Doctor Mistake (eBook)
399 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-387-7 (ISBN)
Das Leben von Grace steht auf einmal Kopf als sie erfährt, dass ihr Verlobter sie betrügt. Sie sucht Zuflucht bei ihrem besten Freund Oliver, doch statt ihm öffnet sein älterer Bruder Carter die Tür. Carter, der nicht nur einer der reichsten und attraktivsten Ärzte in ganz Boston ist, sondern auch noch Graces Boss.
Zu ihrer Überraschung bietet er ihr spontan an, bei ihm zu wohnen und ihr Leben zu ordnen. Grace zögert nicht lange - schließlich kennt sie Carter schon ihr ganzes Leben lang. Doch während Grace versucht, ihre Wunden zu heilen und sich neu zu orientieren, stellt sich die Frage: Was passiert, wenn die Grenzen zwischen Freundschaft und Liebe verschwimmen?
Julie Saman ist USA-Today-Bestsellerautorin und süchtig nach Cola Light, sauren Bonbons und Indie-Rock. Sie flucht viel zu viel (vor allem nach einem Glas Wein) und hat eine Vorliebe für Sarkasmus (zumindest sagen das ihr Mann und ihre Kinder gerne).
Sie ist vor allem bekannt für ihre witzigen und emotionalen Second Chance Romances mit intelligenten, starken Frauen und sexy Alpha Männern.
1
Carter
In der Sekunde, in der mein Pager losgeht, weiß ich, dass es schlechte Nachrichten sind. Noch nie hat der Pager am Ende einer Schicht etwas Gutes bedeutet. Ich bleibe mitten im Gang stehen – nach vierzehn Stunden auf den Beinen tun mir Rücken und Nacken weh –, um auf den Pager zu schauen, als eine Krankenschwester den Gang entlangkommt.
»Dr. Carter, Sie werden in der Notaufnahme gebraucht. Dort liegt eine Schwangere in der dreiunddreißigsten Woche mit starken Unterleibsblutungen.«
»Fehllage der Plazenta?«, frage ich, während ich auf dem Pager genau das lese, was sie gerade zu mir sagt.
»Ich weiß es nicht. Sie ist nicht unsere Patientin.«
»Sagen Sie ihnen, dass ich auf dem Weg bin.«
Ohne ein weiteres Wort oder mich darüber zu beschweren, dass meine Schicht eigentlich in zehn Minuten zu Ende ist, laufe ich zum Fahrstuhl und drücke auf den Knopf. Gerade, als sich die Türen öffnen und ich eintrete, stellt sich Grace Hammond, meine Assistenzärztin und die beste Freundin meines jüngeren Bruders Oliver, neben mich. »Wurdest du auch gerufen?«, fragt sie. Ihre Stimme klingt selbst nach einem langen Tag mit Geburten und Operationen immer weich und fast melodisch. Sie lehnt sich an die Wand und verschränkt die Arme vor der Brust.
»Ja«, antworte ich und trete einen Schritt zurück, damit der Duft ihres blumigen Kokos-Shampoos nicht in meine Nase dringt. Ich hasse es, dass sie so eine Wirkung auf mich hat, aber ich kann nicht anders, als sie verstohlen zu betrachten. Graces blondes Haar ist zu einem strengen Dutt hochgebunden, ihr Kittel ist in einem dunkleren Blau als ihre leuchtenden Augen, die anscheinend nie von dem schrecklichen Neonlicht in den Gängen getrübt werden.
Ich blicke weg und ärgere mich zum zehnten Mal an diesem Tag über mich selbst.
»Ich dachte, du hast um sieben Schluss.«
»Das habe ich auch«, sage ich zu ihr. »Aber mein Pager ging los. So ist es nun mal.«
»Fehllage der Plazenta?« Sie hat denselben Gedanken wie ich. Starke, schmerzlose Vaginalblutungen bei einer Frau im letzten Schwangerschaftsdrittel können viele Ursachen haben, aber eine Fehllage der Plazenta – wobei die Plazenta den Muttermund bedeckt – steht ganz oben auf der Liste der Diagnosen.
»Wahrscheinlich, aber das werden wir sehen, wenn wir da sind. Sie ist keine Patientin unseres Krankenhauses.«
In dem Moment öffnen sich die Türen zur Notaufnahme, und wir werden von Krankenschwester Margot, der besten Freundin meiner Schwester Rina, begrüßt. Sie erzählt uns alles, was sie über die Patientin weiß, während wir in Richtung Schockraum gehen.
»Eine dreißigjährige Frau, in der dreiunddreißigsten Woche schwanger, erste Schwangerschaft, starke, schmerzlose Vaginalblutungen. Die Vitalfunktionen sind so weit stabil, aber sie verliert so schnell Blut, wie wir es ihr geben. Sie hat leichtes Herzrasen, und ihr Blutdruck ist etwas niedrig, aber stabil bei 96/62. Der Ultraschall bestätigt, dass das Baby nicht in Not ist, aber da wir keinen transvaginalen Ultraschall machen können, ist es schwer zu sagen, ob es eine richtige Fehllage der Plazenta ist. Die Patientin hatte vorher keine bekannten Schwierigkeiten damit.«
»Okay«, sage ich. »Hast du im OP Bescheid gesagt?«
»Ja, sie warten schon auf euch. Genau wie die Kinderärzte und die Neugeborenenintensivstation.«
»Du siehst etwas erschöpft aus, Margot«, kommentiere ich trocken und betrachte ihre geröteten Wangen und die zerzausten dunklen Locken. »Läuft hier unten alles?«
Sie zeigt mir den Mittelfinger, ohne aus dem Tritt zu kommen. »Wir haben Juli, Carter. Weißt du, was das heißt?«
Ich muss lachen, genau wie Grace. »Neue Praktikantinnen und Praktikanten«, antwortet Grace, weil wir auch welche haben. Ich hasse den Juli. Und den August. Allerdings scheint Grace ihren Neuling Dylan zu mögen.
»Ja«, sagt Margot mit dramatischem Tonfall. »Idioten, die denken, sie seien ein Geschenk Gottes für die Medizin, und dass die Krankenschwestern nur auf der Welt sind, um ihnen zu dienen. Einem musste ich förmlich die Hand wegschlagen, weil er versuchen wollte, eine Unterleibsuntersuchung bei der Frau durchzuführen. Könnt ihr euch das vorstellen?« Sie schaut uns mit einem entsetzten Blick aus ihren braunen Augen an. »Weiß er denn nicht, dass er einen Plazentariss riskiert, wenn er seine Hand in die blutende Vagina einer Frau steckt, die wahrscheinlich eine Fehllage der Plazenta hat?«
Margot ist eine unglaublich gute Krankenschwester.
»Anscheinend nicht«, sage ich. »Er wird schnell lernen, dass Krankenschwestern Leben retten, die Praktikanten aufs Spiel setzen. Danke dafür.« Und das meine ich ernst. Ich kann gar nicht zählen, wie oft Krankenschwestern mir den Arsch gerettet haben.
»Gern geschehen. Aber ich bezweifle, dass es der Letzte für heute gewesen sein wird, den ich davon abhalten muss, etwas Dummes zu tun. Die Patientin ist hier drinnen.« Sie deutet auf eine Tür, und wir bleiben vor dem Schockraum stehen. »Ihr Name ist Marissa, und sie hat wahnsinnige Angst. Ihr Mann war bei einer Konferenz, und es hat ewig gedauert, bis wir ihn erreichen konnten. Aber jetzt ist er auf dem Weg.«
»Danke«, sagt Grace und dreht sich um, um die Tür des Schockraums zu öffnen, während sie immer noch mit Margot hinter sich redet. »Du kommst morgen Abend, richtig?«
»Ich denke schon. Ich muss schauen, wann ich Schluss machen kann. Rina ist auf jeden Fall dabei. Die anderen Mädels auch.«
Grace zwinkert Margot zu, dann treten wir durch die Tür und in Aktion. Ich muss zwei Praktikanten aus dem Weg schieben – Margot hat nicht übertrieben, sie sind wirklich unfähig –, dann können Grace und ich uns an die Arbeit machen. Wir untersuchen den Zustand der Mutter und den des Fötus’. Nach kurzer Zeit ist uns klar, dass sie zu viel Blut aus ihrer Plazenta verliert, um es hier unten stoppen zu können.
Wir haben höchstens zehn Minuten, um dieses Baby zu holen, bevor die Mutter vom Blutverlust einen Schock erleidet und das Baby in Not gerät.
»Marissa«, sagt Grace beruhigend, beugt sich direkt über das Gesicht der Patientin und berührt sie an der Schulter. »Wir bringen Sie in den OP. Sie werden jetzt Ihr Baby kriegen.«
»Nein«, schreit Marissa durch ihre Sauerstoffmaske. »Es ist noch viel zu früh.«
»Leider haben wir keine andere Wahl. Wir müssen das tun, was am besten für Sie und das Baby ist, und das ist eine schnelle Geburt. Ich weiß, dass Sie Angst haben, aber wir werden die ganze Zeit bei Ihnen sein. Machen Sie sich keine Sorgen, wir werden alles für Sie beide tun, was wir können. Sie sind in ausgezeichneten Händen.« Grace schenkt ihr dieses warme Lächeln, das bei den Patientinnen immer gut ankommt, dann setzen wir uns in Bewegung. Margot und eine andere Krankenschwester schieben die Liege, während wir zu den Fahrstühlen eilen.
»Bereitest du dich auf die OP vor, oder übernimmt ein anderer für dich?«, fragt Grace mich.
»Ich mache es. Jetzt bin ich schon hier.« Wir betreten den Fahrstuhl, und die Türen schließen sich. »Was macht ihr morgen Abend mit meiner Schwester?«, frage ich leise, den Blick auf die leuchtenden Zahlen gerichtet.
»Mädelsabend. Wir haben es sogar geschafft, dass Amelia kommt.«
Amelia ist Olivers Freundin. Oliver und Grace sind schon seit der Kindheit beste Freunde, und alle dachten, dass sie irgendwann einmal zusammenkommen. Aber das ist nie passiert. Sie sind wie Geschwister. Man könnte meinen, das macht Grace zu einem inoffiziellen Mitglied der Familie, und wahrscheinlich ist das auch so.
Aber nicht für mich. Ich bin von zu Hause weggegangen, erst aufs College, dann an die Uni, um Medizin zu studieren. Meine Assistenzarztzeit habe ich in Virginia Beach verbracht und bin erst letztes Jahr als Oberarzt nach Boston zurückgekehrt. Das habe ich also nicht erwartet. Sie habe ich nicht erwartet.
Ich hatte Grace jahrelang nicht mehr gesehen.
Ich hatte nicht erwartet, dass sie so … verdammt, einfach so ist, wie sie ist. Klug. Wunderschön. Eine unglaublich talentierte Ärztin. Witzig. Sarkastisch. Wunderschön. Hab ich das schon gesagt?
Für jemanden, der schon einmal eine...
| Erscheint lt. Verlag | 25.3.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Boston Billionaire Bachelors |
| Übersetzer | Christina Kagerer |
| Sprache | deutsch |
| Original-Titel | Doctor Mistake: A Best Friend's Older Brother Romance |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | accidental pregnant • All in • billionaire • Billionär • Boston • Boston Billionaires • Brittainy C. Cherry • brothers best friend • doctor romance • forced proximity • from friends to lovers • happily ever after • Happy End • Jennifer Snow • KEEP • Kylie Scott • Lauren Layne • Liebe • L.J. Shen • Louise Bay • Meghan March • Piper Rayne • Vi Keeland |
| ISBN-10 | 3-96797-387-5 / 3967973875 |
| ISBN-13 | 978-3-96797-387-7 / 9783967973877 |
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