Romana Extra Band 159 (eBook)
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-3310-2 (ISBN)
SPANISCHE NÄCHTE MIT DEM EX von ISLA WILDBROOK
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PLÖTZLICH VERLOBT MIT EINEM PRINZEN? von KARIN BAINE
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Nina Singh lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und einem sehr temperamentvollen Yorkshire am Rande Bostons, Massachusetts. Nach Jahren in der Unternehmenswelt hat sie sich schließlich entschieden, dem Rat von Freunden und Familie zu folgen, und 'dieses Schreiben doch mal zu probieren'. Es war die beste Entscheidung ihres Lebens. Wenn sie gerade nicht an der Tastatur sitzt, spielt sie Tennis oder Golf, oder versinkt in einem guten Buch.
1. KAPITEL
Das goldene Licht, das durch die gotischen Fenster fiel, tauchte das Atelier in ein sanftes Ambiente. Der Raum war erfüllt vom Geruch frischer Farbe und von Terpentin, der sich mit dem Duft des trocknenden Leinöls vermischte. Hin und wieder drang das Gurren der Tauben auf dem Dach zum Hinterhof an Catalinas Ohr oder das ferne Lachen der Kinder, die in den engen Straßen spielten. Das stetige Surren der alten Klimaanlage begleitete ihre geschmeidigen Bewegungen, als sie den Arm hob, um einen feinen Pinselstrich auf die Leinwand zu setzen.
Schon in ihrer Kindheit hatte sie eine tiefe Liebe zur Kunst entwickelt. Ihre Mutter, eine erfolgreiche Tänzerin, hatte ihr früh Stärke und Durchsetzungsvermögen beigebracht und ihr Vater, ein angesehener Bildhauer, die Liebe zur Kunst und das Erkennen ihres eigenen Wertes. Ihre Eltern erzählten stolz, wie sie als kleines Mädchen stundenlang in ihrem Zimmer sitzen und zeichnen konnte, vollkommen in ihre eigene Welt versunken.
Jeder Strich, jede Farbe war ein Ausdruck ihrer inneren Welt, ein Fenster zu ihrer Seele. Mit jedem Jahr nahm ihre Fertigkeit zu, und nachdem sie mit achtzehn ihr erstes Werk veröffentlichte, sprach die gesamte lokale Kunstgemeinde von dem jungen Talent aus Barcelona. Sie gewann Wettbewerbe und Auszeichnungen, ihre Werke wurden in kleinen Galerien ausgestellt, und es schien, als stände ihr eine glänzende Karriere bevor.
Doch jetzt, zehn Jahre nach ihrem ersten richtigen Erfolg, war alles vorbei. Schon lange hatte sie sich an kein eigenes Gemälde mehr gewagt, arbeitete nun ausschließlich als anerkannte Restauratorin. Es war eine ironische Wendung des Schicksals, dass sie nun, statt selbst Kunst zu erschaffen, beschädigte Werke anderer Künstler heilte. Mit jeder restaurierten Leinwand versuchte sie, auch die Risse in ihrer eigenen Seele zu flicken, jene Wunden, die die Trennung von Rafael und der Verlust ihrer künstlerischen Identität hinterlassen hatten.
Das Atelier, ein kleiner, gemütlicher Raum im Hinterhof eines Wohnhauses an einer belebten Einkaufsstraße Barcelonas, war ihr Zufluchtsort. Hier, umgeben von Werkzeugen und den Kunstwerken, die auf ihre heilenden Hände warteten, fand sie Frieden. Die Stille des Morgens war jedoch trügerisch, denn die Erinnerungen an das, was einst war, lauerten in den Schatten.
Catalina atmete tief durch, trat einen Schritt zurück und betrachtete ihre Arbeit. Der Kunde, ein Atelierbesitzer aus Andorra, würde das Werk am Ende der Woche abholen. Die Fristen, so erdrückend sie manchmal waren, weil sie oft zu kritisch mit sich selbst umging, gaben ihrem Leben Struktur und halfen ihr, nicht in den Strudel der Vergangenheit gezogen zu werden.
Seufzend säuberte sie ihre Finger mit einem weichen Vliestuch und ging zu ihrem Arbeitsbereich in der Ecke, wo ein alter Schreibtisch unter einem Fenster stand, das den Blick auf den efeubewachsenen Hinterhof freigab.
Mit einem Blick auf die Uhr vergewisserte sie sich, dass sie nicht zu spät zu ihrer Verabredung mit ihrer Freundin Lola kam, und klappte den Laptop auf. Sie überflog schnell die E-Mails. Dann stand sie auf, um die Dokumente zusammenzusammeln, die sie für ihr heutiges Nachmittagstreffen benötigte.
Es war ein wichtiges Gespräch mit Eduardo Martínez, dem Leiter des Museums für zeitgenössische Kunst, der eine spezielle Ausstellung plante. Die Chance auf eine Förderung für ihre Restaurationsprojekte lag wie ein Versprechen in der Luft – etwas, das finanzielle Sicherheit und vielleicht die Rückkehr zu einer Form der Kunst, die sie so sehr vermisste, bedeuten könnte.
Als sie die Akten übereinanderlegte, rutschte ein Stapel gebundener Papiere und Bücher über den Rand des Tisches.
„Verdammt“, murmelte Catalina. Als sie sich bückte, um die verstreuten Papiere und Notizen wieder einzusammeln, fiel ihr Blick auf ein Foto, das halb unter dem Schreibtisch verborgen lag.
Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als sie das lächelnde Paar erkannte, das so vertraut und doch irgendwie fremd wirkte. Als wäre nicht sie es, die in den Armen des Mannes unendlich glücklich in die Kamera lächelte. Rafael, der einzige Mann, den sie wirklich geliebt hatte, schaute sie auf diesem Foto an, als wäre sie sein kostbarster Schatz. Als wäre nicht er es gewesen, der sie verraten hatte.
Die Erinnerungen kamen mit solcher Wucht zurück, dass sie sich mit einer Hand am Schreibtisch festhalten musste. Die warmen Nachmittage in Rafaels Galerie, das weiche Licht, das durch die hohen Fenster fiel, gestohlene Küsse zwischen den ausgestellten Kunstwerken, seine Nähe. Und dann die Zerrissenheit, die Sehnsucht nach dem, was hätte sein können.
Doch es waren nicht nur die Erinnerungen an Rafael, die sie in ihren Bann zogen. Es war das tiefere, schmerzhaftere Verlangen nach der Künstlerin, die sie einmal gewesen war, bevor die Enttäuschung ihre Leidenschaft erstickt hatte.
Catalina sehnte sich nach den Tagen zurück, an denen sie sich mutig und frei entfalten konnte, wo jedes weiße Blatt eine Einladung zu einer neuen Entdeckung war.
Aber diese Welt, ihre Welt, war jetzt so fern. Der Weg zurück zu der ungebändigten Kreativität, die sie einst besaß, war von den Schatten der Vergangenheit versperrt. Mit Rafael hatte sie nicht nur die Liebe verloren, sondern auch einen Teil ihres künstlerischen Geistes. Er hatte sie unterstützt, ja, aber letztendlich hatte die Dynamik ihrer Beziehung sie davon abgehalten, wahrhaftig sie selbst zu sein.
Catalina löste ihre Hand vom Schreibtisch und ließ sie langsam sinken. Dabei spürte sie stille Entschlossenheit in sich aufkeimen, eine Sehnsucht, die sie nicht länger ignorieren konnte.
Vielleicht war es an der Zeit, sich den Schatten zu stellen, die sie umgaben, und die Leere zu erkunden, die ihr Werk und ihr Herz hinterlassen hatten. Vielleicht, nur vielleicht, gab es einen Weg zurück zur Künstlerin, die sie einmal war, eine Chance, die leidenschaftliche Flamme wieder zu entfachen, die früher in ihr gebrannt hatte.
Mit einem tiefen Atemzug richtete sie ihren Blick auf das Foto in ihrer Hand. Rafael und sie, festgehalten in einem Moment des Glücks, der jetzt so weit entfernt schien. Kurz hatte sie das Gefühl, wieder Rafaels herben männlichen Duft zu riechen. Sein Lachen hallte in ihrem Inneren wider. Ein tiefer Bariton, der immer wie Musik in ihren Ohren geklungen hatte. Die Wärme seiner Haut, das Funkeln seiner Augen, wenn er über etwas redete, das ihn begeisterte. Sie hatte ihn innig geliebt, doch diese Zeit war lang vorbei.
Behutsam faltete Catalina das Foto und steckte es in ihre Handtasche. Es wegzuwerfen fühlte sich trotz allem falsch an. Weitere Ablenkung konnte sie sich aber nicht leisten, die Vergangenheit musste ruhen. Sie musste nach vorne schauen.
Ein erneuter Blick auf die Uhr, und Catalina zog ihren fleckigen Arbeitskittel aus, verließ ihr Atelier und trat in die belebte Nachmittagssonne von Barcelona.
Die engen Gassen des Barri Gòtic waren voller Leben, denn hier tummelten sich Touristen und Einheimische. Sie schlängelte sich durch die Menschenmengen, um den kürzesten Weg zu dem kleinen Café zu nehmen, in dem sie Lola treffen würde.
Das La Taza de Oro war ein wahrer Schatz unter den facettenreichen Cafés Barcelonas. Schon beim Betreten wurde man vom Duft frisch gemahlenen Kaffees und gebackener Süßigkeiten empfangen. Die Wände des Cafés zierten alte Bücherregale, die bis zur Decke reichten und in denen zahlreiche Schätze standen. Alles vermittelte einem das Gefühl, in einem Wohnzimmer aus vergangenen Zeiten zu sitzen.
Das Licht im Inneren war trotz der Tageszeit gedämpft und kam von kleinen Lampen, die jedem Tisch ein warmes, einladendes Leuchten verliehen. Die Stühle waren aus dunklem Holz gefertigt und mit grünen Polstern versehen, was den gemütlichen Charme verstärkte. An der Decke hingen Ventilatoren, deren Flügel langsam ihre Runden drehten und eine angenehme Brise durch den Raum wehen ließen. An einer Seite stand eine Vitrine voll mit verführerischen Kuchen und Torten, deren Anblick allein schon ein Lächeln auf Catalinas Gesicht zauberte.
„Hola, Catalina“, begrüßte Toni sie, die neue Besitzerin, die das Café vor einem halben Jahr von ihrer Großmutter übernommen hatte. Toni trug ihre blonden Locken wie immer bei der Arbeit zu einem Zopf geflochten und nickte ihr freundlich lächelnd zu.
„Hola, Toni.“
„Jemand hat nach dem Preis deines Gemäldes gefragt“, sagte Toni grinsend und stützte sich auf der Theke ab.
Catalina hielt einen Augenblick inne und ihr Blick glitt zu dem Bild, das an einer Wand neben dem Verkaufsbereich hing. Als Toni das Café übernahm, hatte sie ihr zur Einweihung eine ihrer alten Arbeiten geschenkt. Da sie diese ohnehin nicht mehr verkaufte, konnte sie sie wenigstens verschenken.
„Was soll ich ihm sagen?“
Catalina spürte ihre innere Zerrissenheit. Mit dem Leben als Künstlerin hatte sie abgeschlossen. Sie fühlte sich von der Kunstwelt entfremdet und käme sich wie eine Heuchlerin vor, wenn sie immer noch Geld für ihre Bilder nähme. Inzwischen fand sie Trost darin, Dinge zu heilen, während sie versuchte, ihre eigenen Wunden zu verarbeiten.
„Es gehört dir, ich habe es dir geschenkt. Ich möchte kein Geld dafür“, sagte sie und scheiterte an dem Versuch eines unbeschwerten Lächelns. Es blieb ihr nur zu hoffen, dass Toni nicht hinter ihre Fassade schauen konnte.
...| Erscheint lt. Verlag | 10.5.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Romana Extra |
| Übersetzer | Gisela Blum |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romana • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Fernweh • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Reiselust • Romana Extra • Romantische Bücher • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre |
| ISBN-10 | 3-7515-3310-9 / 3751533109 |
| ISBN-13 | 978-3-7515-3310-2 / 9783751533102 |
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