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Tod zur Teestunde (eBook)

Ein Kriminalfall für Liebhaber:innen von Sherlock Holmes und Hercule Poirot
eBook Download: EPUB
2025 | 1., Deutsche Erstausgabe
572 Seiten
Insel Verlag
9783458784494 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tod zur Teestunde - Anthony Horowitz
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Susan Ryeland, Lektorin außer Dienst ist nach London zurückgekehrt. Sie arbeitet jetzt für einen kleinen Verlag, und auf ihrem Tisch ist das Manuskript eines jungen Autors namens Eliot Crace gelandet: Atticus Pünds letzter Fall. Die Geschichte handelt vom überraschenden Tod der schwerreichen Lady Chalfont, die anscheinend von einem Familienmitglied vergiftet wurde.

Zu Susans Überraschung stellt sich heraus, dass Eliot Crace der Enkel der weltberühmten Kinderbuchautorin Miriam Crace ist, die 15 Jahre zuvor verstarb - ermordet, vergiftet, wie Eliot behauptet. Je weiter Susan in die Story eintaucht, desto klarer wird ihr, dass Eliot in Atticus Pünds letzter Fall die Geschichte seiner eigenen Familie und des Todes seiner Großmutter erzählt. Zugleich verhält er sich immer merkwürdiger, wird zunehmend aggressiv - und dann wird er bei einem Unfall mit Fahrerflucht getötet. War es Mord? Plötzlich ist Susan die Hauptverdächtige, und erschrocken wird ihr klar, dass sie das selber aufklären muss, um nicht das nächste Opfer zu werden ...



<p>Anthony Horowitz, geboren 1956 in Stanmore, gehört zu den erfolgreichsten Autoren der englischsprachigen Welt, in Deutschland ist er vor allem durch seine Jugendbuchreihe um Alex Rider bekannt. Neben zahlreichen Büchern hat Anthony Horowitz Theaterstücke und Drehbücher zu verschiedenen Filmen und Fernsehserien (unter anderem <em>Inspector Barnaby</em>) verfasst. Seit seiner Jugend ist er Sherlock-Holmes-Fan. Im Insel Verlag erschien zuletzt <em>Mord stand nicht im Drehbuch</em> (2024). Anthony Horowitz lebt mit seiner Familie in London.</p>

Ein neuer Anfang


Ein Happy End? Gibt es das überhaupt?

Wenn ich an die Bücher denke, die ich in meinem Leben so richtig geliebt habe, dann war es immer das letzte Kapitel, das die Geschichte für mich abgerundet hat. Ich erinnere mich noch gut an die Erleichterung, die ich als junges Mädchen empfunden habe, wenn Black Beauty endlich in Birtwick Park in Sicherheit war, oder wenn Mary und Colin fröhlich in ihrem geheimen Garten gespielt haben. Später habe ich heftig mitgefiebert, bis Emma schließlich gemerkt hat, dass sie Mr Knightley liebt, und genauso ging es mir, als Jane Eyre ihren erstgeborenen Sohn von Mr Rochester in den Armen hielt.

Glücklich bis an ihr Lebensende? Aber natürlich waren sie das! Das war doch gar keine Frage. Es war diese Gewissheit, was meine Liebe zur Literatur nährte. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass Mary und Colin womöglich erwachsen werden, sich streiten oder gar trennen könnten. Und schon gar nicht, dass Black Beauty am Ende genauso beim Abdecker landen würde wie Boxer in Animal Farm. Wie lange hatte es wohl gedauert, bis Emma wieder in ihre alten Gewohnheiten zurückfiel oder Mr Rochester frustriert war, weil er als Behinderter von Jane gepflegt werden musste?

Das Schöne an der Erzählkunst ist, dass die Handlung, ganz unabhängig von all den vielen Verwicklungen am Ende so sicher ihr Ziel findet. Selbst wenn die Hauptfigur stirbt, begreift man, dass es genau so kommen musste, und findet Trost darin. »Es lässt sich nicht ändern – und deshalb muss es so sein«, hätte Hardy gesagt.

Das wirkliche Leben, mit all seinen Problemen, Zwischentönen und krummen Wegen, verläuft nie so, und im 21. Jahrhundert schon gar nicht. Üble Typen florieren. Gute Leute gehen pleite. Wenn man die Zeitungen liest oder sich in den sozialen Medien umsieht, gewinnt man den Eindruck, dass es keinerlei Gerechtigkeit auf der Welt gibt und kein Mensch je glücklich wird.

Ich hatte gedacht, Andreas und ich würden für immer zusammen sein. Ich liebte ihn, und obwohl ich ihn manchmal hätte erwürgen können, dachte ich wirklich, dass ich mit Kreta klarkommen würde und mich der Ägäis, den Olivenhainen, dem Bimmeln der Ziegenglöckchen, den herrlichen Sonnenuntergängen und den festlichen Abendmahlzeiten an langen Tischen unter der Bougainvillea ganz hingeben könnte. Das war mein persönliches Happy End – oder wäre es gewesen, wenn mein Leben ein Buch wäre.

Aber irgendwie war Kreta nie richtig meins. Ich hätte es da eine Woche, einen Monat oder ein Jahr sehr gut ausgehalten … aber mein ganzes Leben? Ich sah die alten, schwarz gekleideten Frauen vor ihren Häusern sitzen und fragte mich: Soll ich irgendwann auch so werden? Mittwochs der Markttag, die Olivenernte Ende Oktober, die Namenstage mit Keksen und Kuchen und immer dem gleichen Feuerwerk. Das war ich nun mal nicht. Es gab Tage, an denen ich die Landschaft geradezu hasste, weil sie mich gefangen hielt, und ich fragte mich, wie viel Leben ich auf der anderen Seite Europas verpasste. Ich war auf einer Insel. Jeden Morgen ging ich schwimmen im glitzernden blauen Meer, aber wenn ich zurückkam, hatte ich das unbestimmte Gefühl, dass ich nicht weit genug geschwommen war.

Allen Krisen zum Trotz war das Hotel Polydoros, das Andreas gekauft und ich mit zum Laufen gebracht hatte, ein Riesenerfolg geworden. Wir waren die ganze Saison hindurch ausgebucht, die schattige Terrasse mit Meerblick war Tag und Nacht rappelvoll, und Andreas überlegte schon, ob er nicht am Ammoudi Beach auf der anderen Seite von Agios Nikolaos ein zweites Objekt kaufen sollte. Das interessierte auch seinen Cousin und Geschäftspartner Yannis sehr, und die beiden waren seitdem unzertrennlich … was ebenfalls dazu führte, dass ich mich als Außenseiterin fühlte. Ich arbeitete jetzt als freie Lektorin für einen neuen Verlag, Causton Books, und betreute eine Serie von sehr guten skandinavischen Kriminalromanen. Machte es wirklich Sinn, hier auf dem Balkon meines Schlafzimmers zu sitzen, Korrekturen und Kommentare per E-Mail zu schicken und Gespräche per Zoom zu führen? Was sollte das? Mein Kopf war in London, und mein Herz war auch nicht länger auf Kreta.

Oje! Das alles klingt wie ein Klagelied, aber das soll es gar nicht sein. Ich will bloß erklären, warum ich ein bisschen genug vom Strand und vom Sonnenschein hatte und wieder nach Hause wollte. Andreas fuhr mich zum Flughafen, und obwohl wir uns vor der Abflughalle noch einmal innig umarmten, wussten wir beide, dass die Entscheidung richtig war. Wir würden immer Freunde sein, aber wir waren nicht länger verliebt. Jedenfalls nicht ineinander. Während der Flieger auf die vorgesehene Höhe von zehntausend Metern stieg, dachte ich an die gute Zeit, die wir zusammen gehabt hatten. Und als die Erinnerung an all die schönen Dinge, die wir miteinander erlebt hatten, zurückblieb wie ein Kondensstreifen, zerriss es mir beinah das Herz. Aber ich wusste, es musste sein. Ich war fünfundfünfzig und musste von vorne anfangen.

Natürlich ging ich wieder zurück nach Crouch End, im Norden von London. Dort hatte ich gewohnt, als wir uns kennengelernt hatten, und ich habe mich dort immer wohlgefühlt. Ich kannte eine Menge Leute da, und wenn ich meine Schwester Katie in Suffolk besuchen wollte, war es nicht weit zur A 12. Meine alte Wohnung hatte ich verkauft, um Andreas zu helfen, als er das Hotel übernahm, aber er hatte mir alles mit Zinsen zurückgezahlt. Meine Ersparnisse packte ich obendrauf, und dieses Eigenkapital überzeugte die Bank, mir eine halbwegs günstige Hypothek zu geben, als ich mir eine neue Wohnung ausgesucht hatte. Sie lag ein Stück weiter unten am Hang als meine alte Wohnung, im Souterrain, aber sie war gar nicht übel. Sie hatte zwei Zimmer, von denen ich eins als Arbeitszimmer nutzen konnte. Das Bad war winzig, aber die Wohnküche war gemütlich und recht groß. Das Beste aber war der kleine Garten. Die Natursteinplatten auf der Terrasse, eine efeubewachsene Mauer und der idyllische Rasenfleck mit den seitlichen Büschen gaben einem das Gefühl, irgendwie auf dem Lande zu leben. Eine wacklige alte Brettertür in der Mauer schloss meinen geheimen Garten von der Straße ab. Es gab sogar einen kleinen Teich mit zwei Goldfischen, die ich Hero und Leander taufte.

Die nächsten drei Monate zischten vorbei. Ich war gerade rechtzeitig zum Frühjahrsschlussverkauf eingetroffen und ging erst mal auf Shoppingtour. Dazu gehörten auch ein paar Möbel und Einrichtungsgegenstände, Geschirr, Töpfe, Gläser, Pfannen – einschließlich einer neuen Spüle. Ich fand sogar ein paar Handwerker, die mir die Wände strichen und ein komplett neues Bad einbauten. Für mich selbst kaufte ich eine neue Garderobe, denn von den Sachen, die ich auf Kreta getragen hatte, konnte ich in London nichts brauchen. Anschließend verliebte ich mich in einen antiken Kleiderschrank, in den ich das alles hineinhängen konnte. Ich rangelte mit Elektrikern und Spenglern und musste stundenlang am Telefon warten, bis ein Versicherungsagent oder Internetanbieter geruhte, mit mir zu reden. Das Schönste war, dass ich meinen alten MGB-Roadster retten konnte, den zu verkaufen ich mich nie hatte entschließen können, weil ich schon ahnte, dass ich ihn irgendwann noch mal brauchen würde. Aber erst als ich ihn aus seiner absurd teuren Unterkunft in King’s Cross geholt hatte und am Highgate Hill fröhlich an einem Streifenwagen vorbeisauste, wurde mir klar, wie vernünftig es gewesen war, dass ich ihn behalten hatte. Er gehörte ganz einfach zu meinem Leben.

Ich besuchte alte Freunde, ging zu ein paar Buchpremieren und erklärte aller Welt, dass ich jetzt für immer in London sei. Ich fuhr nach Suffolk raus und besuchte Katie, die inzwischen geschieden war und in einem neuen, kleineren Haus wohnte. Ihr derzeitiger Freund war ein Typ aus dem Gartencenter, wo sie arbeitete, und ich hatte sie schon lange nicht mehr so zuversichtlich und glücklich erlebt. Sie hatte mich überredet, einen Kater zu adoptieren, obwohl ich eigentlich keinen wollte. Ich habe ihn auch bloß genommen, weil die Leute im Tierheim gesagt haben, er würde die Goldfische in meinem Garten nicht fressen. Ich fing an, James Joyce zu lesen, was ich schon immer tun wollte, seit ich die Uni verlassen hatte. Aber vor allem redigierte ich fleißig. Ein paar Absätze mit entscheidenden Informationen musste ich umstellen, aber ansonsten war auch der dritte Fall von Politisjefinspectør Heidi Gundersen von der...

Erscheint lt. Verlag 19.11.2025
Reihe/Serie Susan Ryeland ermittelt
Übersetzer Lutz-W. Wolff
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Agatha Christie • aktuelles Buch • Booktok • Bücher Neuerscheinung • comfy crime • Cosy Crime • cosy krimi deutsch • Cottagecore-Krimi • Cozy Mystery • Der Tote aus Zimmer 12 • Deutsche Krimi-Autoren • Deutsche Krimis • Die Morde von Pye Hall • Ein Fall für Lektorin Susan Ryeland • Eliot Crace • England • Hercule Poirot • Kommissarin • Kreta • Krimi für den Urlaub • Krimi Neuerscheinung 2025 • Krimi-Serie • London • London Greater London • Manuskript • Marble Hall Murders deutsch • Mordermittlung • neuer Fall • neuer Krimi • Neuerscheinung 2025 • neues Buch • Page Turner • Provinz-Krimi • Schmöker-Krimi • Sherlock Holmes • Spannung • Südfrankreich • Süd- und Südost-England • Susan Ryeland • Vereinigtes Königreich Großbritannien • weibliche Ermittlerin • Westeuropa • Wohlfühl-Krimi
ISBN-13 9783458784494 / 9783458784494
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