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Ein Fall für Constable Evans | Die ersten beiden Bände des Wales-Krimi (eBook)

Constable Evans ermittelt vor beschaulicher walisischer Dorfkulisse

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Ausgabe
477 Seiten
dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH (Verlag)
978-3-69090-043-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Fall für Constable Evans | Die ersten beiden Bände des Wales-Krimi - Rhys Bowen
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Constable Evans ermittelt vor beschaulicher walisischer Dorfkulisse
Die ersten beiden Fälle der charmanten Cosy Crime-Reihe jetzt in einem Band!

Je tiefer das Tal

Constable Evan Evans sehnt sich nur nach Ruhe und Beschaulichkeit, als er sich in das kleine walisische Dorf Llanfair versetzen lässt. Das schlimmste Verbrechen, das in Llanfair jemals begangen wurde, war der Raub eines Apfelkuchens. Doch dann verunglücken zwei Touristen in den malerischen Bergen von Snowdonia. Während alle an einen Unfall glauben, ist sich Constable Evans sicher, dass die beiden ermordet wurden, und so nimmt der idyllische Aufenthalt in Llanfair sein Ende. Die Dorfbewohner verhalten sich auffällig seltsam – insbesondere Tankwart-Roberts, Mrs Powell-Jones und Milchmann-Evans haben es faustdick hinter den Ohren. Doch Constable Evans möchte nicht glauben, dass jemand von den liebenswert-kauzigen Bewohnern wirklich ein Mörder ist. Schon gar nicht Betsy, die im Dorfpub arbeitet und dem Constable schöne Augen macht. Dennoch nimmt er seine Ermittlungen auf …

Dies ist eine überarbeitete Neuausgabe des bereits erschienenen Titels Tödliches Idyll. 

 

Je kälter der Tod

Langsam gewöhnt sich Evan Evans an seine Rolle als Constable des walisischen Dorfs Llanfair. Vor allem die beschauliche Arbeit als Schlichter von nebensächlichen Streitigkeiten der Dorfbewohner – seien es konkurrierende Geistliche, Gewerbetreibende oder ganz normale walisische Exzentriker – sagt ihm zu. Doch eine ungewöhnliche Verkettung von Ereignissen bringt verborgene Konflikte ans Licht und dem Constable wird klar, wie tief die Feindseligkeiten der Llanfairer verwurzelt sind. Durch eine faszinierende archäologische Entdeckung lebt die Feindschaft mit dem Nachbarort Beddgelert neu auf. Als diese Rivalität plötzlich tödlich endet, gerät Constable Evans in einen Strudel aus kulturellem Stolz, Täuschung und Gier …

Dies ist eine überarbeitete Neuausgabe des bereits erschienenen Titels Mord im Nachbarort.

Alle Bände der Ein Fall für Constable Evans-Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden.

Erste Leser:innenstimmen
„Der liebenswerte Constable kann nicht aufhören zu ermitteln und ich konnte nicht aufhören zu lesen und mitzurätseln …“
„Skurrile Charaktere und ein spannender Fall in locker-humorvoller Schreibstil – ein wunderbarer Krimi!“
„Die Atmosphäre und der Charme des walisischen Dorfes ist toll eingefangen und beschrieben, ich freue mich auf mehr.“
„Spannend, mitreißend und humorvoll.“



<p>Rhys Bowen wurde in Bath, England, geboren,&nbsp;studierte an der London University, heiratete in eine Familie mit historischen k&ouml;niglichen Verbindungen und verbringt nun ihre Zeit im Norden von Californien und Arizona. Zun&auml;chst schrieb sie Kinderb&uuml;cher, doch auf einer Reise in ihre malerische walisische Heimat fand sie die Inspiration f&uuml;r ihre Constable-Evans-Krimis. Diese Kriminalgeschichten sind mittlerweile Kult und wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.</p>

<h2>1. Kapitel</h2> <p>Liedkl&auml;nge schallten aus dem kleinen Dorf Llanfair und schraubten sich den Pass zwischen den beiden hohen Gipfeln von Glyder Fawr und Yr Wyddfa herauf. Aufgeschreckt von dem pl&ouml;tzlich einsetzenden Ger&auml;usch hoben die Schafe auf den gr&uuml;nen Bergh&auml;ngen kurz die K&ouml;pfe. Dann wandten sie sich wieder dem Grasen zu, ihr wolliges Fell von der untergehenden Sonne rosa get&ouml;nt.</p> <div class="style_blockquote"> <p><i>Guide me, oh Thou great Jehova</i></p> <p><i>Pilgrim in this barren land &hellip;</i></p> </div> <p>Die Worte dieses alten Lieblingskirchenlieds der Waliser, Cwm Rhonda, ert&ouml;nten aus der Bethel-Kapelle, auf eine Art, wie nur walisische Kehlen es erklingen lassen k&ouml;nnen &ndash; zum Steinerweichen. Nur eine einzige Person sang nicht aus vollem Halse mit. Ein aufgeschossener junger Mann mit Schultern wie ein Rugbyspieler und einem liebenswerten, offenen Gesicht formte die Worte mit den Lippen lediglich lautlos nach.</p> <div class="style_blockquote"> <p><i>I am weak, but Thou are mighty</i></p> <p><i>Feed me with Thy willing hand.</i></p> </div> <p>Evan Evans war Constable bei der Polizei von North Wales und derzeit dem Dorf Llanfair zugeteilt. Er konnte die vertraute R&ouml;te aufsteigen sp&uuml;ren, die sich in seinem Nacken auszubreiten begann und sich schlie&szlig;lich &uuml;ber sein keltisch-hellh&auml;utiges Gesicht ergoss. Er wusste, dass es dumm war, sich &uuml;ber etwas zu &auml;rgern, das so viele Jahre zur&uuml;cklag, aber er konnte einfach nichts dagegen tun. Jedes Mal, wenn sie in der Kapelle diese Hymne sangen, f&uuml;hlte er sich wieder in den Versammlungsraum der Bezirksgrundschule in der Llanelli Road versetzt, stand in der ersten Reihe der Spitzensch&uuml;ler und h&ouml;rte hinter sich das Kichern, wenn zweihundert junge Stimmen den Refrain anstimmten.</p> <div class="style_blockquote"> <p><i>Bread of &rsquo;eaven</i></p> <p><i>Bread of &rsquo;eaven</i></p> <p><i>Feed me till I want no more &hellip;</i></p> </div> <p>Und eben das sangen jetzt die Teilnehmer des Gottesdienstes in der Bethel-Kapelle. Evan meinte, die Kn&uuml;ffe im R&uuml;cken zu sp&uuml;ren und das Kichern und die gefl&uuml;sterten Bemerkungen zu h&ouml;ren: &raquo;Was f&uuml;r ein Brot gibt&rsquo;s denn heute f&uuml;r uns, mein kleiner Evan? Sch&ouml;nes knuspriges?&laquo;</p> <p>Er war damals gerade erst neu aus dem nordwalisischen Gebirgsland an die Schule in der Llanelli Road gekommen, ein d&uuml;nner, f&uuml;r sein Alter etwas zu kleiner Zehnj&auml;hriger &ndash; kein ebenb&uuml;rtiger Gegner f&uuml;r die rauen Jungs aus dem Hafenviertel. Jedes Mal, wenn sie dieses Kirchenlied sangen, verfluchte Evan Evans seine Eltern, weil sie ihm so einen bescheuerten Namen gegeben hatten. Jetzt war er ein erwachsener Mann, beliebt und geachtet, der, wenn es darauf ankam, auch seine F&auml;uste ziemlich gut einzusetzen wusste. Doch dieses Kirchenlied hatte noch immer die Macht, ihm Unbehagen zu bereiten. Jetzt konnte er ihre Sticheleien f&ouml;rmlich h&ouml;ren. Hinter ihm tuschelte jemand. Jeden Moment w&uuml;rde ihn einer in die Rippen sto&szlig;en und zischeln: &raquo;Na, und was f&uuml;r ein Brot, kleiner Evan?&laquo;</p> <p>Schlie&szlig;lich konnte er dem Drang, sich umzudrehen, nicht mehr widerstehen. Er warf einen Blick &uuml;ber die Schulter und sah am Seiteneingang zwei M&auml;nner stehen. Einer von ihnen war der alte Charlie Hopkins, der Kirchendiener, und er zeigte direkt auf Evan. Der andere Mann kam Evan bekannt vor, aber er konnte ihn nicht gleich einordnen. Er war mittleren Alters, schien aber gut in Form zu sein. Sein Gesicht war sonnengebr&auml;unt, aber das an den Schl&auml;fen bereits ergraute Haar, das zur&uuml;ckgek&auml;mmt war, um eine kahle Stelle zu verbergen, verriet sein wahres Alter. Er trug einen weiten Norwegerpullover mit Rollkragen und Cordhosen. W&auml;hrend Evan ihn noch &uuml;berrascht anstarrte, machte ihm Charlie Hopkins aufgeregt Zeichen, zu ihnen zu kommen.</p> <p>Evan schaute sich um und schlich auf Zehenspitzen zur T&uuml;r. Charlie Hopkins packte ihn am Arm und fl&uuml;sterte ihm ins Ohr: &raquo;Erst waren sie da, dann weg, und jetzt haben sie&rsquo;s wieder gemacht, Constable Evans.&laquo;</p> <p>Evan trat ins sommerliche Zwielicht hinaus. Hier, zwischen den hohen Gipfeln, ging die Sonne fr&uuml;h unter. &raquo;Was gemacht? Was ist los?&laquo;, fragte er und sah hilfesuchend zu dem Fremden, der neben Mr Hopkins stand.</p> <p>&raquo;Einer von diesen Bergsteigern, das ist los&laquo;, erkl&auml;rte Mr Hopkins. &raquo;H&auml;ngt wieder am Yr Wyddfa fest.&laquo; Er nannte den Berg, den die Engl&auml;nder als Snowdon bezeichneten, bei seinem walisischen Namen, obwohl er Evan wegen des Fremden auf Englisch angesprochen hatte.</p> <p>&raquo;Nicht schon wieder!&laquo;, rief Evan und verdrehte verzweifelt die Augen. &raquo;Wie lange ist es her, dass wir mal einen Sonntag ohne Rettungsruf hatten, na, Charlie? Was ist denn diesmal passiert?&laquo; Fragend schaute er auf den Fremden, noch immer in dem Versuch herauszufinden, wer dieser war.</p> <p>&raquo;Das ist Constable Evans, Major&laquo;, sagte Charlie. &raquo;Er leitet unseren kleinen Rettungstrupp und ist ein richtiger Bergexperte.&laquo;</p> <p>&raquo;Wirklich?&laquo; Der Mann h&auml;tte nicht weniger beeindruckt klingen k&ouml;nnen.</p> <p>&raquo;Du kennst Major Anderson, nicht wahr, Evan, mein Junge?&laquo;, fragte Charlie. &raquo;Er ist der Hotelmanager vom <i>Everest Inn</i> im Tal oben. Du wei&szlig;t doch, wovon ich spreche?&laquo;</p> <p>Evan warf dem Major ein freundliches Grinsen zu. &raquo;D&uuml;rfte schwerfallen, diesen Ort nicht zu kennen, oder? F&uuml;llt doch das halbe Tal aus.&laquo; Er selbst hielt das Hotel f&uuml;r eines der scheu&szlig;lichsten Geb&auml;ude, das er je gesehen hatte, und konnte nicht begreifen, wie jemand auf die Idee gekommen war, mitten in Wales ein Schweizer Chalet zu errichten. Das Hotel war erst in der letzten Saison er&ouml;ffnet worden, kurz bevor Evan selbst nach Llanfair gekommen war, und seine G&auml;ste hatten den Rettungstrupp des Dorfs seither in Atem gehalten.</p> <p>Aber Evan behielt seine Ansichten f&uuml;r sich. Er streckte seine gro&szlig;e Hand aus. &raquo;Wie geht es Ihnen, Major Anderson? Nat&uuml;rlich, wir haben uns schon einmal getroffen. Also mal wieder ein Wanderer in Bergnot? Warum bringen Sie diesen Leuten das Klettern nicht erst bei, bevor Sie sie auf die Berge loslassen?&laquo; Er hatte das als gutm&uuml;tige Neckerei gemeint, aber jetzt sah er, wie das L&auml;cheln aus dem Gesicht des Majors verschwand.</p> <p>&raquo;Ziemlich besorgniserregend, was?&laquo;, bemerkte Major Anderson mit kehliger englischer Upperclass-Stimme. &raquo;Diese B&uuml;rschchen behaupten immer, sie k&ouml;nnten es. Ziehen mit der besten Ausr&uuml;stung los, untersch&auml;tzen aber immer unsere walisische Bergwelt.&laquo;</p> <p>Evan gelang es, seinen &Auml;rger zu verbergen. Er erinnerte sich jetzt sehr gut an sein letztes Zusammentreffen mit dem Major. Man hatte ihn gerufen, um einen Schmuckdiebstahl zu untersuchen, und der Major hatte sich furchtbar g&ouml;nnerhaft geb&auml;rdet, ihn st&auml;ndig &raquo;mein B&uuml;rschchen&laquo; genannt und Andeutungen gemacht, dass ein einfacher Dorfpolizist dieser Aufgabe wohl nicht gewachsen sei. Wie die meisten Waliser hatte Evan nicht sonderlich viel &uuml;brig f&uuml;r Leute, die herumliefen und sich aufspielten, sich Major nannten, obwohl sie nicht mehr in der Armee waren &ndash; oder &uuml;ber die Berge als &raquo;unsere walisische Bergwelt&laquo; sprachen und dabei vermutlich nicht einen Tropfen walisisches Blut in den Adern hatten.</p> <p>Evan l&auml;chelte den Major verschw&ouml;rerisch an. &raquo;Komisch eigentlich. Es muss eine Menge Leute geben, die unsere Berge f&uuml;r die Alpen halten. Die Leute, die Ihr Hotel gebaut haben, zum Beispiel. Ein Wunder, dass Sie keine kurzen Lederhosen tragen und Ihre Knie zeigen m&uuml;ssen.&laquo;</p> <p>&raquo;Ah, genau. Ja. Haha. Sehr komisch&laquo;, sagte der Major.</p> <p>Evan erinnerte sich mit einiger Genugtuung daran, dass der Major ihn an jenem Abend sp&auml;ter noch einmal angerufen hatte, um ihm mitzuteilen, dass sich der Diamantring wieder angefunden hatte &ndash; im Geheimversteck der betroffenen Dame, in einem ihrer Samtslipper. Entschuldigt hatte er sich nicht.</p> <p>Mit seiner professionellsten Haltung wandte Evan sich an den Major. &raquo;Sie sind also benachrichtigt worden, dass einer Ihrer Bergsteiger in Schwierigkeiten ist?&laquo;</p> <p>&raquo;H&auml;ngt am Crib Goch. Man hat mich nicht benachrichtigt&laquo;, antwortete der Major. &raquo;Er ist nur einfach nicht wiedergekommen, das ist alles. Ist heute nach dem Fr&uuml;hst&uuml;ck aufgebrochen, und seitdem hat ihn keiner mehr gesehen.&laquo;</p> <p>Evan schaute zu den dunklen Umrissen der H&uuml;gelkette des Snowdon hinauf, die sich jetzt vor einem silbernen, mit rosa W&ouml;lkchen durchsetzten Himmel abzeichnete. In den Schluchten hingen Wolkenfetzen wie Schafwolle in einem Netz.</p> <p>&raquo;Es ist noch nicht ganz dunkel&laquo;, sagte er. &raquo;Geben Sie ihm noch etwas Zeit. Wahrscheinlich hat er sich am Sonnenuntergang erfreut, schlie&szlig;lich war es ein wunderbarer Tag. Heute fr&uuml;h bin ich selbst da oben gewesen. Wussten Sie, dass es dort ein Nest von Roten Milanen gibt, mit Jungen drin? Das ist doch eine gute Nachricht, ich habe schon jahrelang keinen mehr gesehen.&laquo;</p> <p>&raquo;Ja, genau&laquo;, unterbrach ihn Major Anderson. &raquo;Aber kommen Sie bitte zum Thema zur&uuml;ck, Constable. Ich w&auml;re nicht zu Ihnen gekommen, wenn ich mir keine Sorgen machen w&uuml;rde.&laquo;</p> <p>&raquo;Und er hatte ganz bestimmt vor, heute Abend wieder zur&uuml;ckzukommen?&laquo;</p> <p>&raquo;Ja, ganz sicher&laquo;, sagte Major Anderson. &raquo;Dem Personal hat er gesagt, er sei zum Abendessen zur&uuml;ck.&laquo;</p> <p>&raquo;Und Sie glauben, dass er klettern gehen wollte, nicht nur wandern?&laquo;</p> <p>Major Anderson sog ger&auml;uschvoll Luft durch die Z&auml;hne, w&auml;hrend er &uuml;berlegte. &raquo;Das kann ich nicht genau sagen&laquo;, r&auml;umte er ein. &raquo;Er hat nach dem einfachsten Weg auf den Snowdon gefragt und gesagt, dass er dort oben einen Freund treffen wolle. Aber er hat ziemlich anst&auml;ndige Schuhe angehabt, und einen Rucksack hatte er auch. Also wollte er vielleicht mit seinem Freund dort oben doch ein bisschen klettern gehen.&laquo;</p> <p>&raquo;Da haben Sie&rsquo;s&laquo;, sagte Evan. &raquo;Er hat den Freund getroffen, und sie haben beschlossen, zusammen einen anderen R&uuml;ckweg zu nehmen. Wahrscheinlich sind sie mit der Zahnradbahn runter nach Llanberis gefahren. Dort trinken sie jetzt vermutlich einen, und der Freund bringt ihn sp&auml;ter mit dem Auto wieder her.&laquo;</p> <p>&raquo;Aber er hat gesagt, er werde hier zu Abend essen&laquo;, erwiderte Major Anderson geduldig, als sei Evan ein begriffsstutziger Zweij&auml;hriger. &raquo;Und er wei&szlig;, dass es p&uuml;nktlich um sieben Abendessen gibt. Er h&auml;tte ja auch noch Zeit zum Umziehen gebraucht, wir haben im Speisesaal eine strenge Kleiderordnung.&laquo;</p> <p>&raquo;Vielleicht hat er seine Meinung ge&auml;ndert&laquo;, schlug Evan vor. &raquo;Es ist n&auml;mlich durchaus gestattet, seine Meinung zu &auml;ndern.&laquo; Er blickte zu Charlie und zwinkerte ihm zu. &raquo;Wir sind hier schlie&szlig;lich nicht bei der Armee.&laquo;</p> <p>Das Gesicht des Majors zuckte missbilligend. &raquo;Offensichtlich teilen Sie meine Besorgnis nicht, Constable. Ich muss an mein Hotel denken. Leute, die auf dem Berg festsitzen, sind eine schlechte Werbung f&uuml;r uns. Rettungsaktionen sind doch immer ein gefundenes Fressen f&uuml;r die Fernsehnachrichten.</p> <p>Wenn er dort oben festsitzt, m&ouml;chte ich, dass man ihn sofort runterholt.&laquo;</p> <p>&raquo;Jetzt h&ouml;ren Sie mir mal zu&laquo;, sagte Evan und legte dem Major beruhigend die Hand auf die Schulter. &raquo;Wenn dieser Herr den Pig Track oder den Miners&rsquo; Track direkt auf den Gipfel vom Snowdon genommen hat, ist er auf einer viel begangenen Strecke unterwegs gewesen. Wenn er sich dort verletzt h&auml;tte oder in Schwierigkeiten geraten w&auml;re, dann h&auml;tten wir etwas davon geh&ouml;rt. Au&szlig;erdem gibt es auf dieser Strecke keine Stelle, an der man h&auml;ngen bleiben k&ouml;nnte. Das ist die reinste Autobahn. Mit genauso viel Verkehr.&laquo;</p> <p>Er musste pl&ouml;tzlich an seine fr&uuml;he Kindheit denken, die er in diesen Bergen verbracht hatte, und an die gl&uuml;cklichen Tage mit seinem Gro&szlig;vater dort oben. Damals war es ihm so vorgekommen, als ob es nur sie beide g&auml;be, allein auf dem Dach der Welt, manchmal in den Wolken, manchmal &uuml;ber ihnen, Adler beobachtend, die unter ihnen dahinglitten.</p> <p>Heutzutage war es schwer, ein Pl&auml;tzchen zu finden, an dem man f&uuml;r sich war &ndash; selbst f&uuml;r jemanden wie Evan, der diese Berge wie seine Westentasche kannte. Unz&auml;hlige Male hatte er gerastet und war in Gedanken versunken gewesen, und dann hatten Gel&auml;chter und laute Stimmen auf dem Pfad unter ihm die Ankunft einer weiteren Touristengruppe angek&uuml;ndigt. Sie schwankten den Weg herauf, h&auml;ufig in unpassender Kleidung &ndash; Shorts und T-Shirts &ndash;, hatten keine Schlechtwetterausr&uuml;stung f&uuml;r den Fall eines Wetterumschwungs dabei, trugen Sandalen oder gew&ouml;hnliche Stra&szlig;enschuhe und filmten sich im Gehen. F&uuml;r sie war alles nur ein Heidenspa&szlig;. Es kam ihnen gar nicht in den Sinn, dass ein Gewitter losbrechen und Sturmb&ouml;en sie vom Pfad fegen, dass Wolken aufziehen und ihnen den R&uuml;ckweg abschneiden k&ouml;nnten &ndash; und dass eine Nacht in den Bergen ihr Ende bedeuten k&ouml;nnte.</p> <p>&raquo;Geben Sie ihm Zeit bis morgen fr&uuml;h&laquo;, sagte er und kehrte wieder zum gegenw&auml;rtigen Problem zur&uuml;ck. &raquo;Ich kann meine Jungs nicht wegen jedem Bergsteiger, der sich versp&auml;tet, ihren Gottesdienst verpassen lassen. H&ouml;chstwahrscheinlich werden Sie bis zum Morgen etwas von ihm geh&ouml;rt haben. Ich wette, Ihr Junge taucht versp&auml;tet zum Abendessen auf oder ruft Sie aus Llanberis an. Und wenn er wirklich &uuml;ber Nacht da oben festsitzt &ndash; nun, es wird nicht allzu kalt, und er k&ouml;nnte es auf jeden Fall bis zur Imbissbude an der Bergbahn schaffen und dort Unterschlupf suchen. Das wird ihm vielleicht eine Lehre sein, unsere walisischen Berge k&uuml;nftig etwas ernster zu nehmen.&laquo;</p> <p>Er l&auml;chelte den Major an. &raquo;Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen, ich muss in die Kapelle zur&uuml;ck. Ich will die Predigt von Reverend Parry Davies nicht vers&auml;umen. Sie haben doch von ihm geh&ouml;rt? Er ist ein ber&uuml;hmter Redner. Nimmt jedes Jahr an den walisischen Bardenwettbewerben beim Eisteddfod teil und gewinnt Preise. Er h&auml;lt au&szlig;erordentlich eindringliche Predigten &ndash; beschw&ouml;rt H&ouml;lle und Verdammnis. Man kann den Schwefel f&ouml;rmlich riechen. Reverend Powell-Jones musste bei sich dr&uuml;ben Doppelfenster einbauen lassen.&laquo;</p> <p>Sein Blick glitt &uuml;ber die Stra&szlig;e zur Beulah-Kapelle, wo Reverend Powell-Jones seinen eigenen Abendgottesdienst hielt. Er machte seinen Mangel an Ausdruckskraft gegen&uuml;ber Parry Davies dadurch wett, dass er seine Predigten zuerst auf Walisisch und danach noch einmal auf Englisch hielt. Weil das weit &uuml;ber eine Stunde in Anspruch nahm, war seine Gemeinde erheblich kleiner als die von Bethel &ndash; und bestand &uuml;berwiegend aus alten Frauen, die mit der walisischen Sprache gro&szlig; geworden und gl&uuml;hende Nationalistinnen waren. Dar&uuml;ber hinaus verf&uuml;gte Bethel &uuml;ber einen weiteren unschlagbaren Vorteil: Ein kleiner Pfad auf der R&uuml;ckseite der Kapelle f&uuml;hrte direkt zur Hintert&uuml;r des <i>Red Dragon</i>.</p> <p>Obwohl es den Pubs in Wales inzwischen offiziell erlaubt war, auch sonntags zu &ouml;ffnen, war Llanfair eine dieser letzten Bastionen religi&ouml;ser Rechtschaffenheit, in denen man sonnt&auml;gliches Trinken nach wie vor missbilligte, weshalb die Vordert&uuml;r an diesem Tag f&uuml;r Fremde geschlossen blieb. Die Hintert&uuml;r dagegen stand f&uuml;r die Stammg&auml;ste offen, und aus diesem Grund zogen es die meisten M&auml;nner von Llanfair vor, den Abendgottesdienst von Bethel zu besuchen.</p> <p>&raquo;Verstehe ich Sie richtig, dass Sie jegliche Rettungsma&szlig;nahme verweigern?&laquo;, ereiferte sich der Major. &raquo;Dar&uuml;ber werde ich ein ernstes W&ouml;rtchen mit Ihren Vorgesetzten reden.&laquo;</p> <p>&raquo;Wenn ich erfahre, dass jemand in Not geraten ist, werde ich nat&uuml;rlich helfen, Major&laquo;, erkl&auml;rte Evan. &raquo;Alle M&auml;nner aus dem Dorf werden das tun. Aber wir sind Freiwillige, wie Sie wissen. Wir k&ouml;nnen nicht s&auml;mtliche Berge nach jemandem absuchen, der in der Zwischenzeit vielleicht gar nicht mehr dort ist. Es wird bald dunkel, und ich will nicht das Risiko eingehen, dass einer meiner Leute abst&uuml;rzt. Schauen Sie, warum rufen Sie mich nicht einfach morgen fr&uuml;h an, wenn er nicht aufgetaucht ist. Jetzt dagegen rufen Gott und Mr Parry Davies, wenn Sie nichts dagegen haben.&laquo;</p> <p>Der Major marschierte davon und murmelte dabei vor sich hin: &raquo;Einfach absurd. Vollkommen unbrauchbar. Dorftrottel, alle miteinander &hellip;&laquo;</p> <p>Charlie Hopkins wandte sich mit einem bedauernden Schulterzucken an Evan. &raquo;Meinst du nicht, dass wir doch h&auml;tten gehen sollen, Evan <i>bach</i>? Der ist genau der Typ, der gern Schwierigkeiten macht. Ist mit ganz hohen Tieren befreundet.&laquo;</p> <p>Evan schaute dem schwindenden Major missmutig nach.</p> <p>&raquo;Wenn er Freunde an den richtigen hohen Stellen h&auml;tte&laquo;, sagte er und deutete auf die Bergsilhouette, &raquo;dann k&ouml;nnten die nach seinem vermissten Bergsteiger gut selbst suchen und uns zum Kuckuck noch mal in Ruhe lassen.&laquo;</p> <p>Charlie Hopkins kicherte, und widerstrebend fiel Evan in das Lachen ein. &raquo;Tut mir leid, Charlie, aber dieser Mann bringt mich auf die Palme. Bellt Befehle, als sei er noch beim Milit&auml;r. Schlie&szlig;lich sind wir nur Freiwillige. Keiner gibt uns was daf&uuml;r, dass wir durchs Gebirge latschen, unsere Schuhe ruinieren und den Gottesdienst verpassen.&laquo;</p> <p>Mr Hopkins gab Evan einen Rippensto&szlig;. &raquo;Dann will ich Sie mal nicht l&auml;nger aufhalten, Constable&laquo;, sagte er. &raquo;Sie werden f&uuml;r den Rest der Predigt sicher wieder rein wollen.&laquo;</p> <p>Er zwinkerte Evan zu.</p> <p>&raquo;Nach Ihnen, Mr Hopkins&laquo;, sagte Evan und schubste ihn Richtung T&uuml;r. &raquo;Du bist doch der Kirchendiener und musst die Gesangb&uuml;cher wieder einsammeln.&laquo;</p> <p>Mr Hopkins schaute auf die Kapellent&uuml;r und lie&szlig; seinen Blick dann die Stra&szlig;e hinunter zum Schild des <i>Red Dragon</i> wandern, das im Abendwind schaukelte.</p> <p>&raquo;Die wissen alle, wo die Gesangb&uuml;cher hingeh&ouml;ren&laquo;, sagte er. &raquo;Au&szlig;erdem klingt es so, als w&uuml;rde sich der Reverend heute Abend kurzfassen. Er muss genauso einen Durst haben wie wir. Ist doch Quatsch, nur f&uuml;r das letzte Lied noch mal reinzugehen. Wir k&ouml;nnten stattdessen gut eine T&uuml;r weiter schon mal unsere Bestellung aufgeben.&laquo; Er stie&szlig; Evan erneut in die Rippen. &raquo;Gibt dir au&szlig;erdem Gelegenheit, im Pub eine Weile mit Du-wei&szlig;t-schon-wem allein zu sein.&laquo;</p> <p>Sein schmaler K&ouml;rper bebte vor unterdr&uuml;cktem Lachen. Evan seufzte. Seit er vor einem Jahr hierhergekommen war, hatte das gesamte Dorf versucht, sich als Ehestifter zu bet&auml;tigen. Und Betsy, die Bedienung im <i>Red Dragon</i>, machte keinen Hehl daraus, dass sie f&uuml;r Evan schw&auml;rmte.</p> <p>&raquo;H&ouml;r doch auf, Charlie&laquo;, sagte er verlegen und wurde rot. &raquo;Betsy ist ein nettes M&auml;dchen, aber eben nicht mein Typ.&laquo;</p> <p>&raquo;Dir k&ouml;nnte Schlimmeres passieren, mein Junge&laquo;, gluckste Charlie. &raquo;Ich habe geh&ouml;rt, dass sie bereit und willens ist, und Grips hat sie auch.&laquo;</p> <p>&raquo;Das ist ja das Problem, Charlie&laquo;, erwiderte Evan grinsend. &raquo;Sie ist zu bereit und willens. Wenn ich nur Hallo sage, nimmt sie das als Ermunterung. Die ganze Zeit dr&auml;ngelt sie, dass ich sie zum Tanzen nach Caernarfon ausf&uuml;hre.&laquo;</p> <p>&raquo;Und was ist daran verkehrt?&laquo;, fragte Charlie.</p> <p>Evan sch&uuml;ttelte den Kopf. &raquo;Du hast mich noch nie tanzen sehen&laquo;, erkl&auml;rte er. &raquo;Man sagt, ich s&auml;he dabei aus wie ein Tintenfisch im Todeskampf. Au&szlig;erdem bin ich einfach noch nicht so weit, mich jetzt schon zu binden. Ich bin doch gerade erst angekommen.&laquo;</p> <p>Er stand mit dem R&uuml;cken zur Stra&szlig;e und hatte niemanden kommen h&ouml;ren, weshalb er zusammenfuhr, als eine sanfte Stimme sagte: &raquo;Guten Abend, Constable Evans. Heute nicht im Gottesdienst, wie ich sehe?&laquo;</p> <p>Evan drehte sich um und erblickte eine schlanke junge Frau, die ihn anl&auml;chelte. Sie trug Khakihosen und eine Leinenbluse. Um die Schultern hatte sie einen dunkelgr&uuml;nen Pullover geschlungen, der das Gr&uuml;n ihrer Augen betonte. Wie immer in ihrer Gegenwart f&uuml;hlte sich Evan leicht sprachlos.</p> <p>&raquo;Guten Abend, Bronwen Price&laquo;, stammelte er. &raquo;Wie ich sehe, sind Sie auch nicht in der Kirche.&laquo;</p> <p>Bronwen betrachtete Evans Jackett und Krawatte und &uuml;berlegte, dass er wohl vorgehabt haben musste, in den Gottesdienst zu gehen. Er geh&ouml;rte nicht zu den Menschen, die ein Jackett trugen, wenn sie nicht mussten. Gew&ouml;hnlich war er eher der Alte-Jeans-und-Pulli-Typ. Ohne Uniform sah er ziemlich gut aus, dachte sie. Sie mochte es, wie ihm sein dunkles Haar jungenhaft in die Stirn fiel, wenn er seine Polizeim&uuml;tze nicht trug.</p> <p>&raquo;Ich komme gerade von einer Tagestour zur&uuml;ck&laquo;, sagte sie.</p> <p>&raquo;Wussten Sie, dass es da oben ein Nest von Roten Milanen gibt? Ist das nicht eine wunderbare Nachricht?&laquo;</p> <p>&raquo;Oberhalb vom Llyn Llydaw? Habe ich auch gesehen&laquo;, antwortete Evan, und seine Miene hellte sich auf.</p> <p>Bronwen wirkte &uuml;berrascht. &raquo;Wann sind Sie denn dort gewesen?&laquo;</p> <p>&raquo;Heute fr&uuml;h.&laquo;</p> <p>&raquo;Wirklich? Schade, dass wir uns verpasst haben.&laquo;</p> <p>&raquo;Sehr schade&laquo;, sagte Evan gef&uuml;hlvoll. Dann wurde ihm pl&ouml;tzlich wieder bewusst, dass Charlie Hopkins neben ihnen stand, und er stammelte: &raquo;Zwei Junge im Nest, richtig?&laquo;</p> <p>Charlie schaute von Evan auf Bronwen. &raquo;Ich spring dann schon mal schnell zum <i>Red Dragon</i> r&uuml;ber&laquo;, verk&uuml;ndete er. &raquo;Und sage, dass ihr kommt.&laquo;</p> <p>Evan sah Bronwen an. &raquo;H&auml;tten Sie Lust, etwas zu trinken?&laquo;</p> <p>&raquo;An einem Sonntag?&laquo; Zuerst glaubte Evan, Bronwens schockierter Ton sei echt, doch dann sah er den Schalk in ihren Augen. &raquo;Was w&uuml;rden denn da meine Sch&uuml;ler sagen, wenn sie ihre Lehrerin am Sonntagabend in einen Pub gehen s&auml;hen?&laquo;</p> <p>&raquo;Ich dachte nur, vom Wandern m&uuml;ssten Sie einen ordentlichen Durst haben&laquo;, sagte Evan.</p> <p>&raquo;Sie haben recht, den habe ich auch&laquo;, best&auml;tigte Bronwen l&auml;chelnd.</p> <p>&raquo;Dann ist das ja eine rein medizinische Ma&szlig;nahme&laquo;, erkl&auml;rte Evan. &raquo;Es ist eine allgemein bekannte Tatsache, dass man seinen Fl&uuml;ssigkeitsspeicher nach anstrengenden T&auml;tigkeiten wieder auff&uuml;llen muss &ndash; au&szlig;erdem gehen wir hinten herum &uuml;ber den kleinen Pfad. Kein Mensch wird Sie sehen.&laquo;</p> <p>Bronwen lachte. &raquo;In diesem Dorf gibt es nichts, was sie nicht sehen oder wissen, aber ich komme mit und leiste Ihnen Gesellschaft, wenn Sie m&ouml;chten. Auch wenn ich nichts davon halte, den Gottesdienst zu schw&auml;nzen.&laquo;</p> <p>&raquo;Sie sollten wissen, dass ich dienstlich herausgerufen worden bin&laquo;, sagte Evan. &raquo;Wieder ein verirrter Bergsteiger.&laquo; Er trat zur Seite, um Bronwen auf dem kleinen Pfad vorangehen zu lassen.</p> <p>&raquo;Nicht schon wieder&laquo;, sagte Bronwen &uuml;ber die Schulter. &raquo;Man sollte sie eine Pr&uuml;fung ablegen lassen, bevor man sie auf die Berge losl&auml;sst.&laquo;</p> <p>&raquo;Das w&auml;re eine gute Idee&laquo;, best&auml;tigte Evan.</p> <p>&raquo;Wie ich sehe, haben Sie es nicht eilig damit, ihn suchen zu gehen&laquo;, bemerkte Bronwen.</p> <p>&raquo;Wenn ich jedes Mal losliefe, um einen Bergsteiger zu finden, der eine halbe Stunde zu sp&auml;t zum Abendessen kommt, k&ouml;nnte ich meinen Beruf vergessen und gleich in den Bergen mein Zeltlager aufschlagen&laquo;, sagte Evan. &raquo;Wir erfahren es noch fr&uuml;h genug, wenn er wirklich in Schwierigkeiten ist. Es ist noch nicht mal dunkel.&laquo;</p> <p>Vor dem Pub blieb er kurz stehen und schaute bewundernd zu den scharfen, dunklen Umrissen der Berge hinauf; der Himmel war jetzt klar und rosarot gef&auml;rbt. &raquo;Wird wieder ein herrlicher Tag morgen&laquo;, bemerkte er und geleitete Bronwen durch die Hintert&uuml;r des <i>Red Dragon</i>.</p> <h2>2. Kapitel</h2> <p>Oben auf dem Berg ging die Sonne unter und tauchte dessen Abh&auml;nge in tiefe Schatten, so dass es schwierig war zu erkennen, was da zwischen den Steinen lag. Ein scharfer Wind kam auf, fuhr heulend durch die Felsspalten und &uuml;bert&ouml;nte einen Schrei, den niemand h&ouml;rte.</p> <p>Als Charlie Hopkins den Pub betrat, schaute ihm Betsy, die Bedienung, erwartungsvoll entgegen.</p> <p>&raquo;Guten Abend, Mr Hopkins&laquo;, sagte sie. &raquo;Erz&auml;hlen Sie mir nicht, dass Sie heute der Einzige sind, der etwas trinken will.&laquo; Charlie blickte zur T&uuml;r zur&uuml;ck. &raquo;Der Gottesdienst ist noch nicht aus, Betsy bach. Constable Evans und ich sind wegen eines Notrufs rausgerufen worden, das verschafft uns einen Vorsprung.&laquo;</p> <p>&raquo;Kommt Constable Evans denn nicht?&laquo;, fragte sie, und die Entt&auml;uschung stand ihr ins Gesicht geschrieben.</p> <p>&raquo;Doch, doch, der kommt schon noch. L&auml;sst sich aber Zeit. Er ist abgefangen worden&laquo;, erwiderte Charlie mit verschmitztem Blick.</p> <p>&raquo;Sie meinen, er ist mit jemandem zusammen?&laquo;, wollte Betsy wissen. &raquo;Doch nicht mit dieser Bronwen Price?&laquo;</p> <p>&raquo;Meine Lippen sind versiegelt&laquo;, erkl&auml;rte Charlie. &raquo;Machen Sie mir bitte eine Halbe vom besten Bitter, meine Liebe.&laquo;</p> <p>Betsy zapfte das Bier, als drehe sie einem H&uuml;hnchen den Hals um.</p> <p>&raquo;Diese verdammte Bronwen Price. Erz&auml;hlen Sie mir blo&szlig; nicht, er findet was an der. Was soll&rsquo;s denn unter all diesen Klamotten, die sie so tr&auml;gt, zu sehen geben? Die meisten M&auml;nner wollen doch, dass eine Frau wie eine Frau aussieht, was, Charlie?&laquo;</p> <p>Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, zog sie ihren tief ausgeschnittenen Angorapulli herunter.</p> <p>Charlie verkniff sich die Bemerkung, dass Bronwen heute Abend nicht einen ihrer weiten R&ouml;cke trug und in ihrer Wanderkluft richtig rank und schlank aussah.</p> <p>&raquo;Wahrscheinlich ist er einfach nur freundlich zu ihr&laquo;, sagte Betsy zur Selbstberuhigung, w&auml;hrend sie das volle Glas vor Charlie stellte. &raquo;Er ist ein au&szlig;erordentlich freundlicher Mensch, das meinen Sie doch auch, Mr Hopkins?&laquo;</p> <p>&raquo;Au&szlig;erordentlich freundlich&laquo;, best&auml;tigte Charlie. Er fand, dass Evan und Bronwen schrecklich viel Zeit f&uuml;r die paar Meter brauchten.</p> <p>Betsys Augen wurden gr&ouml;&szlig;er, als sich die T&uuml;r &ouml;ffnete und Evans Stimme zu h&ouml;ren war. Noch einmal zog sie ihren Pullover glatt. Sollte diese Bronwen Price ruhig ihr Bestes versuchen &ndash; armseliges Exemplar von Frau, das sie war. Keine nennenswerten Kurven, und geschminkt war sie auch nicht. Was konnte sie einem Mann in kalten Wintern&auml;chten schon bieten?</p> <p>Betsy beobachtete, wie Evan hereinkam und Bronwen am Tresen vorbei in den hinteren Teil des Pubs f&uuml;hrte. Obwohl es kein geschriebenes Gesetz war, wurde doch allgemein akzeptiert, dass Frauen nicht zu den M&auml;nnern an den Tresen geh&ouml;rten. Eine Frau, die sich dieser Tradition widersetzte, musste einigen Mut haben. Ver&auml;rgert sah Betsy zu, wie Evan einen Stuhl f&uuml;r Bronwen zurechtr&uuml;ckte und sie ihn anl&auml;chelte. Er zog das Jackett aus und h&auml;ngte es &uuml;ber seine R&uuml;ckenlehne. Betsys Blick verweilte anerkennend auf seinem breiten R&uuml;cken. Sie mochte die M&auml;nner gut gebaut und stellte sich vor, wie sie eines Tages dieses wei&szlig;e Hemd aufkn&ouml;pfen und mit ihren H&auml;nden &uuml;ber die starken Schultern streichen w&uuml;rde. Als er zum Tresen her&uuml;berkam, senkte sie den Blick und tat so, als sei sie besch&auml;ftigt.</p> <p>&raquo;&rsquo;n Abend, Betsy&laquo;, sagte er. &raquo;Ich h&auml;tte gern eine Halbe Guinness f&uuml;r mich und&laquo;, er senkte die Stimme und schaute sich um, ob jemand in H&ouml;rweite war, &raquo;ein Perrier f&uuml;r die Dame.&laquo;</p> <p>&raquo;Ein Perrier?&laquo; Betsy r&uuml;mpfte die Nase und starrte Bronwen an. Sie ging zum K&uuml;hlschrank und nahm die Flasche mit spitzen Fingern heraus. &raquo;Reine Geldverschwendung, wenn du mich fragst&laquo;, erkl&auml;rte sie. &raquo;K&ouml;nnte man genauso gut hingehen und sich ein Glas aus der Leitung holen.&laquo;</p> <p>Evan unterdr&uuml;ckte ein L&auml;cheln. Aus Erfahrung wusste er, dass sie jedes L&auml;cheln als Ermunterung auffasste, und vor Bronwen wollte er sie ganz bestimmt nicht ermuntern.</p> <p>Das Guinness f&uuml;r Evan zapfte sie so voll, dass es &uuml;berlief.</p> <p>&raquo;Ich mag M&auml;nner mit gesundem Appetit&laquo;, f&uuml;gte sie hinzu und leckte sich mit der Zunge &uuml;ber die vollen Lippen. Evan sp&uuml;rte, wie er err&ouml;tete.</p> <p>&raquo;Danke, Betsy&laquo;, sagte er, kramte Geld aus der Hosentasche und legte es auf den Tresen.</p> <p>&raquo;Wenn du sp&auml;ter frei bist&laquo;, sagte sie mit leiser Stimme, w&auml;hrend er die Gl&auml;ser nahm, &raquo;habe ich da diesen interessanten Film aus der Videothek in Caernarfon. Ein italienischer &ndash; alles &uuml;ber das Dolce Vita in Rom. Ich verstehe zwar kein Wort von dem, was sie sagen, aber das muss man ja auch nicht unbedingt.&laquo;</p> <p>Evan suchte nach einer Antwort, aber sein Kopf war wie leer gefegt. Er strengte sich m&auml;chtig an, seinen Blick nicht auf Betsys Dekollet&eacute; wandern zu lassen. Sie presste sich beim Sprechen gegen den Tresen, was ihren Ausschnitt noch tiefer rutschen lie&szlig;, und er wusste, dass sie das mit voller Absicht tat. Er ertappte sich dabei, dass er sich kurz &uuml;berlegte, wie es wohl w&auml;re, wenn &hellip;</p> <p>&raquo;Kommst du also sp&auml;ter r&uuml;ber?&laquo;, fragte sie noch einmal. &raquo;Sonntags kann ich immer fr&uuml;h hier raus, sieht ja so aus, als k&auml;men nur die Stammg&auml;ste.&laquo;</p> <p>&raquo;Kann heute leider nicht, meine Liebe&laquo;, sagte er. &raquo;Wir hatten eine Meldung wegen eines vermissten Bergsteigers. Ich muss in der N&auml;he des Telefons bleiben.&laquo;</p> <p>Nach diesen Worten brachte er eilig das Bier und das Perrier an den Tisch, bevor Betsy mit weiteren interessanten Vorschl&auml;gen kommen konnte.</p> <p>&raquo;Entschuldigung&laquo;, sagte er und stellte Bronwen das Mineralwasser hin.</p> <p>&raquo;Schon in Ordnung&laquo;, erwiderte Bronwen h&ouml;flich. &raquo;Ich habe gesehen, dass Sie &hellip; anderweitig besch&auml;ftigt waren.&laquo; Ihre Augen streiften zur Theke hin&uuml;ber. &raquo;Sie strengt sich wirklich an, nicht wahr?&laquo;, fuhr sie fort. &raquo;Ich w&uuml;rde ihr eine Eins f&uuml;r ihre Bem&uuml;hungen geben.&laquo;</p> <p>&raquo;Sie meint es gut&laquo;, sagte Evan gro&szlig;z&uuml;gig.</p> <p>&raquo;Da bin ich mir sicher&laquo;, entgegnete Bronwen.</p> <p>&raquo;Sie akzeptiert einfach kein Nein als Antwort, das ist das Problem&laquo;, erkl&auml;rte Evan. &raquo;Und ich will nicht unh&ouml;flich sein &hellip;&laquo;</p> <p>&raquo;Nat&uuml;rlich nicht&laquo;, sagte Bronwen weich.</p> <p>Evan hatte sich ihr gerade gegen&uuml;bergesetzt, als die Meute aus der Kapelle lautstark palavernd hereinkam.</p> <p>&raquo;Um was ging&rsquo;s denn da vorhin, Constable Evans?&laquo;, fragte einer der M&auml;nner. &raquo;War das der Major, der Sie aus der Kapelle gerufen hat?&laquo;</p> <p>&raquo;Ja, Mr Rees. Ein Bergsteiger aus seinem Hotel hatte sich zum Abendessen versp&auml;tet, und er wollte, dass wir ihn suchen gehen.&laquo;</p> <p>&raquo;Der Mann hat vielleicht Nerven&laquo;, brummte ein anderer. &raquo;Offenbar denkt jeder, wir w&uuml;rden unseren Lebensunterhalt damit verdienen.&laquo;</p> <p>&raquo;Und was haben Sie ihm gesagt, Evan <i>bach</i>? Ich hoffe doch sehr, dass er sich fortscheren soll?&laquo;</p> <p>&raquo;Ich k&ouml;nnte Ihnen erz&auml;hlen, was ich ihm gesagt habe, aber es sind Damen anwesend&laquo;, sagte Evan und erntete daf&uuml;r allgemeines Gel&auml;chter. &raquo;Er war ganz sch&ouml;n platt, als ich ihm erkl&auml;rt habe, dass ich euch Jungs heute Abend nicht rausrufen und durch die Berge scheuchen w&uuml;rde, um seinen Bergsteiger zu suchen.&laquo;</p> <p>&raquo;Genau richtig, Evan <i>bach</i>&laquo;, pflichtete ihm einer der M&auml;nner bei. &raquo;Nichts als &Auml;rger mit diesem <i>Everest Inn</i>, seit es gebaut wurde.&laquo;</p> <p>L&auml;chelnd drehte sich Evan zu Bronwen um, und die M&auml;nner scharten sich um den Tresen.</p> <p>&raquo;Ich habe das Gef&uuml;hl, dass Sie diesen Major nicht besonders m&ouml;gen&laquo;, sagte sie.</p> <p>&raquo;Das k&ouml;nnen Sie ruhig laut sagen&laquo;, erwiderte er. &raquo;Dieser Mann bringt mich auf die Palme, Bronwen. Er erinnert mich an meinen alten Schuldirektor &ndash; der hatte den gleichen Tonfall und hat immer auf mich herabgesehen, weil ich nur ein Stipendiat war.&laquo;</p> <p>Bronwen schaute interessiert auf. &raquo;Stipendiat? Wo?&laquo;</p> <p>&raquo;Unten in Swansea. An der Swansea Grammar School &ndash; kennen Sie die?&laquo;, fragte Evan. &raquo;Sehr vornehm. Meine Eltern waren so stolz, als ich dort ein Stipendium bekommen habe.&laquo;</p> <p>&raquo;Ich habe immer gedacht, Sie seien hier aus der Gegend.&laquo;</p> <p>&raquo;Ich bin hier oben geboren worden, aber als ich ein kleiner Junge war, sind wir nach Swansea gezogen. Mein Vater hat dort unten einen Job bekommen, deshalb.&laquo;</p> <p>&raquo;Das muss sehr schwer f&uuml;r Sie gewesen sein, in die gro&szlig;e Stadt zu ziehen.&laquo;</p> <p>&raquo;Es war ziemlich hart. Und dann habe ich ein Stipendium f&uuml;r diese piekfeine Schule bekommen, und das war noch h&auml;rter. Sie haben sich immer &uuml;ber mich lustig gemacht, weil mein Englisch damals nicht allzu gut gewesen ist und ich etwas zu klein geraten und ziemlich mager war.&laquo;</p> <p>Bronwen lachte. &raquo;Sie? Klein und mager? Da haben Sie sich aber ver&auml;ndert.&laquo;</p> <p>Evan l&auml;chelte ebenfalls. &raquo;Ihre Einstellung hat sich erst gewandelt, als ich anfing zu wachsen und ein ganz brauchbarer Rugbyspieler geworden bin. Bei meinem Schulabschluss war ich doppelt so gro&szlig; wie der Rektor. Da konnte er nicht mehr auf mich runtersehen, selbst wenn er gewollt h&auml;tte.&laquo;</p> <p>&raquo;Was hat Ihren Vater dazu gebracht, nach Swansea runter zu gehen?&laquo;, fragte Bronwen. &raquo;Hat er im Hafen gearbeitet?&laquo;</p> <p>&raquo;Er war Bulle&laquo;, antwortete Evan. &raquo;Sie haben da unten besser gezahlt.&laquo;</p> <p>&raquo;Sie treten also in die Fu&szlig;stapfen Ihres Vaters?&laquo; Evans Miene verd&uuml;sterte sich. &raquo;So in etwa&laquo;, sagte er.</p> <p>&raquo;Und warum sind Sie wieder zur&uuml;ckgekommen?&laquo;</p> <p>Er machte eine kleine Pause. &raquo;Ich hatte genug von Swansea.&laquo; Rasch f&uuml;gte er hinzu: &raquo;Und Sie? Wieso sind Sie hier raufgekommen?&laquo;</p> <p>Sie zuckte die Schultern. &raquo;Ich wollte das einfache Leben&laquo;, sagte sie. &raquo;Zur&uuml;ck zum Eigentlichen. Ich wollte Kinder unterrichten, die noch einen Sinn f&uuml;r Unschuld und f&uuml;rs Staunen haben. Keine Drogen oder Banden oder Einkaufszentren.&laquo;</p> <p>&raquo;Glauben Sie wirklich, dass wir die Welt von einem Ort wie diesem aussperren k&ouml;nnen?&laquo;, fragte er leise.</p> <p>&raquo;Ich hoffe es&laquo;, gab sie zur&uuml;ck.</p> <p>Evan betrachtete seine H&auml;nde. &raquo;Manchmal habe ich da meine Zweifel.&laquo;</p> <p>Die T&uuml;r &ouml;ffnete sich erneut und lie&szlig; einen kalten Luftzug herein, der die Servietten auf den Tischen aufwirbelte.</p> <p>&raquo;Wenn das nicht Fleischer-Evans ist&laquo;, sagte der Milchmann vernehmlich. &raquo;Ist der Gottesdienst in der Beulah-Kapelle also endlich aus? Wo sind denn die anderen, sind die vielleicht auf ihren Kirchenb&auml;nken eingeschlafen?&laquo;</p> <p>Fleischer-Evans bedachte ihn mit einem kalten Blick.</p> <p>&raquo;Nur weil unser Pfarrer ein aufrechter Waliser ist, der es vorzieht, seine Predigt in seiner Muttersprache zu halten, ist das kein Grund, dar&uuml;ber zu spotten. Wenn es hier nur mehr patriotische M&auml;nner g&auml;be, die sich st&auml;rker f&uuml;r ihre Sprache als f&uuml;r ihr Bier interessieren w&uuml;rden!&laquo;</p> <p>Milchmann-Evans machte einen Schritt auf ihn zu.</p> <p>&raquo;Willst du damit sagen, ich sei weniger patriotisch als du? Wer hat denn am letzten St. Davids Day vergessen, seinen Lauch zu tragen, h&auml;?&laquo;</p> <p>&raquo;Ist es vielleicht meine Schuld, wenn meine Frau das Datum vergisst und meinen Lauch in den Lammeintopf wirft?&laquo;, fragte Fleischer-Evans, der inzwischen derart rot angelaufen war, dass sein Gesicht einer riesigen Tomate glich.</p> <p>&raquo;Mein Zweig der Familie kann bis zu Llewellyn dem Gro&szlig;en zur&uuml;ckverfolgt werden, patriotischer geht es ja wohl nicht mehr.&laquo;</p> <p>&raquo;Willst du etwa behaupten, ich sei nicht genauso walisisch wie du?&laquo;</p> <p>Evan bemerkte die geballten F&auml;uste und machte sich bereit, um einzugreifen. Es w&auml;re nicht das erste Mal, dass sich die beiden M&auml;nner im Pub pr&uuml;gelten. Noch w&auml;hrend er aufstand, sprang die T&uuml;r ein weiteres Mal auf. Ein Junge mit vom Wind ger&ouml;teten Wangen platzte herein.</p> <p>&raquo;Ist Gesetz-Evans da?&laquo;, keuchte er ganz au&szlig;er Atem vom Rennen und sah sich bei den M&auml;nnern an der Theke um.</p> <p>&raquo;Sagt ihm, er wird auf dem Berg gebraucht. Man hat eine Leiche gefunden.&laquo;</p> <h2>3. Kapitel</h2> <p>Am n&auml;chsten Morgen stand Evan neben Sergeant Watkins, einem Kriminalbeamten von der Nordwalisischen Polizei, der aus Caernarfon herbeigerufen worden war. In der vergangenen Nacht hatten sie die Leiche entdeckt, wegen des schwierigen Gel&auml;ndes bis Tagesanbruch aber nichts weiter unternehmen k&ouml;nnen. Der Wind zerrte an ihren Uniformen, w&auml;hrend sie zusammen am Rand eines schmalen, steil abfallenden Felsvorsprungs standen und auf die tief unter ihnen ausgestreckt daliegende Leiche hinabblickten. Selbst aus dieser H&ouml;he konnten sie den schwarzen Fleck auf dem Granit deutlich sehen, wo der Mann lag.</p> <p>&raquo;Gr&auml;sslicher Unfall&laquo;, bemerkte Sergeant Watkins und zog die Luft durch die Z&auml;hne. &raquo;Aber ich kann nicht verstehen, warum Sie uns gerufen haben, Constable Evans. Wir haben im Pr&auml;sidium gerade viel zu tun und keine Zeit, Bergunf&auml;lle zu untersuchen.&laquo;</p> <p>Evan riss seinen Blick von dem schrecklichen Bild los und sah den Kriminalbeamten an. Der war ein kleiner, schlanker Mann in den Drei&szlig;igern mit einem blassen und humorlosen Gesicht, dessen Farblosigkeit durch sein leuchtend rotes Haar und einen rehbraunen Regenmantel noch verst&auml;rkt wurde.</p> <p>&raquo;Sie meinen also, es war ein Unfall?&laquo;, fragte Evan.</p> <p>Sergeant Watkins erwiderte scharf: &raquo;Nat&uuml;rlich. Was denn sonst? Ein unerfahrener Bergsteiger verliert an einem Felsvorsprung den Halt oder die Nerven, ihm wird schwindlig und er st&uuml;rzt ab.&laquo;</p> <p>&raquo;Entschuldigung, Sarge, aber nicht mal ein verdammter Engl&auml;nder k&ouml;nnte an dieser Stelle abst&uuml;rzen&laquo;, sagte Evan. &raquo;Nachmittags frischt hier der Wind von unten derartig auf, dass man sich fast dagegenlehnen k&ouml;nnte. Und sehen Sie den Winkel des Felsens? Wenn man hier den Halt oder die Nerven verliert, w&uuml;rde man in die Felswand zur&uuml;ckfallen und nicht den Steilhang hinunter.&laquo;</p> <p>&raquo;Was ist dann Ihre Ansicht, Constable?&laquo;</p> <p>&raquo;Ich behaupte, dass jemand nachgeholfen haben muss.&laquo;</p> <p>&raquo;Gesto&szlig;en, meinen Sie? Sie wollen mir erz&auml;hlen, das war Absicht?&laquo;</p> <p>Evan zuckte die Schultern. &raquo;Vielleicht auch nur ein Versehen, Sarge. Vielleicht hatte er einen Begleiter, der ausgerutscht ist und ihn versehentlich umgerissen hat &ndash; und der dann Angst hatte, sich zu melden und es zu gestehen. So etwas kommt vor, das wissen Sie. Aber wenn man jemanden loswerden wollte, w&auml;re das keine schlechte Methode.&laquo;</p> <p>Sergeant Watkins schaute Evan zweifelnd an und sch&uuml;ttelte dann ungl&auml;ubig den Kopf.</p> <p>&raquo;Ach kommen Sie, Constable&laquo;, sagte er. &raquo;Wie viele Leute waren Ihrer Meinung nach gestern hier oben? Da m&uuml;sste doch jemand etwas gesehen oder geh&ouml;rt haben.&laquo;</p> <p>&raquo;Es h&auml;tte nur eine Sekunde gedauert &ndash; ein kurzer Schubs &hellip;&laquo;, entgegnete Evan.</p> <p>Sergeant Watkins sch&uuml;ttelte erneut den Kopf. &raquo;Sie haben zu viele Krimis gelesen&laquo;, sagte er. Dann wurde sein Ton sanfter. &raquo;Sehen Sie, ich kann das ja verstehen. Es muss langweilig sein, in so einem Nest zu hocken und sich mit alten Damen und ihren verschwundenen Katzen zu besch&auml;ftigen. Ein netter kleiner Mord w&uuml;rde das ein bisschen aufpeppen, nicht wahr?&laquo; Er machte eine Pause und r&auml;usperte sich. &raquo;Im Pr&auml;sidium unten suchen wir gerade einen richtigen M&ouml;rder. Jemand hat an der A 55 die Leiche eines elfj&auml;hrigen M&auml;dchens in den Stra&szlig;engraben geworfen. Sie wurde missbraucht und erw&uuml;rgt. Ein kleines M&auml;dchen von elf! Ich will den Schweinehund finden, der das getan hat, Constable Evans. Das ist alles, woran ich im Moment denken kann. Deshalb, f&uuml;rchte ich, habe ich keine Zeit, die ich auf einen Bergsteiger verschwenden k&ouml;nnte, der den Halt verloren hat und einen Steilhang runtergest&uuml;rzt ist.&laquo;</p> <p>&raquo;Vielleicht wissen wir mehr, wenn wir herausfinden, wer er ist, Sarge&laquo;, erwiderte Evan. &raquo;Falls er ein vermisster Erbe oder ein Polizeiinformant ist, werden Sie mir dann glauben?&laquo;</p> <p>Dem Sergeant gelang ein L&auml;cheln. &raquo;Sehr gut, Constable. Vielleicht wissen wir mehr, wenn wir die Leiche geborgen haben, aber ich bezweifle es. Sie werden sicher kaum den Abdruck einer Hand auf seinem R&uuml;cken finden.&laquo;</p> <p>&raquo;Jemand k&ouml;nnte etwas gesehen haben&laquo;, sagte Evan. &raquo;Sie k&ouml;nnten einen Aufruf ver&ouml;ffentlichen, dass sich Leute melden sollen, die etwas Verd&auml;chtiges bemerkt haben.&laquo;</p> <p>Sergeant Watkins sah ihn an. &raquo;Ich wette, dass Sie es f&uuml;r Ihr Leben gern mit einem Mordfall zu tun h&auml;tten, Constable, aber Sie verschwenden Ihre Zeit. Ich habe unseren Fotografen mitgebracht, damit er Aufnahmen macht, und dann m&uuml;ssen wir entscheiden, wie wir den Toten am besten bergen.&laquo;</p> <p>Evan warf einen Blick auf die Leiche, die zwischen zerkl&uuml;fteten Felsen am Fu&szlig;e des Steilhangs lag. Darunter fiel das Gel&auml;nde weiter ab und m&uuml;ndete in einen m&ouml;rderisch steilen Ger&ouml;llhang, der sich bis hinunter zum Westufer des Bergsees Glaslyn erstreckte.</p> <p>&raquo;Und das wird nicht so einfach&laquo;, fuhr der Sergeant fort. &raquo;M&ouml;glich, dass ich im Pr&auml;sidium anrufen und den Chef bitten muss, den Hubschrauber zu entbehren.&laquo;</p> <p>&raquo;Meine Jungs schaffen das wahrscheinlich&laquo;, sagte Evan.</p> <p>&raquo;Ihre Jungs?&laquo;</p> <p>&raquo;Wir haben einen Bergrettungstrupp in unserem Dorf. Alle M&auml;nner sind hier gro&szlig; geworden, als die Schieferminen noch in Betrieb waren. Sie sind es also gew&ouml;hnt, Steilh&auml;nge zu erklimmen. Sie sind geradezu daf&uuml;r geboren und kraxeln in diesen Bergen herum, als w&uuml;rden sie &uuml;bers freie Feld laufen &ndash; wenn es sein muss, sogar in ihren besten Sonntagsschuhen.&laquo;</p> <p>&raquo;Soso&laquo;, sagte Sergeant Watkins und fischte sein Notizbuch aus der Tasche.</p> <p>Ein St&uuml;ck weiter vorn an der Felskante ert&ouml;nte das Knirschen von Stiefeln. Ein junger Polizist kam, munter einen Fotoapparat schwenkend, auf sie zu.</p> <p>&raquo;Hallo, Sarge. Ich habe die Aufnahmen, die Sie wollten.&laquo;</p> <p>&raquo;Was meinen Sie damit?&laquo;, fragte Sergeant Watkins scharf.</p> <p>&raquo;Von wo haben Sie die denn gemacht?&laquo;</p> <p>&raquo;Von dort dr&uuml;ben, &uuml;ber dem Llyn Llydaw, wo man auf die Leiche runtergucken kann. Wollten Sie das nicht so?&laquo;</p> <p>&raquo;&Uuml;ber dem Llyn Llydaw? Wovon sprechen Sie &uuml;berhaupt? Die Leiche befindet sich hier.&laquo;</p> <p>Der junge Polizist lugte &uuml;ber die Kante. &raquo;Mein Gott&laquo;, stie&szlig; er aus. &raquo;Dann gibt es zwei!&laquo;</p> <p>Es dauerte eine Viertelstunde, auf den Hauptweg zur&uuml;ckzugelangen und so weit um die Bergzunge herumzulaufen, bis sie den Llyn Llydaw &uuml;berblicken konnten, den unteren der beiden Seen am Snowdon. Von dessen Gipfel aus schlossen sich die Bergr&uuml;cken hufeisenf&ouml;rmig fast vollst&auml;ndig um die zwei Seen; an einer Stelle jedoch schob sich eine Art Vorsprung dazwischen, der den Glaslyn, den oberen der beiden Seen, vom unteren trennte. Der Grat dieses Vorsprungs war messerscharf, und seine Felsw&auml;nde waren gnadenlos steil.</p> <p>&raquo;Dort unten&laquo;, sagte der Polizeifotograf. &raquo;Er muss &uuml;ber die Gratkante gest&uuml;rzt sein. Absch&uuml;ssig genug ist es ja, und t&uuml;ckische Windb&ouml;en gibt&rsquo;s auch. Es hat mir fast den Apparat aus den H&auml;nden gerissen, als ich versucht habe, die Aufnahmen zu machen. Ich hoffe, Sie wollen nicht, dass ich zu ihm runtergehe &ndash; ich bin kein Freund von gro&szlig;er H&ouml;he.&laquo;</p> <p>Auch der zweite Mann lag b&auml;uchlings am Fu&szlig; einer Steilwand, die Arme ausgestreckt, als habe er verzweifelt versucht, seinen Fall zu stoppen.</p> <p>&raquo;Ein Wunder, dass wir keine Meldung von jemandem haben, der gesehen hat, wie das passiert ist&laquo;, fuhr der junge Fotograf fort. &raquo;Gestern war herrliches Wetter, es muss in den Bergen von Wanderern und Touristen doch nur so gewimmelt haben.&laquo;</p> <p>&raquo;Das ist keine der Hauptrouten auf den Berg&laquo;, bemerkte Evan, der noch immer hinuntersah. Sollte einer dieser beiden M&auml;nner der Bergsteiger sein, der im <i>Everest Inn</i> vermisst wurde, dann hatten sie nicht den schnellsten Aufstieg zum Gipfel genommen. &raquo;Der einzige richtige Pfad ist der, den wir gerade den Kamm entlang genommen haben. Er f&uuml;hrt &uuml;ber den Gipfel des Lliwedd und dann ins Tal runter.&laquo;</p> <p>&raquo;Vielleicht war er auf dem Gipfel und hat versucht, den Abstieg abzuk&uuml;rzen&laquo;, schlug der Fotograf vor.</p> <p>&raquo;Abk&uuml;rzen, hier runter?&laquo; Sergeant Watkins be&auml;ugte die steile Felswand unter sich. &raquo;Dann muss er ganz sch&ouml;n bl&ouml;d gewesen sein, es sei denn, er h&auml;tte ein bisschen klettern wollen.&laquo; Evan sch&uuml;ttelte den Kopf. &raquo;Er war kein Kletterer. Schauen Sie sich seine F&uuml;&szlig;e an, er hat ganz normale Joggingschuhe an. Damit h&auml;tte er nie zu klettern versucht. Wahrscheinlich ist er mit der Zahnradbahn raufgekommen. Au&szlig;erdem hat er kein Seil bei sich.&laquo;</p> <p>&raquo;Vielleicht hatte er sich in den Kopf gesetzt, es einfach mal zu probieren, auch ohne Ausr&uuml;stung&laquo;, bot Sergeant Watkins an. &raquo;Die Leute tun st&auml;ndig die idiotischsten Dinge. Sie sehen was im Fernsehen, und dort wirkt es ganz einfach. Er hat versucht, diese Wand hochzuklettern, konnte sich nicht mehr halten und ist abgest&uuml;rzt.&laquo;</p> <p>Evan sch&uuml;ttelte wieder den Kopf. &raquo;Er ist vorw&auml;rts gefallen, Sarge. Wenn er versucht h&auml;tte raufzuklettern, w&auml;re er auf dem R&uuml;cken gelandet.&laquo;</p> <p>&raquo;Wie auch immer, es war Pech&laquo;, entschied Sergeant Watkins. Er war schon im Gehen. &raquo;Haben Sie gen&uuml;gend Aufnahmen gemacht, Dawson? Gut, dann lassen Sie uns zur&uuml;ckgehen und dem Pr&auml;sidium durchgeben, dass man sie bergen soll.&laquo;</p> <p>Evan schloss zu ihm auf. &raquo;Denken Sie immer noch, es sei Zufall, Sarge?&laquo;, fragte er. &raquo;Zwei M&auml;nner, die an einem Nachmittag am selben Berg abst&uuml;rzen?&laquo;</p> <p>Sergeant Watkins sah stur geradeaus. &raquo;Ja, ich glaube, dass es sich um eine Verkettung ungl&uuml;cklicher Umst&auml;nde handelt, Constable Evans&laquo;, entgegnete er. &raquo;Wenn nicht, was w&auml;re die Alternative? Glauben Sie, dass hier ein Verr&uuml;ckter ruml&auml;uft, der Leute von den Bergen schubst?&laquo;</p> <p>Constable Dawson dr&auml;ngte sich zwischen sie. &raquo;Meinen Sie, es k&ouml;nnte Vorsatz im Spiel sein?&laquo;</p> <p>&raquo;Constable Evans glaubt es&laquo;, sagte Sergeant Watkins. &raquo;Er f&uuml;hrt hier oben zwischen all den Schafen aber auch ein einsames Leben und ist einfach scharf auf ein bisschen Aufregung.&laquo;</p> <p>&raquo;Ganz bestimmt nicht, Sarge&laquo;, erwiderte Evan ruhig. &raquo;Ich hatte jede Menge Aufregung, als ich in Swansea zur Kriminalausbildung war. Da hatten wir eines Nachts einen Mord im Hafen.&laquo;</p> <p>&raquo;Sie waren zur Kriminalausbildung unten in Swansea?&laquo;, fragte Constable Dawson mit Neid in der Stimme. &raquo;Und was um alles in der Welt hat Sie dazu getrieben, das aufzugeben und hierherzukommen?&laquo;</p> <p>&raquo;Man kann von einer guten Sache auch zu viel bekommen&laquo;, sagte Evan. &raquo;Sagen wir einfach, ich habe einen Mord zu viel gesehen.&laquo;</p> <p>&raquo;Das kann ich verstehen&laquo;, bemerkte Sergeant Watkins. &raquo;Nehmen wir nur den Fall dieser Kleinen. Ich glaube, ich werde niemals das Bild vergessen, wie wir sie da in dem Stra&szlig;engraben gefunden haben. Dieses kleine Gesicht werde ich mein ganzes Leben nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Zuerst hat sie ausgesehen, als ob sie schliefe &ndash; genau wie unsere kleine Tiffany.&laquo;</p> <p>Ihm versagte die Stimme, und er hielt sich die Hand vor den Mund und hustete, als sei es ihm peinlich, so viel Gef&uuml;hl zu zeigen. Evan begann, ihn etwas freundlicher zu betrachten.</p> <p>&raquo;Haben Sie schon irgendwelche Spuren, Sarge?&laquo;, fragte er.</p> <p>&raquo;Eine scheint ganz vielversprechend zu sein. Wir haben herausgefunden, dass ein verurteilter Kindersch&auml;nder namens Lou Walters vorzeitig aus dem Gef&auml;ngnis von Pentonville entlassen worden ist, seine Mutter lebt in Caernarfon. Haben Sie schon von dieser neuesten Verr&uuml;cktheit geh&ouml;rt, die ihnen jetzt eingefallen ist? Sie haben stillschweigend Leute vorzeitig aus dem Knast entlassen, um der &Uuml;berbelegung zu begegnen, und niemanden dar&uuml;ber informiert. Der Innenminister ist fuchsteufelswild. Da werden K&ouml;pfe rollen, das prophezeie ich Ihnen, aber jetzt ist das Kind schon in den Brunnen gefallen.&laquo;</p> <p>&raquo;Ist es Ihnen gelungen, diesen Kerl aufzusp&uuml;ren?&laquo;, fragte Evan.</p> <p>&raquo;Nein, aber wir beobachten das Haus seiner Mutter. Fr&uuml;her oder sp&auml;ter wird er dort auftauchen. Au&szlig;erdem schicken wir eine Personenbeschreibung an alle kleinen Polizeireviere, damit sie dort die Augen offen halten.&laquo;</p> <p>&raquo;Ich hoffe, Sie schnappen ihn, bevor er noch weiteren Kindern etwas antut&laquo;, sagte Evan.</p> <p>&raquo;Ich auch&laquo;, erwiderte Sergeant Watkins.</p> <p>&raquo;Und was unternehmen wir wegen dieser beiden hier?&laquo;, wollte Evan wissen.</p> <p>Sergeant Watkins schaute zur&uuml;ck. &raquo;Raufholen und die n&auml;chsten Angeh&ouml;rigen benachrichtigen. Das ist wohl alles, was wir tun k&ouml;nnen.&laquo;</p> <p>&raquo;Dann sollten wir uns besser beeilen, bevor das Wetter umschl&auml;gt&laquo;, sagte Evan. Er lie&szlig; seinen Blick &uuml;ber die H&uuml;gel bis zum Meer schweifen. Es schien zwar noch die Sonne, aber der Horizont war inzwischen eine harte Linie. Das bedeutete baldigen Regen.</p> <p>&raquo;Ich k&ouml;nnte mir vorstellen, dass unsere Leute die Leichen zu einer Stelle bringen, wo sie ein Hubschrauber aufnehmen kann&laquo;, meinte Sergeant Watkins. &raquo;Wir k&ouml;nnen die Toten ja schlecht zusammen mit den Touristen in der Bergbahn nach unten bef&ouml;rdern.&laquo; Er legte Evan eine Hand auf die Schulter. &raquo;Vielleicht sollten Sie zu dem Hotel gehen, das den vermissten Bergsteiger gemeldet hat, und herausbekommen, wer er ist. Und bringen Sie den Hotelmanager runter ins Pr&auml;sidium, damit er ihn zweifelsfrei identifiziert.&laquo;</p> <p>&raquo;Dar&uuml;ber wird er nicht sonderlich erfreut sein&laquo;, sagte Evan grinsend.</p> <p>&raquo;Schwieriger Kerl, wie?&laquo;, fragte Sergeant Watkins mit der Andeutung eines L&auml;chelns.</p> <p>&raquo;K&ouml;nnte man sagen. Er tut gerade so, als w&uuml;rden die Berge ihm geh&ouml;ren&laquo;, erwiderte Evan.</p> <p>&raquo;Und wissen Sie was, Constable&laquo;, sagte der Kriminalbeamte. &raquo;Wenn wir sie unten haben und rausfinden, dass beide die vermissten Erben desselben Verm&ouml;gens sind, dann werden wir die Sache weiter verfolgen, okay?&laquo;</p> <p>&raquo;Na sch&ouml;n, Sarge&laquo;, sagte Evan.</p> <p>Es musste eine Verbindung geben, dachte er. Und irgendwie war er entschlossen, sie zu finden.</p>

Erscheint lt. Verlag 1.4.2025
Übersetzer Barbara Häusler, Lennart Janson
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte constable evans • Cosy Crime • England • Ermittler • klassischer Who Done It • Krimi • Kriminal Roman • Mord • Polizei Arbeit • Wales
ISBN-10 3-69090-043-3 / 3690900433
ISBN-13 978-3-69090-043-0 / 9783690900430
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