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Pusztagold - Clara Heinrich

Pusztagold

(Autor)

Buch | Hardcover
288 Seiten
2025 | 1
AKI Verlag
978-3-311-35021-7 (ISBN)
CHF 37,90 inkl. MwSt
Sie ist vor einiger Zeit zurückgekehrt, zurück an den Ort ihrer Kindheit, ganz im Osten von Österreich, wenige Kilometer vor der ungarischen Grenze. Hier ist sie aufgewachsen, zwischen Marillenbäumen und Reben, hier ist die Sprache rau und kantig, das hat ihr als Kind nie behagt. Die Landschaft hier heißt Puszta, was Einöde, Wüste, unfruchtbares, brachliegendes Land bedeutet.Bevor sie zurückkam, hat sie in Berlin gelebt, gemeinsam mit ihrem Partner A. Als A. schwer an ME/CFS erkrankte, war er mehr und mehr auf ihre Fürsorge angewiesen, sie pflegte ihn rund um die Uhr. Als es nicht mehr ging, zogen sie zusammen zurück ins Dorf ihrer Kindheit.Als Zurückgekehrte lernt sie die Großeltern noch einmal neu kennen, entdeckt liebevolle Zugewandtheit zwischen den Rebzeilen und die Artenvielfalt in der vermeintlichen Einöde. Sie beobachtet, sammelt, pflanzt an, setzt aus, kultiviert und verbindet sich. Sie pflanzt einen Wald in die Brache, hofft auf die Würmer und denkt: Jetzt ist eine gute Zeit für Lyrik.Clara Heinrich schreibt in Pusztagold über eine Liebe in Krankheit, über Familienbäume, darüber, was es bedeutet, sich zu sorgen - um Menschen, Saatgut, die Natur. Immer im Wissen um die gegenseitige Interdependenz. In ihrer Poetik des Sammelns und Kultivierens verwebt sie die Stimmen von Donna Haraway, Anna Lowenhaupt Tsing, Joan Tronto und vielen anderen mit ihrer eigenen Erfahrung.Pusztagold ist ein Buch über das widerständische, politische und künstlerische Potenzial von Care, übers Wachsen und die Frage, ob sich eine Landschaft wie ein Gedicht lesen ließe.

Clara Heinrich, geboren 1993, studierte Sprachkunst und Politikwissenschaft in Wien, Berlin und Aix-en-Provence. Sie war Finalistin beim Open Mike 2019 in Berlin und hat 2021 für einen Auszug aus Pusztagold den Burgenländischen Literaturpreis gewonnen. 2022 war sie Stipendiatin beim Klagenfurter Literaturkurs und stand 2023 auf der Shortlist für den Wortmeldungen-Förderpreis. Clara Heinrich veröffentlichte Gedichte in diversen Anthologien und Magazinen, unter anderem in der Edit, im Process*in und der Open Poems Anthologie beim Poesiefestival Berlin. Heute lebt sie im Osten von Österreich und betreibt dort die Marktgärtnerei Clarence Gärten. Pusztagold ist ihr literarisches Debüt.

»Clara Heinrich bietet in diesem kraftvollen Debüt auf eine notwendige und direkte Weise eine Sprache an für eine krankende Welt, deren Wortschatz oft erschöpft ist. Pusztagold ist ein schmerzvoll ehrliches Buch über das Grundlegendste, was unser Zusammensein überhaupt ermöglicht: die Sorge um- und füreinander.« Ivna Zic

»Störungen sind nicht per se negativ – und auch nicht unbedingt menschlichen Ursprungs. Erst einmal sind Störungen nur das. Eine Störung folgt der anderen. Es gibt keinen harmonischen Zustand, der der Störung vorhergeht. Alle Landschaften sind gestört. Ob jedoch eine Störung verkraftbar ist oder nicht, zeigt sich an dem, was folgt: an der Art, wie sich Gefüge umgestalten.« »Welche Landschaft würde man in dir finden?, frage ich A. Ich glaube zu mir passt die Region hier ganz gut. Die Weite und die Leere, die Trockenheit, die Artenvielfalt, die Stürme.«

Erscheinungsdatum
Verlagsort Zürich
Sprache deutsch
Maße 145 x 205 mm
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Artenvielfalt • Beziehung • Care • Debüt • Dorf • Einöde • Großeltern • Kindheit • Krankheit • Landwirtschaft • Liebe • long covid • ME/CFS • Pflege • Puszta • Saatgut • Widerstand
ISBN-10 3-311-35021-9 / 3311350219
ISBN-13 978-3-311-35021-7 / 9783311350217
Zustand Neuware
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