Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Das Portal der Königin (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
336 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7693-8774-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Portal der Königin -  Reni Weller
Systemvoraussetzungen
2,99 inkl. MwSt
(CHF 2,90)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
"Das Portal der Königin" ist eine Neuinterpretation des Märchens 'Die zertanzten Schuhe'. Eine literarische Adaption über magische Elemente, familiäre Konflikte und gesellschaftlichen Zwängen, verbunden mit Lebensgeschichten starker Frauen. Die Geschichte bietet einen Einblick in die historische Epoche des 18. Jahrhunderts und märchenhaften Welten - verborgen hinter Spiegelglas. Geprägt von sehnsüchtigen Träumen, die Bürde einer Thronfolgerin und einem traurigen Schicksal. Klappentext: "Geformt aus einem Wort, erschaffen aus Sehnsucht, besiegelt mit Blut und Magie." Nach außen hin, strahlt das Königreich der Levenheims: ein strategischer König, eine edle Königin und ihre sechs bezaubernden Töchter. Doch hinter den prachtvollen Mauern des Palastes lauert eine düstere Wirklichkeit. Obwohl das Leben der Mutter glücklich und liebenswert verlief, versuchen die Kinder dem goldenen Käfig zu entkommen. Die Levenheims stehen an einem Wendepunkt. Als die Hoffnung schwindet, ist es die Königin, die sich in den Schatten der verborgenen Magie begibt, um einen Pakt mit dem Spiegelmeister zu schließen. Ein machtvolles Portal entsteht. Eines, das neue Hoffnung gibt und ihnen zeigt, dass sie die Herrscher über ihr eigenes Schicksal sind - bevor die alten Mächte sie erneut in die Fänge der Vergangenheit zerren.

Reni Weller, geboren im Mai 1987, wuchs in einer idyllischen Kleinstadt im Vogtland auf. Die Faszination für Bücher hat sie von ihrem Vater, der als Drucker viele Werke entstehen ließ und ihr die ersten Bücher schenkte. Nach der Ausbildung zog es die damals 20-jährige in die Hauptstadt und bis heute liebt sie den Trubel und die Menschen vor Ort. Ihre Bücher schreibt sie in dem Genre Fantasy und auch Gedichte finden ihren Weg. Als Indie- Autorin mag sie besonders die Freiheit der Themenwahl und das Verwenden von tierischen Begleitern.

II


Die Familie von Levenheim


Prinzessin Adelheid war die älteste der sechs Prinzessinnen des Königreiches von Levenheim. Von ihr erwarteten der Hof und König Waldur, dass sie in die Fußstapfen ihrer Mutter und Königin trat. Es war eine auferlegte Pflicht des Thrones, um die Regentschaft und die weiteren Thronerben von königlichem Blut zu gewährleisten.

Die Siebzehnjährige lebte mit der Last dieser Verantwortung, doch ein Funken Hoffnung begleitete sie. Der Antritt zur Krone und das Besteigen eines Thrones bedeutete, eine eigene Familie zu gründen und dafür einen Mann von hohem Stand und königlicher Abstammung zu heiraten.

Ihre Vorbilder schienen stets glücklich zu sein, eingebettet in eine wohlhabende, aber soziale Gemeinschaft – etwas, das sie sich ebenfalls wünschte. Und sollte sie das Pech verfolgen, so erhoffte sie sich möglichst viel Desinteresse von ihrem Ehegatten, um ihren Freiraum zu erhalten. Dennoch hatte sie bei der Wahl ihres Gemahls keinerlei Mitspracherecht. Ihr Vater, der König, würde die Vermählung als politisches Werkzeug nutzen, um eine Allianz zu schmieden, die beiden Königreichen Vorteile brachte – idealerweise eine Steigerung von Wohlstand und Sicherheit. Solch ein Bündnis sollte die Landesgrenzen festigen und die Macht der Monarchen stärken.

Adelheid wusste, was von ihr erwartet wurde. Ihr ganzes Leben wurde sie auf diese Aufgabe vorbereitet, und die meiste Zeit ihres Prinzessinnendaseins, ging es um nichts anderes. Dennoch fühlte sie sich dem nicht gewachsen.

Die Geschwister wurden vom Hof genauso darauf trainiert, in der Öffentlichkeit ein Ebenbild der verstorbenen Königin zu sein und sie in allem zu vertreten. Eine Rolle, die bis ins kleinste Detail einstudiert, verinnerlicht und vorgelebt wurde.

Adelheid würde in wenigen Wochen volljährig werden und auf Grund des plötzlichen Ablebens der Königin musste sie sich mit dem Verlust ihrer Mutter, der Heirat mit einem fremden, strengen und hochwohlgeborenen Mann und dem Abschied vom Familienanwesen beschäftigen. Dabei waren ihre Schwestern alles, an was sie derzeit denken konnte.

Bei ihren Geschwistern fühlte sie sich am wohlsten.

Sie verstanden, was es hieß, eine Prinzessin zu sein. Wie es sich anfühlte, in einem goldenen Käfig eingesperrt zu sein und in einem Leben festzustecken, welches aus Etikette und Regeln bestand. Ein Leben, in dem jeder Schritt, jedes Wort und jeder Blick festen Vorschriften zu folgen hatte und es keine eigene Meinung gab. Entmündigt und nur zu einem bestimmten Zweck geboren.

Die Bürde einer Thronfolgerin.

Adelheid war immer für die Jüngeren da und würde es bleiben. Ihr Vater würde ihr dennoch nicht gestatten, nach der Vermählung im Palast zu wohnen. Sie würde unmittelbar nach den Feierlichkeiten in ein eigenes prächtiges Schloss ziehen – begleitet von einer privaten Dienerschaft, aber getrennt von ihrer Familie. Auf sich allein gestellt und einsam.

Diesen neuen Lebensabschnitt würde sie in einem fremden Land beginnen. Das bedeutete ebenfalls den Verlust ihres Portals – das wertvollste Geschenk der Königin an ihre Töchter. Das größte Geheimnis, das die Mädchen mit ihrer Mutter hüteten. Nur acht Personen wussten davon: die sechs Schwestern – Adelheid, die Zwillinge Begonia und Carissima, Dorethin, Elsbeth, Fronica – sowie die Königin und der Spiegelmeister.

An oberster Stelle stand die Geheimhaltung der Portale und selbst der König war nicht eingeweiht.

Das Verhalten der jungen Damen missfiel ihrem Vater, der um jeden Preis verhindern wollte, dass schlecht über sie gesprochen wurde. Er begann Nachforschungen anzustellen, um das Mysterium der Schuhe zu lüften.

Anfangs wandte er sich an die Bediensteten und fragte sie aus. Diese wagten es nicht, ihrem König die Wahrheit zu verschweigen, doch ihre Berichte blieben vage: Die Schuhe der Prinzessinnen waren jeden Morgen beschädigt oder verschmutzt – außer die der jüngsten Tochter. Neuerdings blieb auch ein zweites Paar unversehrt, aber zu wem es gehörte, konnten die Diener nicht sagen.

Diese Erkenntnis half dem Monarchen nicht weiter, deshalb beschloss er, es als liebevoller Vater zu versuchen. Er erklärte seinen Töchtern die Situation, in der er sich befand. Welche finanzielle Belastung die Herstellung neuer Schuhe oder die Reparatur und Reinigung verursachten und was die Stadt am Fuße des Berges redete. Dass sie sich mit ihrem rüpelhaften Benehmen zum Gespött des Hofes machten und sie ihre Authentizität verloren. Er bat sie inständig, darüber nachzudenken, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und ihm keine Sorgen zu bereiten. Doch die Mädchen schwiegen beharrlich.

Nach dem vertrauten Gespräch nahm er seine Töchter in den Arm und fühlte Trost. Sie erinnerten ihn täglich an ihre verstorbene Mutter, besonders die Älteste, was ihm jedes Mal einen Stich ins Herz versetzte.

Gefühle in der Öffentlichkeit zu zeigen, war den Mädchen genauso untersagt wie Männern. Solche Dialoge fanden nur im engsten Kreis statt, fern von Zeugen, und nur in Fällen dringender Notwendigkeit.

Da weder das Gespräch, noch der Appell an die Vernunft seiner Töchter Früchte trug, griff der König in seiner Verzweiflung zu strengeren Maßnahmen: Er wies den Hofmeister an, zwei Soldaten vor das Zimmer der Prinzessinnen zu postieren und die Kleidergehilfin anzuweisen, das Ankleidezimmer sorgfältig abzuschließen. Danach widmete er sich seinen königlichen Pflichten und vertraute darauf, dass dieses Vorgehen von Erfolg gekrönt sein würde.

Einige Tage später, beim Frühstück, ließ der König eine ungewöhnliche Lektion erteilen.

Er hatte seine Mahlzeit bereits zu sich genommen und beobachtete interessiert seine Töchter, als die Diener die Teller der Prinzessinnen enthüllten. Anstelle wohlduftender Köstlichkeiten lagen darauf abgetragene, schmutzige Schuhe.

Der König musterte ihre Gesichter, doch keines zeigte eine Reaktion. Wie die eingeschworene Einheit, die die Mädchen waren, schwiegen sie und weigerten sich, Licht ins Dunkel zu bringen. Verärgert verließ er den Saal mit den Worten: »Nun denn, lasst es euch schmecken.«Es dauerte eine volle Minute, bis die zweitjüngste, Elsbeth, sich traute zu sprechen.

»Mir gefällt es nicht, Vater so erbost zu sehen.«

Sie sah, wie einige der Mädchen nickten.

»Es wäre ein Leichtes, dieses Problem zu beheben«, erinnerte Fronica ihre Schwestern daran, dass sie selbst schuld am Aussehen ihrer Schuhe waren.

»Du hast gut reden«, flöteten die Zwillinge Begonia und Carissima zeitgleich und schauten die Jüngste ermahnend an.

»Lasst sie in Ruhe«, mischte sich Elsbeth erneut ein. »Ihr seid alle dafür verantwortlich«, erinnerte das kleine, schüchterne Mädchen die Älteren daran.

Fronica war die Einzige, die kein Portal besaß, und somit waren ihre Schuhe stets sauber geblieben. Sie konnte die brenzlige Lage der Schwestern und die Bedeutung eines Portals nicht verstehen.

»Ihr könnt den Tisch abräumen«, wies die zukünftige Königin den Diener an und lächelte ihm freundlich zu. Sie bereitete damit den Diskussionen ein Ende und es war ihr sichtlich unangenehm, vor den Bediensteten eine derartige Rüge von ihrem Vater zu erhalten. Dabei gehörte eines der beiden sauberen Paar Schuhe ihr, das änderte jedoch nichts daran.

»Wir werden heute ohne Frühstück auskommen müssen«, erklärte die Älteste und ließ keinen Widerspruch zu. »Möchte mich jemand auf einen Spaziergang in den Garten begleiten?« Die Jüngste stand bereits neben ihr. Die anderen verließen mürrisch den Speisesaal und liefen in die oberste Etage, um zu lesen oder ihren Unterricht zu absolvieren.

Das Schloss hatte hauseigene Lehrer und sittenstrenge Gouvernanten, die die Prinzessinnen unterrichteten. Somit hatte jede ihren eigenen Stundenplan und musste Unterrichtsfächer wie Zeichnen, Lesen, Schreiben, Etikette, Geschichte, Botanik und Klavier spielen wahrnehmen. Für die Älteren kamen Stunden der Gesellschaftswissenschaften und Philosophie hinzu.

Das Anwenden von Rhetorik, Arithmetik, Geometrie und Astrologie war offiziell den Männern vorbehalten. Sehr abwechslungsreich war das nicht.

Die Mädchen durften das Schloss nur für einen Spaziergang in den großangelegten Park, den gesicherten Waldbereich oder für eine formelle, gesellschaftliche Einladung verlassen. Abseits des einsamen Bergpalastes hatten sie keine Freunde – zumindest nicht in dieser Realität.

Die Portale waren ihr Weg in eine andere Welt, ein Hauch von Freiheit in einem Leben, das von Pflichten und Erwartungen geprägt war.

Ihre Mutter, Königin Magdalena, hatte stets versucht, ihren Kindern trotz der starren Regeln ein wenig Eigenständigkeit zu ermöglichen. Vielleicht hatten die Portale genau diesen Zweck erfüllt – ein Erbe, das sie von ihrer Mutter mit auf den Weg bekamen, um in einer Welt voller Einschränkungen dennoch ihre eigene Geschichte zu...

Erscheint lt. Verlag 19.3.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Märchen / Sagen
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Emotional Empowerment durch Magie • Fairytale Retelling mit feministischer Botschaft • Frauen Fantasy mit feministischer Botschaft • Geschichten 18. Jahrhundert • goldener Käfig • Herstory • Historische Märchenfantasy über königliche Familie • Historischer Roman • Historischer Roman über starke Frauen im 18. Jahrhundert • Magier und Hexer • Magischer Spiegel Fantasybuch • Märchen • Märchenadaption • Märchenadaption Fantasyroman mit Portalen, Magier und Hexer • Portale und verborgene Welten • Romane über geheime Welten für Fans starker Heldinnen
ISBN-10 3-7693-8774-0 / 3769387740
ISBN-13 978-3-7693-8774-2 / 9783769387742
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von SenLinYu

eBook Download (2025)
Forever (Verlag)
CHF 24,40