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Angriff bei MACH 2 -  Stephen Kraft

Angriff bei MACH 2 (eBook)

Spionage Thriller
eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
776 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-8192-6947-9 (ISBN)
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12,99 inkl. MwSt
(CHF 12,65)
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Michael Turner hat eine revolutionäre Flugsteuerung für einen neuen Überschall-Jet entwickelt. Doch der Jet stürzt beim letzten Testflug vor der Zulassung in Florida ab. Beide Piloten und zwei Ingenieure sterben. Kurze Zeit später geraten weitere Passagiermaschinen und eine Raumfähre plötzlich in Not. Turner ist völlig verzweifelt. Die Unfallermittler entdecken Ungereimtheiten in den Daten der Flugschreiber. Warum hat er die KI-Funktionalität in seiner Flugsteuerung verschwiegen? Die Wahl eines Mitglieds des Senats in Washington gerät unter Manipulationsverdacht. Commander Morgan von Homeland Security übernimmt mit ihrer fünfköpfigen Taskforce die Ermittlungen, unterstützt von einer KI. Wer greift die USA an?

Kraft wächst in den 50er und 60er Jahren in Düsseldorf, Köln und Mannheim auf. Nach dem Abitur 1967 in Frankfurt/Main geht er zur Luftwaffe. 1968 kommandiert er eine NATO-Einheit zur strategischen Luftraumüberwachung. Dabei lernt er, mit Computern zu arbeiten. 1971 beginnt er eine Ausbildung zum Software-Entwickler. Er entwickelt und installiert erfolgreich Programme für Großkunden im Bereich Banken und Industrie. Inzwischen spricht er fließend Englisch. In den 80er Jahren entwickelt und installiert er mit seinem Team das electronic cash System. Ein nationales Online-Netz zwischen Einzelhandel und Banken zur Abwicklung bargeldloser Transaktionen mit einer programmierbaren Chipkarte. Nach seiner beruflichen Karriere beschließt er, seine Erfahrungen als Autor zu verarbeiten. Kraft faszinieren Flugzeuge, Computer und Astrophysik. Er liebt es, Sport zu treiben und in fremde Länder zu reisen, um deren Menschen und Kultur näher kennenzulernen.

Kapitel 1


Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein, fantastisches Flugwetter, dachte Turner bei einem Blick nach oben. Er deponierte Jackett und Rucksack auf dem Rücksitz und schwang sich hinters Steuer seines Mustang-Cabrios. Um ihn bar bezahlen zu können, hatte er lange gespart. Vor sechs Monaten konnte er ihn endlich abholen und zum ersten Mal Gas geben.

Heute, nach zwei Jahren, stand der erfolgreiche Abschluss der Flugtests mit der Destiny auf dem Plan. Nach einem kurzen „Hallo“ im Büro würde er mit seinem Team – zwei Stockwerke tiefer – ins Kontrollzentrum von ASD, AirSpace Dynamics, gehen, um die Landung des neuen Business-Überschalljets auf der großen Projektionswand live mitzuerleben.

Turner war mächtig stolz auf die gute Zusammenarbeit, insbesondere auch mit den beiden Testpiloten. Sie hatten dem neuen Vogel, „ihrem Baby“ und damit auch seiner Flugsteuerung, in den letzten Monaten alles abverlangt und sich während der jahrelangen Testphase angefreundet.

Turner wäre selbst gern Pilot geworden. Ein Flugzeug zu fliegen, möglichst einen Kampfjet, war sein Traum, seit er ein kleiner Junge war und die Flugzeuge am Himmel sehnsüchtig verfolgte. Umso mehr bewunderte er die Karrieren der beiden Testpiloten, mit ihrer langjährigen Erfahrung.

Sie hatten zwei Jahre auf dem US-Flugzeugträger SSN Coleman die neuesten Kampfjets der Navy geflogen und dabei mehrere Einsätze im Persischen Golf und im Südpazifik bestritten. Danach wurden sie Ausbilder. Nach weiteren vier Jahren begannen sie eine Ausbildung als Testpiloten für zivile neue Modelle.

Bei ASD gehörten sie seit drei Jahren zu einem permanenten Team von sechs Testpiloten. Während der gemeinsamen Erprobung der Destiny hatte Turner ein freundschaftliches Verhältnis zu ihnen und ihren Familien entwickelt.

Eines Tages will ich auch eine Familie haben, dachte Turner jedes Mal, wenn er bei einem der Piloten zu Besuch war und sich die Zeit nahm, mit dessen Kindern zu spielen.

Alles lief nach Plan, makellos. Fast zu gut, dachte Turner. Heute der letzte Test und dann erhalten wir die Zulassung durch die FAA, Federal Aviation Administration.

Er gab Gas, um die Landung keinesfalls zu verpassen. Den Abschluss der Testphase wollte er gebührend feiern. Der Plan war, beide Piloten und ihre Frauen mit einer Einladung zum Essen zu überraschen. Er hatte schon vor Wochen einen Tisch bei „Martys Seafood“ reserviert. Er wusste, dass Chris und Linda gegrillten Fisch mochten, während Tom und Carrie ein herzhaftes Steak bevorzugten. Beide Familien hatten in den vergangenen Monaten auf vieles verzichten müssen, weil ihre Männer bis heute ein straffes Testprogramm absolvierten. Die Spezialität des Hauses war „Surf und Turf“, ein halber Hummer und dazu ein Steak.

Turner träumte von einer eigenen Familie, jedes Mal, wenn er mit Tom und dessen Familie ein gemeinsames Abendessen genoss. Aber er hatte einfach noch nicht die richtige Partnerin gefunden. Außerdem verbrachte er die meiste Zeit mit Arbeit. Keine Zeit für eine ernsthafte Beziehung … redete er sich ein.

Turner, hör auf zu träumen. In zehn Minuten kannst Du Tom und Chris zu ihrem erfolgreichen letzten Testflug gratulieren. Dann haben sie es geschafft!

Turner sah schon die Schlagzeile vor sich: Neuer Überschalljet steht kurz vor dem Jungfernflug. In zwei Stunden von San Francisco nach New York, in vier Stunden von New York nach London …

Den größten Teil der Software für die neue Flugsteuerung hatte er selbst geschrieben. Er hatte die Idee, eine KI-Software als Hauptprogramm zu entwickeln. Mit einer KI-Software ließen sich besonders effizient der Autopilot, aber auch alle Funktionen, mit denen der Pilot ein Flugzeug manuell steuerte – Höhen-, Seitenruder, Geschwindigkeit, Steigwinkel – optimal als App integrieren.

Für einen neuen Flugzeugtyp müsste die KI-Software dann nur noch die neuen Flugeigenschaften „lernen“, aber nicht komplett neu programmiert werden, wie bei einer herkömmlichen Flugsteuerung.

Das sparte viel Zeit und Geld, das für die Entwicklung des Rumpfes und der Tragflächen genutzt werden konnte. Bereits zu Beginn der Erprobungsphase zeigte sich, dass der Autopilot, mit dem KI-Design, im Flug deutlich präziser und schneller arbeitete als eine „herkömmliche Flugsteuerung“.

Turners Design war sehr innovativ. Das Projektmanagement konnte er trotz aller Argumente nicht von seiner Idee überzeugen. Er wusste, dass er ein hohes Risiko einging, wenn er die KI-Funktion drin ließ. Niemand in der Branche hatte es bisher gewagt, dieses Software-Design bei einem neuen Flugzeugmodell einzusetzen.

Aber das war es, was ihn antrieb, was ihn reizte. Er wollte der Pionier für eine revolutionäre Entwicklung in der Luftfahrt sein. KI-Software wurde bereits in vielen Bereichen der Wirtschaft erfolgreich eingesetzt.

Andererseits war ihm klar, wenn etwas schiefgehen sollte, war er erledigt. Wahrscheinlich würde er im Gefängnis landen und danach würde ihn sowieso niemand mehr einstellen.

Du hast es geschafft! Michael, denk positiv! Ich weiß, dass ich etwas kann, das ich nützlich sein kann. Auch wenn meine Eltern mich als Versager beschimpft haben!

Nach zahlreichen Flügen im Simulator, waren auch alle Flüge unter realen Bedingungen, bis auf Kleinigkeiten – die aber nicht von seiner Software verursacht worden waren – gut verlaufen.

Die anfängliche Skepsis des Chef-Konstrukteurs Taylor und der anderen Projektleiter ihm gegenüber war nach und nach gewichen. Tom und Chris hatten alle Testflüge fehlerfrei absolviert. Die gesamte Konstruktion der Destiny hatte keine Schwächen gezeigt. Das ganze Konstruktionsteam war von den präzisen Reaktionen bei diversen Manövern während der Testflüge geradezu begeistert.

Turner war auf dem Weg von Somerville, nördlich von Boston, wo er ein kleines Appartement bewohnte, nach Worcester, in das Hauptquartier von ASD, AirSpace Dynamics. Es lag etwa fünfzig Kilometer westlich von Boston.

Immer wenn er am MIT, Massachusetts Institute of Technology vorbeifuhr, dachte er – wie so oft – an seine Zeit als Student an der UCLA. Im zweiten Jahr hatte er eine heiße Affäre mit einer Grafikdesignerin angefangen. Schlanke Figur, lange, schwarze Haare, großer Busen, funkelnde, schwarze Augen. Melissa machte alle Jungs verrückt, und sie genoss es. Sie war „heiß“, intelligent, sprunghaft und wählerisch. Eines Tages lernte er ihre dunkle Seite kennen und verstand, warum sie keine feste Beziehung wollte. Sie beendete ihre Beziehung und verließ Boston.

Als Controller in der Air Force hatte er schnell gelernt, wie nützlich Computer für die Luftfahrt sein können und entschied sich daher nach dem Militärdienst für ein Informatikstudium. Er wollte eine neuartige Flugsteuerung für Kampfjets entwickeln. Da er nach sechs Jahren bei der Air Force Anspruch auf ein Stipendium hatte, entschied er sich für die UCLA. Er machte seinen Master in Software-Design, mit dem Hauptfach KI, Künstliche Intelligenz. Das war jetzt acht Jahre her und mit dem Projekt Destiny hatte er sein Ziel erreicht.

Perfektes Flugwetter, dachte Turner. In zwanzig Minuten wird die Destiny landen. Später werden wir die Crew und das gesamte Entwicklungsteam mit einem kleinen Sektempfang überraschen.

Er war kurz vor der Einfahrt zur Tiefgarage, als das Infotainment-Display seines Mustangs einen Anruf ankündigte. „Sarah Office“.

„Hallo, Sarah. Ich fahre gleich in die Tiefgarage. In ein paar Minuten bin ich am Platz. Was gibt es?“

„Guten Morgen, Michael. Es gibt ein Problem. Vor wenigen Minuten ist die Destiny plötzlich vom Radar verschwunden. Die Flugkontrolle hat kurz darauf auch den Funkkontakt zur Maschine verloren. Zwei Helikopter sind bereits unterwegs.“

„Ich bin in drei Minuten im Büro.“

Seine Gedanken überschlugen sich, während er durch die Einfahrt zur Tiefgarage raste.

Verdammt! Er ging blitzschnell im Kopf mögliche Fehlerquellen durch. Was war schiefgelaufen? Heiße Luftströmungen bei diesem sonnigen Wetter können für große Luftlöcher sorgen. Aber das ist kein Problem für den Autopiloten der Destiny. Ist ein Triebwerk ausgefallen?

Auch kein Problem, es sei denn, zwei oder drei Triebwerke würden gleichzeitig ausfallen. Aber das ist unmöglich! Was zum Teufel war passiert? Ein Pilotenfehler? Nein, nein, nein! Chris und Tom sind erfahrene Testpiloten.

„Hallo, Michael“, brachte Sarah nur tonlos raus, als er sein Büro betrat.

„Es ist eine Katastrophe“, war seine einzige Entgegnung. Er legte seine Tasche auf den Schreibtisch und blieb stehen. Ich kann es nicht glauben. Nicht die Destiny. Es hat doch vorher noch nie ernsthafte Probleme gegeben, bei keinem einzigen Testflug. Ich habe selbst mehrere Flüge mitgemacht. Wir sind im Simulator alle kritischen Profile, die jemals unter realen Bedingungen auftreten könnten, dutzende Male geflogen. Wir haben kleine Schwächen in der Konstruktion, in aufwendigen Testflügen und...

Erscheint lt. Verlag 7.4.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-8192-6947-9 / 3819269479
ISBN-13 978-3-8192-6947-9 / 9783819269479
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