Jiffer, einst Boss von Wellwoods Schlägergarde, als diese Garde noch existiert hatte und bei den Nightclubbesitzern der 42nd Straße gefürchteter als jede Polizeirazzia gewesen war. Beim jetzigen Stand der Dinge verfügte Jiffer nur über vier oder fünf Männer, und keiner von ihnen zählte zur ersten Garnitur. Denn Topgorillas verließen eine auseinanderbrechende Organisation ebenso schnell wie Ratten ein sinkendes Schiff.

»Die Chicagoer sind da!«, rief Jiffer und warf die Tür hinter sich ins Schloss.

Wir standen in einer großen Halle, die ohne jede Einrichtung war. Vier Männer drängten aus einem anstoßenden Raum und glotzten uns neugierig an. Zwei trugen keine Jacken. Aus den Achselholstern ragten die Griffe schwerer Revolver.

Ich ließ den Blick über die Gesichter gleiten. Auf jedem lag ein erfreutes Begrüßungsgrinsen. Der letzte Mann in der Reihe war klein, breitschultrig und rothaarig, und ich sah, wie das Begrüßungsgrinsen langsam erlosch, wie sich die Augen zusammenzogen, die Mundwinkel nach unten wanderten und sich die Freude in Misstrauen verwandelte.

Eine Sonnenbrille war nun einmal keine ausreichende Tarnung. Ich kannte den Mann, wenn mir auch sein Name nicht sofort einfiel, und er kannte mich. Er war einer der weißen Zuhälter aus der Get It Diskothek, die immer an der Bar rumlungerten, als wir auf der Suche nach den Rowe-Brüdern ein paarmal dort aufgekreuzt waren.

»Sol, sag dem Mann, er soll seine Brille abnehmen«, stieß er heiser hervor.

Ich nahm die Brille ab. Gleichzeitig zog ich den 38er.

Phil, der näher bei Sol Jiffer stand, hielt sich nicht...

Erscheint lt. Verlag 10.5.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • Action Abenteuer • action romane • action thriller • action thriller deutsch • alfred-bekker • Bastei • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • Bestseller • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • erste fälle • Fall • gman • G-Man • Hamburg • Heft • Heftchen • Heftroman • heftromane bastei • Kindle • Krimi • Krimiautoren • Krimi deutsch • krimi ebook • Krimi kindle • Kriminalfälle • Kriminalgeschichte • Kriminalgeschichten • Kriminalroman • Kriminalromane • kriminalromane 2018 • kriminalromane deutsch • Krimi Reihe • Krimireihen • krimi romane • Krimis • krimis&thriller • krimis und thriller kindle • Krimi Urlaub • letzte fälle • martin-barkawitz • Polizeiroman • Romanheft • Roman-Heft • schwerste fälle • Serie • Soko-Hamburg • spannend • spannende Krimis • spannende Thriller • Spannungsroman • Stefan Wollschläger • Tatort • Terror • thomas-herzberg • Thriller • Wegner
ISBN-10 3-7517-8020-3 / 3751780203
ISBN-13 978-3-7517-8020-9 / 9783751780209
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