Fische im Trüben
Roman
Seiten
2025
|
1. Erstausgabe
Transit (Verlag)
978-3-88747-420-1 (ISBN)
Transit (Verlag)
978-3-88747-420-1 (ISBN)
Elli Unruh erzählt die Geschichte einer deutsch-mennonitischen Familie, die bis Ende der achtziger Jahre in der Sowjetunion, im südlichen Kasachstan, lebte. Sie taucht ein in die Zeit ihrer Vorfahren, Großeltern und Eltern. Einprägsam und lebendig schildert sie das Leben von Menschen, die durch den Lauf der Geschichte und ständig wechselnde Lebensumstände und -orte nicht mehr aus noch ein wissen, aber in Traditionen, Religion und eigener Sprache Halt finden.
Faszinierend lernt man eine ganz und gar fremde Welt kennen, fremde Lebensweisen, fremd auch, was das sowjetische System im Alltag betrifft mit der allgegenwärtigen Miliz und den »Bevollmächtigten«.
Geschrieben in einer einfachen, poetischen Sprache, die angereichert wird durch das Deutsch, das die Mennoniten aus Westpreußen nach Russland mitgebracht hatten – das Plautdietsch, das bis heute gesprochen wird. Das alles vor dem Hintergrund einer unbekannten, wunderschönen, fruchtbaren Landschaft mit riesigen Apfelplantagen, wilden Flüssen und weiten Steppen.
Ursprünglich gründeten Mennoniten aus Westpreußen Ende des 18. Jahrhunderts auf Einladung der Zarin Katharina der Großen deutsche Kolonien im Russischen Zarenreich, vor allem im Gebiet der heutigen Ukraine, entlang des Flusses Molotschna und auf der Krim. Sie bekamen Land, Autonomie und Religionsfreiheit zugesichert. Bis Ende 1917 blieben die Männer von der Wehrpflicht befreit, da der Dienst an der Waffe gegen ihre religiöse Überzeugung verstoßen hätte.Mit der Februarrevolution endete auch die Erfolgsgeschichte der deutschen Siedler. Im darauffolgenden Bürgerkrieg mussten viele Mennoniten fliehen, verloren Land und Besitz. Unter Stalin endete die Religionsfreiheit, Kirchen und Schulen wurden geschlossen, Gemeinden enteignet und aufgelöst.Später, nach dem deutschen Überfall 1941 auf die Sowjetunion, wurden die Familien »hinter den Ural«, nach Sibirien oder Nordkasachstan deportiert; viele verhungerten, viele wurden als »Verräter« hingerichtet. Die deutsche Sprache wurde verboten.Erst unter Chruschtschow wurden die Deutschen rehabilitiert. Wer überlebt hatte, konnte Sibirien verlassen und sich in Kasachstan oder Kirgisien niederlassen. Dort lebten die Mennoniten mit anderen deutschen Siedlern, mit Russen, Kirgisen oder Tschetschenen zusammen, besuchten die gleichen Schulen und sprachen Russisch - blieben aber weiterhin als »Feinde« stigmatisiert.
Faszinierend lernt man eine ganz und gar fremde Welt kennen, fremde Lebensweisen, fremd auch, was das sowjetische System im Alltag betrifft mit der allgegenwärtigen Miliz und den »Bevollmächtigten«.
Geschrieben in einer einfachen, poetischen Sprache, die angereichert wird durch das Deutsch, das die Mennoniten aus Westpreußen nach Russland mitgebracht hatten – das Plautdietsch, das bis heute gesprochen wird. Das alles vor dem Hintergrund einer unbekannten, wunderschönen, fruchtbaren Landschaft mit riesigen Apfelplantagen, wilden Flüssen und weiten Steppen.
Ursprünglich gründeten Mennoniten aus Westpreußen Ende des 18. Jahrhunderts auf Einladung der Zarin Katharina der Großen deutsche Kolonien im Russischen Zarenreich, vor allem im Gebiet der heutigen Ukraine, entlang des Flusses Molotschna und auf der Krim. Sie bekamen Land, Autonomie und Religionsfreiheit zugesichert. Bis Ende 1917 blieben die Männer von der Wehrpflicht befreit, da der Dienst an der Waffe gegen ihre religiöse Überzeugung verstoßen hätte.Mit der Februarrevolution endete auch die Erfolgsgeschichte der deutschen Siedler. Im darauffolgenden Bürgerkrieg mussten viele Mennoniten fliehen, verloren Land und Besitz. Unter Stalin endete die Religionsfreiheit, Kirchen und Schulen wurden geschlossen, Gemeinden enteignet und aufgelöst.Später, nach dem deutschen Überfall 1941 auf die Sowjetunion, wurden die Familien »hinter den Ural«, nach Sibirien oder Nordkasachstan deportiert; viele verhungerten, viele wurden als »Verräter« hingerichtet. Die deutsche Sprache wurde verboten.Erst unter Chruschtschow wurden die Deutschen rehabilitiert. Wer überlebt hatte, konnte Sibirien verlassen und sich in Kasachstan oder Kirgisien niederlassen. Dort lebten die Mennoniten mit anderen deutschen Siedlern, mit Russen, Kirgisen oder Tschetschenen zusammen, besuchten die gleichen Schulen und sprachen Russisch - blieben aber weiterhin als »Feinde« stigmatisiert.
Elli Unruh, 1987 in Georgijewka (Kasachstan) geboren, wuchs in Süddeutschland auf. Nach ihrem Studium zur Bibliothekarin arbeitet sie in der Sammlungserschließung einer Spezialbibliothek für Literatur. Für die Fertigstellung ihres ersten Romans erhielt sie eine Förderung der Kunststiftung sowie des Förderkreises für Schriftsteller:innen in Baden-Würrtemberg. Sie lebt mit ihrer Familie in Stuttgart.
| Erscheinungsdatum | 28.08.2025 |
|---|---|
| Zusatzinfo | Vorsatz: Landschaftsbild Nachsatz: Landkarte der Gegend |
| Verlagsort | Berlin |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 150 x 210 mm |
| Gewicht | 320 g |
| Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | Ausgrenzung • Generationenroman • Kasachstan • Mennoniten • Religion • Repressionen • Sibirien • Sowjetunion • Verfolgung • Verlust • Vertreibung • Westpreußen |
| ISBN-10 | 3-88747-420-1 / 3887474201 |
| ISBN-13 | 978-3-88747-420-1 / 9783887474201 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich