Bianca Weekend Band 32 (eBook)
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-3139-9 (ISBN)
DU SOLLST MEIN DADDY SEIN von JUDY CHRISTENBERRY
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1. KAPITEL
„Ich habe Geld.“
John Crewes blickte überrascht hoch. Im Liegestuhl auf seiner Terrasse wollte er sich entspannen. Kinder gehörten nicht dazu, besonders nicht dieses über dem Zaun hängende Kind.
„Wer bist du? Und wieso störst du mich?“
„Ich wünsche eine geschäftliche Besprechung“, erklärte das Mädchen mit der Würde einer Bankpräsidentin.
John wandte sich wieder dem „Wall Street Journal“ zu. „Schön. Und jetzt verschwinde.“
„Nein, mit dir“, erklärte sie. „Ich habe Geld.“
„Warum wiederholst du das?“
„Weil ich dich engagieren will.“
Das weckte Johns Aufmerksamkeit. Er war Finanzexperte. Manche Leute hielten ihn sogar für ein Genie. Die Kleine wollte eine Anlageberatung? Plötzlich fiel ihm ein, woher er sie kannte. Sie war zu Beginn des Schuljahres mit ihrer Mutter nebenan eingezogen.
„Wo ist deine Mutter?“
„Pst!“, warnte sie entsetzt. „Sie darf nichts davon wissen.“
„Ich sollte dir aber nicht helfen, wenn deine Mutter damit nicht einverstanden ist.“
„Es geht um mein Geld. Mom hat gesagt, dass ich es ausgeben darf, wie ich will, wenn es nichts Schlechtes ist.“
Ihre Entschlossenheit amüsierte ihn. „Willst du herüberkommen?“ Er wusste nicht, worauf sie stand. Jedenfalls reichte sie mit ihrer kleinen Stupsnase gerade bis zum Rand des Zauns.
„Ja.“
Das Gesicht verschwand, dann raschelte es, als sie zu seinem Gartentürchen lief, und gleich darauf quietschte der Riegel. John musste ihn ölen. Auf seinem Grundstück hatte nichts zu quietschen.
Das kleine Mädchen in Shorts und T-Shirt tauchte mit schmutzigen Knien und einem schwarzen Fleck auf der Wange vor ihm auf. Das dunkelbraune Haar war zu einem zottigen Pferdeschwanz gebunden. Neben dem Liegestuhl blieb die Kleine stehen und gab sich plötzlich verschämt.
John ließ die Zeitung sinken und verschränkte die Arme. „Also, was für einen Rat willst du?“
Sie hielt den schmutzigen Zeigefinger an die rosigen Lippen. „Gar keinen. Ich will nicht mit dir reden, sondern dich engagieren. Ich habe Geld.“
Ihre Hartnäckigkeit war köstlich. „Ich mähe nicht mehr für andere Leute den Rasen. Lass dir lieber von deiner Mutter helfen.“
„Nein, das geht nicht. Sie ist doch ein Mädchen.“
Ihr trauriger Blick rührte ihn. „Muss es denn ein Junge sein? Na gut, was willst du?“
„Einen Daddy.“
Sie musterte ihn mit einem prüfenden Blick, als wäre er ein seltenes Exemplar unter einem Mikroskop.
„Tut mir leid, Schatz, aber du hast kein Glück. An einer Heirat bin ich nicht interessiert.“ Das war die Untertreibung des Jahrhunderts. Ein einziges Mal hatte er diese hochgelobte Institution ausprobiert und war gar nicht gut damit gefahren. Seither ging er nur zeitlich begrenzte Bindungen ein.
„Ich auch nicht.“
Konnte es sein, dass ihm ein Freund einen Streich spielte? „Sehr gut. Für eine Bindung bist du auch noch etwas zu jung.“
„Aber ich brauche einen Daddy.“
„Darüber musst du mit deiner Mommy sprechen.“
„Nein. Mommy sagt, dass wir keine Männer brauchen. Wir sind zwei selbstständige Mädchen.“
„Aha. Dann brauchst du also vermutlich keinen Daddy.“
„Doch! Ich will nicht immer die Einzige sein.“
„Die Einzige was?“
Eifrig setzte sie sich auf die Kante des Liegestuhls. „Die anderen Kinder haben alle einen Daddy.“
„Das stimmt sicher nicht. Bei den vielen Scheidungen haben garantiert auch andere Kinder in deiner Klasse keinen Daddy.“
„Die Mommy von Lisbeth hat für sie einen Daddy gefunden. Jetzt sind nur noch Earl und ich übrig, und er zählt nicht.“
„Warum nicht?“
„Weil es ihm egal ist.“
„Hör mal …“ John unterbrach sich. „Wie heißt du eigentlich?“
„Jacey.“
„Also, Jacey, das ist eine Sache zwischen dir und deiner Mutter. Wenn Lisbeths Mommy einen Daddy finden kann, dann kann das deine Mommy bestimmt auch.“ Nach allem, was er aus der Ferne von ihrer Mommy gesehen hatte, konnte sie sogar jede Menge Daddys finden. Sie hatte langes, dunkles Haar, eine kurvenreiche Figur und volle Lippen, die geradezu zum Küssen einluden. Das war ihm natürlich aufgefallen.
„Freilich kann sie das“, bestätigte Jacey. „Aber sie will nicht.“
Das Gespräch führte zu nichts, und er hatte noch nicht einmal die Schlagzeilen überflogen. „Ich möchte jetzt meine Zeitung lesen, Jacey. Geh wieder in euren Garten und spiele.“
John atmete erleichtert auf, als sie aufstand. Er hätte nicht gedacht, dass er sie so leicht loswerden könnte. Doch anstatt zu gehen, holte sie einen kleinen Beutel aus der Hosentasche und versuchte, die Kordel zu öffnen.
„Was machst du da?“
„Ich zeige dir mein Geld. Ich habe dir doch gesagt, dass ich Geld habe.“
„Das hast du, aber ich verstehe nicht …“
„Ich will dich als Daddy engagieren.“
Ihre Beharrlichkeit gefiel ihm. Die Kleine würde es im Leben weit bringen, allerdings ohne ihn. „Dafür kann man niemanden engagieren.“
„Warum nicht? Das brauchst du ja nur manchmal zu machen.“
„Wovon sprichst du?“
Prompt setzte sie sich wieder auf den Liegestuhl und tätschelte sein Knie. „Es ist bestimmt nicht schwer.“
„Was ist nicht schwer?“
„Wenn du den anderen Kindern von deiner Arbeit erzählst. Du kannst beschreiben, wie du die bösen Verbrecher fängst und um dich schießt und …“
„Moment! Langsam! Ich bin kein Polizist.“
Jacey war sichtlich schwer enttäuscht. „Ach, ich dachte … Bist du ein Feuerwehrmann?“, fragte sie hoffnungsvoll.
„Tut mir leid, mein Schatz, ich bin in der Finanzwelt tätig.“
„In was?“
„Ich lege für andere Leute ihr Geld an und sorge dafür, dass es sich vermehrt.“
Offenbar beeindruckte sie das überhaupt nicht, doch sie beugte sich vor und tätschelte seine Wange. „Schon gut, die anderen werden dich trotzdem mögen.“
John musste lächeln. Was für ein Kind! „Vielen Dank für deinen Zuspruch, aber ich kann nicht …“
„Es dauert doch nicht lange. Die Daddys bleiben nicht den ganzen Tag.“ Sie machte ein verzweifeltes Gesicht. „Außerdem habe ich jetzt schon gesagt, dass du kommst.“
Jetzt kamen sie endlich zum springenden Punkt. „Jacey, dann musst du eben deinem Lehrer sagen, dass du geschwindelt hast.“
„Ich habe drei Dollar und siebenundsechzig Cents“, erklärte sie hastig und kämpfte erneut mit dem Beutelchen.
„Jacey …“
„Reicht das nicht?“, fragte sie besorgt.
„Hör mal, Schatz, wenn deine Mutter davon erfährt, bekommst du Ärger.“
„Sie erfährt nichts. Sie ist nicht an meiner Schule. Ich möchte dich nur für dieses Schuljahr engagieren. Im nächsten Jahr könnte ich dann sagen, dass du wie Earls Daddy weggegangen bist.“
Sie hatte sich alles gut zurechtgelegt, das musste er ihr zugestehen. Das Schuljahr ging in einem Monat zu Ende. Obwohl er natürlich nicht mitmachen konnte, fragte er: „Wann sollen denn die Daddys in deine Schule kommen?“
„Am Montagvormittag.“
„Jacey, ich glaube nicht …“
„Am nächsten Freitag bekomme ich mein Taschengeld, einen ganzen Dollar. Den gebe ich dir auch.“ Der verzweifelte Klang ihrer Stimme erinnerte ihn daran, wie wichtig einem als Kind manche Dinge waren.
„Wie wäre es, wenn ich mit deiner Mutter darüber spreche?“
„Nein, dann wäre sie nur traurig. Sie sagt, dass wir keine Jungen brauchen.“ Jacey sah John mit großen blauen Augen an. „Aber ich brauche manchmal einen, damit ich wie die anderen Kinder bin.“
John erinnerte sich daran, wie wichtig es war, nicht aus der Reihe zu tanzen. Mit acht war er vor Verlegenheit fast gestorben, als er zum ersten Mal sein Baseballteam verköstigen musste. Seine Mutter war mit hochhackigen Schuhen und Schmuck erschienen und hatte frisch gekauftes Blätterteiggebäck gebracht. Die anderen Jungen hatten sie angeglotzt, als sie winzige Servietten verteilte. Wie sehr hatte er sich selbst gebackene Plätzchen und eine Mom in Jeans gewünscht!
Was konnte es schon schaden, wenn er auf Jaceys Plan einging? Sie war niedlich, und er hatte am Montag nicht viel vor. „Also schön, aber nur dieses eine Mal, einverstanden?“
„Nein“, erwiderte sie sofort eigensinnig. „Du musst es bis zum Ende des Schuljahres machen. Nicht ständig, aber immer dann, wenn ich dich brauche.“ Sie streckte ihm das Portemonnaie hin. „Das ist viel Geld.“
Für Jacey war es bestimmt viel Geld. John nahm den Beutel. „In Ordnung. Immer dann, wenn du mich brauchst.“
„Danke.“ Sie strahlte ihn an, warf sich ihm an die Brust, gab ihm einen Schmatz auf die Wange und lief weg.
Erst als John wieder allein war, fiel ihm ein, dass er weder den Namen ihrer Schule noch den Zeitpunkt für seinen Auftritt kannte. Bis morgen...
| Erscheint lt. Verlag | 19.4.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Bianca Weekend |
| Übersetzer | Franziska Matthies, M. R. Heinze, Meike Stewen |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | Bianca Gold • Bianca Weekend • bücher für frauen • Cora • cora bianca • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Familienroman • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband • Second Chance • second chance for love |
| ISBN-10 | 3-7515-3139-4 / 3751531394 |
| ISBN-13 | 978-3-7515-3139-9 / 9783751531399 |
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